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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Thor auf der Zeil

Band 3, Seite 35
Storch
Dreikönigstraße 1
O.18
27. März 1877
Ueber dem Thor im Schlußstein, welcher halb nach unten weggehauen ist, auf einem Wappenschild zwei gekreuzte Schwerter, dabei die Buchstaben D. W. W. - Ueber dem Wappen ein Helm. Vielleicht ist es das Zeichen der Schwertfegerzunft. Sonst im Hause nichts Bemerkenswerthes. Im Hofe ein Träger in Holz, ziemlich gekehlt. Der ganze Bau aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts.
Band 3
Juni 1874
Seit einiger Zeit ist der ganze Ueberbau und Vorderhaus über dem Thor auf der Eschenheimergasse gesprießt, was immer der Vorläufer des Abbruchs zu seyn pflegt.
Band 3, Seite 71
Gr. Eschenheimergasse 36 | Hammelsgasse
D.139
6. April 1860
Ein alter von der Straße durch ein Thor mit Nebenthürchen getrennter Hof, welcher einen deutlichen Begriff von dem in Urkunden oft vorkommenden Ausdruck giebt: „Hus und Gesesz“.Ueber dem Eingangsthor im Schlußstein gehauen das Wappen der Familie Scheiden mit der Jahreszahl 1488. Im Hofe weitläufige Scheuern und Ställe, darin das Gebälke mit hölzernen Trägern, welche jedenfalls der Zeit, die in der Jahreszahl über dem Thor ausgesprochen ist, entsprechen. In der großen Scheuer eine alte Thür mit Steinverkleidung, welche von dem Seitenbau rechter Hand hineinführt. Die Häuser sind einstöckig, theilweise noch mit Ziegeln gedeckt und am Haupthause links auf dem Dach ein Zwerghaus mit einem Aufzug. Neben dem Thor links ein Stück der alten Ringmauer des früher wahrscheinlich theilweise freigelegenen Hofes. Das Hofthor zeigt den Rundbogen, das Seitenpförtchen den Spitzbogen. Das alte Pflaster im Hof, die Wetterdächer und die hölzernen leiterartigen Treppen geben ein vollständiges Bild einer längst verschwundenen Zeit.
Im Augenblick wird alles repariert und frisch angestrichen, was freilich Noth tut, jedoch auch viele Veränderungen mit sich bringt, welche das alte Gepräge hier und da abstreifen. So lange es mir gedenkt (der Hof gehörte nämlich meiner Tante), wuchs auf dem alten vorerwähnten Stück Ringmauer eine Hauswurzpflanze, welche gleichsam mit zu dem Hofe gehörte und auch jetzt
Band 3, Seite [72]
noch sich daselbst zu behaupten weiß. Im Hofe befand sich eine Wagenwerkstätte und war vor dem äußeren Thore neben dem kleinen Thürchen der durchlöcherte Pfahl, die sogenannte Baumsäule, aufgestellt, welchen die Wagner zur Anfertigung von Deichseln und Wagenbäumen gebrauchen. Zu jeder Zeit lagen viel Holz und dicke Stämme darin, und auf diesen Stämmen sowie auf kleinen Stühlchen und Bänkchen saßen im Sommer die Einwohner friedlich beisammen, plaudernd und jeder seine Arbeit verrichtend; die Frauen strickten oder belasen Gemüse, während die Männer mit Äxten und Hämmern ihre laute Hantirung trieben.
Als Kind war ich immer dort und kann den Eindruck des Friedens und des behaglichen sicheren Bürgerlebens nicht vergessen.
Unsere Zeit hat es ganz verlernt, sich nach innen zu kehren, und die wilden Anforderung[en] der Außenwelt zerstören schon in dem Kinde den Keim der Beschaulichkeit im Entstehen. So ändert sich alles, die Hauswurz aber behauptet heute noch ihren alten Platz.
Band 3, Seite [108]
Auf eine höchst eigenthümliche Weise war neben der überbauten Thorfahrt, die zu dem Bibliothekssaale führende Treppe angebracht, indem dieselbe, um im Innern den Raum zu ersparen, mit einer Bogenwendung herausgelegt war; und um ihr das nöthige Licht zu verleihen, hatte man in der Holzverschaalung zwei Fenster angebracht. Auf den Giebeln des Haupthauses sowohl wie auf denen der Zwerghäuser des Seitenbaues befanden sich zierliche blecherne Knäufe, wovon ich einen noch in einer Ecke des Speichers gefunden habe.
Ein Gitter trennte den Hof von dem botanischen Garten, und an einem der massiven steinernen Thorpfeiler desselben findet sich die Jahreszahl MDCCLXX eingehauen
An der Stelle des im Jahre 1820 begonnenen nach der Bleichstraße stehenden neuen Hauses standen vordem kleine bescheidene Häuschen. Im Jahre 1763 hatte Senkenberg seinen hochherzigen Plan in‘s Werk gesetzt und angefangen, die Bauten aufzuführen und einzurichten und im Jahr 1866 wurde sein Wohnhaus, die ehrwürdigen Räume, in denen der bescheidene Stifter gewohnt, für fl. 1800 auf den Abbruch verkauft und erbarmungslos der Vernichtung anheimgegeben; möchten diese wenigen Zeilen nebst den Abbildungen, auf die ich hiermit verweise, etwas dazu beitragen, das Andenken derselben den kommenden Geschlechtern zu erhalten.
Band 3, Seite [130]
Ob das Kreutz von jeher an dieser Stelle stand, will ich nicht behaupten, und es wäre möglich, daß man es, als es 1705 umgefahren wurde, vielleicht etwas aus der unmittelbaren Nähe des Thores entfernt hatte. Obgleich es
kaum einem Zweifel unterliegt, daß der auf dem Belagerungsplan von 1552 vor dem Eschenheimerthor stehende Avestein, welcher den Gemarkungsnamen Affenstein veranlaßte, mit diesem Kreutz ein und dasselbe ist, indem es unsere Vorfahren mit den Abbildungen nicht so genau zu nehmen pflegten, so will ich es doch nicht mit Gewißheit behaupten, obgleich die Formveränderung für mein Urtheil als Künstler durchaus keinen hist. Werth hat, indem der ganze Plan von Willkürlichkeiten strotzt und nur von urtheilsfähigen und sachkundigen Leuten als Quelle benutzt werden kann. Die Gegend um dieses Kreutz herum war noch zu meiner Jugendzeit, also in den 20er und 30ger Jahren außerordentlich einsam und ernst und ist jetzt nicht wiederzuerkennen. Wenn ich auch weiß, daß Viele es kaum der Mühe werth erachten, nach einem so geringfügig aussehenden Gegenstande auch nur umzuschauen, so kann ich doch nicht umhin, demselben hier in diesen Aufzeichnungen seine gebührende Stelle anzuweisen, indem es mit zu meinen frühesten und liebsten Jugenderinnerungen gehört. Hohe Rüsterbäume beschatteten den damals
Band 4, Seite 14c
Sanduhr
Fahrgasse 66
19. März 1881
Bei dem Abbruch desjenigen Theils des Hauses, welcher in die Schnurgassenverlängerung fällt und der nunmehr seit einiger Zeit vollendet ist, lernte ich das Haus leider etwas zu spät für die Zwecke meiner Untersuchungen kennen. Es waren die eigentlichen Hinterhäuser, die aus interessanten Holzbauten bestanden wie man an dem stehengebliebenen Vorderhaus, unter welchem sich das Eingangsthor befindet, heute noch sehen kann. Dieses Thor besteht noch mit seiner alten Holzconstruction wie zur Zeit seiner Erbauung, die wahrscheinlich in den Anfang des 16. Jahrh. fällt.
Durch den Abbruch ist der Einblick in eine Menge bis dahin verdeckter Localitäten ermöglicht, die wahrscheinlich jetzt rasch von der Neuzeit verschlungen werden. Auf der Abbruchstelle liegen im Augenblick drei Sockelsteine von Trägern, von denen ich nicht in Erfahrung bringen konnte, ob sie diesem Hause angehört hatten oder aus dem nahen Dominikanerkloster entnommen sind. Das Material ist blauer Bockenheimer Stein und die Ausführung eine höchst sorgfältige. Zwei sind rund und sehr fein profilirt, einer ist achteckigt und der Uebergang aus dem Viereck in der bekannten Weise vermittelt. Noch andere Hausteine liegen umher, deren Bedeutung ich nicht zu ermitteln vermag, sie sind sämmtlich aus blauem Bockenheimer Stein hergestellt und nur ein Thürsturz mit flachem Segmentbogen aus rothem Sandstein
Band 4
1627.
An einem Tragstein unter dem ersten Stock am Vorderhaus in der Fahrgasse, an demselben Tragstein befindet sich die Hausmarke [MZ_4-2] eingehauen die Buchstaben auf derselben heißen A. B. P., s. Ab. [R1058] [R1405]
Das Haus trägt noch die alte Form in seinem Aeußeren, der außerordentlich steile Giebel mit vielen Fenstern übereinander ist mit Schiefersteinen beschlagen. Im Hofe ein offener Altan mit hölzerner Gallerie. Das Haus hat weitläufige Hintergebäude, welche nach der Predigergasse hin liegen, auch mündet dahin die Ausfahrt, welche das Haus hat. Das Hinterhaus hat viele Eigenthümlichkeiten und trägt noch durchaus unverändert die Zeichen seines Originalcharakters. Es ist ein Holzbau mit steinernem Unterbau mit einem ebenfalls sehr steilen Dach und vielen Stockwerken übereinander. Der kleine thurmartige Ausbau zum Umsehen auf dem Dach wurde (1854) Baufälligkeits halber entfernt. Die Bestimmung des Hauses als Gasthaus und Fuhrmannswirthschaft zeigt sich deutlich am Hinterhaus an einem Tragstein neben dem Thor am Haus unter dem ersten Stock. Dieser Tragstein ist mit der Abbildung eines Fuhrmannskarrens mit einem Pferd davor verziert, merkwürdigerweise aber stehen Pferd und Karren das Unterste zu Oberst gekehrt. Der andere Tragstein, dessen genaue Abbildung [R0316] [R1357] hier beigefügt wird,
Band 4, Seite 49
Bornheimerpforte | Pförtchen | Unter der Bornheimerpforte
Fahrgasse 142
H.24
1. Oktober 1860
Bei dem Abbruch dieses Hauses wurde die alte Stadtmauer in ganzer Dicke blosgelegt, und es fand sich in der Höhe des ersten Stocks ein kleines Pförtchen, das wahrscheinlich die Bestimmung hatte, von dem Thorturm (Bornheimerthurm) auf den Wehrgang der Stadtmauer zu führen. Jedenfalls muß es das Ende eines, wenn auch nur kurzen, jedoch in der Mauerdicke befindlichen, Ganges gewesen seyn. Die Mauer ist hier nicht ganz rechtwinkelicht durchschnitten und steht noch beinahe ganz erhalten in vielen Bogen hinter der ganzen Judengasse her bis an das Dominikanerkloster, allwo ein Bogen sichtbar wird, indem er um seine ganze Breite in die Straße vortritt.
Das Pförtchen gehört seiner Structur nach in die erste Hälfte des 14. Jahrh. und ist wahrscheinlich der einzige Ueberrest der alten Bornheimerpforte. Das Häuschen, in dem es sich vorfand, war kaum viel breiter als die Dicke der Stadtmauer, und es bildete das Pförtchen am Ende der zu dem ersten Stock führenden Treppe eine Blende. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße steht die Mauer zwischen den Häusern ebenfalls noch eine Strecke lang.
Das Pförtchen wurde von mir an Ort und Stelle gezeichnet und ist in der Abb. [R1051] sammt seinem Grundriß nachzusehen, es war äußerst zierlich und reinlich in blauen Hausteinen ausgeführt. s. Hinterhäuser der Töngesgasse, Baugraben, Stadtmauer daselbst u.s.w.
Band 4, Seite 85
Fahrgasse 59
L.33
Mai 1859
Steht mit dem Nachbarhause 57, L.32 unter einem gemeinschaftlichen Dache. Das Haus hat an einem Tragstein unter dem 1. Stock nach der Seite der Johanniter-Kirche hin einen Schild mit einem Wappen, s. Ab. [R1073]

Bei dem im Jahr 1845 erfolgten Abbruch der Sakristei an der Johanniterkirche, mit welchem zugleich auch die kleinen Lädchen, die zwischen die Chorpfeiler derselben und an die Wand nach der Schnurgasse hin angebaut waren, der Zerstörung anheimfielen, wurde auch das schöne, mit einem Spitzbogen überdeckte Thor, das an dieses Haus angebaut war, entfernt. s. Ab. und somit dieselbe in ein Eckhaus verwandelt, das nach dem Plätzchen an der Johanniterkirche, welches durch die erwähnten Abbrüche entstanden war, einen Eingang und Fenster erhielt, welche es früher nicht hatte. Eine Abb. des Hauses findet sich auf dem Blatt König v. England.