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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stift

Band 7, Seite 221
Als auch die v. Schad erloschen, fiel das Lehen an die letzte dieses Geschlechts zu Frankfurt, Fräulein Anna Sybilla v. Schad, welche 1737 ledig starb.
In ihrem 1732 errichteten Testament setzte dieselbe die adel. Ganerbschaft des Hauses Alten v. Limpurg in so ferne zum Universalerben ein, daß eine ihren Namen tragende Stiftung zu wohltätigen Zwecken für die ganerbschaftlichen Familien von ihr errichtet und die Ausführung und Verwaltung derselben der Ganerbschaft übertragen ward.
Da das Haus Zum Paradies zu diesem Vermögen gehörte, so ersuchte sie Kur-Kölln als den Lehnsherrn um Konfirmation des Besitzes dieses Hauses (Lehn‘s) zum Vortheil der Stiftung, welche dann auch 1770 in der Weise erfolgte, daß die jeweiligen Administratoren der Stiftung, welche als von Martorfische Abkömmlinge von den Ganerben zu Alt-Limpurg aus ihrer Mitte zu wählen seien, als Lehnträger bei Erledigungsfällen in manu dominante et serviente zu investiren seien, was denn auch in der Folge jedesmal geschehen ist.
Nach Auflösung des deutschen Reichs fiel die Lehnsherrlichkeit von Kurkölln dem Fürsten Primas und Großherzog von Frankfurt und demnächst hiesiger freier Stadt zu, welch letztere derselben Appropriationsurkunde d. d. 20ten Januar 1824 gegen eine Re-
Band 7, Seite [222]
luitionssumme von f. 2000 entsagte und damit das fragl. Lehen allodificirte. -
Das heutzutage auf dem Liebfrauenberg stehende, der v. Schadischen Stiftung noch gehörige Haus Zum Paradies, ward von derselben in 1770 gew. Jahren neu aufgebaut. -
Diese Notizen verdanke ich der freundlichen Gefälligkeit des Herrn Canzleiraths v. Boldog.
Band 9
1747, 18. Feb.
Verkauft die Wittwe des Friedrich August von Klettenberg, Charlotte von Klettenberg, geboren von Rüdishein zu Corbach die Liegenschaft durch Vollmacht der verwittweten Frau Rath Rüppelin an den Herrn Sebastian Stern, vornehmer Bürger und Handelsmann dahier. Die Liegenschaft ist darin bezeichnet als in der Mainzergasse belegen zwischen dem Stiftshaus und den Registrator Münchischen Erben, sodann Herrn Rath de Neufville, - siehe Papagei, Papageigasse - und des Handelsmannes Herrn Walther Fruchtspeicher, und dem Weisbinder Binder ein- und anderseits gelegenes Wohnhaus „zum kleinen Rahmhof“ und die darauf ruhenden Gerechtigkeiten bestanden
a, in einem Dach- und Wasserkändel item Lichtrechte in obengedachte Münchischen Erben Hof (Eberbacher Hof)
b, einem Dachkändel in des Hrn. Rath de Neufvilles Hof
c, einem Dachkändel sowie Lichtrecht in Meister Binders Hof.
Band 9, Seite [60]
Menge schöner Hollunder und anderes Buschwerk, durch das man im Hintergrunde den Eschenheimerthurm erblickte, und da er viel tiefer als die Bleichstraße lag, so daß man von dem Geräusch derselben nur sehr wenig vernahm, so glaubte man sich in dieser stillen Abgeschiedenheit ganz in die alte ruhige Zeit zurückversetzt, indem auch damals die Bleichstraße noch ein abgelegner Stadttheil war und wenig befahren wurde. In mehreren Abb. habe ich diese Eindrücke erhalten, namentlich aber sehe man die, welche das Thor aus dem Zwinger in den Bleichgarten darstellen, indem sie das Bild vervollständigen helfen, das Bild einer Stelle, die jetzt kaum mehr zu erkennen und nur dem Ort nach noch vorhanden ist, s. Abb. [R0050] Bei diesem Hause führt die im Jahr 1811 angelegte Treppe von der Bleichstraße herunter in die Radgasse, welch letztere im Jahr 1852 von der Administration der Senkenbergischen Stiftung tauschweise erworben wurde, um nun bald bei dem projektirten Neubau gänzlich zu verschwinden.
Es gibt eine ziemlich große Abbild. (Aquarellzeichnung von Schütz), welche im Anfang dieses Jahrhunderts angefertigt ist und diese alten Häuser darstellt, wie sie von unten im Zwinger aus sich mit dem Eschenheimerthurm gruppirt, aber sie ist poesielos und hat nichts anregendes.

Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden

Band 9, Seite 68a
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden
[kein Datum]
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden:
I.153 Haus Limburg, Römergasse 1
I.156 Salzhaus, Holzschnitzerei, Römerberg 27
I.94 Großer Engel, Erker, Römerberg 28
M.196 Goldne Wage, Markt 5, Höllgasse 13
L.9 Stolzenberg, Fenster, Decke, Fahrgasse 21
I.205, I.206 Kolben, Portal und Treppenhaus, Münzgasse 1
L.108 Wonneberg, Thüren, Schnurgasse 43, Kruggasse 15
K.47 Grüne Frauenthüre, Thüren, Tragsteine, Neue Kräme 27
K.52 Rother Löwe, Tragsteine, Gr. Sandgasse 2
M.9 Fürsteneck, Saal, Fahrgasse 17
L.63 Backhaus in der Borngasse 15, Stübchen
D.97 Gelbes Haus, Stiftstraße 13, Hinterh. Darmstädt. Hof, Saal
B.214 Porzellanhof, Durchbrochene Thüre, Stelzengasse 2
F.63 Weißer Hirsch, Durchbrochene Thüre, Hirschgraben 3
M.125 Saalgasse 27, Tragstein und Thüren
C.217 Ullner, Tragstein u. hölz. Träger, Friedbg. 1
[Leerstelle] Römer, Thüren u. Fenster
F.166 Großer Speicher, Saal, Thüren, Holzschnitzerei, war überhaupt das vollständigste Exemplar hier, Rothekreuzgasse 1
L.142 Altes Kaufhaus, Holzschnitzerei, Markt 30
[Leerstelle] Rententhurm, Waschbecken

[Von der Chronologie abweichende Paginierung S. E.]
Band 9
1602.
1657 - Cedirt das hiesige Bartholomei-Stift sein seit dem Jahr 1602, 30. Oct. innegehabtes Pfandrecht auf das Haus Liechtenstein und Heldrung in fl. 1500 bestehend, an die Kopfischen Erben und stellt darüber eine Urkunde aus. O. U. 1657, 23. Oct., Schöffen G. P.
Band 9, Seite [184]
neben einem alten, verlassenen und verwachsenen eisernen Eingangsthor, durch dessen Gitterstäbe man von der Seilerbahn in den Garten sehen konnte. Dieses Thor nebst Häuschen habe ich noch nach der Natur gemalt und findet es sich in meiner Sammlung, s.d.
Als im Jahr 1850-51 die Brönnerstraße angelegt wurde, um den Durchbruch nach der Zeil zu gewinnen, verschwanden die sämmtlichen Gebäude nebst dem alten Thor, und die ganze Gegend erhielt ein durchaus verändertes Ansehen. Die Radgasse wurde zu dem Stiftsgarten gezogen und oben an der Treppe geschlossen; in den letzten drei Jahren wurde abermals eine gewaltige Veränderung gemacht, indem ein großer Theil des Stiftsgartens, in welchem bisher außer einigen im Jahr 1870 hineingestellten Baracken keine Gebäude standen, nun mit einem neuen Spitalsbau besetzt wurde, der die Aussicht nach der Stadt und dem Dom vollkommen wegnimmt.
Ein gutes Bild der Gegend im alten Zustand findet sich in der Sammlung, es stellt die Radgasse und ihre Umgebung dar aus den Fenstern des zweiten Stocks des Hauses Bleichstraße 62 dar und stammt aus dem Januar des Jahres 1850. Alles ist mit Schnee bedeckt und somit die Gärten recht kenntlich und gut zu sehen.
Band 9, Seite 187
Hinter der Rose 3
D.11
4. Juni 1876
Gehört zu dem Hause Stiftsstraße (Schlimmauer) 6, ist seit 14 Tagen abgebrochen um von Grund aus neu aufgebaut zu werden. Stammte aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrh., hatte einen massiven Unterbau, dessen Thüre ein Rundbogen überdeckt war und von einem Rundstab umzogen wurde, der an seiner senkrechten Verlängerung in einen gewundenen Sockel auslief und säulenartig abschloß.
Band 9, Seite 213
v. Cronstättisches Stift | Kranich | Kranichhof
Roßmarkt 17 | Roßmarkt 19 | Roßmarkt 21
E.1
2. Juli 1858
Gäßchen am weißen Hirsche
An dem im Garten gelegenen kleinen Hause und zwar an dessen hinterer nach dem Gäßchen des weißen Hirsches zugewendeten Seite liegt ein Tragstein in die Mauer eingebunden, der das Wappen der Familie Knoblauch trägt nebst der Jahreszahl 1603, s. Ab. [R1129]
In der Fortsetzung dieser Mauer, welche sehr alt ist, befindet sich noch eine halb im Boden steckende vermauerte Thüre und davor ein Brunnen, vor dem ebenfalls einige alte Steine, Reste eines früheren Baues, liegen.
Ein Stück von einem Brunnenkranz oder einem Thorbogen, auf welchem die Inschrift S. A. P.? 1665 eingehauen ist und welcher als Abweis-Stein dient, liegt an der Ecke eines in demselben Hofe stehenden Gebäudes, s. Ab. [R1301] Ob nun dieser Stein zu den Gebäuden des Stiftes gehörte, kann ich nicht beweisen, doch liegt er jedenfalls schon sehr lange an seiner jetzigen Stelle.
Band 9
November 1857
Wird das letzte Stück des alten Vorderhauses des Cronstätt‘schen Stiftes auf dem Roßmarkte abgebrochen und ein neues dreistöckiges Haus erbaut, das zu Geschäftslocalitäten eingerichtet wird und verliert dadurch diese Seite des Roßmarkts einen Haupttheil ihres eigenthümlichen Charakters.
Im Hofe findet sich am Ueberhang des ersten Stocks ein Tragstein von Basalt, s. Ab., der wahrscheinlich, einem älteren Bau entnommen, dahier seine Verwendung fand, s. Ab. b. [R1191], gleicherweise im zweiten Stock, Ab. a.