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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Krug

Band 8, Seite 153
Neugasse | Thorbogen am Rebstock zwischen den Häusern 2, 6
L. 91 | L.92
18. Juni 1867
[Kommentar zum Datum in Bleistift, befindet sich eigentlich unten auf der Manuskriptseite S. E.:] Das oben auszufüllende Datum ist auf der Zeichnung des Wappens vorhanden.

Ueber dem Thorbogen des Rebstocks in der Neugasse befindet sich das in der Abb. [R0469] gegebene Wappen der seit langer Zeit ausgestorbenen Familien 1. Zum Lamb + Lersn. Chr. I. No. 117 [Leerstelle] 2. von Hell, genannt Pfeffer + Lersn. Chr. I. No., 80 (Abb. der Wappen des Hauses Limburg)
Beide Wappen sind von roher Arbeit und ziemlich zerstört.
Wenn Batton III. p. 144 erwähnt, daß im Jahr 1543 Ulrich v. Rauscher sich mit Elisabeth v. Hell genannt Pfeffer verehelichte und das Wappen beider Eheleute sich über dem Thorbogen des Rebstocks in der Kruggasse noch befände, (mittlerweile verschwunden sammt dem Thorbogen), so finden wir in obiger Abb. [R0469] das Wappen der Fam. v. Hell und der Fam. zum Lamb. Die Wittwe Rauschers heirathete nämlich Hironimus zum Lamb (in welchem Jahr ist unbekannt). Diese Ehe blieb kinderlos und erlosch das Geschlecht mit ihm am 15. Feb. 1559. Lersn. Th. II. I. Buch p. 223, folglich wäre die Anfertigung jener Wappen in oder zwischen die Jahre 1559 - 1543 zu setzen, dann aber entspricht weder die Form der Schilder, worauf sie sich befinden, noch die Art der Ausführung, auch giebt Merian in dem Plan von 1628 die Stelle des Thorbogens als mit einem Hause überbaut an, folglich muß er erst später entstanden seyn.
Mein Urtheil geht dahin, die Erbauung desselben in das vorige Jahrh. zu versetzen, ob die Wappen eine Nachahmung älterer von dem überbauenden Hause

Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden

Band 9, Seite 68a
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden
[kein Datum]
Renaissanceverzierungen. Häuser, an welchen sie sich befinden:
I.153 Haus Limburg, Römergasse 1
I.156 Salzhaus, Holzschnitzerei, Römerberg 27
I.94 Großer Engel, Erker, Römerberg 28
M.196 Goldne Wage, Markt 5, Höllgasse 13
L.9 Stolzenberg, Fenster, Decke, Fahrgasse 21
I.205, I.206 Kolben, Portal und Treppenhaus, Münzgasse 1
L.108 Wonneberg, Thüren, Schnurgasse 43, Kruggasse 15
K.47 Grüne Frauenthüre, Thüren, Tragsteine, Neue Kräme 27
K.52 Rother Löwe, Tragsteine, Gr. Sandgasse 2
M.9 Fürsteneck, Saal, Fahrgasse 17
L.63 Backhaus in der Borngasse 15, Stübchen
D.97 Gelbes Haus, Stiftstraße 13, Hinterh. Darmstädt. Hof, Saal
B.214 Porzellanhof, Durchbrochene Thüre, Stelzengasse 2
F.63 Weißer Hirsch, Durchbrochene Thüre, Hirschgraben 3
M.125 Saalgasse 27, Tragstein und Thüren
C.217 Ullner, Tragstein u. hölz. Träger, Friedbg. 1
[Leerstelle] Römer, Thüren u. Fenster
F.166 Großer Speicher, Saal, Thüren, Holzschnitzerei, war überhaupt das vollständigste Exemplar hier, Rothekreuzgasse 1
L.142 Altes Kaufhaus, Holzschnitzerei, Markt 30
[Leerstelle] Rententhurm, Waschbecken

[Von der Chronologie abweichende Paginierung S. E.]
Band 10, Seite 305
Stein | Wonneberg | Wohnberg | Wunnenberg
Schnurgasse 43 | Kruggasse 15
L.108
Mai 1860
Das mit der Giebelseite seines hohen Pultdaches in die Schnurgasse stehende Haus stammt wahrscheinlich seiner ganzen jetzigen Gestalt und Anlage nach aus dem Anfang des 17. oder Ende des 16. Jahrhunderts. Es war noch zur Zeit meiner Erinnerung gegen Ende der 30er Jahre mit Fresken bemalt, deren Spuren bis auf die einzelnen Formen unter dem Oelanstrich, den es später bekommen, erkennbar sind und welche an dem hintersten Theil des Hauses in der Kruggasse sich noch erhalten haben. Das Erdgeschoß ist massiv von Stein aufgeführt mit reicher Bildhauerarbeit an den Fenstern und Thürstürzen, welche alle im Rundbogen erscheinen, sowie mit außerordentlich zierlichen Tragsteinen unter dem Ueberhang des ersten Stocks, s. Abb. [R0518]
Der Giebel ist mit Schiefersteinen beschlagen, ich habe jedoch allen Grund, zu vermuthen, daß das ganze Haus früher in Kalkputz mit geschnitzten sichtbaren Balken und Holzwerk stand, und daß der Anstrich desselben sowohl wie der Schiefersteinbeschlag des Giebels erst dem vorigen Jahrhundert seine Entstehung zu verdanken hat. An dem links nach dem Hause 45 hin gelegenen Fenster über dem Bogenaufsatz desselben findet sich ein Schild angebracht, auf dem eine Harfe dargestellt ist, nebst den Buchstaben A. M., s. Abb. [R0525] - Das Schild über dem gegenüberliegenden Bogenaufsatz ist leer. Trotz aller Bemühungen war es mir bis jetzt nicht möglich gewesen, den Namen des Erbauers des Hauses oder der Familie, welcher es angehört, zu ermitteln, und ebenso-
Band 10, Seite [306]
wenig war es mir gelungen, eine Jahreszahl an dem Hause zu entdecken. Die einzige Familie, welche, soviel mir bekannt ist, eine Harfe im Wappen führt, ist die der Landschade von Steinach, s. Humbracht. Zierde Deutschlands, p. 4. - Sollte dieselbe ein Haus hier besessen haben?
An der Giebelseite nach der Kruggasse hin tritt im Hofe ein steinerner Treppenthurm vor, mit einem spitzen Schieferdach und schrägwinkeligten, in ihrer Richtung die Lage der Treppensohle gleichlaufend mitmachenden Fenstern, welcher bis zum Anfang des Giebels hinaufreicht. Der Hof liegt um mehrere Stufen höher als die Straße und ist von derselben durch eine 14 ‘ hohe Mauer geschieden, in welcher sich die Eingangsthüre befindet; alsdann folgt in der Kruggasse der zweite Bau, mit höchst geschmackvollen, durch Löwenköpfe verzierte Tragsteine, und unten im Erdgeschoß mit vergitterten Fenstern versehen; dann kommt abermals ein Hof mit einem Einfahrtsthor, an dem die im spitzen Winkel eintretenden Verschneidungen der Profile scharf und bestimmt markirt sind, und nach diesem ein drittes Gebäude No. 15, welches die sehr lange Seite nach der Kruggasse hin, abschließt.
In diesem letzteren Hofe ist über dem Thor auf der inneren Seite eine Bombe eingemauert, die wahrscheinlich bei irgend einer Belagerung dahin geschleudert wurde. Vielleicht 1552. , s. Bomben. Sodann findet sich eine freiliegende, offene, in die oberen Stockwerke führende Treppe mit zierlichem
Band 10, Seite 307
Holzgeländer. Der Bau, welchem sie angehört, steht im Erdgeschoß auf zwei freistehenden, mächtigen hölzernen Trägern, die eine Art von offener Halle bilden. Unter einem Schoppendach, das später an das Haus 15 links im Hofe angebaut wurde und bis an den Ueberhang des ersten Stockes reicht, finden sich im Erdgeschoß zwei äußerst fein profilirte Thüren, deren schönste abgebildet ist, s. Abb., sie sind von ganz verschiedener Construktion, gehören aber trotzdem einer und derselben Bauperiode an, liegen nebeneinander und werden von dem Schoppendache beinahe ganz verdeckt und unsichtbar gemacht.
Der untere Stock dieses Hauses ist so lange mir denkt, unbewohnt gewesen und hat nach der Kruggasse hin einen Eingang, welcher durch eine ziemlich reich verzierte eiserne Thüre, zu der man über einige Stufen hinaufsteigen mußte, abgeschlossen wurde, s. Abb. [R0520] - Neben dieser Thür befand sich an einem Fenster ein Vertheidigungsgitter von der hier vielfach vorkommenden bekannten Form. Der innere Raum, den dieses Fenster erhellte, hatte etwas Unheimliches und Geheimnißvolles, was wohl daher kommen mochte, daß er nicht bewohnt gewesen, wie ich mich denn auch erinnere, die eiserne Thüre nach der Straße zu niemals offen gesehen zu haben, ebensowenig wie das oben erwähnte Fenster, dessen Scheiben vor Alter ganz erblindet im Bunde mit Staub und Spinnweben beinahe gar kein Licht hereinließen. Nach außen hatte dieses Haus noch seine alten Frescomalereien, wie denn auch früher das Haus in der Schnurgasse
Band 10
20. Februar 1866
Soeben sind die in der Kruggasse liegenden, oben bemerkten Häuser im vollen Abbruch begriffen. Das Eck Wonneberg soll bis nach der Messe stehen bleiben, um alsdann ebenfalls zu verschwinden; mit ihm verschwindet eine meiner liebsten Jugenderinnerungen. Es werden diese alten behaglichen Familienhäuser jetzt immer seltner, und bald wird gar nichts mehr davon übrig sein. Auch das Nebenhaus Schildkopf, Schnurgasse 45 ist dem Untergang geweiht.
Bei dem rasch voranschreitenden Abbruch hat sich ergeben, daß die eingemauerte Bombe eine steinerne Kugel ist, die ungefähr 1 ‘ im Durchmesser hat und folglich bei der Belagerung von 1552 hereingeworfen sein muß. Auch fanden sich einzelne verzierte Bodenplättchen vor, die jedoch nur bekannte Muster trugen. Die Brand-
Band 10, Seite 311
Schildkopf | Schliedekopf
Schnurgasse 45
L.107
29. April 1866
Das Haus ist soeben im Abbruch begriffen und soll gleich dem Nebenhause zum Wonneberg, s.d. neu auferbaut werden. Es hat auf der Vorderseite, welche mit dem Giebel nach der Straße hin gekehrt ist, nichts Bemerkenswerthes, wie die Abb. zeigt, welche ich bei dem Hause Wonneberg mit aufgenommen habe, s.d. und scheint im vorigen Jahrh. durchgreifend reparirt zu sein. Ein Bogen über der zunächst dem Hause Wonneberg gelegenen Thüre trägt ein Gitter, das unzweifelhaft dem 17. Jahrh. angehört, dagegen findet sich in dem Affengäßchen die Eingangsthüre zu dem kleinen Höfchen mit einem Spitzbogen überdeckt, s. Abb. [R0455] nebst einem zierlichen Klopfer, s. Abb. [R0456], welche jedenfalls noch Ueberreste eines weit älteren Hauses sind, das früher auf diesem Platze stand und deßhalb alle Beachtung verdienen.
Merian gibt zwischen der Kruggasse und dem Affengäßchen nur ein Haus an, dagegen zwischen dem Affengäßchen und der Neugasse drei, deßhalb scheint mir, daß es ein Irrthum ist, indem der Raum, welchen das Haus Wonneberg und das Haus Schildkopf zusammen einnehmen, unmöglich jemals ein Haus gewesen sein kann, und noch dazu mit so schmaler Vorderseite, wie er auf dem Plan angiebt, und ebenso unwahrscheinlich ist es, daß die verhältnißmäßig geringe Breite des Hauses Gross Palmeneck früher drei Häuser repräsentirt haben soll. Mir scheint es eine von den vielen Unzuverlässigkeiten und Oberflächlichkeiten, die man bei Merian so oft findet, und es ist, wie ich bereits in
Band 10, Seite 433
Profil durchschneidenden der Fall ist, war der Abfall manchmal so stark, daß die Höhe des steinernen Futters oft drei Fuß und mehr betrug, namentlich erinnere ich mich, dieß in der Neugasse und Kruggasse sowie in der Borngasse und im Nürnberger Hof gesehen zu haben.
Die dadurch entstehende senkrechte Oeffnung wurde nun so groß, daß es nöthig war, dieselbe mit einem eisernen Gitter zu verschließen, und ein solches Gitter befand sich in der Neugasse, wo es sich bis zu dem Ende der 30[er] Jahre zu behaupten wußte, bis die Canalisirung auch diese engen Straßen in ihren Bereich zog und diese vorsorglichen einfachen Anordnungen der Vorzeit überflüssig machten.
Hier eine Abbildung des Gitters in der Neugasse wie ich es noch im Jahr 1838 gesehen, es lag gerade vor der Thüre des Allments, das zwischen den Häusern L.91 und L.92 durchzieht. Bei starkem Gewitterregen stürzte die Fluth mit solcher Gewalt in diesen Gassen nach den Antauchen abwärts, daß man dieselben quer nicht zu überschreiten vermochte. In der
Band 11, Seite 147
Eschenheimerthurm | Steinbild am Rebstock in der Kruggasse. Mönch und Nonne
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eines Forstwarts verwirktes Leben dadurch gerettet haben soll, dass er, als man ihn von dem Eschenheimerthurm, wo er gefangen sass, hinaus nach dem Galgen fahren wollte, versprach, diese Fahne in neun aufeinanderfolgenden Schüssen zu treffen und zugleich damit eine Neun hineinzuschiessen, was, wie der Augenschein lehrt, er auch glücklich vollführte. Sehr alt kann desshalb die Sage nicht sein, indem sie jedenfalls aus einer Zeit stammt, in welcher die Verbesserung der Feuergewehre bereits soweit gediehen war, dass man mit Sicherheit auf den Erfolg eines derartigen Schusses rechnen konnte, was ohngefähr nach der Mitte des 17. Jahrhunderts der Fall war. Geschossen sind die Löcher unzweifelhaft, ob jedoch durch Zufall oder Absicht bleibt eine offene Frage, zu welcher das Volk kurz entschlossen in der Sage die beste Antwort fand. Historisch ist bis jetzt noch nichts aufgefunden, was auch nur im Entferntesten dazu eine Beziehung hätte.

II.
Das Steinbild am Rebstock in der Kruggasse. Mönch und Nonne
Noch vorhanden. (Abb. 2)
In der Kruggasse an der vorspringenden Brandmauer des Hauses L. 85 (6 neu) neben dem Gasthause zum Rebstock ist in der Höhe des dritten Stocks ein Steinbild eingemauert, welches offenbar nicht dahin gehört und zu den seltsamsten Erzählungen Anlass gab, da man von unten aus nicht genau unterscheiden konnte, was es eigentlich vorstellen sollte. Gewöhnlich wurde es für einen Mönch ausgegeben, der eine Nonne durch ein Gitter umarmt; dem ist aber nicht so, es stellt vielmehr einen Mann dar, welcher an einem Weinstock (Rebstock) hinaufsteigt. Wahrscheinlich befand sich das Bild früher unten über dem seit langer Zeit abgebrochenen Thor des ehemaligen Hofes zum Rebstock und diente gleichsam als Namensschild. Es gehört seiner Ausführung nach, die eine ziemlich rohe ist, in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Baldachin darüber, welcher als durchaus nicht zur Sache gehörig, weggelassen wurde, ist wenigstens dreihundert Jahre jünger und scheint bei der Translocirung gemacht worden zu sein. Wann dies geschah ist bis jetzt nicht genau zu ermitteln gewesen. Nach der Sage soll an der Stelle des jetzigen Hofes zum Rebstock ein Garten gewesen sein, in welchem eine Rebe zu einer solchen Stärke gedieh, dass ein Mann daran nicht hinaufsteigen konnte, was wahrscheinlich auch dem Platze den Namen zum Rebstock verliehen hat.
Band 11, Seite 201
Hirsch
Zeil 4 | Stelzengasse 27
B.237
26. Juni 1858
Auf einem Tragstein ein springender Hirsch. In dem Schlußstein über einem Fenster
I. L. B. 1763.
Auf dem Plan von Ulrich ist dieß Haus fälschlich als 239 bezeichnet, während es 237 ist und umgekehrt das andere Eck an der Allerheiligengasse mit 237, das 239 sein muß. Auch Krug in seinen Hausnummern setzt dasselbe fälschlich mit Nummer 27 in die kleine Friedbergerstraße, s. Krug, Hausnummer p. 101.