Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Eiche

Band 9, Seite 249
einem Haken die Rolle zu dem schon seit längerer Zeit nicht mehr benutzten und zugedeckten Ziehbrunnen, dem eigentlichen alten Brunnen des Hofes erhalten. Zu diesem Brunnen konnte man auch durch eine nischenartige Oeffnung von dem kleinen Höfchen aus gelangen, durch Wegnahme des die Ecke ausfüllenden steinernen Brunnenkranzes wurde dieser Raum freigelegt, die Nische bis auf den Boden heruntergebrochen, in eine Thür verwandelt, durch welche über einige Treppenstufen die Verbindung der beiden Höfe jetzt hergestellt ist. An der Südseite des Hofes steht in der Ecke der alle Stockwerke überragende Treppenthurm mit einer steinernen Wendeltreppe bis zum Dachstuhl hinauf, den Schluß seines Helmdaches bildet ein Knauf mit einer Wetterfahne, die ein Wappenschild zeigt, dessen wahrscheinlich bemalte Seite sich nun nicht mehr erkennen läßt; es war mir neu, und ich hielt es hier für das einzige Exemplar, nun aber fand ich im Mai 1862 an dem Hause zur Eiche, Römergasse 6 [I.112], s.d., eine Wetterfahne, welche zwei Wappenschilder zeigt und aus derselben Zeit stammt, 1559.
Von der Höhe dieses Thurmes hat man eine nicht uninteressante Aussicht über die benachbarten Häuser, unten neben denselben befindet sich der Eingang zu den mit den Fenstern nach der Rosengasse hin liegenden Ställen. Alle Thüren im Hofe sind reich mit Steinhauerarbeit verziert, wie die Abbildungen [R0624] [R0627] ebenfalls zeigen, und an einer derselben fand ich nach langem vergeblichen Suchen endlich die in Stein auf zierlichen Feldern angebrachte Jahreszahl 1587 und glaubte, damit das Alter der sämmtlichen Bauten gefunden zu haben, bis mich das spätere Auffinden der erstgenannten von 1549 über diesen Punkt eines Besseren belehrte. Das Zwerghaus auf dem Dache dieses Gebäudes im Hofe, sowie die unter den Fenstern des ersten
Band 10
13. Juni 1863
Soeben wird der hintere Theil der rechts im Hofe befindlichen Ställe abgebrochen, bei Gelegenheit des Abbruchs der hinteren Bauten im Hofe der Stadt Ulm, s.d.
Diese Hinterbauten bestanden aus langen Ställen, deren Decken mit gewaltigen Durchzügen von Eichenholz auf schön profilirten hölzernen Trägern standen, deren Formen zu zeichnen ich hier übergehe, weil sie gar vielfach in jener Zeit vorkommen und allbekannt sind. An dem Thorflügel nach der Schäfergasse hin findet sich ein wohlerhaltenes Beschläg, s. Abb. [R0870]
Band 10, Seite [432]
vorhanden waren, wurde, um die beiden nach der Mitte hin sich senkenden Seiten des Straßenbodens in keine gar zu sehr geneigte Richtung zu bringen, welche das Fahren stellenweise geradezu unmöglich gemacht hätte, eine Rinne mit senkrechten Wänden hergestellt und oben horizontal mit eichenen Bohlen belegt, um das Fuhrwerk leichter darüber passiren zu lassen. Dieß geschah namentlich an allen Thoreinfahrten vor den Häusern und ist das letzte Exemplar an dem Junghof gewesen und mit dessen Abbruch und dem Nivellement des vor dem Thor Eingange des Hauses E.42 gegen den Stoßhof hin gelegenen Pflasters verschwunden.
Die Abbildung [R0138] des Junghofeingangs von außen zeigt es noch deutlich, s.d., ebenso zeigt die des Eingangs von der inneren Seite noch das mit einer Bohle überdeckte Floß. Der Durchschnitt war ungefähr so: s. Abb. [R0140]

In Straßen, die stark abschüssig waren, wie es bei allen in der Altstadt liegenden die ehemaligen Gräben bezeichnenden und dieselben rechtwinkelicht, d.h. im
Band 11, Seite 22
abgefaast. Die Thüre von sehr starkem Eichenholz hat ein kleines vergittertes Fenster. Der Raum hinter derselben ist fensterlos, total dunkel und hat nichts Bemerkenswerthes.
Der Thurm gehört der Stadtkämmerei und ist vermiethet. S. Abb. [RS0202] - Der obere Stock ist nunmehr unzugänglich und wächst ein Eschenbäumchen aus ihm heraus. Bei der vorgeschlagenen Straßenveränderung wird er wahrscheinlich fallen.
In dem Hofe liegt eine schwere steinerne Kugel, die wahrscheinlich aus der Belagerung von 1552 herstammt. Die Abb. [RS0202] giebt ein sehr deutliches Bild und ist eine weitere Beschreibung nicht nöthig.
Band 11, Seite [110]
Fläche des Bodens im Hofe gleich gemacht. Wahrscheinlich waren sie abgehauen, weil sie von Stein, unverbrennlich, vielleicht durch den Gewölbeeinsturz zerschlagen, hindernd im Wege standen.
Von den sonstigen Ueberresten der Capelle und der andern Bauten finden sich in den benachbarten Straßen noch eine Menge. Namentlich sind es zierlich gegliederte Pfeilerüberreste, welche die Stelle von Abweis- und Schrotsteinen in der Stein-, Gelnhäuser- und Lindheimergasse heutzutage vertreten.
Ueberreste von alten Plattenböden fanden sich ebenfalls, namentlich aber war ein altes Kellergewölbe mit aufgemauerten viereckten sehr dicken Tragepfeilern ein Gegenstand, der der größten Aufmerksamkeit würdig war. Der Thorbogen am Eingang gegen das Plätzchen hin zeigte noch in den obersten Steinen die Ansätze der Wölbung, welche bei dem Einsturz des darüber befindlichen Thorhauses stehen geblieben war. Es war ein Interimsdach darüber gelegt, und in diesem Kleide war es unserer ganzen Generation wohl bekannt; das alte Stück Mauer rechts vom Eingang auf dem Plätzchen war ebenfalls noch Original Ringmauer und hatte namentlich des Abends sehr oft in der Dunkelheit mit dem danebenliegenden Bogen des kleinen Trierischen Hofes vollkommen das Aussehen einer uralten Gebäulichkeit. Namentlich gilt dieß von der Zeit, in welcher die kleinen Laternen noch in den engen Straßen nicht verdrängt waren. Eine einzige derselben war in besagtem engen Gäßchen angebracht, dem Eichenbergischen Eckhaus gegenüber, und die Beleuchtung derselben war so bescheiden, daß sie den Beschauer über die eigentliche Form der umliegenden Gebäude vollkommen im Zweifel ließ, was aber nur den romantischen Eindruck der ganzen Ortsgelegenheit ungemein erhöhte.
Das hölzerne Thor, welches allabendlich geschlossen
Band 11
Adler
Umgebung einen höchst harmonischen Eindruck. Drei Adler von Stein sind daran angebracht, wovon zwei auf der Ostseite und einer über dem Portal auf der Nordseite sich befindet, von den zwei Erstgenannten ist einer auf der Ecke nach Süden in einer Höhe von etwa 10 Fuß über dem Boden eingesetzt; er ist der kleinste und befindet sich auf einem Wappenschilde, nur ist er leider auf eine barbarische Weise zerschlagen, indem man, um einem daran vorbeilaufenden Standkändel Raum zu verschaffen, statt mit einem Knie darüber hinwegzugehen, lieber ein Stück von dem Adler abhieb. Es ist und bleibt dieß eine einzige Schande für diejenigen Beamten, welche mit der Leitung und Beaufsichtigung der Reparaturen an den städtischen Bauten betraut sind oder damals waren. Ein vierter Adler ist auf der Südseite des Hauses über dem Thor gemalt, er hat rechts und links oben zwei kleine schräg gegeneinandergestellte Wappenschilder neben sich, deren jedes einen Reichsadler trägt. Im Inneren des Gebäudes fesselt der untere, den ganzen Stock ausfüllende Raum unsere Aufmerksamkeit im höchsten Grade. Keine ähnliche Localität befindet sich hier. Ihre Decke ruht auf Trägern von Eichenholz, die äußerst fein und zierlich profilirt sind und einen vortrefflichen Eindruck machen. s. Ab. [R0371] [R0375] Vor allem ist der eiserne Wagebalkenhalter mit seinen zierlichen Wappenschildern ins Auge zu fassen, sodann finden wir in der Wand ein kleines
Band 11, Seite 164
Stadtwage
9. März 1874
Heute wurden die drei starken Träger von Eichenholz, welche das Gebälke des Erdgeschosses unter dem ersten Stock trugen und sammt diesem Gebälk, nachdem das Gebäude beinahe ganz abgebrochen war, noch aufrecht standen, mittelst Zugseilen, an denen 16 Männer thätig waren, umgerissen. Es gab ein furchtbares Gepolter und eine haushohe Staubwolke; nachdem diese verzogen war, lagen die Stützen zwar am Boden, hatten sich aber von den gewaltigen Durchzügen doch nicht getrennt, sondern waren mit diesen fest verbunden geblieben und erforderte die Trennung der stark verbolzten Balken noch großen Kraftaufwand.
Es steht nun von dem ganzen Gebäude nichts mehr als das nordöstliche Eck der Schildmauer mit den daran gebauten kleinen Fleischschirnen des Metzgers Lautenschläger. Um dieses Lädchen zu erhalten, mußte man das Mauerstück, das ihm als Rückwand dient, stehen lassen indem Herr Lautenschläger dasselbe erst nach zwei Jahren, wie man vernimmt, verlassen will.
Band 11, Seite 257
157
2 polirte Brustharnisch.
5 Trauer Helleparten.
6 Geharnischte Männer mit 6 Streitkolben und 6 Sabel, worunter
einer mit einer Meßing Hand und Meßing gabel.
1 Model von einer hölzernen Fallbrück.
1 messinger Pulverprob mit hölzern Fuß.
1 Axt womit der Freyeise den Holz-Aufseher Eichenauer erschlagen,
unter dem Affenthor, vom Löbl. Officio Examinatorio hierher geben *).
6 Geharnischte Männer auf Stühlen mit 6 Sabeln, Streithammer.
1 hölzern Modell von einem ponton.
1 Blau angelaufener Brustharnisch mit einer Sturmhaube.
1 alte Feld Apoteck.
3592 Mousqueten mit Lunte Schloß auf 26 Pyramiden und in
3 Reihen stehend und liegend an der Wand.

Auf der ersten Bühne über der Rüstkammer.
1 Gantz neue Raths Zelt mit Catton gefüttert, ohne Hauß nebst
Mantel.
1 Pavillions mit Mantel. Alt.
1 Pavillions große mit Franzen.
1 Capit. Zelt von Hrn. Neuner Faust, hat Löbl. Forst Ambt.
2 Lieut. Zelte.
2 Zelte Häußger zur Cantzlei gehörig. Alt.

*) Der Weingärtner Jakob Freyeisen wollte am 13. Dez. 1757, Morgens
zwischen 11 und 12 Uhr ein Bündel Holz aus dem Wald zum Affenthor herein bringen,
was der Holzaufseher Eichenauer, trotz Freyeisens mehrmaliger Versicherung, daß
er die Erlaubniß dazu habe, nicht gestatten wollte. Eichenauer hatte dem Freyeisen
sein Reff mit Holz abgeladen und war in die Wachstube gegangen; Freyeisen
wollte mit Gewalt das Holz wieder aufladen, Eichenauer dies zu verhindern trat
aus der Wachtstube heraus und griff dem Freyeisen nach dem Reff, worauf derselbe
dem Holzaufseher einen Schlag mit der Axt auf die linke Seite des Kopfes ver-
setzte, daß, wie die Zeugen aussagen, die Axt darin stecken blieb. Eichenauer taumelte
zurück in die offene Stubenthür der Vorwacht, woselbst er bald darauf den Geist
aufgab.
Freyeisen wurde sogleich verhaftet, behauptete jedoch trotz der durchaus ein-
stimmigen Aussagen der Augenzeugen, er sei unschuldig, die Axt sei während dem
Handgemenge seinem Gegner auf den Kopf gefallen. Er starb 36 Jahr alt, 1759
im Gefängniß auf dem Katharinen-Thurm und wurde in aller Stille des Nachts
auf den Gutleuthof gebracht, woselbst er neben der Fröhlichin eingescharrt wurde.
Auszug aus den Criminal-Akten von 1757, Band 77.
Band 12, Seite B19
Borngasse | Borngasse 20
L.46
3. April 1882
Bei der in gegenwärtigem Augenblick stattfindenden Veränderung des unteren Stockwerks Behufs der Einrichtung eines neuen Ladens ergab sich, daß unter der alten Erkereinrichtung der Unterbau des Hauses [sich] als der eines viel älteren Baues erwies, als es die äußere Erscheinung des Gebäudes bis jetzt vermuthen ließ. Es zeigte sich ein vollständig erhaltener Holzbau, der unzweifelhaft dem 16. Jahrh. angehört, welcher den unteren Theil des Hauses als eine offene Halle darstellt, deren nach der Straße hin gerichtete Oeffnung durch einen hölzernen Bogen eingerahmt war, der wie es scheint, des Nachts nur durch Holzklappen geschlossen wurde, eine Einrichtung, wie sie früher dahier vielfach vorkam und an einzelnen Häusern, namentlich an verschiedenen Schirnen noch heutzutage erhalten ist. Ein ziemlich starker Unterzug in den Auflagern, durch abgefaaste Büge unterstützt, in starkem Eichenholz ausgeführt, bildete die Lichtöffnung des vorgenannten Raumes.
Die hinteren Räume des Hauses, welche auf der hinter diesem und den benachbarten Johanniterhäusern herziehende Allment stießen, liegen um ungefähr 5 Stufen höher, weil der Boden dieses Allments
Band 12, Seite K11
Kühgasse | Kühgasse 1
B.197b
5. Mai 1883
Im Augenblick ist der in die Kühgasse hereinstehende Theil des Hauses niedergerissen und ein Raum dadurch offengelegt worden, welcher auf schönen achteckigten Trägern mit zierlichen gekehlten Bügen und gefasten Unterzügen eine mächtige Balkendecke trägt. Die Träger, massiv aus Eichenholz, haben sandsteinerne Sockel, welche mit einfachem Randbeschlag von einer vertieften Kehle, die ein längliches Viereck einschließt, umzogen sind und höchst geschmackvoll in der Wirkung sind. Es scheint ein früherer Lagerraum gewesen zu seyn und gehört derselbe wahrscheinlich der letzten Hälfte des 16. oder dem Anfang des 17ten Jahrh. an. Der in das Albusgäßchen hineinliegende Theil des Hauses ist vollständig erneuert und bietet nichts architektonisch Bemerkenswerthes dar.