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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Brunnen

Band 4, Seite [136]
innerhalb Jahresfrist vergremset werden sollen.
3. Sollen alle die im Fürsteneck gegen die Sauköpf gewesenen Thüren auf Fürstenecks Seiten zugemauert seyn und bleiben.
4. Soll das Haus Fürsteneck das Höfchen am Brunnen, wie es jetzt in seinen Mauern steht, behalten, auch beide Häuser den Brunnen insgemein erbauen und säubern lassen.
5. Solle Sauköpfe von des Fürstenecks Dach der Regen wie bis anhero also hinüber desgleichen auch der Ablauf vom Brunnen im Höfchen durch seinen Hof ausführen.
6. Sauköpfe auf seinen jetzigen beiden Bäuen an Fürsteneck stoßend höher aufzubauen Macht haben soll.
7. Soll von Sauköpf den im Hof vom Fürsteneck freystehenden Fenstern der Tag nicht benommen noch verbaut werden.
8. Soll das Privat zwischen beiden Häusern insgemein gebraucht und auf derselben beiden Kosten im Bau erhalten werden.
9. Wo sich hierüber Streit zwischen vielberührten beiden Häusern hierinnen unverglichen ereignen möchte, solches nach der Frankfurter Stadt Reformation geschlicht werden soll.
Band 4, Seite 159
Alter Frosch
Falkengasse 3 | Kaffeegasse 6
I.189
Juli 1859
Das Haus hat nach der Kaffeegasse hin einen alten Treppengiebel, dessen oberstes Fenster den Spitzbogen hat. Die Fensterstellung am ganzen Giebel ist alt, ebenso ein Theil der Mauern nach dem Nachbarhause I.190 hin, in der sich noch einige alte Tragsteine befinden. Im Hofe ein alter Brunnenstein.
In dem Hausgang über der Kellerthür ein Wappen in reicher Verzierung, s. Abb. [R1212] [R1216], ebendaselbst eine steinerne Treppe mit kostbarem geschmiedetem Eisengeländer. Die Treppe nebst der oben erwähnten Kellerthüre mit dem Wappen stammen aus dem vorigen Jahrh., in welchem das Haus eine Hauptreparatur und Umgestaltung erlitten zu haben scheint. Gegenwärtig wird auch manches im Hofe umgeschaffen.

Feuerleitern | Pechpfannen

Band 4, Seite 161
Feuerleitern | Pechpfannen
28. März 1865
Die Feuerleitern und Feuerhaken mit ihren langen Dächern, die an verschiedenen Orten der Stadt immer wo möglich in der Nähe der betreffenden Quartierspritzenhäuser angebracht waren, bildeten eine Haupttheil des alterthümlichen Charakters mancher Stadtteile, und mit ihrer allmählichen Entfernung und Verlegung ging viel ursprüngliches Element gleichfalls verloren. Die Plätze, an denen sie, soweit meine Erinnerung reicht, angebracht waren, hatten sämmtlich noch das Aussehen des vorigen Jahrhunderts, und da man sie immer nur da aufgehängt, wo durch das weite Hervortreten ihrer Bedachungen keine wesentliche Störung des Verkehrs entstehen konnte, also an stillen, wenig begangenen Orten, so waren sie auch in der Regel die Zeugen der munteren Jugendspiele, die wir natürlich aus denselben Gründen in ihre Nachbarschaft verlegten. Stille Plätze gab es aber zu der Zeit, in die meine Jugend fällt, also Ende der 20 bis zur Hälfte der 30ger Jahre noch genug dahier, und ungestört hausten wir nach Gefallen in den einsamen Höfen sowohl als bei hereinbrechendem Regen unter den Verdachungen der Leitern. Auf dem Graben, hinter der Liebfrauenkirche, am Dom, hinter den Predigern, am Trierischen Plätzchen, an der Carmelitercaserne, am Barfüßerplatz, an der Hl. Geistkirche, an der Johanniterkirche u.s.w. erinnere ich mich lebhaft, sie noch gesehen zu haben, und erst als mit der Eröffnung der Eisenbahnen die Fiaker hier aufkamen und das Fuhrwerk sich in nie geahnter Weise vermehrte, begann man, dieselben an abgelegenere Plätze zu bringen. Mit ihnen verschwanden auch die an den Brunnen oder in deren Nähe stehenden Pechpfannensteine, die ebenfalls
Band 4, Seite [162]
generationenlang ihren Platz daselbst behauptet hatten. Es waren Steine mit einem eisernen Gestell, durch welches die Stange der Pechpfannen eingesteckt wurde, die unten in einer Höhlung des Steins den nöthigen Halt fand. Bei entstehendem nächtlichen Feuer oder sonstigen Anlässen wurden diese Träger mit der Pfanne an die Brunnen geschafft, die Pfanne mit Pechkränzen gefüllt und angezündet, damit die an den Pumpen und Schläuchen hantierende Mannschaft hinreichend Licht hatte, was dann bei dem Flackern des Pechfeuers uns Kindern einen schauerlichen Eindruck machten. Pechpfannen, Gabel zum Aufstecken und Pechkränze sowie eine Anzahl Feuereimer befanden sich in der Regel im Hause des Brunnenschultheißen, und da mein Vater lange Jahre dieses Amt bekleidete, so hatten wir diese Dinge in einem Verschlage zu ebener Erde aufgehängt als Kinder beständig vor Augen, wie denn auch der betreffende Sockelstein an unserer Hausthüre neben zwei gewaltigen Pfortsteinen am Brunnen gegenüber so lange mir es dachte, seinen Platz hatte und oft der Gegenstand unserer Aufmerksamkeit und Spiele abgeben mußte.
Band 4, Seite 233
Samariter Brunnen
Friedbergergasse 53
C.188
6. Juni 1858
Ueber der Hausthür 1744. Sonst hat das Haus nichts Bemerkenswerthes.
Band 4, Seite 237
Friedbergergasse 43
C.193 | C.194
6. Juni 1858
Der Thorbogen, welcher in den Hof führt, hat einen Spitzbogen und ist mit einem Schieferdach bedeckt.
Auf der Schlagleiste der Thorflügel schöne Holzschnitzerei.
Im Hofe links hinten ein sehr alter Ziehbrunnen mit seinem Originalkranz von blauen Steinen. Der Brunnen gehört zur Hälfte dem Hause 45, C.129. Die Entstehungszeit der ganzen Localität dürfte vielleicht in die Mitte des 16. Jahrh. zu legen seyn.
Band 5, Seite 7
Tanne
Gallengasse, große 5
E.5
1. März 1859
In einem Protokoll, welches in Betreff der Erbauseinandersetzung des am 29. Mai 1751 verstorbenen Kaiserlichen Raths Hassel, Bürgers und Bankiers dahier, angefertigt wurde, wird dessen Haus auf der großen Gallengasse dahier belegen, zur Tanne genannt.
Der berühmte Komiker Hassel dahier, welcher ein Urenkel des ebenerwähnten Samuel Hassel ist, erzählte mir in Betreff dieses Stammhauses seiner Familie Folgendes: Das Haus hat einen großen Garten, welcher auf den Garten des weißen Hirsches auf dem Hirschgraben stößt und von diesem durch eine Mauer geschieden ist, in welcher eine Thür befindlich, die mit zierlich durchbrochenem Schnitzwerk ausgestattet, wahrscheinlich dazu diente, den Bewohnern des letztgenannten weißen Hirsches, die Benutzung des im Garten des Hauses zur Tanne gelegenen Brunnens zu gewähren. Weiter berichtet er, daß in seiner Familie Tradition sey, in diesem Garten habe jener ungeheure Hasselbaum gestanden, dessen die Geschichtschreiber erwähnen, daß derselbe alt gewesen und dicht an einem kleinen Hinterhäuschen sich befunden habe, in welchem zwei alte Jungfern zur Mie-
Band 5, Seite 15
22. Mai 1860
Das Vorderhaus scheint im vorigen Jahrh. von Grund auf erneuert zu seyn, im zweiten Hofe hinten stehen noch einige alte Bauten, welche der ursprünglichen Anlage angehören, die wahrscheinlich im 16. Jahrh. stattfand. s. Abb. [R1287] - Fig. 1 zeigt den Baustyl, in welchem dieselbe gemacht wurde und welcher auf die ebenerwähnte Zeit hinweist. Der Garten stößt an den Garten des weißen Hirsches und ist in der Mauer eine jetzt geschlossene Thüre angebracht, welche den Zweck wahrscheinlich hatte, den Eigenthümern des letztgenannten Gartens den Gebrauch des Brunnens in ersterem zu gestatten.
Nach der Seite des weißen Hirsches hin war die Thüröffnung mit einer hölzernen Thüre verschlossen, welche in durchbrochener Arbeit die schönsten Ornamente zeigte. s. Ab. [R0095] [R0089] Der Sturz desselben so wie die eben erwähnten Ornamente deuten unzweifelhaft auf das 17. Jahrh.
Wo der fragliche Hasselbaum gestanden und wo der Stein hingekommen ist, auf welchem sich die Inschrift befand, ist nicht mehr zu ermitteln gewesen. Abbildungen aus jener Zeit giebt es nur eine, und zwar ist dieß der Merian‘sche Plan von 1828, welcher jedoch merkwürdigerweise auch keine Spur jenes ungeheuren Baumes zeigt. Nach dem Plan von 1552 bildet die Mauer des Gartens einen Theil der alten Stadtgrenze.
Lersner giebt J. p. 553 in Betreff des fraglichen Baumes folgende, von den vorigen in etwas abweichende Nachricht 1658. Haben Ihro Kays. Maj. etliche Mal unter der Wundergroßen Hasselnuß Stauden Taffel gehalten. Dieser sonderbarer übergrosser Wunder-Baum stunde in des damalig vornehmen Kaufmanns Jacob du Fay Garten, welcher anjetzo Hn. von Campoing gleichfalls vornehme Kaufmann gehört, und heut zu Tage noch zu sehen ist: Die Höhe von dieser Stauden wie auch die
Band 5, Seite 27
Gr. Gallengasse 13
E.8
3. Mai 1860
Das ganze Haus mit seinen Neben- und Hintergebäuden ist von ansehnlichem Umfang und besitzt einen geräumigen Hof und Garten. Am Vorderhause findet sich zu beiden Seiten des Schlußsteins über dem Thorbogen die Jahreszahl 1659 eingehauen, in welche Zeit auch die sämmtlichen Bauformen und vorkommenden Ornamente einstimmen. Sodann an einem Tragstein unter dem ersten Stock nach dem Hause 15, E.9 hin beifolgende Wappen: 1. Der Tragstein ist mit dem des daranstoßenden Hauses E.9 gemeinsam, doch befinden sich am anderen zwei Wappenschilder von ganz anderer Form und leer, s. Abb. 2. [R1294]
Auf dem ersten Schild ein Löwe mit einem doppelten Schweif, auf dem zweiten Schild ein Hirsch, sodann ein Balken mit drei Sternen und darunter ein Löwe. Die Hausthür, das Hofthor und sonstige Thüren sind mit hocherhabenen Stäben reich verziert, die Fenster des Erdgeschosses nach der Straße zu mit Eisengittern verwehrt.
Im Hofe am Vorderhaus über dem Brunnen ein Stein. Abb. 3. [R1292] eingemauert als Bruchstück. Die Brunnenschale ist ebenfalls alt. Jedenfalls war das Vorderhaus im vorigen Jahrh. einmal von Grund auf erneuert worden, während die im Hofe stehenden Bauten älteren Ursprungs sind. An dem Hinterhaus findet sich ein mit Laubwerk verzierter Brandmauerträger nach der Seite des Nachbarhauses E.7b hin.
Band 5, Seite 117
Graubengasse
24. Juni 1874
Sie wurde bei dem Brande von 1719 beinahe ganz zerstört und wie die anderen von demselben Unglück betroffenen Straßen in den nächsten Jahren meistens durch die Besitzer der Häuser wieder aufgebaut. Ich widme ihr eine besonders genaue Beschreibung, weil sie die Stätte meiner Jugend war und ich darin 23 Jahre alt geworden bin. In der neueren Zeit hat sie ihren früheren eigentlichen Charakter verloren, wie die meisten dieser engen Straßen, was aber nur in dem Wechsel ihrer Bewohner seinen Grund hat, indem jetzt meistens nur Leute geringen Schlages in denselben ihr Quartier aufschlagen. Die einfachen Sitten haben sich allmählig verloren und dem Streben nach Außen Platz gemacht, ob das nun zum Wohl oder Wehe der kommenden Generationen dienen wird, mag die Folge entscheiden.
Jedenfalls herrscht die alte Ordnung und Reinlichkeit, durch welche sie früher ausgezeichnet war, nicht mehr darin und ist dieß keiner der geringsten Nachtheile, welche die Neuzeit mit sich brachte, neben allerdings noch manchen anderen unangenehmen Sachen, wozu namentlich auch der Aufenthalt liederlichen Gesindels gehört, das in verschiedenen Häusern daselbst sein Lager aufgeschlagen hat, was früher niemals der Fall war. Auch hat in der letzten Zeit der Brunnen sein sonst so herrliches Wasser eingebüßt, das früher sonst in so reichlicher Menge kristallklar und frisch vorhanden war und jetzt verdorben und übel schmeckend geworden ist.
Die Häuser lasse ich der alten Lit. Nummer nachfolgen und können solche unter dieser gesucht, leicht aufgefunden werden.
Zur leichteren Orientirung bemerke ich, daß die unterstrichenen Nummern diejenigen sind und welchen die Häuser auf dem im Jahr 1719 bei Johann Köllner dahier in der Fahrgasse erschienen Brandplan sind.
Dieser Plan, von Benjamin Kenkel aus Augsburg auf-