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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Thor auf der Zeil

Band 12, Seite A19
Schwarzer Hirsch
Allerheiligengasse | Allerheiligengasse 33
B.38
19. Juli 1883
Bei einer nochmaligen Besichtigung des Hauses fand ich an dem Seitenbau des Vorderhauses im Hofe an einem Tragstein unter dem 1ten Stock die Jahreszahl 1704 eingehauen, sie ist von einem der Nußbäume verdeckt. An der Treppe dicht bei dem Baume liegt ein Stück eines Brunnenkranzes aus blauem Bockenheimer Stein von einem alten Ziehbrunnen. Das Vorderhaus ist eines der wenigen Häuser dahier, welche einen steinernen Ueberhang haben.
Der ganze Thorweg mit den schweren hölzernen Trägern macht einen äußerst charakteristischen Eindruck und wüßte ich hier kaum eine ähnliche Lokalität aufzufinden.
Siehe auch:
Band 12, Seite E5
Gerlachshof
Große Eschenheimergasse | Große Eschenheimergasse 20
D.45
7. Dezember [18]87
Soeben ist der ganze Mittelbau, in welchem sich das oben erwähnte Thor nebst danebenliegendem Pförtchen lag, bis auf den Grund niedergelegt um wahrscheinlich nicht wieder aufgebaut zu werden, ebenso sind die sämtlichen Bauten hinten im Hofe sind sämtlich durch neue ersetzt und das ganze Aussehen verändert.
Das Vorderhaus ist schon seit dem Jahr 1874 total erneuert und verweise ich auf die einschlägigen Abb.
Siehe auch:
Band 12, Seite G5
Feuerfunke
Große Gallengasse | Gr. Gallengasse 1
E.3
10. März 1890
Das Vorderhaus mit dem Erker auf der Ecke ist soeben in vollem Abbruch und bereits bis auf den 1ten Stock niedergelegt. Bei dieser Gelegenheit gehen auch die beiden Wappenschilde außen an der Brandmauer, s.d. zu Grunde sowie auch das Gewölbe neben dem Thoreingang. Große Veränderungen stehen der ganzen Gegend bevor und ist nicht abzusehen, was die Zukunft bringen wird.
Siehe auch:
Band 12, Seite G7
Drei Sauköpfe
Garküchenplatz | Garküchenplatz 1
M.10
20. September 1887
Bei einer so eben im Gange befindlichen Reparatur und baulicher Veränderung wurde in der hinteren, nach dem Hofe zu gerichteten Wand des kleinen Gewölbes neben dem Thorbogen eine Thüre mit einem Spitzbogen überdeckt, blosgelegt und wieder, da sie vermauert war, geöffnet.
Von ihrer Existenz hatte man bisher keine Ahnung, sie bildete wahrscheinlich früher den einzigen Eingang zu diesem Gewölbe, das, wie es scheint, früher nach der Straße zu, keine Thüre hatte und wurde vermauert, als man den Raum, um ihn besser zu verwerthen, vermiethete. Sie scheint aus derselben Zeit wie der Thorbogen zu stammen und liegt in derselben Wand wie dieser.
Der schöne, noch ganz erhaltene Thurm im Hofe macht mit seinen Zinnen und dem darübergelegten Dach, aus welchem ein sonderbar geformter Schornstein hervorragt, einen durchaus alterthümlichen Eindruck. Er besitzt im Innern mehrere interessante Räume, in deren einem ein schöner Kamin vorhanden ist. s. Ab. [R0328] Auch der Dachstuhl mit dem Zinnenumgang ist interessant, s. die Abbildungen.
Ueber die Mönchsfigur, s. Artikel Einmauerungen, welcher in überraschender Weise Aufklärungen giebt.
Band 12, Seite H9
Stosshof
An den Höfen
E.43
14. September 1887
Nur das Thorhaus und die dicht daran stoßenden Gebäude sind noch in alterthümlichen Zuständen, namentlich das Innere des Thorweges und die nach dem Hof gekehrte Seite der Häuser, welche viel charakteristische Einzelheiten aufweisen. Die Seite der Thor[...], welche in den Hof des gelben Hauses E.42 stößt, s.d. ist auf der Abb. [R1650] genau zu sehen und trägt fünf aus der Mauer heraustretene Tragsteine, deren zwei hinterste mit in den Stein gehauen Wappen versehen sind. Näheres darüber in der Beschreibung von E.42.
Das alte Pfarrhaus sieht mit seiner Rückseite in den Hof und giebt demselben ein eigenthümliches Aussehen, s. Ab. Band V. 1525.
Siehe auch:
Band 12, Seite J3
Judenmauer
Hinter der Judenmauer | am Rothen Thor
B.17 | B.18
21. April 1882
An dem Thorbogen im Schlußstein die J ahreszahl 1718. Der Bogen schließt dicht an den des rothen Thores an, welcher die heb[räische] Jahreszahl trägt und scheint mit demselben gleichzeitig erbaut zu seyn, trotzdem daß die heb[räische] Zahl 1714 heißen soll. Bautechnisch ist wohl eine Trennung des Aufbaus beider Thore zu verschiedenen Zeiten nicht wohl möglich, wie der Augenschein lehrt, indem sie ein gemeinschaftliches Gewand haben, das aus zwei längligen Steinen besteht. Die Zahl 1718 war lange Jahre durch ein Firmenschild verdeckt und ist nun seit einiger Zeit freigelegt.
Band 12, Seite J5
Hinter der Judenmauer | Judenmauer, hinter der 13
B.23
9. August 1888
Ein mit seiner Vorder- und Hinterseite bis jetzt noch ziemlich im alten Originalzustand erhaltenes Haus, das im Jahr 1711 oder in einem der folgenden Jahre nach dem Brand der Judengasse, welcher auch seine Verheerung bis hierher erstreckte, neu aufgebaut wurde.
Es ist im Augenblick in dem Zustande äußerster Baufälligkeit und auf der Hinterseite bereits mit Sprießen unterstützt. Die Häuser nächster Nähe nach dem rothen Thor, 15, 17, 19 sind bereits seit einigen Jahren gefallen und wird allem Anschein nach seines Bleibens auch nicht viel länger mehr seyn können, indem die Spuren des Verfalles allzu sehr bereits hereingebrochen sind. Die Abb. [R0913] giebt die Rückseite, deren genaue Aufnahme nur durch den Abbruch der Hinterhäuser der Judengasse und den daraus entstandenen Consequenzen ermöglicht wurde.
Der ganze umliegende Stadttheil war in dieser Weise bebaut und veranschaulicht dieses Beispiel ziemlich deutlich das Aussehen der Bauten aus den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrh. Seit langer Zeit schon ist das Haus von liederlichem Gesindel bewohnt und ist eine
Band 12
31. August 1881
Der Bau ist bereits im Parterrestock aufgeführt und wird wahrscheinlich auch das alte spitzbogige schöne Thor fallen, was der ganzen Gegend ein anderes Aussehen verleihen wird. Dieses Thor mit der ihm zunächst liegenden Mauer ist eines der malerischsten Objekte dahier, s. Abb. [R0289] Es war der Eingang zu dem ehemaligen von Völker‘schen Garten und stammt seiner reinen Form nach wahrscheinlich aus dem Ende des 14. Jahrh.
s. Batton V. 316
Band 12
23. April 1882
Ein Theil der Mauer, in welcher das Thor sich befindet, ist bereits niedergelegt, das Thor steht noch, wird aber nicht mehr lange seinen Platz behaupten können. Es war eine der malerischsten Stellen in der ganzen Stadt und mit seinem Verschwinden, das natürlich noch eine Menge Veränderungen nach sich zieht, wird dieser Theil der Judenmauer ein ganz anderes Aussehen gewinnen.
Am Ende der Mauer, dem rothen Thore gegenüber, befand sich eine kleine Pforte, welche mit Steinen jetzt zugesetzt ist, sie ist noch ganz deutlich zu erkennen und liegt ziemlich nah an dem kleinen Hause B.29. [Leerstelle] An dieser Stelle liegen auf der inneren Seite die Steine der bei dem Brande von 1711 zu Grund gegangenen Synagoge, welche hierhergeschafft wurden
Band 12
20. Juli 1882
Heute wurde das Thor zugemauert und zwar in der Weise, daß man das eiserne Gitter stehen ließ und dasselbe mit vermauerte, es wurde nämlich von innen sowie von außen die goth. Füllung vermauert, nachdem man vorher die Mauer, welche in ihren oberen Theilen sehr verwittert war, sorgfältig ausgebessert hatte.
Seit einigen Jahren beschäftigt sich Herr Dr. Horowitz in höchst dankenswerther Weise damit, den Friedhof von dem wilden Gestrüpp möglichst, d.h. so gut als thunlich, zu befreien, die Grabsteine stellenweise von der im Laufe der Zeiten an ihrem Fuße angeschwemmten Erde und Gras zu reinigen, aufzugraben und die Inschriften derselben genau copiren zu lassen, was ihm in überraschender Weise gelungen ist und sind durch das nun größtentheils möglich gemachte Ablesen der Jahreszahlen bereits Aufschlüsse zu Tage getreten, welche eine Menge der bisher bestandenen Vermuthungen über den Haufen werfen.
Seiner Freundlichkeit verdanke ich eine Menge interessanter Notizen und werde nicht ermangeln, dieselben meinen Sammlungen anzufügen.