Nachricht mir von dem Sohn des Verstorbenen mitgetheilt wurde, welcher gegenwärtig den Abbruch des Hauses leitet und dessen Hülfe und Gefälligkeit mir das Auffinden des wichtigen Steines sehr erleichtert hat.
Er erzählte mir nämlich, daß gerade in dem Moment, in welchem sie den versetzten Stein durch Klopfen mit dem Hammer in seine regelrechte Lage brachten, vorne auf der Zeil die Baiern mit Musik einrückten.
Herr Lakirer Schmidt, der das Haus im Jahr 1836 erkaufte und es bis vor Kurzem besessen, erzählte mir, daß bei verschiedenen Veränderungen, die er im Jahre 1842 an dem Hause vornahm, dieser Stein aus der Mauer genommen wurde, und so lag derselbe 23 Jahre lang unbeachtet unter der Treppe im Hofe und wäre sicher ohne meine Dazwischenkunft für immer verloren gewesen. Bei Gelegenheit der ebenerwähnten Reparaturen büßte das Haus einen großen Theil seines alterthümlichen Aussehens ein, indem die alten hohen und schmalen Fenster des ersten Stocks sämmtlich verschwinden mußten und durch neue ersetzt wurden, die in einer regelmäßigen Raumeintheilung angebracht waren.
Auf dem Plan von Merian vom Jahr 1628 findet sich das Haus zwar angegeben, allein die Zeichnung stimmt so wenig mit dem wahren Zustande, in dem es gewesen seyn muß, überein, daß eigentlich wenig daraus zu entnehmen ist, oder aber es müßte inzwischen völlig umgebaut worden seyn, was aber weder mit dem Zeugniß des alten Steins, welchen Herr Schmidt im Jahr 1836 noch an seiner alten Stelle fand, noch mit den bis auf unsere Tage erhaltenen und mir wohlbekannten Resten des alten steinernen Unterbaus recht zusammenstimmen will, denn jene Reste tragen unzweifelhaft das Gepräge ihrer ersten Erbauungszeit, nämlich das Ende des 16. Jahrh. Die Zimmereintheilung ist heute noch dieselbe wie ursprünglich, kann