Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Brunnen

Band 12.2
Der Königsbrunnen
liegt an dem Wege vom Riedhof nach der Ober-Schweinsteig, er ist mit einem Kranze von blauen Steinen eingefaßt mit einem eisernen Löffel an einer Kette zum Trinken versehen und hat einen ziemlich starken Ablauf nach der auf der anderen Seite der nahen Wiese vorbeifließenden Luderbach.
Er ist oben offen und hat vortreffliches Wasser. Die nähere Umgebung, namentlich die Wiese mit dem ebengenannten Bach bieten mit die schönsten Waldstellen in der ganzen Nachbarschaft.
Diese Beschreibung schildert den Zustand vom Jahre 1840.
In neuerer Zeit sind jedoch um den Brunnen herum und in dessen Nähe Anlagen entstanden, die der Gegend ein ganz anderes Gepräge verleihen, der früher einsame
Band 12.2
Der Stumpf-Brunnen
liegt bei der Ober-Schweinsteig nicht weit von den Häusern derselben im Walde direct von dem linken Ufer des Luderbachs in einer runden mit einer gemauerten Brustwehr umgebenen Vertiefung, so daß man einige Stufen zu ihm hinabsteigen muß. Er hat ebenfalls einen Kranz von blauen Steinen, einen Löffel an einer Kette zum Trinken und frisches kaltes und klares Wasser. Bänke und Tische waren oben dicht dabei angebracht, und die Dunkelheit des Waldes sowie die Einsamkeit der Umgebung sicherten ihm als Erholungsplatz unbedingt den ersten Rang zu.
Nunmehr ist aber die oben genannte Brustwehr, welche mit sorgfältig behauenen Steinen gehorstet war, verwahrlost, wie auch der Brunnen durchaus nicht mehr so vollkommen im Stand ist wie früher, sondern eigentlich in seinem jetzigen Aussehen nur eine klägliche Ruine bildet gegen den oben geschilderten Zustand, welcher sich auf das Jahr 1840 bezieht.
Ich besitze davon mehrere gute Abb., die an malerischem Reiz nichts zu wünschen übrig lassen und alle aus dem Anfang der 40er Jahre stammen.
Band 12.2, Seite 23
Der Mörderbrunnen
liegt am linken Ufer des Luderbachs an einer flachen Böschung zwischen der Försterwiese und dem Hainerweg, von dem vorbeiziehenden Bäckerweg durch den Bach getrennt. Er steht ziemlich hoch aufgemauert mit einem sorgfältig behauenen, runden Kranz von blauen Steinen eingefaßt, frei die Böschung überragend da, ist mit einem Deckel von eichenen Bohlen, welche mit Schrauben befestigt sind, geschlossen und hat auf seiner vorderen, dem Bach zugekehrten Seite eine rechtwinkeligte fensterartige Oeffnung, durch welche man auf den Wasserspiegel blicken kann.
Der ziemlich lebendige Ablauf geschieht durch eine eiserne Röhre und hing daneben an einer Kette ein eiserner Löffel, um das Trinken zu erleichtern. In diesem Zustand der vollständigen Erhaltuing befand sich der Brunnen bis gegen das Ende des Jahres 1837, nach dieser Zeit aber wurde er durch bübische Hände stellenweise arg geschädigt, alsdann nothdürftig ohne Rücksicht auf die frühere schöne Form wieder hergestellt, aber bei weitem nicht mehr in den früheren behaglichen Zustand gebracht und ist seitdem nur ein rohes Abbild seines früheren Aussehens.
Die Umgebung hatte als Waldplatz die mannigfachsten Reize bis durch die Korrectur des Luderbachs auch darin erhebliche Veränderungen Platz griffen; die in der Nähe befindliche steinerne Brücke, welche den Hainerweg über den Luderbach führt, ist bis zur Unkenntlichkeit ruinirt, deren Brustwehr vollständig abgebrochen; die schönen großen, allerdings überständigen Buchen sind entfernt, die Blößen frisch eingesäät und bepflanzt, kurzum keine Spur mehr der früheren poetischen und dunklen Waldeseinsamkeit mehr vorhanden. Das muntere Scheckern
Band 12.2, Seite 24
4.
der Amseln, das fröhliche Gezwitscher der Buchfinken und sonstigen gefiederten Waldbewohner, das tausendstimmige Surren und Summen der Fliege, Käfer und sonstigem Gesindel, manchmal überschallt von dem melodischen Ruf des Kukuks, sodann die vielen bunten Schmetterlinge, welche gleich fliegenden Blumen die üppige Grasfläche belebten, namentlich wenn sie von dem streifenden Sonnenlichte getroffen, hell aufglänzten um gleich darauf im Schatten wieder zu verschwinden, so auch das lebhafte halb verhallte Gespräch der auf der benachbarten Chaussee in Schaaren nach der Stadt ziehenden Milchweiber, an deren blitzenden Kannen manchmal ein zurückgeworfener Sonnenstrahl des Waldes Dunkel durchzuckte, alles das zusammengenommen vereinigte sich zu einem Bilde, das jeder Beschreibung sich entzieht, mir aber bis heute noch ungeschwächt und lebendig vor der Seele schwebt.
Ich besitze von dem Brunnen nur eine einzige Abb., welche nur diesen, nicht aber die Umgebung zeigt und aus dem Jahr 1836 stammt.
Woher der Brunnen seinen Namen hat, konnte ich nicht ermitteln, jedenfalls aber ist er schon alt, denn in den Waldplänen des vorig. Jahrhunderts wird er bereits als bestehend aufgeführt.
Band 12.2
Das Königslacher Brünnchen
im sogenannten Wäldchen liegt in einer kurzen Entfernung von dem Fußpfade vom Sandhof nach dem Oberforsthause in einer tiefen runden ausgemauerten Einsenkung, deren ungefähr drei Fuß hohe Brustwehr sorgfältig mit nach beiden Seiten abgeschrägten Horststeinen besetzt war. Der Brunnen selbst, zu dem man etwa fünf Stufen hinabsteigen mußte,
Band 12.2, Seite 26
Der Brunnen auf der Sachsenhäuser Warte
war ebenfalls früher ein Ziehbrunnen, bis gegen das Ende der 30ger Jahre eine leichter zu handhabende Pumpe hineingestellt wurde; er befand sich in einem eigends für ihn angelegten thurmartigen Ausbau in der nördlichen Ringmauer, neben dem kleinen Eingangspförtchen. Zur Bequemlichkeit der Vorüberziehenden war ein eiserner Löffel an einer Kette angebracht und wer trinken wollte, mußte erst den Eimer hinunterlassen und wieder heraufwinden um schöpfen zu können.
Die früher ziemlich einsam auf ihrer Höhe gelegene Warte ist seitdem nun schon mit ziemlich nah herangerückten Häusern umgeben und steht sogar eines davon schon darüber hinaus, während sie ehedem der letzte Bau vor dem Walde gewesen ist.
Band 12.2
Der Brunnen auf der Friedberger Warte
ist ein noch heute in seiner Einrichtung vollständig erhaltener Ziehbrunnen mit einem vortrefflich ausgeführten Räderwerk, das in einem eigends dazu an die innere Mauer angebauten Häuschen untergebracht ist; er hat genau den Charakter der Brunnenanlagen, welche man früher so häufig in alten Burgen und Schlössern findet und ist höchst sehenswerth. Da der Brunnen mit seinem runden Kranze halb in der Mauer steht, so ist er auch von außen zu benutzen und deßhalb vorsorglich daselbst eine steinerne Trittstufe vorgelegt, um leichter das Aufziehen der Eimer handhaben zu können; seit langer Zeit aber ist diese Einrichtung abgekommen, die Nische zugemauert und der Brunnen nach außen mit einem dachartigen hölzernen Deckel verschlossen, so daß er nunmehr nur noch von innen benutzt werden kann.
Ich besitze davon vollständige und gute Abb. [RS0109]
Band 12.2, Seite 27
Der Brunnen der Bockenheimer Warte
war ebenfalls früher ein Ziehbrunnen, welcher aber seit langer Zeit durch eine hineingestellte Pumpe den Vorüberziehenden auch von außen zugänglich gemacht worden war. Durch die stattgefundenen, vor einigen Jahren von einer theilweisen Niederlegung der Ringmauern und Wohngebäude begleiteten Veränderungen wurde auch er in Mitleidenschaft gezogen und durchaus umgestaltet.
Ich besitze davon keine Abb., sondern nur eine äußere und innere Ansicht der Warte.
Band 12.2
Der Brunnen auf der Galgenwarte
auch Mainzwarte, war in seiner ursprünglichen Anlage gleich den übrigen ebenfalls ein Ziehbrunnen, der aber schon seit geraumer Zeit von außen zugänglich gemacht, den Durstigen sein vortreffliches Wasser bereitwillig spendete; ich erinnere micht nicht, ihn in einem anderen Zustand gekannt zu haben.

Es giebt nun noch in der Umgebung der Stadt namentlich aber in derjenigen von Sachsenhausen eine ziemliche Anzahl von Brunnen, auf deren nähere Beschreibung aber ihrer Unbedeutendheit wegen ich verzichten will, indem ich glaube in Vorstehendem so ziemlich die hauptsächlichen hervorgehoben zu haben. Wie nun schon öfter erwähnt, beziehen sich alle diese Aufzeichnungen auf den Zustand, in welchem sich die genasnnten Anlagen und Bauwerke noch vollkommen und in bestem Stande befanden und habe ich damit hauptsächlich diejenige Zeit im Auge, vor welcher die gewaltsamen
Band 12.3, Seite 17
4.
[MZ_13-58] Lämmchen, Hinter dem Lämmchen, L.126, 1693. An einem Brunnentrog, mit zwei Stücken
[MZ_13-59] Johanniter Hof, Fahrgasse, L.34, 1606. Ueber einem Fenster
[MZ_13-60] Fischergasse, große (37), M.44, Schöne Burg, Stadt Schönburg. An einem Tragstein.
[MZ_13-61] Uffstainer, Zeichen des Handelshauses, s. Fichard Geschlechter, 1475.

Zu 4.
[MZ_13-62] Sieg. Joh. Prim, 1609
[MZ_13-63] Otto Merkelbach, Siegel, 1609