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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Thor auf der Zeil

Band 11
181
hineinstoßende Brandmauer des Hauses G.38, die aus den Ueberresten eines Ende des 16. Jahrh. aufgeführten Baues hergestellt ist, indem eine Menge mit Steinhauerarbeit verzierte Steine dazu verwendet wurden, s. Ab. [R0963]
Das Haus besitzt eine Thorfahrt in das Aennchengäßchen nach dem Trierischen Hof hin sowie einen Ausgang in das Andreasgäßchen in der Graubengasse. Vor dem Brande hieß der Besitzer Johannes Schmelzer.
Band 11
1. August 1879
Soeben wurde die Thorfahrt bis auf den Grund niedergelegt um wahrscheinlich einem Neubau Platz zu machen und wurden dadurch ein Theil der hinteren Brandmauer des Hauses G.100 mit alten Fenstern, welche steinerne Kreuzstöcke haben, sichtbar. Ueber diese Mauer s. G.100 [Vogelsgesanggasse 7].
Durch diesen Abbruch erhält die ganze Gegend ein anderes Aussehen und sind durch die Verlegung des Marktes in die neue Markthalle noch weitere Veränderungen zu erwarten.
Band 11, Seite 75
Wölfchen | Wolfelin
Töngesgasse 17
H.151
29. November 1864
Ein ansehnliches massiv von Stein aufgeführtes Haus mit Figuren, welche die Ueberhänge tragen und einem ziemlich großen Hof, der die Einfahrt durch ein Thor in der Steingasse hat. An einem Tragstein unter dem ersten Stock in der Töngesgasse ein leeres Wappenschild. Bei dem Brande von 1719 wurde es bis auf den Grund zerstört, es gehörte damals dem Herrn Seger von Berge, Handelsmann, und Jungfer von Berge. Im Hofe über einer Thür ein Wappen, das hier beifolgt.
I. Die Figuren auf dem Felde links oben halte ich für Hüfthörner. Auf dem Helm wahrscheinlich ein halber geflügelter Löwe. Die Ausführung des Wappens ist roh, scheint jedoch älter als 1720 zu sein.
Figur II. scheint nach dem Brande gemacht zu sein, ist sehr roh, im oberen Felde wahrscheinlich ein Adler, im unteren wahrscheinlich ein Löwe.
Band 11, Seite 85
Engelthaler Hof
Töngesgasse 5 | Fahrgasse 101
H.159
Juni 1859
Ein mit ungeheurem Aufwande in Stein ausgeführtes Haus mit einem auf Säulen ruhenden Balkon und einer Menge von Figuren und Köpfen. Ueber der Hausthüre unter dem Balkon folgende Inschrift:
Admodum Reverenda domina Juliana Schmidin
fuldensis abbatissa in valle Angelorum in Wette=
ravia me vidit vetustam fecit venustam fato com=
bustam ex cinere suscitavit. MDCCXX °
Ueber den Fenstern des ersten Stocks hält ein Engel ein Buch, auf dessen Blättern sich folgende Inschrift befindet:
[auf zwei Seiten aufgetrennte Inschrift S. E.]
EX / DIVM
CINERE / ERIT
POST / FOR
IN CEN / TIOR
[MZ_11-1]

Warum der Schreiber diese höchst sonderbare Raumeintheilung wählte, vermochte ich bis jetzt noch nicht zu ergründen.
Früher war der Ausgang in das kleine Gäßchen nach der Fahrgasse hin, mit einem Thorbogen überwölbt, der oben eine Gallerie trug, die eine Art Altane bildete, gleich der am Nürnbergerhof und mit Blumen besetzt war, so daß sie einem förmlichen Gärtchen glich und ein außerordentlich malerisches Ansehen hatte; in den 40ger Jahren jedoch wurde bei einer Reparatur dieses Thor entfernt und auf die jetzige Weise hergestellt, weil man glaubte, daß es so schöner sey.
Band 11, Seite 93
Bernhof | Baugarten | Schildeck
Töngesgasse 12
H.166
12. Februar 1862
Im Hofe an dem Thorpfeiler des Vorderhauses findet sich in Stein gehauen die Inschrift
[MZ_11-2] „ F 1727. April.“ ungefähr 4 Fuß über dem Boden, dieß zeigt die Zeit der Erbauung durch einen Herrn Finger an, indem das Haus bei dem Brande von 1719 ein Raub der Flammen wurde; es gehörte damals sammt dem Nachbarhause (10) einem Weinhändler Lamp.
In dem Keller fand ich einen 8eckig behauenen Stein, dessen eine breite Fläche einen roh gearbeiteten, auf einem Wappenschilde befindlichen Frankfurter Adler trug, der Form nach dem Anfang des 17ten Jahrh. angehörig. Auch hat der Keller merkwürdige alte Spuren und ist jedenfalls der alte Klosterkeller geblieben, d.h. ein Theil desselben, der seiner Festigkeit wegen dem Feuer trotzte. Im Hofe weiter an einer Brandmauer des Hinterhauses im Stein eingehauen B. J. E. 1803. -
Im Hinterhaus noch drei Bogen der ältesten Stadtmauer noch ganz erhalten, dieselbe geht weiter an dem Nachbarhaus (10) durch, ebenfalls erhalten und tritt nun in ihrer ganzen Dicke vor die Brandmauer der Häuser auf dem Graben. Oben wird sie als Gang benutzt, und unten sind die Bogen theilweise bis auf 1/3 ihrer Dicke vermauert. Im Augenblick werden bedeutende Baureparaturen vorgenommen, deren Ergebniß noch nicht abzusehen ist.
Band 11, Seite [110]
Fläche des Bodens im Hofe gleich gemacht. Wahrscheinlich waren sie abgehauen, weil sie von Stein, unverbrennlich, vielleicht durch den Gewölbeeinsturz zerschlagen, hindernd im Wege standen.
Von den sonstigen Ueberresten der Capelle und der andern Bauten finden sich in den benachbarten Straßen noch eine Menge. Namentlich sind es zierlich gegliederte Pfeilerüberreste, welche die Stelle von Abweis- und Schrotsteinen in der Stein-, Gelnhäuser- und Lindheimergasse heutzutage vertreten.
Ueberreste von alten Plattenböden fanden sich ebenfalls, namentlich aber war ein altes Kellergewölbe mit aufgemauerten viereckten sehr dicken Tragepfeilern ein Gegenstand, der der größten Aufmerksamkeit würdig war. Der Thorbogen am Eingang gegen das Plätzchen hin zeigte noch in den obersten Steinen die Ansätze der Wölbung, welche bei dem Einsturz des darüber befindlichen Thorhauses stehen geblieben war. Es war ein Interimsdach darüber gelegt, und in diesem Kleide war es unserer ganzen Generation wohl bekannt; das alte Stück Mauer rechts vom Eingang auf dem Plätzchen war ebenfalls noch Original Ringmauer und hatte namentlich des Abends sehr oft in der Dunkelheit mit dem danebenliegenden Bogen des kleinen Trierischen Hofes vollkommen das Aussehen einer uralten Gebäulichkeit. Namentlich gilt dieß von der Zeit, in welcher die kleinen Laternen noch in den engen Straßen nicht verdrängt waren. Eine einzige derselben war in besagtem engen Gäßchen angebracht, dem Eichenbergischen Eckhaus gegenüber, und die Beleuchtung derselben war so bescheiden, daß sie den Beschauer über die eigentliche Form der umliegenden Gebäude vollkommen im Zweifel ließ, was aber nur den romantischen Eindruck der ganzen Ortsgelegenheit ungemein erhöhte.
Das hölzerne Thor, welches allabendlich geschlossen
Band 11, Seite 111
wurde, war über und über mit Zetteln und Anzeigepapieren beklebt, und darüber ragte in der Ferne über Dächern, Mauern und Schornsteinmassen der alte Pfarrthurm heraus.
Das Thor nach der Schnurgasse war erhalten, hatte seinen schönen vollkommenen Spitzbogen noch und nach außen eine Blende, in welcher ein Heiligenbild stand. Ueber demselben blühte regelmäßig im Sommer eine Königskerze. Die beifolgenden Abbildungen, welche sämmtlich so genau als möglich an Ort und Stelle ausgeführt sind, geben ein weit anschaulicheres Bild der Lokalitäten als dieß die beste Beschreibung im Stande ist. Man vergleiche sie deßhalb.
Ueber die Geschichte des Hofes und seiner Gebäude giebt Batton vortreffliche Notizen und Einzelheiten.
Auf dem Brandplan sind die Angaben über den Hof ungenau und nicht zuverlässig, denn das ganze Stück Ringmauer nach dem Geißgäßchen und dem kleinen Trierischen Hofe hin ist als zerstört angegeben während ich es vollkommen erhalten sah und zeichnete. Die Capelle fehlt gänzlich und ist deßhalb der ganzen Angabe nicht recht zu trauen.
Band 11, Seite 129
Pfau, goldner
Vilbelergasse 26 | Bleichstraße 7 | Elephantengäßchen 10
C.72 | C.76
Mai 1859
An einem in die Elephantengasse stoßendes Thor beifolgende Hausmarke im Schlußstein.
Ueber dem Eingangsthor im Elephantengäßchen hinten steht „Zum goldnen Pfau“. Im Hofe daneben am Hause C.76, ebenfalls zum Pfau gehörig, ist über einer Kellerthür die Jahreszahl 1629 eingehauen.
An einer gegen das Neue Thor hin gerichteten Brandmauer befindet sich eine Tafel mit folgender Inschrift:

VEBEREINKVNFT
No. 106.
DE 1.TEN SEBR. 1797
[MZ_11-5]
Soll wahrscheinlich heißen Uebereinkunft No. 106 den 1ten Septemb. 1797.
Auf der Brandmauer eine Wetterfahne von Blech, einen Pfau vorstellend. Tafel und Wetterfahne sind nun durch das in diesem Jahr neugebaute Haus verdeckt.
Band 11, Seite 143
Augsburgerhof
Vogelgesanggasse 9
G.101
August 1858
Unter diesem Hause zieht die Durchfahrt nach dem Aennchengäßchen und dem Trierischen Plätzchen hin und auf der äußeren Seite über dem Thorbogen stand auf einem Bande mit golden[en] Buchstaben angeschrieben „Zum Augsburger Hof 1785“.
Batton giebt an, es stünde nur Augspurg 1785, wenn er richtig gelesen hat, was ich aber bezweifle, so müßte die Inschrift mittlerweile erneuert worden seyn, denn ich habe sie selbst abgeschrieben, ehe sie durch den in diesen Tagen vorgenommenen Neuanstrich und theilweise Reparatur des Hauses zerstört wurde. Sie war verblichen und trug in der Form und dem Charakter der Buchstaben vollkommen das Gepräge des vorigen Jahrh.
Bei dem Brande von 1719 wurde das Haus bis auf den Grund zerstört, es gehörte damals einem Herrn Carl Seyfardt von Hohenstein.
Band 11, Seite 147
Eschenheimerthurm | Steinbild am Rebstock in der Kruggasse. Mönch und Nonne
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eines Forstwarts verwirktes Leben dadurch gerettet haben soll, dass er, als man ihn von dem Eschenheimerthurm, wo er gefangen sass, hinaus nach dem Galgen fahren wollte, versprach, diese Fahne in neun aufeinanderfolgenden Schüssen zu treffen und zugleich damit eine Neun hineinzuschiessen, was, wie der Augenschein lehrt, er auch glücklich vollführte. Sehr alt kann desshalb die Sage nicht sein, indem sie jedenfalls aus einer Zeit stammt, in welcher die Verbesserung der Feuergewehre bereits soweit gediehen war, dass man mit Sicherheit auf den Erfolg eines derartigen Schusses rechnen konnte, was ohngefähr nach der Mitte des 17. Jahrhunderts der Fall war. Geschossen sind die Löcher unzweifelhaft, ob jedoch durch Zufall oder Absicht bleibt eine offene Frage, zu welcher das Volk kurz entschlossen in der Sage die beste Antwort fand. Historisch ist bis jetzt noch nichts aufgefunden, was auch nur im Entferntesten dazu eine Beziehung hätte.

II.
Das Steinbild am Rebstock in der Kruggasse. Mönch und Nonne
Noch vorhanden. (Abb. 2)
In der Kruggasse an der vorspringenden Brandmauer des Hauses L. 85 (6 neu) neben dem Gasthause zum Rebstock ist in der Höhe des dritten Stocks ein Steinbild eingemauert, welches offenbar nicht dahin gehört und zu den seltsamsten Erzählungen Anlass gab, da man von unten aus nicht genau unterscheiden konnte, was es eigentlich vorstellen sollte. Gewöhnlich wurde es für einen Mönch ausgegeben, der eine Nonne durch ein Gitter umarmt; dem ist aber nicht so, es stellt vielmehr einen Mann dar, welcher an einem Weinstock (Rebstock) hinaufsteigt. Wahrscheinlich befand sich das Bild früher unten über dem seit langer Zeit abgebrochenen Thor des ehemaligen Hofes zum Rebstock und diente gleichsam als Namensschild. Es gehört seiner Ausführung nach, die eine ziemlich rohe ist, in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Baldachin darüber, welcher als durchaus nicht zur Sache gehörig, weggelassen wurde, ist wenigstens dreihundert Jahre jünger und scheint bei der Translocirung gemacht worden zu sein. Wann dies geschah ist bis jetzt nicht genau zu ermitteln gewesen. Nach der Sage soll an der Stelle des jetzigen Hofes zum Rebstock ein Garten gewesen sein, in welchem eine Rebe zu einer solchen Stärke gedieh, dass ein Mann daran nicht hinaufsteigen konnte, was wahrscheinlich auch dem Platze den Namen zum Rebstock verliehen hat.