geschmackvoll mit Knäufen verziert, durch alles Elend der verschiedenen Reparaturen hindurch glücklich in unsere Zeit herübergerettet, obgleich es ihm nicht gelungen war, sich verschiedener Kalktünchen mit demselben Erfolge zu entziehen. Am Ende des Ganges befindet sich die Thüre, welche zur Stube selbst führt, über der wir auf einer Tafel lesen:
„Meisterstube des ehrsamen Metzgerhandwerks“
Früher sah man an dieser Stelle eine Tafel, welche von zwei Schildhaltern (sogenannten wilden Männern) gehalten wurde, welche dieselbe Inschrift trug.
In die Stube eingetreten, schließt sich hinter uns die Thüre, und wir befinden uns in einem durch Altes und Hergebrachtes geheiligten Raum.
Jetzt, in unserer Zeit, wo, mit Recht oder Unrecht, wollen wir hier nicht entscheiden, die zersetzenden Elemente der Gegenwart die alten Zunftverhältnisse umgestürzt haben, scheint es mir nicht ungeeignet, noch einmal einen genauen und fragenden Blick auf eine Stätte zu werfen, welche vielfach in ihren Erinnerungen und noch vorhandenen Ueberresten früherer Perioden in die Geschichte unserer Vaterstadt eingewebt ist und an welcher Jahrhunderte lang hindurch in Ehren das Banner einer mächtigen Genossenschaft stand und das ganze Handwerk zusammenhielt, daß es stand wie eine Mauer, jedem Angriff von außen Trotz bietend. So wenig es der Zweck dieser Zeilen sein kann, den berührten Gegenstand