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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Thurm

Band 12, Seite G13
Galgenwarte | Galgenwarte
25. Juli 1884
Soeben werden an der Warte allerlei Veränderungen vorgenommen, welche dem Aeußeren des Gebäudes selbst als auch der ganzen Umgebung ein ziemlich verändertes Aussehen verleihen.
Dicht vor derselben nach der Stadtseite hin zieht der neue sehr hohe Eisenbahndamm vorbei und verdeckt die ganze Aussicht vollkommen, sodann wurde der alte Brückenbogen der Landwehr, welche an dieser Stelle vorbeizog, herausgebrochen und das Stückchen Graben ausgefüllt und in das übrige Terrain eingeebnet.
Dieser Bogen, über welchen die Landstraße von Höchst her nach der Stadt ging, diente in letzterer Zeit als Keller und mußte man einige in einem dichten Gebüsch verdeckte Stufen in die Vertiefung des ehemaligen Landwehrgrabens hinabsteigen, um zu dem Eingange zu gelangen. Die Stelle war von alten Ulmen überstanden, welche beinahe so hoch wie der Thurm waren und sich mit den Gebäuden zu einer höchst malerischen Gruppe gestalteten.
Dieselben sind der neuen Anlage der Straße
Band 12
19. Juli 1883
Seit dem verwichenen Montag 16. Juli hat man angefangen, die hinter dem Kloster herziehende alte Stadtmauer sammt dem Rest des alten Thurmes niederzulegen und sind auch die an die Mauer angelehnten Gebäude, welche dem Jahr 1848 ihre Entstehung verdanken, mit einbegriffen. Das kleine alte Häuschen gegenüber dem Thor der Kirche, das in seinem Thürsturz ein Wappen und die Jahreszahl 1732 trägt, ist bis jetzt noch verschont.
Leider droht, wie ich heute vernommen, auch der Kirche der Untergang, sie ist eines der ältesten Gebäude dahier, voll interessanter Einzelheiten, und es ist sehr zu beklagen, daß der jetzigen Generation der Sinn für pietätvolle Erhaltung derartiger Dinge beinahe ganz abhanden gekommen zu seyn scheint.
Siehe auch:
Band 12, Seite R13
Frauenrode, zum Römer gehörig | Archivthurm
Römergasse
31. August 1883
Als [man] im Aug. 1882 Behufs einer gründlichen Reparatur an dem Thurm, welcher bisher das städt. Archiv beherbergte, den Kalkputz heruntergeschlagen hatte, zeigte sich unter demselben eine alte Fensterstellung nebst einer Eingangspforte, die von einem Rundbogen überdeckt war. Ohne Zweifel sind es die Ueberreste des Rohrbach‘schen Hauses, welche hier zum Vorschein kamen und ist darüber Batton Bd. 4, p. 317 nachzusehen.
Band 12, Seite R37
Große Rittergasse | Große Rittergasse 116
N.213
22. Mai 1883
An einem Tragstein eine Weintraube mit der Jahreszahl 1698. Das Haus bildet das Eck an dem Thurm hinter dem Frankensteiner Hof (Hirtenthurm, Elephant) und ist vielfach im Laufe der Zeiten verändert worden. Ein Name desselben ist mir bis jetzt nicht bekannt geworden.
Die Weintraube deutet auf seine Erbauung durch einen Gärtner oder Winzer.
Band 12, Seite S5
Stadtmauer, am Dominikanerkloster | Thurm, weisser | Stadtmauer am Dominikanerkloster
31. August 1883
Im gegenwärtigen Augenblick wird der Thurm nebst der anstoßenden Stadtmauer theilweise abgebrochen und hielt ich es für angezeigt, von der Mauer sowohl, soweit dieselbe noch aufrecht steht, sowie von dem Thurm genaue Zeichnungen zu nehmen. Die Entstehungszeit dürfte etwa um das Jahr 1140 bestimmt werden, doch scheint der Thurm jünger zu seyn und wurde erst später an die Mauer angelehnt. Die äußerst unregelmäßig von Bruchsteinen aufgeführte Stadtmauer, s. Abb., wurde bei dem Brand von 1711 nur theilweise zerstört und zeigt in ihrer Ausführung hier und da noch die ganz alte Art der Ausführung, nämlich den Anfang des 13. Jahrh. Im Lauf der Zeit wurde sie vielfach entstellt, die Schießlöcher zugemauert, Anbauten gemacht und wieder entfernt, bis in neuester Zeit ihre gänzliche Freilegung wieder eine Untersuchung gestattete, s. Ab.
Es wird nicht lange dauern, so ist sie gänzlich verschwunden, und man wird die Stelle nicht mehr erkennen, wo sie gestanden. S. Batton Bd. 1, p. 87.
S. Stadtmauer am Einhorn A.15, A.16, Klosterg. 34, 36.
Band 12, Seite [S6]
14. März 1887
Soeben ist das oben erwähnte Stück Stadtmauer sammt dem Ueberrest des Thurmes bis auf den Grund niedergelegt.
Band 12, Seite S21
Katzenellenbogen
Saalgasse | Saalgasse 5
M.113
6. Mai 1882
Ein sehr altes Haus mit einem engen Hofe, welcher durch eine Brandmauer, in der sich tiefe Blenden befinden, von dem Nebenhause 7 geschieden ist. Das Vorderhaus steht auf einem weiten Schwibbogen, welcher nach dem Hofe zu mit einem Dach überbaut ist, unter welchem sich der Kellereingang befindet. Im Hofe steht ein Treppenthurm, welcher zu den oberen Stockwerken des Hinterhauses führt; er ist sechseckigt und hat eine mit einem flachen Bogen überdeckte Thüre, in deren Sturz die Jahreszahl 1596 eingehauen ist. Die Fenster des Thurmes haben abgeschrägte, mit der Richtung der Treppe parallell gewänderte Fenster und sind die Profilirungen an denselben sowie an der Thüre zwar einfach, aber sorgfältig ausgeführt. Der Hof macht einen höchst alterthümlichen Eindruck und finden sich wenige solcher Localitäten mehr hier am Platze vor. Die Wände der Gebäude sind theilweise mit Schiefersteinen beschlagen, das Holzwerk ist roth angestrichen und von Alter und Rauch gebräunt, s. Abb.
Das Haus hat einen Ausgang durch eine mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre mit einer hohen steinernen Treppe davor, in das kleine, in die Metzgergasse, vormals Spitalsgasse mündende Gäßchen, s. Ab. [R0353]
In diesem Gäßchen liegt auch das Hinterhaus, welches eine Seite davon bildet, dessen Beschreibung
Band 12, Seite S39
Thurm | Elephant | Hirtenthurm in der Stadtmauer am Frankensteiner Hof in Sachsenhausen | [Thurm] No. 1
8. Juni 1882
Heute war der gestern in Angriff genommene Abbruch der Schoppen oder Hallen an dem Thurm bereits vollendet und derselbe bis auf den Grund niedergelegt.
Band 12.2, Seite 13
sehen konnten. Näheres darüber findet sich in dem vortrefflichen Werke „Rechtsalterthümer“ von Zöpfl und verdanke ich dem ausgezeichneten Verfasser dieses Buches nebst so mancher andere Belehrung auch diejenige über das Feldgericht. Es ist diese noch so klar erkennbare Einrichtung einer solchen Gerichtsstätte etwas so außerordentlich Seltenes, daß es schon der Mühe werth wäre, für seine Erhaltung einzutreten und die möglichste Sorge zu tragen, denn vielleicht ist es das einzige noch bestehende Beispiel in ganz Deutschland wie es denn auch von den Ueberresten der ersten Anlage des Hofes jedenfalls das älteste Merkmal ist.
So war der Zustand des Ortes etwa um das Jahr 1836. Der Brunnenkranz war noch vollkommen erhalten, und an dem eisernen Gitter, welches den Brunnen verschloß, war an einer Kette ein Löffel von Eisen zum bequemen Trinken angebracht.
Der ziemlich lebendige Abfluß geschah durch ein eisernes Röhrchen, das Wasser war kristallklar und rein, wie es denn auch den Wasserbedarf für die Hofesbewohner abgab, der Platz mit hohem duftigem Grase bewachsen, das üppig von Blumen durchwuchert war, bot in der That ein so stilles und malerisches Plätzchen, wie in der ganzen Umgegend kein zweites gefunden wurde. Die Gebäude des mit einem klaren, hier und da mit Schilf bewachsenen Wassergraben umgebenen Hofes waren noch vollkommen in baulichem guten Stande und das Hauptgebäude noch bewohnt, mit einer herrlichen Aussicht über die Felder weg nach dem Gebirge. Seit jener Zeit nun aber hat sich eine gänzliche Umgestaltung der Gebäude sowohl wie der Gegend vollzogen. Durch den Wechsel der Besitzer vernachlässigt, zerfielen erstere immer mehr und mehr, um zuletzt gänzlich niedergelegt zu werden, erst das Haupthaus und sodann die Nebengebäude. Der Thurm am Eingang neben der Brücke wurde ebenfalls stark in Mitleidenschaft
Band 12.2, Seite 26
Der Brunnen auf der Sachsenhäuser Warte
war ebenfalls früher ein Ziehbrunnen, bis gegen das Ende der 30ger Jahre eine leichter zu handhabende Pumpe hineingestellt wurde; er befand sich in einem eigends für ihn angelegten thurmartigen Ausbau in der nördlichen Ringmauer, neben dem kleinen Eingangspförtchen. Zur Bequemlichkeit der Vorüberziehenden war ein eiserner Löffel an einer Kette angebracht und wer trinken wollte, mußte erst den Eimer hinunterlassen und wieder heraufwinden um schöpfen zu können.
Die früher ziemlich einsam auf ihrer Höhe gelegene Warte ist seitdem nun schon mit ziemlich nah herangerückten Häusern umgeben und steht sogar eines davon schon darüber hinaus, während sie ehedem der letzte Bau vor dem Walde gewesen ist.