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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Brunnen

Band 12, Seite O11
Oppenheimerstraße | Oppenheimerstraße [7]
O.162 [=O.91]
10. Juni 1883
Ein Haus aus dem Jahre 1537, wie die Jahreszahl ausweist, welche sich auf dem Schilde mit der Hausmarke nebst dem Buchstaben S., das auf einem mit dem Nebenhause 5 gemeinschaftlichen Tragstein unter dem Ueberhang des ersten Stocks angebracht ist. Eine Hauptreparatur scheint es im Jahre [Leerstelle] im vorigen Jahrhundert bestanden zu haben, wie der Schlußstein im Sturze der Hausthür, welche wahrscheinlich damals eingebrochen wurde, zeigt; es befindet sich nämlich auf ihm die Jahreszahl 1757 mit den Buchstaben J. C. C. Es hat ferner ein breites, mit einem Rundbogen überdecktes Einfahrtsthor und daneben die alte wahrscheinlich ursprüngliche Hausthüre. Der Unterbau ist von Stein solid aufgeführt, der erste Stock mit Schiefersteinen beschlagen, das Zwerghaus auf dem Dache gehört der ersten Anlage an, ebenso die offenen Dachgänge. Im Innern hat der geräumige Hauseren so ziemlich sein altes Aussehen bewahrt und bildet mit einem darin befindlichen Brunnen ein malerisches Bild. S. Ab.
Es ist eines der wenigen Häuser, die ihr altes Kleid so ziemlich bewahrt haben.
Band 12, Seite R39
Rittergasse, große | Große Rittergasse 28
N.147
19. März 1882
Seit einiger Zeit ist das baufällige malerische alte Haus abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt worden.
Der alte Brunnen vor dem Hause steht noch, s.d., doch ist die ganze Gegend umher durch Abbrüche und Neubauten derart verändert, daß man sich kaum mehr das frühere Aussehen vergegenwärtigen kann.
Siehe auch:
Band 12, Seite S35
Alte Welt
Schäfergasse 13
C.152
14. Januar 1882
So eben werden der alterthümliche Mittelbau nebst den Hinterhäusern niedergelegt und somit jede Spur des frühen Aussehens ausgetilgt. S. Abb.
Siehe auch:

Die öffentlichen Brunnen und deren Anlage in Frankfurt und dessen Umgebung

Band 12.2, Seite 1
April 1886
Aus eigener Anschauung, Aufzeichnung und Erinnerung dargestellt.
Band 12.2, Seite 2
Die öffentlichen Brunnen und deren Anlage in Frankfurt und dessen Umgebung.

Bei den in den letzten Jahren stattgefundenen und noch immer im Gang befindlichen theilweise durch die Speculation, theilweise durch das Bedürfniß herbeigeführten mehr oder minder gewaltsamen Umgestaltungen des Bodens und der darauf stehenden Gebäude sind eine Menge von Einzelheiten und baulichen Eigenthümlichkeiten theils ganz verschwunden, theils derart in Mitleidenschaft gezogen worden, daß sie der gegenwärtigen Generation kaum noch im Gedächtniß geblieben, der kommenden aber nur vom Hörensagen oder theilweise aus Abbildungen bekannt werden können, und wenn auch vielen derselben ein eigentlicher architektonischer Werth zu keiner Zeit zugesprochen werden kann, so trugen sie doch im Allgemeinen nicht wenig dazu bei, Gemüthseindrücke, welche sich einem bei der Erinnerung an vergangene Zeiten einzustellen pflegen, wach zu erhalten und zu nähren. Es gehören dahin vor allen Dingen die öffentlichen Brunnen sowohl in der Stadt als auch in dem Weichbild derselben und will ich es in Gegenwärtigem nun versuchen, das was mir noch aus eigener Anschauung lebendig vor der Seele steht und bereits verschwunden ist, nebst den, wenn auch in längerer oder kürzerer Zeit unerbittlich ihrem Untergang entgegengehenden kärglichen Resten eine bleibende Erinnerung zu verschaffen.
Die Brunnen in der inneren Stadt bildeten oft ein so charakteristisches Merkmal von Plätzchen, Plätzen und Straßen, daß schon die bloße Nennung ihres Namens allein hinreicht,
Band 12.2, Seite 3
manche Parthien unserer Specialtopographie zu erläutern und ihre allmählige zögernde Verdrängung durch die verschiedenen Wasserleitungen hatten mitunter sehr folgenschwere Mißstände hervorgerufen, welche meistens allen Uebergangszuständen angeheftet sind und sich oft nur mit großen Anstrengungen und Opfern beseitigen lassen. Es gehören dahin mitunter recht tief in unser Kulturleben und wirthschaftlichen Verhältnisse einschneidende Dinge, welche sich, um nur ein Beispiel hiermit aufzuführen, in dem Verhalten der Dienstboten zuweilen auf eine recht fühlbare Art in unsere häuslichen Verhältnisse eindringen und in ihrer Wirkung oft viel weitergreifen als der äußere Anschein vermuthen läßt. Früher nämlich war nicht ein jedes Haus in dem Besitze eines Brunnens, sondern das zum Betriebe der Haushaltung nöthige Wasser mußte von den benachbarten Brunnen in den Straßen entnommen werden. Die Dienstmädchen trugen dasselbe gewöhnlich in Zubern, seltener in Eimern, auf dem Kopfe bis in den zweiten und dritten Stock der Häuser und wurde darin nichts Besonderes gefunden, ja es kam sogar häufig vor, daß das Trinkwasser noch viel weiter aus einem in einer benachbarten Straße gelegenen Brunnen, welcher grade in Ruf war, geholt wurde. In anderen Fällen mußte es wieder oft mit großer Anstrengung in den ersten, zweiten und dritten Stock hinaufgepumpt werden und wurde das schon als eine Erleichterung angesehen. Nun aber, seitdem die verschiedenen Wasserleitungen eingeführt waren, welche das Wasser in die Küchen der Häuser bis unter das Dach sozusagen liefern, ist das betreffende Dienstpersonal, das die früheren Verhältnisse nicht kannte, durchaus nicht mehr zu einer solchen Leistung heranzuziehen und wird in der Regel
Band 12.2, Seite 4
vor dem Eintritt in den Dienst zu ermitteln gesucht, ob die Wohnung im Anschluß an die Wasserleitung stehe, worauf in etwaigem noch vorkommenden Verneinungsfall lieber auf ein Dienstverhältniß verzichtet wird als sich der ganz fremdgewordenen und beschwerlichen Arbeit des Wasserholens zu unterziehen.
In dem 1821 bei Sauerländer dahier erschienen kleinen Schriftchen „Topographischer Ueberblick der Stadt Frankfurt am Main“ von Ludwig Frank, dem damaligen Hypothekenbuchführer, auf das ich hiermit verweise, findet sich eine vollständige Aufzählung aller damaligen öffentlichen Brunnen im Inneren der Stadt und Sachsenhausens, und ich greife nun diejenigen heraus, welche mir noch aus eigener Anschauung scharf im Gedächtniß geblieben sind und besondere Eigenthümlichkeiten zur Schau trugen.
Es gehören dahin nun
Band 12.2
Der Brunnen am König von England
in der Fahrgasse, er stand in einer reich im Geschmack der Hauses verzierten Nische und wurde Anfang Sept. 1883 entfernt.
Band 12.2
Der Brunnen auf dem golden Löwenplätzchen
er steht noch und trägt das Bild eines Löwen in Stein gehauen auf dem Pumpenstock.

Band 12.2
Der Brunnen in der Mainstraße
oder auf dem Wollgraben, auch neuer Brunnen genannt, trägt eine ziemlich hohe, oben abgestumpfte vierseitige