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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stein

Band 4, Seite 144a
Bornheimer Pforte | Bornheimer Thurm
[kein Datum]
Bei dem großen Brande von 1719 am 26. und 27. Juli brannte dieser Thurm 13 Stunden lang, so daß die gewesenen Uhr und Glocke schmolzen, dennoch hielt er, weil er massiv in Stein war, das Feuer auf und es gelang endlich, dem verheerenden Elemente ein Ziel zu setzen. Beschreibung der großen Feuersbrunst von 1719 durch Kenkel.
Nachdem per. vener. Decr. Ampliss. Sen. d. 30. mpr. dem Bauamte aufgetragen worden, unter annehmlichen Bedingungen den Platz des abgebrochenen Bornheimer Thurmes gegen des Richters Wohnung zu verkaufen u.s.w., Frankf. Intellg. Bl. 6 Juli 1767.
[Von der Chronologie abweichende Paginierung C. K.]
Band 4, Seite 159
Alter Frosch
Falkengasse 3 | Kaffeegasse 6
I.189
Juli 1859
Das Haus hat nach der Kaffeegasse hin einen alten Treppengiebel, dessen oberstes Fenster den Spitzbogen hat. Die Fensterstellung am ganzen Giebel ist alt, ebenso ein Theil der Mauern nach dem Nachbarhause I.190 hin, in der sich noch einige alte Tragsteine befinden. Im Hofe ein alter Brunnenstein.
In dem Hausgang über der Kellerthür ein Wappen in reicher Verzierung, s. Abb. [R1212] [R1216], ebendaselbst eine steinerne Treppe mit kostbarem geschmiedetem Eisengeländer. Die Treppe nebst der oben erwähnten Kellerthüre mit dem Wappen stammen aus dem vorigen Jahrh., in welchem das Haus eine Hauptreparatur und Umgestaltung erlitten zu haben scheint. Gegenwärtig wird auch manches im Hofe umgeschaffen.
Band 4, Seite [162]
generationenlang ihren Platz daselbst behauptet hatten. Es waren Steine mit einem eisernen Gestell, durch welches die Stange der Pechpfannen eingesteckt wurde, die unten in einer Höhlung des Steins den nöthigen Halt fand. Bei entstehendem nächtlichen Feuer oder sonstigen Anlässen wurden diese Träger mit der Pfanne an die Brunnen geschafft, die Pfanne mit Pechkränzen gefüllt und angezündet, damit die an den Pumpen und Schläuchen hantierende Mannschaft hinreichend Licht hatte, was dann bei dem Flackern des Pechfeuers uns Kindern einen schauerlichen Eindruck machten. Pechpfannen, Gabel zum Aufstecken und Pechkränze sowie eine Anzahl Feuereimer befanden sich in der Regel im Hause des Brunnenschultheißen, und da mein Vater lange Jahre dieses Amt bekleidete, so hatten wir diese Dinge in einem Verschlage zu ebener Erde aufgehängt als Kinder beständig vor Augen, wie denn auch der betreffende Sockelstein an unserer Hausthüre neben zwei gewaltigen Pfortsteinen am Brunnen gegenüber so lange mir es dachte, seinen Platz hatte und oft der Gegenstand unserer Aufmerksamkeit und Spiele abgeben mußte.
Band 4, Seite 165
Roseneck
Gr. Fischergasse [14]
M.19
15. Oktober 1877
Ein Haus, das vor einigen Jahren noch beinahe ganz in seinem Originalzustand erhalten war wie die verschiedenen Abb. [R0349] [R0352] [R0358] zeigen, mit ziemlich reicher Holzschnitzerei und vortrefflicher Steinhauerarbeit. Namentlich sind die geschnitzten Knaggen von der höchsten Schönheit und können als wahre Muster gelten, ein Gleiches gilt von den Tragsteinen unter dem ersten Stock. Auf den Ecken sind die Balken geschnitzt, auf dem einen eine Rose mit der Schrift „Zum Roseneck“, auf der anderen ein Ornament mit der Jahreszahl 1545 (1545). Früher, d. h. in der 30 Jahren befand sich in den unteren Räumen ein Wirthschaftslokal, das von uns als Künstlerkneipe benutzt wurde und worin wir mit die behaglichsten und vergnügtesten Stunden verbrachten.
Durch wahrscheinliche Veränderung des Giebels sowie durch vielfache Anstriche hat das Haus seinen eigentlichen Charakter eingebüßt, s. Ab., Schön profilirte Thüre in dem massiven Erdgeschoß.
Siehe auch:
Band 4, Seite 171
Stift | Alter Steinkopf
Gr. Fischergasse 7
M.28
[kein Datum]
Seit vielen Jahren eine der renommiertesten Bierwirthschaften, welche namentlich von Stammgästen besucht wurde, die sich allabendlich daselbst einfanden, auch in früheren Jahren mehr als jetzt von Flößern und Schiffern besucht. Ein anständiges Wirthshaus, das eine besondere Anziehungskraft für Künstler und Gelehrte besaß, vielleicht grade seiner vortrefflichen Haltung wegen, die es nie zu einer sogenannten Kneipe herabsinken ließ.
In diesem Hause wohnte seit langen Jahren in einem Mansardstübchen des dritten Stocks der Maler Karl Ballenberger, ein für sich abgeschlossener Künstler von seltener Begabung, dabei von außerordentlicher Einfachheit in seiner Lebensweise, in höchstem Grade bescheiden und eine hochachtbare Persönlichkeit.
Er trug in seiner äußeren Erscheinung sowohl als auch in seinen sämmtlichen Werken etwas, das unwillkürlich weit mehr an das Ende des 15. Jahrh. als an unsere Zeit erinnerte. Seiner Werke brauche ich nicht weiter zu gedenken, sie reden verständlich genug für sich selbst und bezeugen, wie sehr er es verstanden, sich in einer Zeit wie die unsere ist, so vollkommen in sich zu versenken.
Sein Tod erfolgte am 11. Sept. 1860 und wurde ihm von dem Besitzer des Hauses, Herrn Eysen, eine Pflege und Wartung zu Theil, die demselben zur höchsten Ehre gereicht, ebenso wie sein Arzt, Herr Dr. Fabricius d. ält. ihm bis an sein Ende die angelegentlichste Sorgfalt entgegen brachte. - Er ruhe in Frieden, Ehre sey seinem Angedenken. Herr Schöff Gwinner widmete ihm einen
Band 4, Seite 179
Krebs
Fischergasse gr. | Brückenquai 2
M.36
2. Mai 1863
Das Eckhaus gegenwärtig in vollem Abbruch begriffen, mit massiv steinernem Unterbau ohne besondere architektonische Merkwürdigkeiten
Band 4, Seite 181
Fischergasse 23
M.37
2. Mai 1863
Gegenwärtig in vollem Abbruch. Es war ein Haus aus dem Ende des 16. oder Anfang des 17ten Jahrh. mit massivem steinernem Unterbau, welcher eine wunderschön profilirte Thüre mit einem Segmentbogen hatte.
Vor der Hausthüre lagen steinerne unregelmäßige Treppentritte, und das ganze Haus trug das Gepräge der behaglichen Bürgerwohnung. Mit ihm geht abermals ein eigenthümlicher Charakterzug unserer Stadt verloren.
Band 4, Seite 183
Steinkopf
Gr. Fischergasse 27
M.39
2. Mai 1874
An dem mittleren Tragstein unter dem ersten Stock ein Wappenschild mit einem Fisch und auf dem Helm einen Anker. Sodann die Buchstaben J. H. V. B. Der Unterbau des Hauses ist massiv und stammt aus dem Anfang des vorigen Jahrh. Die Hausthüre mit rundbogigem Sturz.
Band 4, Seite 197
Kastenmeister
Friedbergergasse 2
C.1
10. Juni 1858
Am Ecktragstein unter dem ersten Stock ein Wappen mit einem Pferd im Trutz. Auf dem Helm des Wappens ein halbes Pferd. 1719 dabei eingehauen. Unterbau massiv.
Zwischen diesem Hause und dem daranstoßenden B.236 in der Stelzengasse befindet sich der Eingang in das Gäßchen, welches hinter der Häuserreihe der Friedbergergasse herzieht und bei dem Hause 14, C.7 schließt.
Der Bogen der Eingangsthüre ist von Stein gegliedert, und die hölzerne Thüre trägt den blechernen Frankfurter Adler. 1719.
Ein Tragstein unter dem ersten Stock nach dem Nebenhause 4, C.2 trägt einen Sattelbock, das Zeichen der Sattlerzunft, s. Abb. [R0874]
Band 4, Seite 201
Friedbergergasse 10
C.5
Juni 1860
Das Haus hat einen gemeinschaftlichen Tragstein mit dem Nebenhause No. 8, auf welchem sich die Jahreszahl 1609 befindet, und sind die Tragsteine schön und geschmackvoll ausgeführt. Die nach der Straße gekehrte Seite des Hauses ist mit Schiefersteinen beschlagen, unter welchen alte Holzschnitzerei verborgen ist. Das eine Eck zeigt beifolgende Zeichnung. Im Uebrigen scheint die Fronte wenig verändert zu seyn; unter dem Ueberhang zeigen sich Spuren alter Bemalung.
Am Hinterhaus im Gäßchen an einem Fenstergewand findet sich die Jahreszahl 1579, nebst den Buchstaben C. H. M. eingehauen, der Stein steht aber aufrecht auf dem Haupt und hatte wahrscheinlich früher eine horizontale Lage, denn es ist nicht anzunehmen, daß man eine Schrift auf diese Weise anbringt.
Auf der unter diesem Fenster befindlichen hölzernen Thüre ist ein Reiter auf einem Seepferde reitend angenagelt, aus dickem Eisenblech geschnitten scheint es eine ehemalige Wetterfahne gewesen zu seyn.