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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stadtmauer

Band 10, Seite 77
Kette, goldne
Am Salzhaus 6 | Roßmarkt 15
F.104
5. Juni 1863
Das stattliche Eckhaus am Roßmarkt mit massivem Unterbau. Es trägt in seiner Wetterfahne die Jahreszahl 1789 und scheint dieß die Zeit seines Neubaues anzudeuten, indem ein weit älterer Stein im Hofe jetzt unter den Fenstern des ersten Stocks eingemauert, welcher auf meine Verwendung, nachdem man ihn aufgefunden, daselbst seinen Platz erhielt, die Jahreszahl 1584 trägt und, wie es scheint, dem alten, in diesem Jahr erbauten Hause angehört hatte. Weiter finden sich auf ihm die Buchstaben H. S. und ein Wappen mit einer Weintraube, welches wahrscheinlich das der Familie Heimbach-Schönwetter ist, das sich bei Lersner I. unter No. 88 vorfindet.
Im Jahr 1583 wurde die Stadtmauer von der Catharinenpforte bis zum weißen Hirsch niedergerissen, der Hirschgraben ausgefüllt und der dadurch gewonnene Raum mit Häusern bebaut; dieser Zeit also verdankte das alte Haus seine Entstehung und ist wahrscheinlich der Stein als Schild und Bezeichnung des Hauses über dem Eingangsthor angebracht gewesen, indem über der jetzigen Hausthüre auf der Seite nach dem Salzhaus hin ebenfalls eine Kette in Stein ausgehauen ist mit der Inschrift „Zur goldnen Kette“.
Die Abbildung [R0135] des alten Hauses ist nach einem Kupferstich von Funk [Johann Georg Finck] angefertigt, der sich in dem Krönungsdiarium Franz I. 1742 befindet. Im Augenblick ist das Haus in die Hände des Besitzers des engl. Hofes übergegangen und wird das Erdgeschoß neu und zu Läden eingerichtet.
Band 10, Seite 195
Schlachthaus
Am Schlachthaus 1 | Schlachthausgasse 1
M.213
28. Juni 1863
Das Schlachthaus ist unstreitig eines der ältesten Gebäude unserer Stadt und ist in seiner Baugeschichte noch lange nicht mit der Aufmerksamkeit behandelt worden, die es eigentlich verdient, denn es reicht in seiner ersten Anlage aller Wahrscheinlichkeit nach in das 13te Jahrh. hinauf, indem im Jahr 1302 als ein schon bestehendes Gebäude urkundlich erwähnt wird. Ob das jetzt vor uns stehende Gebäude Spuren aus jener Zeit aufzuweisen hat, ist mit Sicherheit nicht nachzuweisen, aus dem 14ten Jahrh. aber ganz gewiß, denn es liegt mit seiner vorderen, nach dem Main gerichteten Seite auf der Stadtmauer, welche in ihren unteren Theilen noch erhalten ist, wie später nachgewiesen werden wird. Seinen Haupttheilen nach verdankt das jetzige Gebäude seine Entstehung einem im Jahre 1530 unternommenen Umbau des alten Hauses. Die ältesten Ueberreste befinden sich an der Vorderseite des Hauses, das wie schon erwähnt wurde, auf die Stadtmauer aufgebaut ist. Dieß kann nun nicht vor der zweiten Hälfte des 14ten Jahrh. geschehen seyn, indem Kaiser Karl IV. unter anderen Vergünstigungen auch den Bürgern erlaubte, ihre Häuser im Zwinger vorzurücken, ja denselben theilweise ganz zu überbauen. Da jener Kaiser nun 1349 zur Regierung gekommen, so kann der Neubau füglich nicht früher unternommen worden seyn. Ich erinnere
Band 10, Seite 227
Schlesingergasse, neue | Stangengasse
22. Juli 1866
Die Abbildung stellt denjenigen Theil der Stangengasse dar, welcher gegen die große Gallengasse hin mündetund wurde im Jahr 1836 von mir nach der Natur gezeichnet und im Juli 1866 ausgeführt. Das große Haus am Ende links ist der jetzige Brüsseler Hof, rechts gegenüber das Eck das Haus der Familie Grunelius, an welchen sich der Rest der damals noch nicht ganz entfernten Stadtmauer anschließt. Die Quermauer im Hintergrund ist die Mauer des ehemaligen Mohrengartens, jetzt Hotel du Nord, in dem noch bis vor drei Jahren ein ziemlich großes Stück Stadtmauer vorhanden und zu sehen war, das erst bei der Erbauung des Hotels abgebrochen wurde, s. Mohrengarten. Den fernsten Hintergrund bildet das heute noch stehende Haus im hintersten Theil des Mohrengartens. Stangengasse hieß die Straße, weil zwischen den vorspringenden Mauerpfeilern die dadurch entstandenen Räume von den Weißbindern benutzt wurden, ihr Rüstholz, die sog. Weißbinderstangen, aufzubewahren, zu welchem Zweck sie von der Stadt diese Plätze miethweise erhalten hatten.
Im ebengenannten Jahre 1836 stand auch noch der Rest eines Thurmes der Stadtmauer, den ich aber auf gegenwärtiger Abb. nicht mit hereinziehen konnte, weil er allzusehr in den Vordergrund gerathen sein würde und sich dem Gesichtskreis entrückt hätte. Der hinter der Stadtmauer liegende tiefe und breite Graben ist auchseit dem Ende der
Band 10, Seite [228]
dreißiger und Anfang der vierziger Jahre ausgefüllt worden, als man anfing, diese Stelle der NeuenMainzerstraße mit Häusern zu bebauen. Die Stangengasse ist für die Vorstellung der längs der alten Stadtmauerhinziehenden Straßen ein höchst charakteristisches Exemplar, weßhalb ich sie auch schon längst dazubestimmt hatte, in meiner Sammlung aufgenommen zu werden. Sie war außerordentlich einsam, beinahe ganz unbewohnt und reichlich mit Gras bewachsen.
Seit dem Jahr 1844 sind die langen niedrigen Bauten links abgebrochen und hohe Häuser an ihre Stelle gesetzt,welche zu dem Gasthause zum Brüsseler Hof gehören. Dießer Umbau hat das Aussehen der Straße natürlichtotal verändert, so daß sie nicht wieder zu erkennen ist, indem auch der Brüsseler Hof damals seine jetzige Gestalt erhielt. Im Augenblick steht nichts mehr als das alte Lagerhaus im Vordergrund links, das nunmehr in eine Brauerei umgewandelt ist.
Band 10, Seite 243
Kleiner Rahmhof
Schneidwallsgässchen | Schindergäßchen
I.251
[kein Datum]
Unter der rundbogigen Thüre eines Hauses oder Stalls die Jahreszahl 1692. Das Gäßchen trägt in seiner ganzen Erscheinung unverkennbar alte Spuren und gibt ein Bild des Aussehens der Gassen in der Nähe der Stadtmauern in früherer Zeit.
s. Papagaigasse 7. 5. dessen Hintergebäude es sind.
Band 10, Seite 245
Stadtmauer
Schneidwallsgäßchen (Schindergäßchen)
1. Mai 1862
Bei dem eben vollendeten Abbruch der Gebäude der ehemaligen Stökerei wurden drei noch ganz erhaltene Bogen der alten Stadtmauer bloßgelegt, welche nun wahrscheinlich auch verschwinden werden, ebenso kamen bei dem Abbruch der Häuser sieben ganz erhaltene Bogen derselben Mauer zum Vorschein, von den daran befindlichen Thürmen war jedoch keine Spur mehr zu entdecken. Nach und nach verschwinden allmälig diese stummen Zeugen einer vergangenen Zeit, und die kommenden Generationen werden sich nur mit schriftlichen und mündlichen Ueberlieferungen begnügen müssen.
Band 10
26. Mai 1864
Soeben werden die obengenannten Bogen in der Stadtmauer theils abgebrochen, theils ihre Blenden mit der äußeren Fläche der Pfeiler bündig vermauert, so daß man bald keine Spur mehr wird erkennen.
Band 10, Seite 313
Alte Stadtmauer
Schöne Aussicht
April 1870
An der Fundamentmauer sind noch eine Menge Schießscharten aus der alten Zeit erhalten und beweisen, wie hoch der Grund aufgefüllt wurde, indem sie tief unter dem jetzigen Pflaster liegen.
Auch ist daselbst eine steinerne Bombe eingemauert.
Band 10, Seite 345
Stadtmauer
Seilerstraße 17
April 1860
Seilerstraße an dem Haus N. 15 [C.2d] wird der daneben liegende freie Platz bebaut und der hinter demselben herziehende Theil der noch erhaltenen alten Stadtmauer aus 5 Bogen bestehend, niedergerissen. Der Platz war bisher unbebaut und gehörte zu C.1a. (16), was gegenüberliegt und über dem freigelassenen Platz weg die Aussicht hatte.
Band 10, Seite [354]
Stadtplan von Thomas
Extra Blatt
Er stammt aus dem Jahr 1781, wie auf der Originalzeichnung angegeben, welche von Thomas eigener Hand herrührt und in meinem Besitz sich befindet; der nach dieser Zeichnung angefertigte Kupferstich trägt die Jahreszahl 1783 und weicht in manchen Anordnungen von der Zeichnung merklich ab. Es gilt dieß namentlich von der Eintheilung und Abfassung des beigegebenen Textes, der auf dem Kupferstich großentheils unter dem Plane angebracht ist und nur ein kleines Teil desselben auf einem verzierten runden Schild seine Stelle fand, während er auf der Zeichnung vollständig oben rechts in der Ecke steht und jenes Schild fehlt.
Die Straße, welche an dem Deutschherren, d.h. zwischen demselben und der nach dem Main gelegenen Stadtmauer hinzieht, ist mit dem Namen Klipschenhof gass bezeichnet.
Diese höchst bemerkbaren Unterschiede hat Gwinner, welchem die Originalzeichnung von mir zu genauer Einsicht überlassen worden, anzuführen vergessen.