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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Stein

Band 4, Seite 91
Maaßwerk an den Fenstern noch aus der ersten Anlage erhalten. Ich erinnere mich noch aus dem Anfang der 40. Jahre her, daß die Rippen des Gewölbes bemalt waren und zwar in Schwarz, Weiß und Gold gestreift, was einen sehr guten Eindruck machte. Das kleine Sockelchen und Baldachinchen, was an einem der Pfeiler des Chores sich außen befindet, gehört ebenfalls der ersten Anlage im 13ten Jahrh. an. Sonst ist wenig erhalten. Bei dem dermalen im Gange befindlichen Abbruch kam noch ein in den Boden der Kirche versenkter Sockel der ehemaligen Kanzel zum Vorschein, welcher der Zeit der Renaissance angehörend, durch diese Eingrabung erhalten blieb; er trägt auf der Vorderseite einen Engelskopf mit zwei Flügeln, auf der einen Seite ein Doppelwappen in reicher Verzierung, dessen Abb. [R0190] beifolgt. Es ist das Wappen des Johanniterordens und die zwei gegeneinander gestellten Beile und gehört wahrscheinlich dem Jahr 1606 an. s. oben die Notiz über den Stein.
Ein kleines Schild mit einer wahrscheinlich darauf gemalten Schrift, die nunmehr unkenntlich geworden ist, befindet sich auf der anderen Seite, und die Einfassung desselben deutet ganz bestimmt auf jene Zeit hin. Die ganze Arbeit ist reinlich und sauber ausgeführt und wahrscheinlich aus derselben Zeit wie der oben erwähnte Stein.
Auf dem Dach der Kirche befand sich eine Wetterfahne, die das Bild eines Reiters zeigte mit dem daran gestellten Wappenschilde der Johanniter und der Jahreszahl 1624. Sie befand sich früher auf dem Thürmchen des Daches, und als dieses im Jahr 1824?? entfernt wurde, steckte man sie auf eine Stange auf das
Band 4
7. März 1874
Am 4ten März fand sich noch im Bodenschutt versteckt und eingewühlt ein Madonnenbild mit dem Christuskinde auf dem Arm, gar nicht übel im Motiv sowohl als auch in der Ausführung und etwa dem Anfang des 16. Jahrh. entstammend, leider entsetzlich verstümmelt, indem beiden Figuren die Köpfe abgeschlagen sind. Die Madonnenfigur ist etwa 4 Fuß hoch.
Noch ein weiterer Grabstein fand sich vor mit einer Maske, s. Abb. und der Jahreszahl 1519.
Weiter fand man eine Figur des Heilandes mit einem Schäfchen auf dem Arm, etwa aus dem Anfang des 16. Jahrh.
Noch eines Säulenfragmentes muß ich erwähnen, das den oberen Theil eines geharnischten Ritters trägt und von allem Bildwerk, das man gefunden, das schönste ist. Leider ist es ebenfalls sehr zerstört. Die Ritterfigur ist klein, aber von äußerst sorgfältiger Arbeit, s. Abb. [R0193]
Eine ziemliche Menge Schädel und Gebeine wurden ausgegraben und werden der Erde wieder übergeben werden.
Band 4, Seite [96]
14. März 1874
Heute wurde mit dem Abbruch der Wände der Kirche begonnen und theilweise bereits das Kranzgesims entfernt. Das Mauerwerk bröckelt sich leicht ab und hat wenig Festigkeit. Bei dem Abbruch fand man auch noch einen Baldachin, in Stein gehauen, der jetzt im Hofe unter den Trümmern liegt. Er ist von blauem Stein und eigenthümlich in der Form, s. Abb. [R0195]
Band 4, Seite 101
Schwartzer Kopf
Fahrgasse 11
M.6
1. Juni 1864
Der Unterbau massiv von Stein mit ziemlich reicher Steinhauerarbeit, etwa aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Ueber der Hausthür das beifolgende Emblem, wahrscheinlich ist es das Handwerkszeichen eines Gärtners oder Winzers. Ob das J. H. S. den Namenszug des Eigenthümers bedeutet oder den Jesuitenspruch: in hoc signe?
Band 4, Seite 105
1. O. U.
1509, 9. Juli gewährt Carl von Hynsberg, Bürgermeister, seinem Nachbar im Haus zu Wied, Tielmann Wijssel, einen steinernen Giebel auf seine (Hynsbergs) Mauer zu bauen, jedoch mit dem Vorbehalt, daß derselbe unter eintretenden Umständen auf dessen Kosten wieder abgebrochen werden muß. „die Mauer, welche bis an seinen Erker gegen die Fischer zu geht“.
Und Hynsberg an seinem Bau nicht hindern.
Band 4, Seite 109
4.
1623, 6. August wurde zwischen Gerhard Gossmann und Catharinen, seiner Hausfrau, Inhaber der Wied und Johann Carl Unkel und Catharina, seiner Hausfrau, Inhaber der drei Sauköpfe folgender Vergleich geschlossen: Es sollte nämlich eine neue Brandmauer von der Fischer-Gasse bis auf die Vorderbehausung der drei Sauköpfe aufgeführt werden und dieselbe beiderseits ins gemein gebrauchet und gemein seyn. Und weil noch ferner eine alte Mauer zwischen der Behausung zur Wied und den drei Sauköpfen vom Fürsteneck auf die angeführte neue Brandmauer überzwerch ziehend vorhanden, welche vermöge eines alten Vergleichungsbriefs von 1362, 18. Mai zwischen Johann von Holtzhausen, Schöff und Rathsverwandter als Inhaber des Fürstenecks und den drei Sauköpfen wie sie damals zusammen gehöret und anderntheil Heinze, Bierbrauer, Inhaber der Wied besagtem Joh. v. Holtzhausen allein zuständig - ferner vermög noch eines Vergleichungsbriefs 1509 - Montags nach Kiliani oder 9. Juli zwischen Carl von Hynsberg und Tielmann Wijsel, Kellner zu Steinheim abermal bemerkter Mauer zu drei Sauköpfen allein zugehörig, außer daß Tielmann Wijsel ein Giebel darauf zu bauen vergünstigt worden, so haben sich beide, Gerhard Gossmann und Johann Carl Unkel nachbarlich verstanden, daß diese zween Briefe gänzlich cassirt werden sollen, solcher Gestalt, daß besagte Mauer von unten bis oben aus beiden Häusern
Band 4, Seite 119
auf ihm das Haus sowohl wie seine ganze Umgebung sammt dem alten Brückenthurm vortrefflich abgebildet. Weiter sind mir keine älteren Abbildungen bekannt, denn die Pläne von Faber aus dem Jahr 1552 sowie der Merian‘sche aus dem Jahr 1628 behandeln es nur ganz oberflächlich und sind auch in einem viel zu kleinen Maßstab gegriffen, um irgendwie bei einer Untersuchung als Material verwendet werden zu können. Auf besagter Abb. nun hat das Haus die Spitzbogen über den Thüren des Erdgeschosses bereits eingebüßt, ist auch außen nach dem Geschmack des vorigen Jahrhunderts, von oben bis unten roth angestrichen mit künstlichen Steinfugen und eingetheilten Feldern zwischen den Fenstern bemalt und hat sich dieser Anstrich allerdings, obwohl sehr verblichen, bis heute erhalten. Bei der soeben erwähnten Umgestaltung büßte der Saal auch seinen alten Kachelofen ein, mit welchem ein Hauptstück seiner Eigenthümlichkeit zu Grund ging.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde es im Jahr 1615, nachdem es mehreremal seit seiner Erbauung seine Besitzer gewechselt hatte, einer durchgreifenden Reparatur unterworfen, welche ihm auch theilweise äußerlich sein altes Kleid abstreiften, namentlich aber auf seine innere Einrichtung und Ausstattung den allerentschiedensten Einfluß hatte. Vor allem gehört in diese Zeit die Herstellung und Ausschmückung des großen Saales im ersten Stock, welcher damit sein Holzgetäfel und seine Stuckdecke erhielt.
Band 4, Seite 137
9. O. U.
1614, 26. April ist zwischen Wittwe Margarethe des Schneiders Nicolaus Schröder, der Besitzer der Wied und Dietrich Gossmann, Handelsmann, Besitzer des Fürstenecks folgender Verkauf geschlossen worden:
Sie verkauft das Lichtrecht und die Gerechtigkeit des Wasserabflusses, also daß Wittwe alles Spülwasser, Fischwasser, Krautwasser, Seifen oder andere Wasser, was man in einer Haushaltung nöthig hat, aus der unteren Küche des Fürstenecks zu wenigen Zeiten ohne Weigerung durch das Höfchen der Wiede bis auf die Gasse ausführe. Zu dem Ende Goßmann in seine Mauer einen steinernen Kändel auf seine Kosten machen muß, woran eine Seye [Sieb] sey, darin die Löcher die Größe einer Erbse haben. Ferner ist Goßmann zugestanden worden, in besagter unterer Küche ein Fenster im Lichten 7 ½ Werkschuh hoch und 4 Schuh breit und im dritten Stock über dem Dächlein an der Mauer ein Fenster im Lichten 3 Schuh hoch und 3 ½ Schuh weit auf eigene Kosten zu brechen. Beide sollen vergremset seyn und auch verglaset, bei diesem aber es Goßmann freistehen, ob er es verglasen will. Solches solle eine einige Gerechtigkeit seyn und dürfen diese Fenster von allen Inhabern der Wied niemals verdunkelt und verbaut werden. Deßwegen auch das Höfchen zur Wied nie anders als wie es jetzt dasteht, verändert werden darf. Goßmann erlegte dafür fl. 250 Stadt Wehrung nebst einer Ohm guten firnen Wein. Dabei ist noch bedungen worden, daß wenn die auf der Wied stehenden Insatz-Capitalien aufgekündigt würden, solche Goßmann übernehmen und auf die rückstehenden Intressen zahlen müsse. Inmassen Georg Vaylchen die Ablegung seiner auf Ostern verfallenen 100 fl. begehrt und sich Goßmann willig dazu erklärt.
Band 4, Seite 143
23. O. U.
1775, 4. Feb. wird Jacob Stein, Kaiserl. Ober Postamts Officiant und Bürger dahier in den Besitz des Hauses Fürsteneck, das ihm von dem bisherigen Besitzer, dem Handelsmann Franz Bauer, welcher entwichen, verpfändet worden und zu dem sich auf dem Versteigerungsweg kein Käufer finden wollte, laut Imissionsergängnißbrief, rechtlich eingewiesen.
Band 4
24. O. U.
1786, 4. Aug. verkauft Jacob Stein das Haus zum Fürsteneck an Herrn Anton Zickwolff um 24.000 fl. und erhält dazu lauf Senatsdecret die Erlaubniß.