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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Brunnen

Band 11
1. September 1873
Seit ungefähr 14 Tagen ist der obenerwähnte alte Brunnen Behufs der Erweiterung des Vorderhauses abgebrochen worden, und der von ihm eingenommene Raum wurde überbaut.
Der Verkauf des Hauses wird abermalige Veränderungen bringen.
Band 11
30. Januar 1874
Mittlerweile sind meine Befürchtungen eingetreten und ist der Hinterbau des Hauses durch Veränderungen und Einbauten über alle Maßen geschädigt und entstellt. In erster Linie steht die Erbauung eines Treppenthurmes im Hofe, welcher an der Wand des Hinterhauses angebaut wurde und die nächste Folge hatte, daß das Steinbild des Hl. Christoph von seiner Stelle heruntergenommen werden mußte und jetzt im Garten einstweilen abgestellt ist, woselbst auch die verschiedenen Theile des obengenannten Brunnens ihren Platz gefunden haben. Im Inneren ist ebenfalls alles auf den Kopf gestellt und sieht im Augenblick trostlos aus. Der schöne Garten, der früher einen so friedlichen und stillen Eindruck machte, hat nun einen Ausgang nach dem Graben erhalten, indem man vorläufig die Mauer durchbrach um die Baumaterialien leichter herbeischaffen zu können, auch liegt er ganz voll Steine, Schutt und Bauholz, und alle Spuren früherer Behaglichkeit und Ruhe sind vernichtet. Nie habe ich eine solche Zerstörung gesehen. -
Durch meine Bemühungen ist es mir gelungen, das Standbild des Hl. Christoph zu retten. Der vorläufige Pächter der ganzen Localität, Herr Wenzel, erhielt von dem jetzigen Eigenthümer, Herrn Consul Hahn, dasselbe zum Geschenk um es dem Städtischen Museum, das in dem neuen Archivgebäude begründet werden soll, zu überlassen. Vorläufig ist es im Römer sicher untergebracht.
[Seite 43 und 44 bei Paginierung übersprungen S. E.]
Band 11, Seite 45
Das Wappen über dem Brunnen sowie die daneben sitzenden Kinderfiguren sind nun auf meine Verwendung hin über dem Thore, das nach dem Graben hin gebrochen wurde, angebracht und machen eine gute Wirkung.
Die ganze Localität ist nun in einen Restaurationsgarten umgewandelt und auf 10 Jahre vermiethet.
Das schöne alte Gewölbe neben dem Thorbogen sowie diese selbst steht noch. Das Ganze trägt nun den stolzen Namen „Cafe Göthe“.
Band 11, Seite 47
Junger Bär
Töngesgasse 38 | Holzgraben 9
G.28
4. November 1864
Das [Haus] stammt seinen Formen nach aus der Mitte des vorigen Jahrh. und ist der massive Unterbau mit Steinhauerarbeit reich verziert, einzelne Theile des Vorderhauses jedoch sind älter. Unter einem großen Thorbogen hindurch gelangt man in einen geräumigen Hof, in welchem die Säulen, von denen ein weit vorspringender Theil des Vorderhauses, das auf demselben hohl stand und getragen wurde, bemerkenswerth sind, indem sie die Jahreszahl 1617 in Holz erhaben geschnitzt tragen, s. Abb. Im Hof links hinten ein Brunnen in einer Nische, welche von einer Muschel geschlossen wird, mit einer schönen Kinderfigur, s. Abb. [R1527], darüber ein ursprünglich nicht dahin gehöriges Wappen oder Zeichen des Hauses, vielleicht der ehemalige Schlußstein des Thores, ein Bär mit einem Stern oder Sonne über dem Kopf.
Band 11
18. Juni 1873
Die obenerwähnten Säulen sind bei einer in diesen Tagen vorgenommenen und noch im Gang befindlichen Reparatur und Umänderung des Hauses halb in die Wand eingemauert worden, indem ein Theil des Thorbogens zu Läden eingerichtet wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Nische an dem Brunnen überbaut, so daß derselbe nun unter einem etwa 10 Fuß vorspringenden Unterbau steht, jedoch sonst ganz erhalten ist. Die Hinterbauten enthalten nichts Bemerkenswerthes. Bei dem Brand von 1719 wurde dieses Haus verschont.
Band 11, Seite 55
Fettmilchs Schandsäule
Töngesgasse
Juli 1859
In der Döngesgasse neben dem Hause G.33 auf dem freien Plätzchen, wo der Brunnen steht, stand früher das Haus, worin Fettmilch wohnte; er wurde wegen Aufwiegelei und Aufruhrstiftung am 28. Febr. 1616 hingerichtet, geviertheilt und sein abgehauener Kopf auf dem Brückenthurm nach der Brücke zu aufgesteckt. Das Haus wurde demolirt und auf dessen Platz am 22. August 1617 eine steinerne Schandsäule gesetzt. Diese Säule ging bei dem Brande von 1719 zu Grund bis auf das Untergestell, und es wurden wahrscheinlich bei dem Umsturz der Aufsatz desselben in seine drei Theile, aus denen er zusammen gesetzt war, getrennt. Diese drei Stücke wurden von da an im Hofe der Constablerwache, dem damaligen Zeughause aufbewahrt, d.h. sie lagen im Hofe im Freien. (Fettmilchs Büchse sowie eine Axt mit der er sich vertheidigt, wurden ebenfalls daselbst verwahrt und befinden sich nun im Zeughaus [...] an der Weißfrauenkirche). Im Jahr 1829, als der Quai vom Metzgerthor nach der Brücke gebaut wurde, verwendete man die drei Säulenstücke zum Ausfüllen, da liegen sie begraben.
Diese Nachricht hat mir Herr Metzgermeister Meister gegeben, welcher es gesehen hat, wie man die Steine von der Constabler Wache herbeischaffte und in den Ausfüllraum legte. Die Metallplatten waren aber nicht mehr vorhanden, doch sah man deutlich noch die Löcher, wo solche befestigt waren.
Im Jahr 1820 war der Sockelstein in der Döngesgasse noch auf seinem alten Fleck vorhanden.
Band 11, Seite [108]
Herr Dr. med. Bagge, Armenarzt, welcher zwei Tage vorher den kranken Mann noch darin besucht hatte, nicht mehr das Häuschen, geschweige denn den Patienten im Trierischen Hofe fand. Der Mann war noch ein von dem ehemaligen Kurfürsten von Trier eingesetzter Verwalter; er war hoch in den Neunzigern, und ich habe ihn selbst einige Tage vor dem Abbruch in dem Häuschen besucht, allwo ich ihn im Bette liegend in der Stube des ersten Stockwerks fand.
Bald war auch der untere Theil des Häuschens verschwunden, und nun zeigte sich der alte steinerne Brunnenkranz von blauem Basalt in seiner ganzen Rundung, wohlerhalten wieder, nachdem er über 130 Jahre bei der Erde gedeckt und überbaut gewesen, so daß nur ein ganz kleines Stück des Kranzes von außen sichtbar geblieben war. Die Schoppen und Waarenlager fielen ebenfalls, worauf ein großer Theil der alten Original- Ringmauer mit einer der Stadtmauer bei den Dominikanern ähnliche Bogenstellung zum Vorschein kam.
Diese Mauer war dieselbe, welche den Hof nach dem Geißgäßchen hin abgrenzte und auch von außen immer den Eindruck hohen Alters machte. Durch ihre Stärke geschützt, war sie bei dem ungeheuren Brande von 1719 unversehrt geblieben. Nachdem nun auch auf der Seite nach der Steingasse hin die letzten hölzernen Bauten gefallen waren, stellte sich auf einmal das Bild des Brandplatzes in überraschender Weise dar. Man hatte nach
Band 11, Seite 129
Pfau, goldner
Vilbelergasse 26 | Bleichstraße 7 | Elephantengäßchen 10
C.72 | C.76
Mai 1859
An einem in die Elephantengasse stoßendes Thor beifolgende Hausmarke im Schlußstein.
Ueber dem Eingangsthor im Elephantengäßchen hinten steht „Zum goldnen Pfau“. Im Hofe daneben am Hause C.76, ebenfalls zum Pfau gehörig, ist über einer Kellerthür die Jahreszahl 1629 eingehauen.
An einer gegen das Neue Thor hin gerichteten Brandmauer befindet sich eine Tafel mit folgender Inschrift:

VEBEREINKVNFT
No. 106.
DE 1.TEN SEBR. 1797
[MZ_11-5]
Soll wahrscheinlich heißen Uebereinkunft No. 106 den 1ten Septemb. 1797.
Auf der Brandmauer eine Wetterfahne von Blech, einen Pfau vorstellend. Tafel und Wetterfahne sind nun durch das in diesem Jahr neugebaute Haus verdeckt.
Band 11, Seite 131
Pfau
Vilbelergasse 26
C.72
2. Juli 1864
PCH . B . SS = CHV. B.M = G.D.L. B. M. = 1787. [Zeichenabstände und Interpunktion unklar S. E.]

Diese Inschrift befindet sich an einem Brunnenstein.
Ich lese sie:
PCH. Brunnen Schultheis
CHV. Brunnen Meister
GDL. Brunnen Meister
Der Brunnen steht in dem hinteren Theil des Hofes.

Weiter eine Inschrift auf einem steinernen Täfelchen an einer Brandmauer: JOHANNES AMEIS. 1797.
[Klebespuren eines ehemals montierten Blattes S. E.]
Band 11, Seite [152]
Der frühere Bewohner der Warte hatte eine ziemlich schwunghafte Wirthschaft in Betrieb und waren Tische und Bänke im Hofe sowohl als auch vor dem Pförtchen im Freien in höchst behaglicher Weise aufgestellt, jedoch seit sehr langer Zeit ist dieß bereits aufgegeben und der Besuchende nur auf das, allerdings vortreffliche, Wasser des Brunnens angewiesen.