4. November 1864
Frau Wittwe Gontard, die jetzige Besitzerin des Hauses, erzählte mir noch Folgendes:
Dieß Haus zur goldenen Kette, s.d., gehörte früher der Familie Gogel und war durch einen Garten, dessen Stelle der 1803 erbaute englische Hof jetzt einnimmt, mit dem Hause zum Phönix verbunden. Die Familien Gogel und Gontard waren durch Heirath zusammen verwandt.
Im Anfang dieses Jahrhunderts nun, erinnert sich Frau Gontard, in dem Hinterhause noch die Fußböden mit Marmorplättchen in Mustern belegt gesehen zu haben; ferner seien in einem Stall und in einer Waschküche die Decken reich mit Stuck verziert gewesen, sowie in dem Vorderhause mehrere Zimmer sich befanden, in denen die Wände mit Gobbelin-Tapeten bedeckt waren, und im zweiten Stock ein Zimmer gepreßte lederne Tapeten mit Goldverzierungen hatte. Noch eine Eingangsthüre, die zu dem jetzigen Gemüskeller führt, ist in reicher und geschmackvoller Steinmetzenarbeit verziert. Jedenfalls gehören die meisten der ebengenannten Dinge der ersten Erbauung an, die von reichen Besitzern ausgeführt worden sein muß und in das Ende des 16. Jahrh.