Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Hinterhaus

Band 9, Seite 139
Haus Limpurg
Römerberg [19]
I.153
25. Mai 1877
Dieses Haus ist ein Prachtbau und in seiner Art dahier das einzige Beispiel. Wie es dermalen vor uns steht, verdankt es seine Entstehung wahrscheinlich dem Jahr 1535, welche Jahreszahl sich über dem kleinen Thürchen befindet, das von dem Vorplatz des 1. Stocks des Vorderhauses in den Gang des Seitenbaues führt, auf welchem sich jetzt die Stadtkanzlei befindet.
Dieses eben erwähnte Thürchen hat nach dem Vorplatz hin noch den reinen Spitzbogen, s. Ab. [R1515] [Leerstelle] - Der Vorplatz selbst hat seine Eigenthümlichkeit beinahe ganz erhalten und wüßte ich hier jetzt keinen ähnlichen Raum mehr, s. Ab [R1516] [Leerstelle] - Die Eintheilung der Deckenverzierung ist höchst originell trotz ihrer Einfachheit, und der Durchzugsbalken mit seiner einfachen Holzkehlung macht einen vortrefflichen Eindruck. Der große Saal im ersten Stock ist vielfach verändert, der Ofen trägt das Wappen der Limburger, scheint aber dem Anfang des 18. oder höchstens Ende des 17. Jahrh. anzugehören. Die oberen Räume des Hauses sind einfacher gehalten, aber schrecklich verwahrlost; es war darin ein Theil des Archives untergebracht, das nunmehr nach dem neuen Gebäude übergesiedelt wird. Der Treppenthurm im Hofe mit seiner gewundenen Treppe und seiner durchbrochenen Gallerien gehört mit zu den schönsten dieser Art, s. Ab. [R0541] [Leerstelle] und ist ein wahres Muster, das lange nicht genug gewürdigt und erkannt wird; auch die Eisengitter darin sind von zierlicher und kunstreicher Arbeit. In seinem untersten Geschoß befindet sich ein Ziehbrunnen, der nunmehr verschlossen ist, die Endigung des Treppenpfostens trägt einen in Stein gehauenen Löwen, welcher das Limburger Wappen hält. Ein anderer Treppenthurm auf der entgegengesetzten Seite des Hofes am Hinterhaus ist einfacher gehalten, hat aber ein zierliches Portal. Weiter sind die Tragsteine auf der inneren Seite des Seitenbaus nach dem Hofe zu höchst geschmackvoll sowie auch die Thürklopfer
Band 9, Seite 171
Kleiner Römer | Haus Liechtenstein | Heldrung Hinterhaus
Römerberg 11 | Kerbengasse 6
I.161
5. Juli 1856
Das Haus stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem 15ten Jahrh., wie der Treppengiebel, den es noch besitzt, anzeigt, nebst noch vielen anderen alten Spuren, z.B. der große gothische Bogen unten im Hausraum, in welchem sich gegenwärtig das Papierlager von Flinsch befindet. Ferner ist alt der Unterbau des Hinterhauses, dessen flacher Eingangsbogen ein schmal gezogenes Kreutzgewölbe mit dem Glauburg‘schen Wappen, zeigt, s. Abb. [R0523]; unten in dem Raum des Hinterhauses befinden sich noch die alten Bogen und Träger, namentlich aber zwei schöne Tragsteine, s. Abb. [R0523] [R0526] Das Haus hatte früher, wie die Abbild. [R0521] zeigt, drei Thürmchen am Dach und spitzbogige Thüren unten im Erdgeschoß, welche bei der Umgestaltung, die allem Anschein nach in das Jahr 1725 fällt, verloren gingen.
Im Jahr 1738 war diese Umgestaltung bereits vorgenommen, wie die Abb. in dem Werke „Das florirende Frankft.“ von Salomon Kleiner nachweist, welches 1738 erschienen ist und das Haus in seiner jetzigen Gestalt bereits zeigt.
Der jetzige Besitzer des Hauses ist Herr Nicolas Manskopf als Erbe des Leerse‘schen Mannsstammes Fidecommiß und führt er deßhalb auch den Namen Leerse.
Band 9
1777, 9. Mai Baubescheid
Wird dem Banquier Leerse erlaubt, sein Hinterhaus ordnungsmäßig neu aufführen zu lassen. Dasselbe soll 1 Thor und 12 Fenster bekommen.
Band 9, Seite 175
Strahlenberg | Alt Strahlenberg
Römerberg 9 | Kerbergasse 4
I.162
Juni 1862
[Gestrichener Text, dennoch lesbar S. E.: Im Hausgang 3 Blindbogen, welche die sehr dicke Brandmauer tragen.
An zwei Tragsteinen unter dem 1ten Stock Fig. 1. und 2. eingehauen. Unterbau massiv mit reicher Meißelarbeit. Im Hofe ein Ausfahrtsthor nach dem Gäßchen und über dem Thor das Wappen Fig. 1 in reicher Verzierung in Stein gehauen.]
[Bleistiftnachtrag, gestrichen, schlecht lesbar S. E.: Ist neu und besser zu redigiren, zumal mir zwei alte Originalzeichnungen zugegangen sind, welche den Hof des Hauses nach zwei Richtungen hin gesehen, darstellen.]
[Bleistiftnachtrag S. E.:] Zwei alte Zeichnungen, welche sich in meinem Besitz befinden, auf deren einer am Hinterhaus im Hofe die Jahreszahl 1667 angebracht ist, deuten auf einen damals beendigten Neubau. Als Eigenthümer erscheint damals ein gewisser Herr Fels, derselbe oder vielleicht auch sein Sohn war 1698 noch im Besitz des Hauses. s. Lit. I.161. Hausurkunden.
Das jetzt vor Augen stehende Gebäude sammt Hinterhaus scheint wahrscheinlich 1698 neu aufgeführt oder in seine jetzige Form gebracht zu seyn.
An zwei Tragsteinen unter dem 1. Stock die Wappen 1. und 2. eingehauen, an dem nach dem Gäßchen hin gelegenen hohen Einfahrtsthor im Hofe das Wappen 1. in reicher Verzierung in Stein gehauen.
Im Hausgang des Vorderhauses 3 Blindbogen, welche die sehr dicke Brandmauer tragen.
Die beiden erwähnten Zeichnungen sind äußerst interessant und geben ein vollständiges Bild der damals herrschenden Bauweise. [Ende des Nachtrags S. E.]
Band 9, Seite 193
Rosengasse 5
F.134
29. Mai 1878
Ein Haus aus der letzten Hälfte des 16. Jahrh. und noch ziemlich im alten Stande erhalten. Eine nach dem kleinen Höfchen führende Thüre ist massiv in Stein mit einem Rundbogen überdeckt. Die ganze Localität ist äußerst originell, wie die Abb. [R1576] zeigt, s.d. Der Blick aus dem 1. Stock des Hinterhauses über die niedrige Scheidemauer nach dem Höfchen des Hauses 7, F.135, zeigt den in demselben befindlichen hölzernen Treppenthurm, s. Ab. [R1577]
Nach der Straße hin finden sich an einem Tragstein der Brandmauer, welche gemeinschaftlich mit dem Nebenhause F.133 ist, ein Ornament eingehauen, das ganz unzweifelhaft die Erbauungsperiode des Hauses in die von mir bereits oben erwähnte Zeit verlegt, wie denn überhaupt beinahe die sämmtlichen Häuser der Straße um diese Zeit entstanden zu seyn scheinen.
Band 9, Seite 199
Rosengasse 18
F.158
9. Oktober 1878
Ein altes Haus, was aber, wie es scheint, im vorigen Jahrh. eine durchgreifende Reparatur erlitt. Es besitzt ein schmales dunkles Höfchen und hat äußerst niedrige Stockwerke. In dem Kalkputz eines Schornsteines am Hinterhause findet sich die Jahreszahl 1777. J. G. K. eingetieft. Es ist von dem soeben im Abbruch begriffenen Nachbarhause 20, F.157 nur durch eine Holzwand getrennt, die aber nunmehr in eine Brandmauer verwandelt wird, s.d.
Band 9, Seite 209
Rosengasse 22 Hinterhaus
F.186
12. November 1878
Ein altes Haus aus dem Anfang des vorigen oder Ende des 17. Jahrh, höchst charakteristisch für diese Zeit, namentlich gilt dieß von dem Eingang in der Rosengasse, s. Abb. Über eine äußerst enge und finstere Treppe gelangt man in den ersten Stock, der eine kleine Küche und ein kleines Stübchen enthält. Dieses Stübchen hat eine alte, einfache, aber geschmackvolle Thüre in Holz und eine in Stuckarbeit ziemlich reich verzierte und gut eingetheilte Decke, s. Ab. [R1578] Ein Fenster desselben sieht nach einem engen Höfchen des Haupthauses in der Rothekreuzgasse.
Urgemütlich ist das kleine Zimmerchen und vielleicht kein ähnlicher Raum mehr hier. In meiner ersten Jugend waren derartige Localitäten häufig zu finden. Durch das Abbrechen des Hauses 20, s. F.157 hat die ganze Situation eine bedeutende Veränderung erlitten und wird nach dessen Wiederaufbau nicht mehr zu erkennen seyn.
Einige meiner liebsten Jugenderinnerungen sind mit diesen Localitäten und deren nächster Nachbarschaft verwebt. S. Abb.
Band 9
4. November 1864
Frau Wittwe Gontard, die jetzige Besitzerin des Hauses, erzählte mir noch Folgendes:
Dieß Haus zur goldenen Kette, s.d., gehörte früher der Familie Gogel und war durch einen Garten, dessen Stelle der 1803 erbaute englische Hof jetzt einnimmt, mit dem Hause zum Phönix verbunden. Die Familien Gogel und Gontard waren durch Heirath zusammen verwandt.
Im Anfang dieses Jahrhunderts nun, erinnert sich Frau Gontard, in dem Hinterhause noch die Fußböden mit Marmorplättchen in Mustern belegt gesehen zu haben; ferner seien in einem Stall und in einer Waschküche die Decken reich mit Stuck verziert gewesen, sowie in dem Vorderhause mehrere Zimmer sich befanden, in denen die Wände mit Gobbelin-Tapeten bedeckt waren, und im zweiten Stock ein Zimmer gepreßte lederne Tapeten mit Goldverzierungen hatte. Noch eine Eingangsthüre, die zu dem jetzigen Gemüskeller führt, ist in reicher und geschmackvoller Steinmetzenarbeit verziert. Jedenfalls gehören die meisten der ebengenannten Dinge der ersten Erbauung an, die von reichen Besitzern ausgeführt worden sein muß und in das Ende des 16. Jahrh.
Band 10, Seite 17
Storch
Saalgasse 1
M.111
12. Juni 1858
Massiv bis in die Giebel. Ueber der Hausthüre ein Schild „Gasthaus zum Storch 1798“. In den beiden Giebelfeldern sind runde Medaillons von Stein eingesetzt, deren eines das Brustbild eines Mannes, das andere, halb zerstörte, das einer Frau zeigt, von dem Letzteren sind nur die beiden Brüste erhalten. Auf dem Eck steht ein Storch von Blech als Schild des Hauses; im Hofe unter dem Durchgang eine Thüre, mit einem Spitzbogen überwölbt, welche in das Hinterhaus führt, dessen Fenster nach dem Leinwandhause sehen.
Am Hauptbau im Hofe eine große mit einem Rundbogen überwölbte Thüre, zur Hälfte durch den Anbau eines Seitenflügels wieder verstellt, s. Abb. [R1145], sodann alte Holzgiebel mit Schiefersteinen beschlagen und mit alten Wetterfahnen gekrönt, überall runde Scheiben in den Fenstern und am zweiten Stock des Seitenbaus im Hofe links ein Tragstein mit einem Storch und der Jahreszahl 1686, ebenso ein ganz gleicher nach der Straße hin, ebenfalls mit einem Storch und der Jahreszahl 1686.
In den beiden Wetterfahnen der geschweiften Giebel des Vorderhauses die Hausmarke, s. Abb. [R1415] Leider wurde eine der schönen Fahnen vom Sturmwind vor einiger Zeit herunter geworfen und nicht wieder an ihre Stelle gebracht. Im Hofe findet sich noch ein Säulensockel von rothem Sandstein vor.
Band 10
14. Mai 1874
Im Hinterhause führt eine mit einem Rundbogen überdeckte Thüre in ein ganz enges Höfchen, dessen eine Seite von den Saalhofgebäuden, dem sogenannten dicken Thurm und den anstoßenden Saalhofshäusern gebildet wird, eine weitere Thür in diesem Höfchen führt in einen alten Stall, dessen Fenster nach dem Maine hin liegen. In diesem Stall nun, dessen Boden bedeutend höher als das Straßenpflaster des Ufers liegt, tritt der Unterbau der Saalhofscapelle als halbrunder Ausbau herein, welcher mit einem Gesimsstück und einem merkwürdigen Tragstein endigt und von dem kundigen Forscher Oberst Krieg v. Hoffelden (nachheriger General) im ersten Hefte des Archivs für Geschichte und Alterthumskunde vortrefflich und erschöpfend beschrieben und erklärt ist. Die alten sonstigen Hintergebäude des Hauses haben ein malerisches Aussehen, sind aber im gegenwärtigen Augenblick der Brand-