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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

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Band 7, Seite 135
Alter Zahn | Schmiedskeil
Großer Kornmarkt 8 | Barfüßergasse 5
K.147
Juli 1859
Ein sehr altes Haus, dessen 1316 schon in einer Urkunde bei Böhmer erwähnt wird. cod. 422.
Seine jetzige Form erhielt es allem Anschein nach zu Ende des 17. Jahrhunderts, und es hat dieselbe bis heute ziemlich treu bewahrt. Von außen fallen gleich die Tragsteine unter dem ersten Stock in‘s Auge, welche ein ziemlich genaues Zeugniß der Erbauungszeit abgeben, ebenso die Giebelformen. Im Hofe eine Gallerie mit gedrehten Stäben auf einen Pfeiler gestützt, sieh. Abb. [R0565] Sodann ein Brunnen mit einem verzierten Stein und verschieden verzierten, in die Wand eingemauerten Tragsteinen mit Verzierungen. Ein gemauerter Wandschrank im Hof, mit einer Thür, welche geripptes Stabwerk zeigt. Im Hausgang eine in Felder eingetheilte Decke mit Stuckverzierungen, sodann an der Treppe nach dem ersten Stock ein sitzender Löwe, welcher ein Schild hält, mit verschlungenen Buchstaben, mit einer flachen Krone auf dem Kopf, offenbar dazu bestimmt, eine Leuchte zu tragen. Im ganzen Haus alte Fenster, namentlich im Hof im Erdgeschoß Fenstergewänder mit Faasen.
Ich erinnere mich des Hauses noch aus meiner ersten Jugend, ungefähr um das Jahr 1830, und es war damals ebenso wie jetzt. Bei dem am ersten Osterfeiertag 1847
Band 7, Seite 141
Köpplerhöfchen 8
L.167
13. Oktober 1876
Stößt mit der hinteren Seite auf das Allment neben dem Gold. Löwen und Johanniterhof und hat im Erdgeschoß eine in das Allment mündende spitzbogige, seit langer Zeit vermauerte Thüre und daneben ein altes halb zertrümmertes Fenster mit steinernem Kreuzstock. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen diese Theile des Hauses aus dem Ende des 15. Jahrh. In dem Hause selbst, das den Seß auf dem Allment hat, findet sich das wunderlichste Gewinkel nebst einem hölzernen Treppenthurm, s. Ab.
Band 7, Seite 149
Adler, goldner | Adler
Kruggasse 12 | Kruggasse 14 | Eck mit der Kruggasse und Schnurgasse
L.81
Mai 1860
Das nach der Schnurgasse hin gelegene Haupthaus wurde 1782 von Herrn P. Brentano aufgeführt. Der Unterbau massiv, die oberen Stockwerke von Holz. Nach der Straße zu hatte es keinen eigentlichen Hauseingang, sondern nur Ladenthüren und unter den Fenstern des ersten Stockwerks einen vergoldeten Adler, der ein Schild hält, worauf Zum goldenen Adler angeschrieben steht.
Der nach der Kruggasse hin gelegene Hof, welcher von der Straße durch eine Mauer getrennt ist, in deren Mitte sich der Eingang nach dem einige Stufen höher gelegenen Hofe befindet, hat ein ziemlich altes Aussehen. Ueber der Eingangsthüre auf massiven, schön verzierten Trägern ruht eine gemauerte Gallerie oder vielmehr Mauerverstärkung, welche mit Blumen besetzt nach der Straße sieht und ein kleines Gärtchen in der Höhe bildet, zu dem man aus dem ersten Stockwerk gelangte. Die im Juli des Jahres 1850 gemachte genaue Abb. [R0462] der Kruggasse zeigt das Haus mit der Terrasse deutlich. Mittlerweile ist der kleine Glaserker im ersten Stock des Hauses verschwunden.
Im Hofe wird ein Theil des Mittelhauses von einem hölzernen rechteckigen Träger unterstützt, und in dem darunter befindlichen Raume mündet eine feingegliederte, wahrscheinlich aus dem Ende des 17. Jahrh. stammende Thüre in einen mit einem Stichbogen überwölbten Raum und dieser
Band 7, Seite 164a
Achatstein, schwarzer
Kruggasse 11 | Kruggasse 13 | Neugasse 16
L.97
22. Juni 1858
Im Hofe ein alter Ziehbrunnen mit schön verziertem Stein, an welchem noch der Haken sitzt, sodann offene Holzgallerien. An einem Treppenstock in Stein eingehauen rechts im Hausgang 1764 mit einer Linie darunter, bedeutet wahrscheinlich die Wasserhöhe, weil es einer der tiefgelegenen Punkte ist. An einem Tragstein in der Kruggasse eine Marke, s. Abb. [R1375] [R1005]
Ist wahrscheinlich gegen das Ende des 16ten oder Anfang des 17. Jahrh. erbaut und später einmal verändert, denn die Holzgallerien gehören in den Anfang des vorigen Jahrhunderts.
Obenerwähnter Treppenstock ist alt, es befindet sich über der Zahl 1764 noch eine Linie eingehauen, welche wahrscheinlich ebenfalls einen hohen Wasserstand anzeigt, allein die darüber befindlichen Zeichen oder Zahlen sind nicht zu entziffern. Im Hofe befinden sich noch mehrere alte Thüren mit Rundbogen überwölbt, an einer derselben an der Wand nach dem Hause L.84 zu, ein ausgehauener Kopf, der auf das 16. oder Anfang des 17. Jahrh. deutet, in welchem die ganze Straße, ihrer jetzigen Gestalt nach, entstanden zu sein scheint.
[Von der Chronologie abweichende Paginierung C. K.]
Band 7, Seite [166]
meiner Sammlung befinden und zu einer Zeit von mir angefertigt worden sind, in welcher die verschiedenen Gebäude noch vollkommen in bewohnbarem Zustande sich befanden und auch wirklich noch bewohnt wurden. Aus der zuerst genannten Periode, nämlich dem Jahr 1581 - 1586 stammt das Haupthaus mit den beiden Nebengebäuden links im Hofe, unter deren einem ein kleines, mit einem Spitzbogen überdecktes Pförtchen hinaus nach dem Graben führt, sodann der größte Theil der noch sichtbaren Ringmauer, welche theilweise erst später mit Gebäuden überdeckt wurde, sowie auch die Hauptanlage des Thurmes bei der Zugbrücke am Thor. An diesem Thurm sind auch die meisten Veränderungen nachzuweisen, machen wir deßhalb mit ihm den Anfang. Wenn man sich in den ersten Stock desselben verfügt, so gewahrt man, sobald man die Treppe heraufgekommen, links in der Ecke eine mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre mit zierlich profilirtem Steinschnitt, die aber nunmehr zugemauert ist und eine Art von Nische bildet. Außen an der Wand des Thurmes ist sie jedoch kaum zu bemerken; es steht kein Gebäude mehr, in das sie hätte führen können und muß dieselbe auch schon seit langer Zeit vermauert seyn, indem der Kalkputz, womit sie nach außen verkleidet ist, kaum von dem daneben liegenden älteren unterschieden werden kann. Wahrscheinlich führte sie auf den Umgang über das früher mehr vorgeschobene Haupteingangsthor oder auch vielleicht in die über demselben gelegene Stube, unter welcher sich die Zugbrücke befunden haben muß, welche erst im Jahr 1828 entfernt wurde, um für schweres Fuhrwerk einen bequemeren Eingang zu gewinnen. Es wurde zu diesem Ende die steinerne Brücke mit einem Bogen bis an den Thurm verlängert und die Oeffnung, welche
Band 7
21. August 1874
Alles in Verfall, der Graben versumpft, der Abfluß und die darüber führende Brücke dem Untergang nahe, das Thor an dem Ende des Abflusses entfernt, so daß man von dem Felde aus herein kann. Kurzum alles aus Rand und Band. Wahrscheinlich soll mit Allem eine totale Veränderung vorgenommen
Band 7, Seite [unpaginiert]
Kühgasse
[kein Datum]
Band 7, Seite [180]
der Häuser, wie sie gegenwärtig vor uns stehen, dem Ende des 17. Jahrh. an. Spärlich sind zwar die vorhandenen Jahreszahlen, allein, da nur sie in diesem Stadttheil vorkommen, deuten sie alle auf diese Zeit.
Das Haus wird dieser Tage abgebrochen und geht somit wie die meisten seiner Nachbarn seinem spurlosen Verschwinden entgegen.
Auf der genauen Abb. der Küche sieht man durch die offene Thüre in das Allment und ein Stück von dem Ausgang desselben, welcher in der Stelzengasse, wie schon gesagt, mündet, s.d.
Band 7, Seite 181
Hinterhaus vom Riesen und Eingang zu dem v. Holtzhausen’schen Garten
Kühgasse
20. November 1871
Das kleine Pförtchen mit dem Spitzbogen bildet den Eingang zu dem v. Holtzhausen‘schen Garten, welcher bis an die Klingergasse reicht und theilweise an Weisbinder vermiethet ist, die ihre Stangen daselbst aufbewahren. Rechts das Haus bildet das Hinterhaus des Hauses zum Riesen und scheint von demselben Alter wie die Mauer, welche das v. Holtzhausen‘sche Besitzthum einfriedigt. Es findet sich darin ein Thor, das den Spitzbogen hat und dessen Profile auf das 16. Jahrh. deuten. Der untere Theil der Mauer, worin es sich befindet, ist noch aus jener Zeit erhalten, der obere, wie es scheint, öfter schon erneuert und zwar aus Veranlassung verschiedener Feuersbrünste, welche im Laufe der Zeiten das Haus zum Riesen heimgesucht haben. Die ganze Stelle hatte ihr jetziges Aussehen schon so lange es mir gedenkt und wurde nur das auf dem Bilde sichtbare, zunächst an die Holzh. Mauer anstoßende Ende durch einen Aufbau des ersten Stockes erneuert, vor ungefähr 10 Jahren. Früher war diese enge Straße sehr einsam, jetzt durch die Eröffnung des Durchgangs nach dem großen Bleichgarten und der Breitegasse wird sie etwas mehr als Passage benutzt.
Es ist noch ein Stück Altstadt, das wahrscheinlich nicht lange mehr so bleiben wird und habe ich ihm deßhalb diese Abb. und Zeilen gewidmet, s. Ab. [R0904] [R0903]
Die ganze Straße ist um mehrere Fuß höher gelegt als der Holzhausen‘sche Garten und der ursprüngliche Boden des Hauses zum Riesen, was auffallend ist, da
Band 7, Seite 183
Lämmchen
Hinter dem Lämmchen 6 | Neugasse 3
L.126 | L.122
24. Juni 1856
Ein noch ganz vollkommen erhaltenes Exemplar eines Hauses aus dem Ende des 17. Jahrh., von welchem nur das Vorderhaus eine Ausnahme macht, das im Anfange des vorigen Jahrhunderts neu aufgebaut wurde. Der Hof ist theilweise mit offenen Holzgallerien umzogen und sind die Räume zwischen den Trägern mit Gerähmsen verschlossen, die hin und her geschoben werden können und in dieser Vollkommenheit dahier nicht mehr vorhanden sind. Die runden Scheiben in den Fenstern, der alte Brunnentrog mit seiner auf einem Wappenschild angebrachten Hausmarke, der charakteristische dunkle Anstrich des Holz- und Gitterwerks machen nebst dem alten im Hofe liegenden Pflaster ein so harmonisches Bild der längst vergangenen Jahrhunderte aus, daß es schwer seyn dürfte, einen noch fehlenden Zug zu entdecken. Unter der Gallerie des ersten Stocks befindet sich eine Thüre mit steinerner Einfassung und darüber auf einem ovalen Schilde die Inschrift eingehauen:
Jesu galea salutis meae est. 1693.
An der Ecke der Brandmauer oben rechts findet sich eine eingemauerte Bombe, über welche Lersner in seiner Chronik I., p. 384 berichtet. Am 21. Juli 1552 bei der Belagerung der Stadt durch Moritz von Sachsen schlug eine Bombe das Dach ein und blieb auf der Treppe liegen.