Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Dom

Band 10, Seite 237
Schmidtstube
An der Schmidtstube 7
M.75
27. Juni 1863
Die Schmidtstube, ein bekanntes Haus, dessen unterer Theil massiv in Stein aufgeführt, ein reich mit Säulen und Bogen verziertes Portal zeigt, über dessen Thürbogen sich beifolgendes Wappen befindet. Allem Anschein nach ist es das Wappen der Familie Grambs. Im Hofe ein steinerner Treppenthurm, über dessen Thüre die Jahreszahl 1692 nebst der Inschrift
Verbum domini manet in aeternum.
Ueber einer größeren Thüre findet sich dasselbe Wappen mit der Jahreszahl 1692, welche also wahrscheinlich den totalen Neubau des Hauses anzeigt. Nach dem Plan von Merian stand an dieser Stelle ein altes Gebäude mit einem Erkerthürmchen am Dach. -
An das Haus zur Schmidtstube stieß der Thorthurm des Metzgerthores, s.d. dicht an; er wurde im Jahr 1829 abgebrochen. Die Stelle, an welcher die zu seinem ersten Stockwerk führende Treppe angebracht war, ist an dem Hause trotz mehrerer seitdem daran vorgenommener Reparaturen immer noch deutlich zu sehen.
Im Jahr 1702 muß ein abermaliger Anbau an das Haus stattgefunden haben, wie ein Tragstein zeigt, s. Abb. [R1033a], welcher ebenfalls das Wappen der Fam. Grambs nebst den Buchstaben I. G. 1702 trägt.
Band 10, Seite 287
Fingerlin
Schnurgasse 53
K.115
8. Juni 1858
Stattliches Haus mit massivem Unterbau. In dem Thürsturz über der Hausthür ein Schild, auf welchem auf Goldgrund aus Flammen eine Hand den Zeigefinger emporstreckt, darunter ein Spruchband mit der Jahreszahl 1767, die wahrscheinliche Erbauungszeit.
Im Hofe über einem Brunnen ein Wappen, eine Hand, die sich aus Flammen reckt; auf dem Helm ein Mann, der mit dem Leibe aus Flammen herauskommt, die rechte Hand in die Höhe streckt, die Linke hält einen Zweig mit Blättern. Dasselbe Wappen schön in getriebener Eisenarbeit am Treppengeländer des ersten Stocks. Von dem Thürmchen des Hauses übersieht man die ganze Stadt, namentlich aber schön den Dom und den Römer, s. Thürmchen, Hängende Gärten u.s.w. - Die nach der Sackgasse sowohl wie nach der Mörsergasse hin gelegenen Seiten des Hauses hatten im Erdgeschoß, oder haben es vielmehr noch, vergitterte Fenster und waren bis zu Ende der 40er Jahre blos zu Lagerräumen benutzt, weßhalb man nie Jemanden hinter den Scheiben, die noch dazu großentheils erblindet waren, erblickte; da nun die größte Hälfte der Sackgasse von diesem Hause eingenommen wurde, so erhielt diese Straße dadurch etwas ungemein unheimliches und ödes, was auch bei der Mörsergasse der Fall war. Seit einigen Jahren aber hat man aus diesen bisher beinahe unbenutzten Räumen Geschäftslokale gemacht und Gasbeleuch-
Band 10, Seite 363
Steinbilder und Holzschnitzereien
[kein Datum]
Die Säulencapitele in der Saalhofscapelle - Stein
Die Steinfiguren an der Nicolaikirche - Stein
Die Figuren und der Adler vom ehemaligen Galgenthor - Stein
Der Tragstein am Schlachthaus und der Ochsenkopf daselbst
Der Stein in der Stadtmauer hinter dem Dominicanerkloster
Die Mönchsfigur aus den Drei Sauköpfen - Stein
Die Portale in der Leonhardskirche - Stein
Verschiedenes an den Röderhöfen, Capitele in Seckbach liegend
Madonna und Sonstiges am Steinernen Haus - Stein
Holzschnitzereien aus der Michaelscapelle - Holz
Auf dem Kühhorns Hof am Brunnen - Stein
Figuren und Ornamente am Dom - Stein
In der Liebfrauenkirche - Holz, Stein
In der Weißfrauenkirche - Stein
Im Carmeliterkloster - Stein
Am Eschenheimerthurm, Köpfchen - Stein
Im Johanniterhof und Kirche - Stein
Im Haus I.140, Markt - Holzschnitzerei
Grabsteine im Dom und anderen Kirchen - Stein
Bernhardscapelle im Hainerhof - Stein
Madonna an der Leonhardskirche - Stein
Weihwasserbecken daselbst - Stein
Madonna im Carmeliterkloster - Holz
Im großen Speicher - Holz
Im Fürsteneck - Holz
Im Rebstock, Wahrzeichen - Stein
Im Krimvogel - Stein
Am Leinwandhaus, Schlagleiste - Holz
Liebfrauenkirche, Chorstühle - Holz
Tragstein I.168, Mainzergasse
Altgasse C.129, Kopf oben in der Brandmauer - Stein
Hund in Sachsenhausen, Wahrzeichen - Stein
Löwe mit Wappen, Judenmauer, Prellstein - Stein
Band 10, Seite [364]
Wappenträger im Falken, Falkengasse - Stein
Madonna im Dominikanerkloster - Holz
Schäfergasse, Kopf in der Brandmauer, Alte Welt - Stein
Band 11, Seite [32]
eine Altane befand, oder ein Thürmchen, die damals ebenfalls in Masse vorhanden waren und entweder als Schluß eines Treppenhauses oder selbständig oft aus dem wunderlichsten unbeschreiblichen Gewinkel über die Häusermassen hervorstiegen. Man war da ganz in der Nähe der Wetterfahnen und Dachknäufe, und der aus den umliegenden Schornsteinen aufwirbelnde blaue Rauch mit seinem eigenthümlichen Geruch erhöhte das malerische der Situation noch um ein Bedeutendes. Wahre Schwelgereien in ahnungsvoller Romantik waren die Stunden, welche man Abends, vor Allem aber an sonnigen Samstag-Nachmittagen, an denen die Schule freigegeben war, hier oben verlebte, mit dem beseligenden Kindergefühl „Morgen früh ist Sonntag und keine Schule.“ Ich erinnere mir in der Graubengasse vieler solcher Plätzchen, doch fanden sich die meisten in der unteren Straße, Neugasse, Markt, nach dem Dom hin, vor. Auch auf dem Graben und der Catharinenpforte sowie Bleidenstraße waren sie in Masse, und in letztgenannter Straße verschwand erst in diesen Tagen einer der schönsten mit dem Abbruch des Hauses K.171 und K.172. Eins der schönsten Gärtchen bot das Dach der Goldenen Waage in der Höllgasse s.d. und ich wüßte fast dahier nichts Aehnliches. Die Zahl der Thürmchen anzugeben,
Band 11, Seite [56]
In der Mitte der Säule waren nach einer hierüber vorhandenen Abbildung drei metallene Platten befestigt mit folgender Inschrift:
Vincentius Fettmilch dulcia=
rius Tribunus falsa spe literis
et Sigillis seditose motis, Ma=
gistratu mutato judaeis pu=
blicatis Principum Commissario=
rum Legatis derisis ipsaque Caesa=
rea proscriptione occupato
commeatu ac propugnaculis
pertinaciter Spreta, cum bo=
nos in Summam non Semel tre=
pidationem tam Sponte quam
corruptus adduxisset; prid.
Calend. Mart. M.D.CXVI. digitis per=
juris, capiteque ad pontem a Turri
ri porrecto, plexus, corpore ve=
ro de quator furcis in diversas
Vias publicas Suspenso, conjur=
gi; Liberis que Exilium sibi Domus
dejectae loco cippum hunc in=
samen promeruit.
Sempiternae Rebellionis memoriae.

Daß dieser Platz bleibt öd und wüst,
dem Vincenz Fettmilch schuldig ist,
Welcher diß Stadt drey ganzer Jahr
Gebracht hat in manch groß Gefahr
Band 11, Seite 85
Engelthaler Hof
Töngesgasse 5 | Fahrgasse 101
H.159
Juni 1859
Ein mit ungeheurem Aufwande in Stein ausgeführtes Haus mit einem auf Säulen ruhenden Balkon und einer Menge von Figuren und Köpfen. Ueber der Hausthüre unter dem Balkon folgende Inschrift:
Admodum Reverenda domina Juliana Schmidin
fuldensis abbatissa in valle Angelorum in Wette=
ravia me vidit vetustam fecit venustam fato com=
bustam ex cinere suscitavit. MDCCXX °
Ueber den Fenstern des ersten Stocks hält ein Engel ein Buch, auf dessen Blättern sich folgende Inschrift befindet:
[auf zwei Seiten aufgetrennte Inschrift S. E.]
EX / DIVM
CINERE / ERIT
POST / FOR
IN CEN / TIOR
[MZ_11-1]

Warum der Schreiber diese höchst sonderbare Raumeintheilung wählte, vermochte ich bis jetzt noch nicht zu ergründen.
Früher war der Ausgang in das kleine Gäßchen nach der Fahrgasse hin, mit einem Thorbogen überwölbt, der oben eine Gallerie trug, die eine Art Altane bildete, gleich der am Nürnbergerhof und mit Blumen besetzt war, so daß sie einem förmlichen Gärtchen glich und ein außerordentlich malerisches Ansehen hatte; in den 40ger Jahren jedoch wurde bei einer Reparatur dieses Thor entfernt und auf die jetzige Weise hergestellt, weil man glaubte, daß es so schöner sey.
Band 11, Seite [108]
Herr Dr. med. Bagge, Armenarzt, welcher zwei Tage vorher den kranken Mann noch darin besucht hatte, nicht mehr das Häuschen, geschweige denn den Patienten im Trierischen Hofe fand. Der Mann war noch ein von dem ehemaligen Kurfürsten von Trier eingesetzter Verwalter; er war hoch in den Neunzigern, und ich habe ihn selbst einige Tage vor dem Abbruch in dem Häuschen besucht, allwo ich ihn im Bette liegend in der Stube des ersten Stockwerks fand.
Bald war auch der untere Theil des Häuschens verschwunden, und nun zeigte sich der alte steinerne Brunnenkranz von blauem Basalt in seiner ganzen Rundung, wohlerhalten wieder, nachdem er über 130 Jahre bei der Erde gedeckt und überbaut gewesen, so daß nur ein ganz kleines Stück des Kranzes von außen sichtbar geblieben war. Die Schoppen und Waarenlager fielen ebenfalls, worauf ein großer Theil der alten Original- Ringmauer mit einer der Stadtmauer bei den Dominikanern ähnliche Bogenstellung zum Vorschein kam.
Diese Mauer war dieselbe, welche den Hof nach dem Geißgäßchen hin abgrenzte und auch von außen immer den Eindruck hohen Alters machte. Durch ihre Stärke geschützt, war sie bei dem ungeheuren Brande von 1719 unversehrt geblieben. Nachdem nun auch auf der Seite nach der Steingasse hin die letzten hölzernen Bauten gefallen waren, stellte sich auf einmal das Bild des Brandplatzes in überraschender Weise dar. Man hatte nach
Band 11, Seite 119
Weiblein | Grosses Weiblein | Alt Weiblein
Tuchgaden 3
M.166
22. Mai 1859
Der jetzige Besitzer Herr Reuter ließ das Haus im Jahr 1843 bis auf den ersten Stock niederreißen und neu aufbauen. Es war ein Haus in Holzarchitektur mit geschnitztem Giebel, siehe Abb. [R0444] II.131., welche vom Dom aus gezeichnet ist. Eine Tafel, sie sich am Haus mit alter Schrift befand, ließ Herr Reuter sorgfältig abnehmen und brachte sie im Hofe an einem passenden Platze an; die Inschrift lautet
Zum grossen Waybel bin ich genant
Von Alters her also bekannt. 1613
Eine neue Tafel in gleicher Größe ließ er gegenüber anbringen mit folgender Schrift
Neuerbaut von Jacob Reuter 1843.
Auch die geschnitzten Träger bewahrte er sorgfältig, wie er überhaupt beweist, daß er den lebendigen Sinn für die Sache in sich trägt.
Als Schlußsteine der unteren Thüröffnungen folgende Marken, s. Ab. [R1126] [R1128]
Die Steinhauerarbeit des stehengebliebenen massiven Unterstocks hat außerordentlich zierliche und originelle Formen und sind die Abb. nachzusehen.
Band 11, Seite 121
Gadeneck | Neue Gaden
Tuchgaden 2
M.200
22. Juni 1858
Ein altes Haus mit massivem steinernem Unterbau und schönen hölzernen Streben unter dem Ueberhang des ersten Stocks. An dem Eck auf dem mittleren die Figur eines Ochsenmetzgers mit seinem Schlagbeil, darüber auf einem Täfelchen die Jahreszahl 1545, darunter ein Schild mit der Inschrift
C V N R A T
Die eine Figur zur Seite, eine Justitia, hält ein Schwert und eine Wage und trägt die Inschrift Justitia, die andere, eine nackte weibliche Figur bringt sich mit einem langen Dolche zwischen den beiden Brüsten eine tiefe Wunde bei und führt die Inschrift Lucretia. Auf dem steinernen Theile des Sockels finden sich die Buchstaben V . D . M . I . E. Verbum domine manet in eternum (aeternum)
Die Ausführung der Figuren ist roh, dagegen die Ornamente fein.