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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Weißfrauenkloster

Band 9, Seite 235
fallen mag, da wie bekannt, im Jahr 1583 die Stadtmauer von der Catharinenpforte bis zum Weißfrauenkloster niedergelegt, der Hirschgraben ausgefüllt und mit Häusern bebaut wurde. Vielleicht gelingt es noch später, die ursprünglichen Erbauer zu ermitteln.
Band 11, Seite 41
29. September 1873
Durch den Verkauf des Hauses drohen demselben abermalige Veränderungen und wird bald nichts mehr von den alten Bauten übrig seyn. Zu meiner großen Ueberraschung fand ich heute bei einer nochmaligen Untersuchung im Hinterbau einen Raum, der bis jetzt ganz verbaut und, als Fabrik und Lagerraum benutzt, in seiner Eigenthümlichkeit nicht zu erkennen war. Er hat die größte Ähnlichkeit mit dem Refectorium des Weißfrauenklosters, s.d. - Decke und Wände bestehen aus Holztafelwerk, und die drei Fenster, welche nach dem Hofe gerichtet sind, wurden durch äußerst zierlich profilirte Fensterpfeiler, welche viel reicher wie die obengenannten sind, voneinander getrennt. s. Ab. [R0765] [R0758] Die hintere, nach dem Garten gerichtete Wand ist die uralte Stadtmauer und gibt dem Gemach durch ein in einem Bogen eingebrochenes Fenster auch von dieser Seite Licht.
Der Einbruch dieses Fensters und die zierliche Holzverschalung des ganzen Bogens sind gleichzeitig mit der ganzen Einrichtung und stammen aus dem Ende des 15. Jahrh.
Zwei Tragsteine, welche theilweise das Deckengebälke tragen helfen, sind elegant profilirt aus der spätgothischen Zeit wie der ganze Bau, s. Ab. [R0761]
Dieser Raum liegt ungefähr vier Fuß höher als die übrigen Lokalitäten des Erdgeschosses und ist durch Reparaturen und unzählige Einbauten und Veränderungen über alle Maßen entstellt. Es stellt sich immer mehr und mehr heraus, daß dieses Haus mit großem Aufwand erbaut wurde, wie die reiche Ausstattung mit Steinmetzenarbeit zeigt; es ist eine wahre Fundgrube für den Alterthumsforscher und thut mir in der Seele weh, die schönen Ueberreste alter Zeiten so nach und nach verschwinden und entweiht zu sehen. Ich bin froh, so viel davon gerettet zu haben; was mag erst alles schon verloren gegangen seyn, ehe ich darauf aufmerksam war.
Als Herr Baron v. Häckel im vorigen Jahrh. das Haus bewohnte
Band 11, Seite 183
Weißfrauenstraße 6 | Weißfrauenstraße 2 | Weissfrauenkloster 6 | | Kirche 2
I.245b | I.246
1. Juni 1856
Soeben wird eine gänzliche Wiederherstellung und theilweiser Umbau der Weißfrauenkirche vorgenommen, was mich bestimmt, vorher noch einmal eine genauere Untersuchung der einzelnen Theile der Gebäude anzustellen, weil vielleicht manches nunmehr für immer verschwinden dürfte, sowie Manches zum Vorschein kommt, was bisher unbeachtet geblieben war. Im Jahre 1142 wurde sie eingeweiht, also können wir das als das Jahr ihrer Vollendung betrachten, unterwerfen wir jedoch das ganze Gebäude wie es jetzt vor uns steht, einer eingehenden scharfen Prüfung, so ergiebt sich, daß aus dieser soeben angeführten Zeit auch nicht die geringste Spur mehr äußerlich zu sehen ist und der ganze Bau weit mehr den Eindruck macht, als ob er in das 14. oder 15. Jahrh. gehöre, was auch durch eine Inschrift sich klarzustellen scheint, die im Kranze des Mittelgewölbes mit großer Beschwerlichkeit und Mühe von mir endlich entziffert wurde. Sie heißt „Anno MCCCCLXXI wart . die kire . reformerd.“, was auf eine Hauptreparatur deutet. In ihrer äußeren Erscheinung bietet sie, da sie im Laufe der Zeiten schon vielen baulichen Veränderungen unterlagen, nichts besonders frappantes dar, doch finden sich bei genauerer Besichtigung die einzelnen Spuren aus dem 14. Jahrh. bald heraus. Zu ihnen gehört vor allen Dingen die über der Eingangsthüre zur
Band 11, Seite [188]
Bei der bereits oben erwähnten Erbauung der Klostergebäude im Jahr 1593 hatte wahrscheinlich auch die Kirche eine Reparation zu erleiden. Die letzte Hauptreparatur aber erhielt dieselbe im Jahr 1812. Es wurde damals die mittlere Hauptthüre zugemauert, die darüber befindliche Verdachung weggenommen und nur eine mit einem wagerechten Sturz überdeckte Thüre für die Geistlichen gelassen, die nunmehr direkt von der Straße aus auf diesem Wege zu der Kanzel gelangen. An beiden Ecken der Kirche wurden Thüren für die Gemeinde eingebrochen und auch auf eben diese Weise jenes unvergleichliche Fenster geschaffen, bei dessen Herstellung jedoch der gute Wille des Thäters, einen Spitzbogen zu formieren, offenbar nicht zu verkennen ist.
Als man dieser Tage den Fußboden der Kirche aufbrach, kamen eine Menge alter Grabsteine zum Vorschein; denjenigen aber der im Jahr 1271 dahier im Weißfrauenkloster verstorben seyn sollenden Margarethe, Tochter des Friedrich II. vermochte ich allen Suchens ungeachtet nicht darunter aufzufinden.
Band 11, Seite [192]
hauene Jahreszahl 1593 dienen. Diese Thüre trägt ebenfalls ein schönes Ornament von durchbrochenem Eisen, welches den Ziehknauf umgiebt.
Der Hof der Weißfrauenschule mit dem theilweise noch erhaltenen Kreutzgang des ehemaligen Klosters und der Blick auf die Kirche und die eben beschriebenen Bauten macht ebenfalls noch trotz der mannigfachen Veränderungen die darüber hingegangen sind, einen ächt klösterlichen Eindruck. Der Theil des Schulhauses, welcher mit seiner nördlichen Wand auf die alte Ringmauer gegen den weißen Hirsch hin stößt, ist der neueste seiner äußeren Erscheinung nach. Die alte Ringmauer selbst steht mit dem Hause, durch eine theils vermauerte, theils verschlossene Thüre in Verbindung; durch sie gelangt man auf den schmalen Wehrgang, der heute noch in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten ist.
Im Jahr 1813 wurde die Schule in dem Gebäude eröffnet und 1820 das Haus von Seite der Direktion des Weißfrauenklosters, an die Direktion der Weißfrauenschule verkauft.
Band 11, Seite 197
Alte Stadtmauer am Weißfrauenkloster
23. März 1874
Heute wurde angefangen, einen Theil des alten Wehrganges auf der Stadtmauer hinter dem Weißfrauenkloster an dem ehemaligen weißen abzubrechen, was wahrscheinlich noch allerlei Folgen nach sich ziehen wird indem bei dem Aufräumen der am Fuße dieser Mauer hinziehenden alten Antauche die Mauer selbst in ihrer ganzen Höhe zu weichen anfing und eine bedenkliche Neigung nach vorne über bekam. Der schöne alte Hollunder, der an einem Fenster, das vermauert war, auf ihr wuchs, wurde bei dieser Gelegenheit leider umgehauen.
Band 11
8. Mai 1874
Die ganze Mauer ist gefallen, ebenso ein Theil des Gebäudes, das den Schulhof nach dieser Seite abschließt und welches an diese Mauer angelehnt war.
Ueber diesen Bau ist das Nähere unter Weißfrauenkloster nachzusehen. Er trägt in einem Thürsturz eingehauen die Jahreszahl 1593.
Siehe auch:
Band 11, Seite [198]
Weißer Hirsch | Stadtmauer | Weißfrauenkloster
23. Februar 1877
Bei dem gegenwärtigen Abräumen der Erde vor der noch stehenden alten Stadtmauer findet sich ein großes Stück vor, dessen Steine in ähren-förmiger Verbindung zusammengelegt sind, es ist schon ziemlich tief der Grund weggenommen und noch kein Fundament sichtbar. Mit dem Neubau der Häuser, deren drei davor zu stehen kommen, wird dieselbe wohl bald ganz zugedeckt und nicht mehr sichtbar seyn.
Band 11
Weißer Hirsch | Weißfrauenkloster
16. März 1877
Seit einigen Tagen wurde abermals ein Stück der alten Stadtmauer abgebrochen, so daß jetzt nur noch derjenige Theil übrig ist, an welchem die Häuser im Hofe hinter der Weißfrauenkirche angelehnt sind. Der untere Theil dieser Mauer gehört mit zu den ältesten Befestigungsüberresten und ist für alle diejenigen, welche dafür ein Interesse haben, höchst bemerkenswerth. Wie ich schon früher bei dem „Weißen Hirsch“ erwähnte, wurde dieselbe vielfach verändert und erhöht, so daß nur der untere Theil den uralten Charakter beibehalten hat. S. Abb.

Buchstabe G

Band 12, Seite G1
Tanne
Gr. Galgengasse | Galgengasse 5
E.5
19. März 1890
Auf dem Giebel des Vorderhauses im Hofe ist die beifolgende Fahne eines der schönsten Beispiele von Schlosserarbeit und wurde von