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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Sack

Band 10, Seite 289
Goldner Traubel
Schnurgasse 51
K.116
19. Mai 1854
Das Haus zum goldenen Traubel in der Schnurgasse ist eines derjenigen, welche bei dem Brande von 1719 verschont wurden. Es trägt heutzutage noch sein alterthümliches Kleid und ist vielleicht das einzige seiner Art in Frankfurt, was noch runde Scheiben in den Fenstern auf die Straße hat. Der Abbruch desselben wird im Augenblicke begonnen, und dieß veranlaßt mich zu der schnellsten Eile bei diesem Aufsatz. Es gehörte seit vielen Jahren der Familie Bertina und wurde von der Wittwe Bertina, welche es besessen und darin gewohnt, auf den Abbruch verkauft. Vielfache Veränderungen hat es erlitten, welche sich deutlich erkennen lassen.
Der Unterbau und einzelne Theile des ersten Stocks sind sehr alt und reichen wahrscheinlich in das 16te Jahrhundert, namentlich gilt dieß von dem Kellergewölbe, welches auf runden Säulen steht, sowie im ersten Stock von einem hölzernen Träger.
Die oberen Stockwerke sind im 17. Jahrhundert aufgesetzt, wie ein mit dem Nebenhause in der Neugasse gemeinschaftlicher Tragstein unter dem 1. Stock zeigt, welcher eine Traube und die Jahreszahl 1698 trägt. Der hohe Giebel auf der Straße macht einen eigenthümlichen Eindruck. Merkwürdig ist die innere Einrichtung, Trepp auf, Trepp ab über Schwellen und Gänge in seltsam
Band 10, Seite 291
Hause stets fehlt. Da wo die Balkenköpfe vorstoßen, sind sie auf der äußeren Wand, durch eine Schiefersteinverdachung gegen den Einfluß des Regens geschützt; die Verdachung ist auf der unteren Seite mit Holz verschalt, und dieses Holz ist mit Ornamenten aus der Renaissance, Anfang 17. Jahrhunderts bemalt. Ebenso der Verschalung auf beiden Seiten des anstrebenden Dachgiebels. Die oberen Fenster im Speicher haben keine Scheiben, sondern sind durch ein sogenanntes Geräms verschlossen, welches man beliebig auf- und zuschieben kann. Die mittleren Tragsteine am Ueberhang des ersten Stocks und derjenigen am Eck nach der Sackgasse hin sind neuer, der am Eck der Neugasse jedoch ist alt und gleichzeitig mit der ersten Umgestaltung des ganzen Hauses.
Auf den Abbruch verkauft wurde das Haus am 7. April [1854]; derselbe begann im Inneren bereits am 5. Mai [1854] und ist gegenwärtig in vollem Gang. Das Haus steht mit der Vorderseite nach der Schnurgasse, mit der Westseite in die Sackgasse und mit der Ostseite in die Neugasse. Hinten stößt es an die Behausung Lit. L. No. 109 [L.109]. Bei dem Abbruch fand man, als im ersten Stock die Tapeten weggerissen wurden, eine oben an der Decke auf den Wänden herum-
Band 10
Frankft. Intelligenzblatt 1740, Num. 17.
Das Zollikoferische renommirte Handelshaus in der Schnurgaß an dem Eck der Neu- und Sackgasse gelegen, zum goldenen Traubel, sonsten aber zum großen Palmeck genannt soll den 10 Mart. Nachmittag von 2-4 Uhr an den Meistbietenden weil die Erben gesonnen sich zu separiren, und kann 6 bis 8000 fl. als einen erst. Kauff Schilling darauff haften bleiben, öffentlich versteigert und verkaufft werden.
Es hat die Behausung 30 Schuh Breitung, 85 aber in der Tieffe, hinten so breit als fornen, und mit einer Brandmauer beschlossen, hat einen wohlgewölbten Keller mit doppelten Stiegen zu 40 Stück Wein, ein großes Waaren Gewölbe, ein dito von Holz, 6 große Stuben, 2 große Küchen, ein Kamin, 8 große Kammern, ansehnliche Vorplätze 3 über einander, räumlich große Speicher, grossen Hoff, tieffen Brunnen, Cysterne, Waschkessel und 2 s. v. Privat darneben ein separirtes Nebenhauß von einem laden Stuben, Küche etliche Kammern und Speicher wird apparte bewohnt und zahlt fl. 54 Zinß, und kann beytes täglich Morgens von 10 biß 12 Uhr in Augenschein genommen werden.
Band 10, Seite 353
Ulrich's Stadtplan 1711
Berichtigungen:
Graubengasse G.109 fehlt der rechte Hinterflügel des Hauses und ist als Hof dargestellt. - Mein Elternhaus.
Schnurgasse L.107 ist das Höfchen nach dem Affengäßchen hin nicht angegeben.
Neugasse 27, L.119 ist falsch, soll heißen L.109.
Schnurgasse 51, K.116, ist das Höfchen in der Sackgasse vergessen.
I.104 (Markt 33) ist in 103 zu verändern.
I.103 (Markt 31) ist in 104 zu verändern.

Buchstabe N

Band 12, Seite N1
Lützel Palmeneck
Neugasse | Neugasse 27
K.109 [=L.109]
14. November 1885
In dem nach der Sackgasse gelegenen Hinterhaus besteht der unterste Stock aus einem Gewölbe mit Spitzbogen. Lange Zeit war es unbenutzt und das Fenster mit Staub und Spinnweben hinter einem Eisengitter überzogen und total undurchsichtig bis die Neuzeit auch diesen Raum zu verwerthen wußte; er dient jetzt als Werkstätte eines Schuhmachers. S. Goldner Traubel, Schnurgasse 51, K.116.
Siehe auch: