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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Pförtchen

Band 6, Seite 37
Kleiner Spitalsgarten
Heiligkreutzgasse 15
8. Mai 1865
Die Abbildung [R0921] gibt den Zustand der Straße im Jahr 1842, seitdem ist Vieles verändert worden, indem das B.112 Entbindungshaus entstand, nebst mehreren Privatwohnhäusern. Das erste Haus rechts verdankt seine Entstehung wahrscheinlich dem Jahr 1748, es findet sich nämlich diese Jahreszahl auf der Südseite desselben an einer Sonnenuhr angebracht, zu gleicher Zeit findet sich daselbst auch die Zahl 1796, welche auf eine Restauration zu deuten scheint. Das folgende Haus mit dem Giebeldach und dem spitzbogigen Pförtchen in der Mauer steht schon auf dem Merian‘schen Plan von 1628 in seiner jetzigen Form, ist also älter, was auch ein Eisenbeschlag an einem Fensterladen des anstoßenden Schoppens andeutet, welcher in seinen Formen das Ende des 16ten oder an Anfang des 17. Jahrh. zeigt, s. beifolgende Abb. [R0920]
Früher war die Heiligkreutzgasse ein abgelegener, wenig begangener Ort, allein seit einigen Jahren sind die stillen umliegenden großen Gärten und Höfe nutzbar gemacht worden, und die Neuzeit hat daselbst ihr Panier entfaltet; nicht lange wird es dauern, so sind auch diese letzten wenigen Zeugen verschwunden, und nur die Erinnerung, welche sich an meine Abbildungen festrankt, vermag sich noch eine Zeitlang gegen die Vergessenheit
Band 6, Seite [38]
aufrecht zu erhalten.
Die Mauer mit dem kleinen Pförtchen und der darüber heraussehende Baum, welcher in dem Höfchen steht, macht ein gar behagliches Bild. Diese Mauer ist eine der wenigen noch vorhandenen dieser Art und ist deren in dem Aufsatz: Schlesingergasse 4, S. Roßmarkt, Gelbes Haus, weitläufiger gedacht, ebenso sind die Bleichgärten in der Stadt beinahe gänzlich verschwunden, und es ist gerade an der Zeit, ihrer hiermit ebenfalls und zwar unter einem besonderen Artikel, ausdrücklich zu erwähnen.
Band 7, Seite 31
Kastenhospitalsgasse 1 | Kastenhospitalsgasse 3
E.177
1. Dezember 1863
Ueber der Hausthür im Schlußstein ein Pferd mit der Jahreszahl 1732, ebenso in dem Rundbogen über der Hausthür in dem Eisengitter zwischen zierlichen Verzierungen ein Pferd von Eisenblech ausgehauen, dabei
17 H 43.
Das Haus hat neben sich einen durch eine hohe Mauer von der Straße geschiedenen Hof und hat sich namentlich die Seite nach dem Hofe hin ziemlich ihre Eigenthümlichkeit erhalten. Das große Einfahrtsthor in der eben erwähnten Mauer ist selten offen, und ich konnte noch nicht dazu kommen, den Hof genauer zu untersuchen. Diese Seite des Hauses hat theilweise noch runde Scheiben in den Fenstern, welche allgemach anfangen, eine große Seltenheit dahier zu werden. Die Tollgasse hat in der neueren Zeit total ihren früheren einsamen Charakter eingebüßt durch die Zerstörung der Bleichgärten und den Neubau vieler Häuser an ihrem oberen Ende, s.d.
Neben dem obengenannten großen Thor findet sich rechts ein kleines mit einem Spitzbogen überdecktes Pförtchen, das schon sehr lange vermauert seyn muß; wahrscheinlich geschah dieß, als das große Thor, das dem vorigen Jahrh. angehört, in der Mauer angebracht wurde.
[Nachtrag mit Bleistift S. E.:] In diesem Hause wohnte Hassel, des berühmten Komikers Vater, der Platzkommandant.
Band 7
28. August 1864
Die Schoppengebäude, zu denen dieses Pförtchen einen Eingang bildete, sind mittlerweile abgebrochen, gleichwie die Mauer, die diesen Raum von der Reitbahn bisher getrennt hat; der ganze Platz sammt letzterer ist nun mit Pferdeställen für den Pferdemarkt bebaut.
Siehe Porzellanhof und Abb. des Pförtchens von innen, dasselbe steht bis jetzt noch.
Band 7, Seite [unpaginiert]
Kuhhornshof
[kein Datum]
Band 7, Seite [166]
meiner Sammlung befinden und zu einer Zeit von mir angefertigt worden sind, in welcher die verschiedenen Gebäude noch vollkommen in bewohnbarem Zustande sich befanden und auch wirklich noch bewohnt wurden. Aus der zuerst genannten Periode, nämlich dem Jahr 1581 - 1586 stammt das Haupthaus mit den beiden Nebengebäuden links im Hofe, unter deren einem ein kleines, mit einem Spitzbogen überdecktes Pförtchen hinaus nach dem Graben führt, sodann der größte Theil der noch sichtbaren Ringmauer, welche theilweise erst später mit Gebäuden überdeckt wurde, sowie auch die Hauptanlage des Thurmes bei der Zugbrücke am Thor. An diesem Thurm sind auch die meisten Veränderungen nachzuweisen, machen wir deßhalb mit ihm den Anfang. Wenn man sich in den ersten Stock desselben verfügt, so gewahrt man, sobald man die Treppe heraufgekommen, links in der Ecke eine mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre mit zierlich profilirtem Steinschnitt, die aber nunmehr zugemauert ist und eine Art von Nische bildet. Außen an der Wand des Thurmes ist sie jedoch kaum zu bemerken; es steht kein Gebäude mehr, in das sie hätte führen können und muß dieselbe auch schon seit langer Zeit vermauert seyn, indem der Kalkputz, womit sie nach außen verkleidet ist, kaum von dem daneben liegenden älteren unterschieden werden kann. Wahrscheinlich führte sie auf den Umgang über das früher mehr vorgeschobene Haupteingangsthor oder auch vielleicht in die über demselben gelegene Stube, unter welcher sich die Zugbrücke befunden haben muß, welche erst im Jahr 1828 entfernt wurde, um für schweres Fuhrwerk einen bequemeren Eingang zu gewinnen. Es wurde zu diesem Ende die steinerne Brücke mit einem Bogen bis an den Thurm verlängert und die Oeffnung, welche
Band 7, Seite 173
Kühgasse | Elkebachgasse
9. August 1866
Die Abbildung [R0904] stellt den hinteren Theil der Kühgasse, welcher in die Klingergasse mündet, in dem Zustande, in welchem er sich im Juli 1864 noch befand, vor. Im Hintergrunde erblickt man das schmale Thor, welches in den engen Gang führte, der mit einem Eingang in den ehemaligen großen Bleichgarten, dessen Gebäude über die Mauer hervorragen, führt, und das zugemauerte Thor mit seinen Spitzbogen von rothem Sandstein, sowie das darin nicht im Mittel stehende rundbogige Pförtchen zeigt, dessen Sturz und Gewänder von blauem Stein später eingesetzt sind, s. Große Bleichgarten. Das Dach mit dem Schornstein gehört zu dem Hause „Zum großen Ritter“, Klingergasse 28. B.159.
Die Mauer rechts schließt den Holtzhausischen Platz ein, der zu dem Hause „Zur weißen Katze“ auf der Allerheiligengasse gehört. s. Klingergasse [9], B.162. Links die letzte Thüre ist das Pförtchen, dessen Klingergasse 30 gedacht wird, s.d. und daneben das Thor mit der Jahreszahl 1599. Ich gebe das Bild, weil es eine außerordentlich charakteristische Stelle aus dem alten Frankfurt darstellt, deren es sonst viele gab, und die jetzt immer
Band 7, Seite 181
Hinterhaus vom Riesen und Eingang zu dem v. Holtzhausen’schen Garten
Kühgasse
20. November 1871
Das kleine Pförtchen mit dem Spitzbogen bildet den Eingang zu dem v. Holtzhausen‘schen Garten, welcher bis an die Klingergasse reicht und theilweise an Weisbinder vermiethet ist, die ihre Stangen daselbst aufbewahren. Rechts das Haus bildet das Hinterhaus des Hauses zum Riesen und scheint von demselben Alter wie die Mauer, welche das v. Holtzhausen‘sche Besitzthum einfriedigt. Es findet sich darin ein Thor, das den Spitzbogen hat und dessen Profile auf das 16. Jahrh. deuten. Der untere Theil der Mauer, worin es sich befindet, ist noch aus jener Zeit erhalten, der obere, wie es scheint, öfter schon erneuert und zwar aus Veranlassung verschiedener Feuersbrünste, welche im Laufe der Zeiten das Haus zum Riesen heimgesucht haben. Die ganze Stelle hatte ihr jetziges Aussehen schon so lange es mir gedenkt und wurde nur das auf dem Bilde sichtbare, zunächst an die Holzh. Mauer anstoßende Ende durch einen Aufbau des ersten Stockes erneuert, vor ungefähr 10 Jahren. Früher war diese enge Straße sehr einsam, jetzt durch die Eröffnung des Durchgangs nach dem großen Bleichgarten und der Breitegasse wird sie etwas mehr als Passage benutzt.
Es ist noch ein Stück Altstadt, das wahrscheinlich nicht lange mehr so bleiben wird und habe ich ihm deßhalb diese Abb. und Zeilen gewidmet, s. Ab. [R0904] [R0903]
Die ganze Straße ist um mehrere Fuß höher gelegt als der Holzhausen‘sche Garten und der ursprüngliche Boden des Hauses zum Riesen, was auffallend ist, da
Band 7, Seite 251
Mühlgässchen | Mühlpförtchen | Gang an dem Mühlpförtchen
7. August 1866
Es ist noch ganz im alten Stand erhalten und gibt die Abb. [RS0073] eine genaue Anschauung davon, dasselbe mündet in das Mühlpförtchen, und dieses führt auf einen hölzernen überdeckten Gang, von dem aus man über eine Treppe abwärts nach dem Wehr gelangt. Auf der Abb. ist ein Theil dieses Ganges zu sehen.
Ist ebenfalls noch ganz im alten Zustand. In dieser Abb. ist die Ansicht des Ganges dargestellt, wie sie sich zeigt, wenn man das Pförtchen hinter sich hat. Sämmtliche Abbildungen sind genau und ist zu besserem Verständniß noch die Abb. Mühle in Sachsenhausen anzusehen.
Band 7
12. September 1877
Seit dem Bau der neuen Kirche ist das Pförtchen sammt den daranstoßenden Häusern abgebrochen worden, s.d.
Das ganze Aussehen der Gegend verändert.
Es wurde mit dem Abbruch des Pförtchens ungefähr am 8. Sept. begonnen.