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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Neuer Bau

Band 7, Seite [70]
14. Juni 1879
Soeben sind die Bauten, zu denen das Thor gehört, Behufs der Zeilverlängerung bis auf den Grund niedergelegt, das Thor selbst steht zwar noch nebst der anstoßenden Wand aufrecht, wird aber dieser Tage ebenfalls fallen. In den neueren Adreßbüchern ist das Haus unter Klingergasse 30 nicht mehr aufgeführt.
Man vergleiche jedoch Krugs Hausnummern, den Plan von Ulrich und den Plan von Ravenstein (1859).
Band 7, Seite 137
Weilburg | Wildberg
Großer Kornmarkt 20 | Große Sandgasse 27
K.163
16. März 1865
An der Stelle des gegenwärtigen Hauses, das im Jahr 1785 neuerbaut wurde, stand früher ein altes Haus, das von einem der ersten und berühmtesten Buchdrucker, Christian Egenolph aus Hadamar, im Jahr 1543 erbaut wurde.
Dr. Erasmus v. Klettenberg, welcher ein Werkchen von Dr. Münden wegen Krankheit desselben fortsetzte, führt an, daß Egenolph an seinem, von ihm 1543 erbauten Hause das Eck der Sandgasse und des Kornmarkts, sonst das Beythal‘sche Haus genannt, eine Inschrift an einem Eckstein desselben, mit welchem wahrscheinlich ein Tragstein unter einem Ueberhang gemeint ist, angebracht habe, welches lautet:
Ab invecta huic urbi a se primo Typographica
Ao. XIII Domum hanc Christianus Egenolphus Hade
marien. extrui. F. Ao. Dni. MDXLIII.

Dr. Münden‘s Werk ist erschienen 1740 oder 1741, es ist eine Predigt, welche er 1740 bei dem Jubiläum der Buchdruckerkunst dahier gehalten und welche nachher im Jahr 1741 die hiesigen Buchdrucker und Schriftgießer auf ihre Kosten im Druck herausgaben. Siehe Didaskalia 1837, 1. Oct., No. 270.
In Herrn Schöff Gwinner‘s Werk „Kunst und Künstler in Frankfurt am Main“, Frkft. 1862, p. 48 sind die weiteren Notizen über Egenolphs Thätigkeit dahier nachzusehen.
Band 7, Seite [220]
erkaufte 1380 von den Erben des Herrn Rudolphs von Sachsenhausen den Münzhof, der von da an der trierische Hof hieß, und ein gleicher Wunsch von Kur-Kölln gab ohne Zweifel die Veranlassung, daß obgenannter Siegfried, der bedeutenste Mann seiner Zeit, dem jedesmaligen Erzbischof von Köln gegen eine einmalige Geldentschädigung das Recht der Herberge in seinem neuerbauten Hause zum Paradies in Lehen auftrug.
Daher geschah es, daß dieses Haus den Besitzern aus jenem Geschlecht von Marpurg bei jedesmaliger Veränderung in manu dominante et serviente von Kur-Kölln zu Lehen ertheilt ward.
Bereits nach dem vorhandenen ältesten Lehenbriefe von 1397 hatte es die Eigenschaft eines Kunkellehens, welches nach Erlöschung des Mannsstammes durch die Erbtöchter an ein anderes Geschlecht überging, in dieser aber der Mannsstamm auf‘s Neue den Vorzug hatte.
So vererbte sich dieses Lehen nach dem 1502 erfolgten Ableben des Schultheißen Ritters Ludwig zum Paradies, dem Letzten seines Geschlechts, an seine Schwesterkinder von Martorf und nach deren 1614 mit Schultheiß Johann von Martorf erfolgtem Aussterben an die Schad von Mittelbieberach, sämmtlich altlimpurger Geschlechterfamilien.
Band 7
X 1547
Wird gegen das Bleidenhaus zu und zunächst dem Hause Bleideneck ein neuer Bau von drei Stockwerken aufgeführt. Eigenthümer des Hauses ist Nicolas Greiff, Bürger und des Raths.
Band 8, Seite 85
Goldne Schachtel | Neuer Burggraf
Hinter dem Lämmchen 5 | Markt 32
L.141
März 1859
Ein Wappenschild mit einer Hausmarke und der Jahreszahl 1608 auf einem Fensterpfeiler, der zwei Rundbogen trägt.
Am Ueberhang unter dem ersten Stock drei sehr schöne Tragsteine. Die kleine Thür daneben trägt in ihrem mit einem Segmentbogen überwölbten Sturz ebenfalls ein Schild mit derselben Marke und der Jahreszahl 1608; scheinbar gehört sie zu dem Nebenhaus, ist vielleicht mit diesem zugleich erbaut, indem dieses Haus L.140 (7) in demselben Baustyl aufgeführt ist. Das Haus hat gleich den übrigen einen Durchgang in‘s Vorderhaus auf den Markt. Die Fenster oder Thürbogen, an denen sich das Schild befindet, sind nun vermauert.
Band 8, Seite 93
Kleiner Rebstock
Markt 4
L.155
18. April 1877
Ein altes, wahrscheinlich aus dem Ende des 17. Jahrh. stammendes Haus mit einem engen Höfchen, in welchem eine freistehende gewundene Holztreppe mit zierlich gedrehtem Geländer sichtbar bis in die oberen Stockwerke führt. Die Abb. [R1508] No. [Leerstelle] zeigt besser als alle Beschreibung den Charakter des Bauwerkes und sind Exemplare dieser Art meines Wissens jetzt nur noch eines in dem Hause Römerberg 5 erhalten. Das Haus selbst hat in seinem Aeußeren ein ziemlich alterthümliches Aussehen und wird schon ziemlich frühzeitig erwähnt. s. Batton 3. p. 178. Es besteht aus zwei miteinander vereinigten Häusern und ist im Inneren winkeligt mit außerordentlich niedrigen Stuben. Bei den früheren Kaiserkrönungen muß es eine höchst wichtige Rolle gespielt haben, indem es die allerbeste Ansicht Sr. Kaiserl. Majestät gestattete, welche durch die gegenüberliegende Thür sich in den Dom zur Krönung begab und also gerade vor dem Hause vom Pferde steigen mußte.
Sicher waren seine Fenster zum Zweck des Zuschauens zu enormen Preisen vermiethet. Durch die Entfernung des steinernen Bogens, welcher an der Treppe des erhöhten sogenannten Pfarreisens stand sowie der darangebauten Läden und der alten Michaelscapelle (1829) sowie in neuerer Zeit durch die Verlegung des Marktes nach der Hasengasse hat die ganze Gegend ein durchaus verändertes Ansehen gewonnen. Man sehe die dahin einschlagenden Abb. [R0242] Pfarreisen, Michaelscapelle u.s.w.
Häuser dieser Art werden dahier immer seltener. Der Unterbau des Hauses stammt aus dem Jahr 1577, wie eine unter einem Tragstein eingehauene Inschrift zeigt.
Band 8
20. Mai 1874
Der hintere, auf den Paulsplatz stoßende Theil des Hauses wird soeben von Grund auf neuerbaut und fand man bei dem Graben der Fundamente eine große Menge wohlerhaltener Pfähle, die einen Rost gebildet hatten.
Siehe auch:
Band 9, Seite [110]
fache Deutung zulassen, d.h. zweifelhaft sind und ineinander überlaufen, ist einer der größten Schönheitsfehler, den sich ein Architekt kann zu Schulden kommen lassen, und als abschreckendes Beispiel führe ich hier den Giebel auf dem neuerbauten Hause des Herrn Spelz in der Kaiserstraße an, dessen Formen, so fein sie gedacht seyn mögen, in einiger Entfernung derart sich verwischen, daß ein durchaus unverständliches und verzerrtes Bild entsteht, was weder der Erbauer noch der Architekt beabsichtigt haben kann. Wer die venetianischen Originale kennt, denen die einzelnen Formen entlehnt sind, wird unwillkürlich zum Lachen geneigt seyn.
[Seite 111 wegen eines Zählfehlers übersprungen S. E.]
Band 9
Garten
Der schöne einsame Garten, gleich dem des weißen Hirsches noch ein gut erhaltenes Stück der alten Zeit, ist nun der Zerstörung anheimgefallen und wird schonungslos verwüstet. Mit jedem Baum, der gefällt wird, geht ein Stück Erinnerung verloren, die Nachwelt weiß dann nicht mehr, wie die Stätte ausgesehen, auf welcher ihre Vorfahren gewandelt sind, die in ihrer bescheidenen Weise natürlich nicht daran dachten, ihre einfachen Schöpfungen in solcher Art neuerstehen und ausgebeutet zu sehen. Von Goethes Haus konnte man den größten Theil des Gartens überblicken und habe ich seit langer Zeit davon eine genaue Aufnahme gemacht und auf dem Blatt „Aussicht aus dem Gartenzimmer“ in erschöpfender und entsprechender Weise verwendet.
Band 10, Seite 3
Die Fenster mit den runden Scheiben waren meistens erblindet, auch fehlten der Scheiben manche, und an Spinnweben war kein Mangel. Der jetzt noch stehende Vorbau mit der Thorhalle, welcher neueren Ursprungs ist, war das einzige, was auf eine störende Weise an die Neuzeit erinnerte, schon durch seinen hellen reinlichen Anstrich, und die stets blank gescheuerten Messingknöpfe an der Thüre und dem Klingelzug. Er führt zu dem modernen bewohnten Theile. Wenden wir uns deßhalb von ihm ab, so gewahren wir, durch die Halle hindurch sehend, gleich den alten Ziehbrunnen mit dem verzierten Hakensteine und der Eisenrolle daran. Er stand in der Ecke, und der ganze Bau, dem er angehörte, nebst dem anstoßenden mit den alten Fenstern und Thüren und dem mit Schiefersteinen beschlagenen ersten Stock war höchst malerisch. Es mußte im Sommer sein, so etwa gegen 4 Uhr Nachmittags, alsdann war der Hof ziemlich im Schatten, die Sonne berührte nur noch einen kleinen Theil des Pflasters vor dem dicken Thurm. Dieses sonnenbeschienene Plätzchen wurde immer kleiner, bis endlich der Schatten anfing, an der Wand des Thurmes hinaufzusteigen, allmälig hüllte sich nun der untere Theil der Gebäude in Dunkelheit, und nur oben das Dach und obere Stockwerk des Thurmes prangten und glühten in dem Lichte der sinkenden Sonne. Das war der Moment,