Was nun die übrigen Klostergebäude anbelangt, so tragen sie theilweise die Spuren hohen Alters und namentlich ein Theil der Umfassungsmauer derselben, welcher nach dem Garten des weißen Hirsches liegt, ist das Aelteste, was wir in Frankfurt von derartigen Dingen noch aufzuweisen haben. Es ist ein ziemlich großes Stück der ersten städtischen Ringmauer mit Zinnen und Umgang noch vollständig erhalten, und wenn man den oberen Theil derselben, welcher unstreitig älter ist als die Ringmauern, welche unter Ludwig dem Bayer (1340 ungefähr) angefangen wurden, aufmerksam betrachtet, so findet sich, daß derselbe auf ein noch viel älteres Mauerstück, welches wahrscheinlich ebenfalls als Ringmauer diente und aus ganz anderen Steinen erbaut, besteht, aufgeführt ist.
Wir haben also in dem unteren Stück jedenfalls ein in das 9. Jahrh. hinaufreichendes Mauerfragment vor uns. Auch ist der ganze Eindruck, den sie von außen, d.h. von dem Hofe und Garten des weißen Hirsches aus macht, höchst überraschend und interessant, wie man aus den verschiedenen Abbildungen ersehen wird. Ich wüßte dahier in unserer Zeit kaum einen Platz, der uns das frühere Mittelalter noch so zu versinnlichen im Stande wäre, wie dieser. Dazu kommt noch die Abgeschiedenheit und Einsamkeit der Umgebung sowie die alten dunklen Lindengänge des Gartens, aus dem das ganze Kloster heraussieht, und wenn nicht fort-