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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Löwe

Band 3
28. Juni 1870
Altes Steinbild am Dom (Südportal). Ein Mann, welcher mit einem Löwen kämpft und ihm das Schwert in den Leib stößt. Dieses Bild ist der Sage nach ein Wahrzeichen des Doms und wurde von dem Volke für eine obscoene Darstellung gehalten, weßhalb auch das Sprichwort entstand:
„Zu Frankfurt an dem Dom
v……..t der Mönch die Nonn‘ “
Man hielt nämlich das Schwert des Ritters für etwas anderes, ebenso wie man den Löwen für eine Nonne gehalten. Bei dem furchtbaren und zerstörenden Dombrand 1867 in der Nacht vom 16. Aug. wurde das Bild, das einen Theil eines Säulencapitels bildete, heruntergeworfen und theilweise zertrümmert, der untere Theil fehlt leider, den oberen gelang es mir, wieder herzustellen. An der Figur des Ritters ist die Absicht, einen Gepanzerten nachzubilden, nicht zu verkennen, meiner Ansicht nach stammt derselbe aus der Mitte des 14. Jahrh (1355), s. Abb. [R0503]

[eingeklebter Buchausschnitt: S. E.]
„Die Maurerkelle im Dom.
Nicht mehr vorhanden. (Abb. 3.)

Im Dom an dem zweiten Pfeiler rechts beim Eingang ganz oben über dem Kapital, wo das Gewölbe aufsitzt, bemerkte man einen dunklen Körper, der einem Messerstiel von unten gesehen nicht unähnlich war. Es sollte dies der Stiel einer Maurerkelle sein, die mit der Spitze in die Mauer gesteckt seit langer Zeit ihren Ruf als Wahrzeichen des hiesigen Domes zu bewahren wusste. Bei der vor zwei und drei Jahren stattgehabten Restauration der Kirche kam man natürlich auch an jene durch die Sage geheiligte, freilich sehr schwer zugängliche Stelle und es ergab sich, dass die Phantasie des Volkes seit wer weiss wie langer Zeit an einem Rüsthaken hing, den man fälschlich für den Schaft einer Maurerkelle gehalten hatte; er wurde entfernt.
Die Topographie ist um eine Notiz reicher und unsere Stadt um ein Wahrzeichen ärmer geworden.“
Band 3, Seite 45
Dreikönigsstraße 43
O.86
14. September 1876
Unterbau massiv. Über der Hausthür zwei Löwen, die eine Bretzel halten, darunter ein Weck. An einem Tragstein unter dem 2ten Stock eine Bretzel und ein Weck nebst den Buchstaben C. S. 1611. Dieser Tragstein ist mit dem Hause 41 gemeinschaftlich. Auf dem Tragstein an dem Eck unter dem 1. Stock die Buchstaben
P. F. 1676. Das Eck wird durch eine Säule vermittelt, die als Capitel einen roh gearbeiteten Kopf trägt, während der Sockel die bekannten sich durchdringenden schräge gewundenen Rautenfließen zeigt. An einem weiteren Tragstein ein Wappenschild mit einem Weck und der Jahreszahl 1619.
Ueber der Hausthür befand sich früher ein Dach, welches im Jahr 1848 bei einem durch den aufgeregten Pöbel auf das Haus unternommenen Sturm mit Feuerhaken herunter gerissen wurde, man schlug die Fenster ein, zertrümmerte die Thüre u.s.w., weil der Bewohner desselben, Herr Bäckermeister Jost sich durch seinen an den Tag gelegten conspirativen Gesinnungen bei diesem Theil der Bevölkerung mißliebig gemacht hatte. Ich war als Stadtwehrmann grade auf der Wache am Schaumainthor und sah den ganzen Verlauf mit an.
Band 3, Seite 53
Elisabethenstrasse 9
N.19
Wahrzeichen
Elisabethenstrasse 9
N.19
1860
[eingeklebter Buchausschnitt: S. E.]
„- 5 -
V. Der Hund mit dem Kinde
Noch vorhanden (Abb. 4)
Ein liegender Löwe, welcher mit den Vordertatzen einen menschlichen Kopf hält, aus rothem Sandstein gehauen und bereits stark verwittert und geschwärzt. Er liegt auf einem kleinen Vorsprung einer Brandmauer des Eckhauses der Brücken- und Elisabethenstrasse zu Sachsenhausen in einer Höhe von ungefähr 30 Fuss und hatte früher sicherlich eine andere Bestimmung. Der Sage nach ist es ein Hund, der bei einer grossen Ueberschwemmung ein Kind gerettet hat. Das Steinbild ist sehr alt, aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts und wurde vielleicht im Jahr 1709, als man einen Theil der älteren Gebäude des Deutschherrenhauses niederriss und neu aufführte, dort überflüssig und hierher versetzt. Das Haus, an dessen Brandmauer er seinen Platz gefunden, stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts.
Die eigentliche Bedeutung kann nicht ermittelt werden.“
Band 3, Seite [106]
tragen und vortrefflich erhalten sind. Die Zeit ihrer Entstehung ist das Jahr 1684, also das Ende des 17. Jahrh. gewesen, doch wurden die alten Formen noch lange nachher verwendet. An der einen Seite der gemauerten Wand des Ofens befindet sich ein thönerner Löwenkopf, aus derselben Zeit stammend. Die beiden Oefen wurden erhalten und befinden sich jetzt im Goethehaus. Es bleibt nun noch übrig, das Haus von außen zu betrachten und fangen mit der Hauptseite auf der Eschenheimergasse an, um die Neuerungen nachzuweisen, so fesselt unsere Aufmerksamkeit vor Allen die über dem von jeher an dieser Stelle gewesenen Haupteingang angebrachte Marmortafel, welche Senkenberg einsetzen ließ und welche nebst seinem Wappen folgende Inschrift trägt:
Aedes fundationis Senkenbergianae in publica commoda.
Anno MDCCLXIII
Haus der Senkenbergischen Stiftung errichtet zu allgemeinem Nutzen
im Jahre 1763.
Band 4, Seite 41
Löwensteiner Hof | Rother Ochs
Fahrgasse 14
A.168
30. Juni 1858
Die nach der Fahrgasse hin liegende Vorderseite des Hauses ist in ihrem Äußeren sehr verändert und ihres alten Kleides beraubt, dagegen das Hinterhaus, das nach dem Arnsburger Hof liegt, so wie der Hof und Durchgang nach der Straße zu reich mit Steinhauerarbeit verziert. Dieser schmale Hof macht mit dem eben genannten Hinterhaus einen höchst alterthümlichen Eindruck, wozu die Thüre des Treppenhauses an Letzterem mit ihren reichen Steinschnitten geradezu prächtig zu nennen ist. Auch finden sich in diesem Hinterhaus in den unteren Räumen Stuckdecken von einem Geschmack in der Anordnung und Ausführung, die nichts zu wünschen übrig läßt.
Die Seite des Hinterhauses im Arnsburger Hof zeigt an zwei Tragsteinen sowie über einem Thüreingang eine Hausmarke, sodann an einem Tragstein noch eine andere Hausmarke, sämmtlich mit der Jahreszahl 1676,
s. Abb. [R1071] [R1413]
In dem Hausgang des Vorderhauses oder vielmehr in dem Durchgang, dessen Decke ebenfalls eine schöne Eintheilung aufweist, befindet sich unter einem Durchzugsbalken ein Tragstein mit derselben Hausmarke wie die anderen, jedoch mit der Jahreszahl 1675. Der nach der Straße zu gelegene, jetzt zu einem Materialgeschäfte benutzte Raum hat ebenfalls reiche Deckeneintheilung.
Band 4, Seite 77
Goldner Löwe | Würtemberger Hof
Fahrgasse 41
L.23
1. Mai 1854
Seit Febr. 1840 Würtemberger Hof. Nach dem vor mir liegenden Bauriß wurde das Vorderhaus desselben im Jahr 1764 von Grund aus erneuert. Bei der am 1. Mai 1854 vorgenommenen Bauveränderung im Hinterhause, welches mit der einen Seite auf den Johanniter Hof stößt, wurde ein bis dahin ganz unbeachtet gebliebenes Doppel-Kreutzgewölbe aufgedeckt, das allem Anschein nach eine Kapelle oder ein Capitelsaal gewesen seyn mochte. Die Gewölbe sind an die Mauer des Johanniter-Hofes direct angebaut, jedoch nicht in dieselbe eingebunden. Den Profilen der Gurten und Rippen nach gehört der Bau der letzten Hälfte des 15. Jahrh. an. Es fanden sich im Bauschutt, womit der Raum über dem Gewölbe ausgefüllt war, ein Stück von einem Tabernakel, welcher mich bestimmte, zu glauben, daß der fragliche Raum ursprünglich nicht wohl zu profanen Zwecken gedient haben mochte. Dieses Steinfragment scheint mir jedoch älter als die Gewölbe und ist vielleicht ein Rest von einem älteren Bau, welcher bei dem großen Brande von 1344 zerstört wurde. Deutlich sieht man außen im Johanniter-Hofe, wie weit damals das Feuer um sich gegriffen und wird dieß namentlich bemerkbar an dem bedeutend dickeren Unterbau der Mauer, an welche die Gewölbe angelehnt sind und welche dahie, wie es scheint, die alte Ringmauer des Johanniter-Hofes nur durch ihre Stärke geschützt stehen blieb und nun gegen die später darauf gesetzte dünnere Wand bedeutend vorspringt.
Ein Theil des Estrichbodens besteht aus kleinen gebrannten Thonplättchen, deren sich viele im Schutt vorfanden und dem Muster nach in das 16. Jahrh. gehören; sie kommen zu dieser Zeit hier überall vor.
Im ersten Stock über den Gewölben in der vortretenden dicken Wand befindet sich eine tiefe Nische, welche mit einem
Band 4, Seite [78]
Spitzbogen geschlossen ist. Meiner Meinung nach gehört sie zu den von dem Feuer verschont gebliebenen Theilen der Gebäude. Ein Wandschrank nicht weit davon, der auf seiner hölzernen Thüre ein zierlich durchbrochenes Schloßblech trug, gehört in das Ende des 16. Jahrh. Die Abb. [R0932] zeigt dasselbe deutlich, es war von Eisen, verzinnt und der innere Grund mit blauem Papier unterlegt, welches ich noch eigenhändig in Stücken herausgenommen hatte. Es ist ziemlich nachlässig gearbeitet, macht aber trotzdem einen geschmackvollen zierlichen Eindruck.
Die Thüre war von starkem Eichenholz und sammt dem Blech im Laufe der Jahre wenigstens 8-10 mal mit Oelfarbe überstrichen.
Bei den vielfachen Veränderungen, denen das Haus durch den steten Wechsel der Besitzer, welche es nach ihren jeweiligen Zwecken und Bedürfnissen einrichteten, unterworfen war, ist es sehr zu verwundern, daß so viel von den älteren Theilen stehen geblieben ist. In den Gewölben fanden sich mehrere Oeffnungen, welche jedoch zum Theil wieder zugemauert worden waren; dieselben waren meistens mit eisernen Stäben versehen, und die vom Hofe hereinführende Thüre trägt den späteren Rundbogen der Renaissance und war offenbar nicht ursprünglich als Eingang vorgesehen, sondern später erst hineingebrochen, als man anfing, den feuerfesten kühlen Raum als Vorrathskammer u.s.w. zu häuslichen Zwecken zu benutzen und dem gemäß einzurichten. -
Es ist mir nicht gelungen, die ursprüngliche Bodenlinie zu ermitteln, die Pfeiler staken mit den Sockeln tief eingesenkt und war von den Letzteren keine Spur zu sehen. Der älteste Theil der ganzen Liegenschaft ist ohnstreitig die hinten vorbeiziehende Mauer, als Grenze des Gärtchens am Johanniter-Hofe herziehend. Es ist, wenn auch nicht auf der Seite des Löwen, vielleicht doch auf der gegenüberliegenden Seite
Band 4, Seite [80]
Noch verdient eine Sage hier ihren Platz, welche sich vom Gasthause zum goldenen Löwen erhalten hat.
Vor länger als hundert Jahren schon wurde eines Tages von dem Besitzer desselben ein kostbarer Silberpokal Vermiß;, der Verdacht des Diebstahls fiel auf einen Hausknecht, welcher anfänglich leugnete und seine Unschuld betheuerte, später aber auf der Folter bekannte, er habe den Becher schon seit längerer Zeit gestohlen und das aus dem Verkaufe desselben erlöste Geld verthan. Auf dieses Geständniß hin wurde er zum Tode verurtheilt und durch das Schwert hingerichtet. Nach vielen Jahren fand sich bei einer Bauveränderung in einem bis dahin verborgenen Wandschrank jener Becher wieder, welcher wahrscheinlich von dem eigentlichen Dieb dorthin versteckt, nicht abgeholt worden war und auf diese Weise in Vergessenheit geraten war.
Band 4, Seite 81
Altes Haus
Fahrgasse 47
L.27
24. April 1872
[kein Text vorhanden S. E.]
Siehe auch:
Band 4, Seite [unpaginiert]
Johanniterhof
Fahrgasse 61 | Schnurgasse 1
L.34
[kein Datum]