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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Judenmauer

Band 6, Seite 212a
Thor am Viehhof | Goldne Luft
Judenmauer, hinter der
5. Juni 1880
Neben dem Thore linker Hand, wo jetzt der Brunnen steht, findet sich eine mit Steinen zugesetzte Oeffnung, wahrscheinlich in früherer Zeit ein Einlaßpförtchen oder aber ein Brunnen. Die erstere Annahme scheint mir jedoch am ehesten Ansprüche auf Richtigkeit zu haben und müßte nur ermittelt werden, ob es vielleicht ein Privateingang oder ein öffentlicher gewesen ist. Die an dem nicht weit entfernten Hause 33, B.13b liegenden Brunnenkranzstücke könnten allerdings einen ehemaligen Ziehbrunnen an dieser Stelle andeuten, doch können es auch ebensogut die Reste des Brunnens in der Judengasse selbst seyn, welche man, als derselbe in eine Pumpe umgestaltet wurde, hierher gesetzt hat.
[Von der Chronologie abweichende Paginierung C. K.]
Band 6, Seite 213
Judenspital
Judenmauer
24. Juni 1863
Am Eingang der Straße, welche den Namen Hinter der Judenmauer trägt, befindet sich das Hospital der Juden, das aus einem Vorderhause und einem Hinterhause besteht. Das Vorderhaus wurde im Jahr 1713 nach dem großen Brande der Judengasse, welcher im Jahr 1711 stattfand, aufgebaut; man mußte durch den dunklen Hausgang gehen, in welchem eine hölzerne Treppe aufwärts in den oberen Stock führte; war der Hausgang durchschritten, so stieg man über 3 Stufen hinab in den Hof, um alsdann in das 1796 erbaute Spitalsgebäude zu kommen, das in seinem unteren Geschoß eine Art offener Halle bildet, in welcher die Treppe nach oben führt, während man durch eine im Hintergrunde angebrachte Thüre in ein kleines Gärtchen gelangt, das direct an den alten merkwürdigen Judenkirchhof anstößt. Besondere architektonische Merkwürdigkeiten sind hier nicht zu suchen, und so trägt der ganze Platz ein eigenthümliches Gepräge, das nicht recht in der Beschreibung mit Worten zur Geltung zu bringen ist. Das erwähnte Vorderhaus wurde im Vorsommer des Jahres 1858 abgebrochen und ist die Stelle, wo es gestanden, noch deutlich zu erkennen; es trug in seinem schmucklosen Äußeren durchaus den Charakter seiner Entstehungsperiode und war ein reiner Militärbau ohne malerisches Element. Von dem dahinterliegenden Kirchhof kann dieß allerdings nicht gesagt werden, indem
Band 6, Seite 215
Judenkirchhof, alter
11. Juni 1836
Der alte Judenkirchhof ist einer der merkwürdigsten und malerischsten Orte der ganzen Stadt und hatte von meiner frühesten Jugend an schon meine Aufmerksamkeit rege gemacht, dessenungeachtet wollte es mir nicht gelingen, in den wohlverschlossenen und bewachten Raum einzudringen, bis mir dieser Tage ein Zufall den Eingang verschaffte. Ich befand mich nämlich auf der Gallerie des Pfarrthurmes, von wo aus man diesen seltsamen Platz äußerst bequem einsehen kann und war gerade im Begriff, die auf demselben weidenden Thiere, ein Stier und mehrere Schaafe, denen die Wolle bis auf die Erde herabhing, wie ich später fand, etwas genauer zu betrachten, als ich eine plötzliche Bewegung und ein Scheuwerden derselben wahrnahm und sie nach einer Richtung hin entspringen sah. Alsbald erschienen einige Knaben als Ursache dieses Tumultes, sie sprangen zwischen den Grabsteinen herum und warfen nach den Thieren mit Steinen, plötzlich drehte der Stier um und blieb stehen, Miene machend, sich zur Wehr zu setzen, worauf die kleine Bande ziemlich schnell über eine Mauer in einen der anstoßenden Bleichgärten kletterte. Nach Verlauf einer halben Stunde stand ich auf dem Kirchhof.
Es war gegen 10 Uhr morgens, und um 1 Uhr erst konnte ich mich entschließen, denselben zu verlassen. Der Eindruck war für mich wahrhaft überwältigend; die Masse von Steinen, alle mit halbmannshohem Grase reichlich überwachsen, das im Winde wehte, dazwischen eine Menge Hollundersträucher und im Hintergrunde die alten Häuser der Judenmauer, der Judengasse, die Dominikanerklostergebäude und der soeben
Band 6, Seite 219
Thor am alten Judenkirchhof
hinter der Judenmauer
9. Juni 1871
Seit einigen Wochen hat die jüd. Gemeinde das alte Thor, das in der Mauer des Spitalhofes sich befindet, und der älteste Eingang zu dem Judenkirchhofe war, wieder in den Stand setzen lassen. Das alte Holzwerk sowie die alten hölzernen Thorflügel wurden entfernt und durch ein eisernes Gitter ersetzt. Es muß undenklich lange bereits außer Gebrauch gewesen seyn. Früher gelangte man durch dasselbe in den kleinen Hof vor den Spitalgebäuden, in welchem sich rechter Hand der Eingang zu dem Kirchhofe befand. Dieser Eingang geschah durch eine kleine Thür, hinter welcher 6-8 Stufen zu dem höher gelegenen Kirchhofe führten.
Bei der jüngsten Reparatur des Thores wurde an diese Thür nach dem Thore innen im Hofe eine Mauer aufgeführt, welche Thüre und Thor von dem Spitalshofe absperrt, so daß man von diesem nicht mehr auf den Kirchhof gelangen kann, sondern den Weg von der Judenmauer her durch das neue, wieder hergestellte und besonders verschlossene Thor nehmen muß. Die Abbild. zeigen das Nähere, der Kirchhof liegt an dieser Stelle deßhalb so viel höher als das Straßenpflaster, weil die bei dem Brande von 1711 von der Synagoge gebliebenen Steine hier zu einem Hügel angeschüttet sind.
Band 10, Seite 363
Steinbilder und Holzschnitzereien
[kein Datum]
Die Säulencapitele in der Saalhofscapelle - Stein
Die Steinfiguren an der Nicolaikirche - Stein
Die Figuren und der Adler vom ehemaligen Galgenthor - Stein
Der Tragstein am Schlachthaus und der Ochsenkopf daselbst
Der Stein in der Stadtmauer hinter dem Dominicanerkloster
Die Mönchsfigur aus den Drei Sauköpfen - Stein
Die Portale in der Leonhardskirche - Stein
Verschiedenes an den Röderhöfen, Capitele in Seckbach liegend
Madonna und Sonstiges am Steinernen Haus - Stein
Holzschnitzereien aus der Michaelscapelle - Holz
Auf dem Kühhorns Hof am Brunnen - Stein
Figuren und Ornamente am Dom - Stein
In der Liebfrauenkirche - Holz, Stein
In der Weißfrauenkirche - Stein
Im Carmeliterkloster - Stein
Am Eschenheimerthurm, Köpfchen - Stein
Im Johanniterhof und Kirche - Stein
Im Haus I.140, Markt - Holzschnitzerei
Grabsteine im Dom und anderen Kirchen - Stein
Bernhardscapelle im Hainerhof - Stein
Madonna an der Leonhardskirche - Stein
Weihwasserbecken daselbst - Stein
Madonna im Carmeliterkloster - Holz
Im großen Speicher - Holz
Im Fürsteneck - Holz
Im Rebstock, Wahrzeichen - Stein
Im Krimvogel - Stein
Am Leinwandhaus, Schlagleiste - Holz
Liebfrauenkirche, Chorstühle - Holz
Tragstein I.168, Mainzergasse
Altgasse C.129, Kopf oben in der Brandmauer - Stein
Hund in Sachsenhausen, Wahrzeichen - Stein
Löwe mit Wappen, Judenmauer, Prellstein - Stein

Strassenpflaster und sein Aussehen, Antauchen, Flösser, Kellerthüren, Kellerlöcher, Schrotsteine, Prellsteine, Bänke, Cisternen, Kettensteine u.s.w.

Band 10, Seite [unpaginiert]
Strassenpflaster und sein Aussehen, Antauchen, Flösser, Kellerthüren, Kellerlöcher, Schrotsteine, Prellsteine, Bänke, Cisternen, Kettensteine u.s.w.
[kein Datum]
Band 12, Seite J3
Judenmauer
Hinter der Judenmauer | am Rothen Thor
B.17 | B.18
21. April 1882
An dem Thorbogen im Schlußstein die J ahreszahl 1718. Der Bogen schließt dicht an den des rothen Thores an, welcher die heb[räische] Jahreszahl trägt und scheint mit demselben gleichzeitig erbaut zu seyn, trotzdem daß die heb[räische] Zahl 1714 heißen soll. Bautechnisch ist wohl eine Trennung des Aufbaus beider Thore zu verschiedenen Zeiten nicht wohl möglich, wie der Augenschein lehrt, indem sie ein gemeinschaftliches Gewand haben, das aus zwei längligen Steinen besteht. Die Zahl 1718 war lange Jahre durch ein Firmenschild verdeckt und ist nun seit einiger Zeit freigelegt.
Band 12, Seite J5
Hinter der Judenmauer | Judenmauer, hinter der 13
B.23
9. August 1888
Ein mit seiner Vorder- und Hinterseite bis jetzt noch ziemlich im alten Originalzustand erhaltenes Haus, das im Jahr 1711 oder in einem der folgenden Jahre nach dem Brand der Judengasse, welcher auch seine Verheerung bis hierher erstreckte, neu aufgebaut wurde.
Es ist im Augenblick in dem Zustande äußerster Baufälligkeit und auf der Hinterseite bereits mit Sprießen unterstützt. Die Häuser nächster Nähe nach dem rothen Thor, 15, 17, 19 sind bereits seit einigen Jahren gefallen und wird allem Anschein nach seines Bleibens auch nicht viel länger mehr seyn können, indem die Spuren des Verfalles allzu sehr bereits hereingebrochen sind. Die Abb. [R0913] giebt die Rückseite, deren genaue Aufnahme nur durch den Abbruch der Hinterhäuser der Judengasse und den daraus entstandenen Consequenzen ermöglicht wurde.
Der ganze umliegende Stadttheil war in dieser Weise bebaut und veranschaulicht dieses Beispiel ziemlich deutlich das Aussehen der Bauten aus den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrh. Seit langer Zeit schon ist das Haus von liederlichem Gesindel bewohnt und ist eine
Band 12, Seite J21
Thor am Viehhof | Golden Luft
Judenmauer, hinter der
31. August 1881
Heute wurde angefangen, das Thor abzubrechen und ist dasselbe gegenwärtig (Nachmittag 5 Uhr) beinahe schon ganz herunter.
Band 12, Seite J23
Hinter der Judenmauer | Judenmauer 21
B.19
10. Mai 1882
Die von mir heute fertig gestellte Abb. [R1564], s. d., zeigt das Thor von außen mit dem Einblick in den Hof