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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Hirsch

Band 4, Seite [216]
Bürgerrecht erhalten hatte, eine Handlung in Spediton und Commissionsgeschäften (Siehe Handelsadreßkalender von Frankfurt 1789)
Die Lage und die Räume des Hauses kamen meinem Großvater sehr zu Statten, indem er die vielen Nebengebäude zu Magazinen benutzen konnte und so Platz fand, viele Waarenvorräthe aufzuhäufen, was ihm leider zu seinem Schaden ausfallen sollte, denn am 12. Juli 1796 bei der Beschießung der Stadt durch den franz. General Kleber traf eine der ersten Kugeln, welche in die Stadt schlugen, das Wohnhaus meines Großvaters und verzehrte dasselbe sammt allen seinen Vorräthen und Inhalt.
Im Allgemeinen nimmt man an, daß damals das in Brand geschossene Haus der gelbe Hirsch (C. No. 8) [C.8] gewesen sey, jedoch das ist ein Irrthum, denn es wurden damals nur einige Hintergebäude des genannten Gasthauses von dem Feuer des Hauses No. 11 ergriffen, was auch Batton in seiner Topographie der Stadt Frankfurt richtig bemerkt.
Im Jahr 1799 kaufte das ehemalige Textor‘sche Haus von meinem Großonkel v. Rechenberg der Zimmermeister Mack, welcher es im Jahr 1810 an Herrn Martin Meyer, hier, wieder verkaufte, wodurch es später zuum Hotel Drexel umgebaut wurde. Leider wurde aus dem Brand des Hauses nur Weniges gerettet und verbrannten außer den Waarenvorräthen und Möbeln die sämmtlichen Familienpapiere, daher ich nichts Schriftliches
Band 5, Seite 7
Tanne
Gallengasse, große 5
E.5
1. März 1859
In einem Protokoll, welches in Betreff der Erbauseinandersetzung des am 29. Mai 1751 verstorbenen Kaiserlichen Raths Hassel, Bürgers und Bankiers dahier, angefertigt wurde, wird dessen Haus auf der großen Gallengasse dahier belegen, zur Tanne genannt.
Der berühmte Komiker Hassel dahier, welcher ein Urenkel des ebenerwähnten Samuel Hassel ist, erzählte mir in Betreff dieses Stammhauses seiner Familie Folgendes: Das Haus hat einen großen Garten, welcher auf den Garten des weißen Hirsches auf dem Hirschgraben stößt und von diesem durch eine Mauer geschieden ist, in welcher eine Thür befindlich, die mit zierlich durchbrochenem Schnitzwerk ausgestattet, wahrscheinlich dazu diente, den Bewohnern des letztgenannten weißen Hirsches, die Benutzung des im Garten des Hauses zur Tanne gelegenen Brunnens zu gewähren. Weiter berichtet er, daß in seiner Familie Tradition sey, in diesem Garten habe jener ungeheure Hasselbaum gestanden, dessen die Geschichtschreiber erwähnen, daß derselbe alt gewesen und dicht an einem kleinen Hinterhäuschen sich befunden habe, in welchem zwei alte Jungfern zur Mie-
Band 5, Seite 15
22. Mai 1860
Das Vorderhaus scheint im vorigen Jahrh. von Grund auf erneuert zu seyn, im zweiten Hofe hinten stehen noch einige alte Bauten, welche der ursprünglichen Anlage angehören, die wahrscheinlich im 16. Jahrh. stattfand. s. Abb. [R1287] - Fig. 1 zeigt den Baustyl, in welchem dieselbe gemacht wurde und welcher auf die ebenerwähnte Zeit hinweist. Der Garten stößt an den Garten des weißen Hirsches und ist in der Mauer eine jetzt geschlossene Thüre angebracht, welche den Zweck wahrscheinlich hatte, den Eigenthümern des letztgenannten Gartens den Gebrauch des Brunnens in ersterem zu gestatten.
Nach der Seite des weißen Hirsches hin war die Thüröffnung mit einer hölzernen Thüre verschlossen, welche in durchbrochener Arbeit die schönsten Ornamente zeigte. s. Ab. [R0095] [R0089] Der Sturz desselben so wie die eben erwähnten Ornamente deuten unzweifelhaft auf das 17. Jahrh.
Wo der fragliche Hasselbaum gestanden und wo der Stein hingekommen ist, auf welchem sich die Inschrift befand, ist nicht mehr zu ermitteln gewesen. Abbildungen aus jener Zeit giebt es nur eine, und zwar ist dieß der Merian‘sche Plan von 1828, welcher jedoch merkwürdigerweise auch keine Spur jenes ungeheuren Baumes zeigt. Nach dem Plan von 1552 bildet die Mauer des Gartens einen Theil der alten Stadtgrenze.
Lersner giebt J. p. 553 in Betreff des fraglichen Baumes folgende, von den vorigen in etwas abweichende Nachricht 1658. Haben Ihro Kays. Maj. etliche Mal unter der Wundergroßen Hasselnuß Stauden Taffel gehalten. Dieser sonderbarer übergrosser Wunder-Baum stunde in des damalig vornehmen Kaufmanns Jacob du Fay Garten, welcher anjetzo Hn. von Campoing gleichfalls vornehme Kaufmann gehört, und heut zu Tage noch zu sehen ist: Die Höhe von dieser Stauden wie auch die
Band 5
10. Februar 1872
Der Garten des Hauses zieht hinter dem Hause 11 u. 13 her und stößt an den Garten des weißen Hirsches.
Auf der Grenzmauer, die ihn von Letzterem scheidet, liegen zwei Steine mit dem Kopfende nach außen, d.h. in den weißen Hirsch sehend. Dieselben bezeichnen die Grenzen des Gartens nach rechts und links. Links, da wo der Garten des Hauses zur Tanne, Galleng. 5
Band 5, Seite [24]
angrenzt, liegt der Stein, der das v. Holtzhausen‘sche Wappen trägt, rechts an der Grenze gegen den Mohrengarten hin, der mit dem Wappen der Familie v. Völker 1604 und scheint dieß noch die alte ursprüngliche Eintheilung anzuzeigen, welche nach der Ausfüllung der Gruben und Bebauung des Hirschgrabens 1583 vorgenommen wurde.
Zum genaueren Verständniß ist der Ulrich‘sche Plan von 1811 nachzusehen, ebenso der von Ravenstein. Ein kleiner, jetzt zerfallener Pavillon findet sich noch in der Ecke vor, welcher auf der Zeichnung, die die Aussicht aus dem Garten des Hauses 13 darstellt, rechts zu sehen ist. Er ist in der neueren Zeit ganz verwahrlost und zerfallen und macht mit dem ihn wild umrankenden Gesträuch einen höchst malerischen Eindruck.
Daneben in der Mauer, die den Garten von No. 13 abgrenzt, ein Ziehbrunnen, der mit diesem Hause gemeinschaftlich war und deßhalb auch von der anderen Seite eine Thür dahin hatte. Es kam dieß in früherer Zeit vielfach vor und war leichter ausführbar als jetzt, weil die Grundstücke nicht so oft die Besitzer wechselten wie in unseren Tagen. S. den Artikel Weißer Hirsch.
Band 5
18. März 1872
Zerstörung des Ziehbrunnens und Anfang des Abbruchs der Trennungsmauern, s. Weißer Hirsch.
Band 5, Seite 27
Gr. Gallengasse 13
E.8
3. Mai 1860
Das ganze Haus mit seinen Neben- und Hintergebäuden ist von ansehnlichem Umfang und besitzt einen geräumigen Hof und Garten. Am Vorderhause findet sich zu beiden Seiten des Schlußsteins über dem Thorbogen die Jahreszahl 1659 eingehauen, in welche Zeit auch die sämmtlichen Bauformen und vorkommenden Ornamente einstimmen. Sodann an einem Tragstein unter dem ersten Stock nach dem Hause 15, E.9 hin beifolgende Wappen: 1. Der Tragstein ist mit dem des daranstoßenden Hauses E.9 gemeinsam, doch befinden sich am anderen zwei Wappenschilder von ganz anderer Form und leer, s. Abb. 2. [R1294]
Auf dem ersten Schild ein Löwe mit einem doppelten Schweif, auf dem zweiten Schild ein Hirsch, sodann ein Balken mit drei Sternen und darunter ein Löwe. Die Hausthür, das Hofthor und sonstige Thüren sind mit hocherhabenen Stäben reich verziert, die Fenster des Erdgeschosses nach der Straße zu mit Eisengittern verwehrt.
Im Hofe am Vorderhaus über dem Brunnen ein Stein. Abb. 3. [R1292] eingemauert als Bruchstück. Die Brunnenschale ist ebenfalls alt. Jedenfalls war das Vorderhaus im vorigen Jahrh. einmal von Grund auf erneuert worden, während die im Hofe stehenden Bauten älteren Ursprungs sind. An dem Hinterhaus findet sich ein mit Laubwerk verzierter Brandmauerträger nach der Seite des Nachbarhauses E.7b hin.
Band 5, Seite 29
der Mitte befand sich ein kleines steinernes Wasserbecken und an den mit Hollunder reichlich verwachsenen Mauern allerlei Lusthäuschen und sonstige Gebäude angelehnt, welche, wie es scheint, alle aus dem vorigen Jahrhundert herrühren. In dem einen Anbau an der südlichen Mauer ein Ziehbrunnen, der mit dem Hause 9, E.7b, s.d. gemeinschaftlich war. Jetzt ist der bedeutend tiefer als die Galgengasse gelegene Garten zum großen Theil ausgefüllt, was mir die Möglichkeit gab, eine übersichtliche Zeichnung der umliegenden Gärten anzufertigen, welche alle sehr tief liegen und nur aus den oberen Stockwerken der umliegenden Häuser sehen werden konnten.
Bei der eben im Gange befindlichen Durchführung des sog. Elzbacher‘schen Projekts, dem beinahe die sämmtlichen Gärten und Hinterhäuser der Galgengasse und des Rossmarktes zum Opfer fallen, wird es nicht lange dauern, daß man die Stätte nicht mehr erkennt, auf der unsere Vorfahren friedlich wandelten.
Die Abb. zeigt nur den schon beinahe ganz ausgefüllten Garten. Die an den Mauern befindlichen Gebäude sind niedergelegt und gestatten einen Blick nach dem Hause 9 sowie auch die Thüre des Ziehbrunnens sichtbar ist, der überbaut war.
Man sieht den Garten des weißen Hirsches mit dem Weißfrauenkloster und ebenso den des Hauses zur
Band 5, Seite [30]
Tanne No. 5 mit der oft erwähnten Thüre. s.d. Ueber den Gebäuden des weißen Hirsches sieht man das Thürmchen des Hauses zur Schappelburg. Rechts wird das Bild von dem Mohrengarten und dessen im hintersten Theile desselben stehenden Hause geschlossen sowie auch von dem seit einiger Zeit ganz zerfallenen Pavillon (Sommerhäuschen) im Garten No. 9, s.d., welcher, von Gestrüpp reich überdeckt, einen äußerst malerischen Anblick gewährt.
Band 5, Seite 31
Mohrengarten | Mohr | Stadtmauer
Gr. Galgengasse 17
E.10
Mai 1862
Bei dem Abbruch der Gebäude im Mohrengarten auf der gr. Galgengasse wurden 9 Bogen der noch ganz erhaltenen Stadtmauer bloßgelegt, nebst einem Theil der Fundamente des alten Galgenthores, s.d., ebenso Gr. Stangengasse, jetzt Neue Schlesingergasse, um für immer zu verschwinden.