Ob das Kreutz von jeher an dieser Stelle stand, will ich nicht behaupten, und es wäre möglich, daß man es, als es 1705 umgefahren wurde, vielleicht etwas aus der unmittelbaren Nähe des Thores entfernt hatte. Obgleich es
kaum einem Zweifel unterliegt, daß der auf dem Belagerungsplan von 1552 vor dem Eschenheimerthor stehende Avestein, welcher den Gemarkungsnamen Affenstein veranlaßte, mit diesem Kreutz ein und dasselbe ist, indem es unsere Vorfahren mit den Abbildungen nicht so genau zu nehmen pflegten, so will ich es doch nicht mit Gewißheit behaupten, obgleich die Formveränderung für mein Urtheil als Künstler durchaus keinen hist. Werth hat, indem der ganze Plan von Willkürlichkeiten strotzt und nur von urtheilsfähigen und sachkundigen Leuten als Quelle benutzt werden kann. Die Gegend um dieses Kreutz herum war noch zu meiner Jugendzeit, also in den 20er und 30ger Jahren außerordentlich einsam und ernst und ist jetzt nicht wiederzuerkennen. Wenn ich auch weiß, daß Viele es kaum der Mühe werth erachten, nach einem so geringfügig aussehenden Gegenstande auch nur umzuschauen, so kann ich doch nicht umhin, demselben hier in diesen Aufzeichnungen seine gebührende Stelle anzuweisen, indem es mit zu meinen frühesten und liebsten Jugenderinnerungen gehört. Hohe Rüsterbäume beschatteten den damals