Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Drei Sauköpfe

Band 4, Seite 141
19. O. U.
1725, 27. Dec ließ Herr Marcus Fester fünf Fensterlöcher oben in seine Behausung im Fürsteneck nach dem Hof in die drei Sauköpfe zu, deren damaliger Besitzer Johann Conrad Brun war, zumauern, mit dem Vorbehalt, solche heut oder morgen, erheischender Gelegenheit und Nothdurft nach wieder öffnen zu dürfen. Solches wurde auf Löbl. Bau Amt angezeigt und protocollirt, wovon das Original Protocoll gegenwärtig.
Band 5, Seite 57
Drei Sauköpfe
Garküchenplatz 1
M.10
Juni 1858
Unter dem Thorbogen des Hauses befand sich früher eine aus Stein gehauene Mönchsfigur, welche zusammengekauert sitzt und einen Wasserkrug neben sich hat. Der rechte Arm, vom Ellenbogen an, fehlt. Sie stand unter dem Thorbogen und wurde von den Ablädern dazu benutzt, ihre Säcke zum Trocknen darauf zu hängen, wie mir Dr. Jur. Jucho erzählte, welcher sie als Knabe oft daselbst gesehen. Jetzt befindet sich dieselbe auf der Stadtbibliothek. Sie ist ziemlich roh gearbeitet.
Neben dem Eingangsthor im Hofe befindet sich links ein Stein, welcher bestimmt war, eine Rolle für einen Ziehbrunnen zu halten, er endigte mit einem Löwenkopf, der einen Ring zwischen den Zähnen hält. An dem Schlußstein des inneren nebenerwähnten Thores sind zwei gegeneinandergestellte leere Wappenschilder ausgehauen. Rechts neben dem Thor im Hofe an dem vortretenden Eckbau befindet sich beifolgendes Wappen mit der Jahreszahl 1732, die wahrscheinliche Erbauungszeit jenes Hauses. Das Wappen stellt einen Baum dar, auf dem Helm ebenfalls ein Baum, in der Wetterfahne eben-
Band 5, Seite 59
stehen, denn der Diener der Bibliothek sagte mir, daß bei seinem Eintritt in‘s Amt vor 22 Jahren, dieselbe schon auf ihrem jetzigen Platz gestanden.
Dr. Jucho schreibt mir soeben:
Ich wohnte bis ins Jahr 1814 im Hinterhause der drei Sauköpfe und erinnere mich, daß sich zu jener Zeit unter dem Thorbogen links in einer Nische, der vom Fürsteneck abgrenzenden Mauer, ein kleines steinernes Standbild, einen Mönch vorstellend, befand. 24. Mai 1862. Dr. jur. Jucho
In den Räumen des rechts im Hofe stehenden Gebäudes befand sich gegen das Ende der 20ger und Anfang der 30 Jahre ein renommirtes vielbesuchtes und besprochenes Liebhabertheaters, dem unsere Städtische Bühnen die Vorbildung mancher tüchtiger Kraft zu verdanken hatte, z. B. Herrmann Hendrichs, Degen u.s.w. - Die Bühne desselben war gleicher Erde und von dem Zuschauerraum nur durch ein aufgestelltes Brett getrennt. Julius Weidner und Caroline Lindner, damals beide in ihrer Glanzperiode, waren ständige Zuschauer. Die beste Gesellschaft fand sich dort zusammen.
Band 10, Seite 363
Steinbilder und Holzschnitzereien
[kein Datum]
Die Säulencapitele in der Saalhofscapelle - Stein
Die Steinfiguren an der Nicolaikirche - Stein
Die Figuren und der Adler vom ehemaligen Galgenthor - Stein
Der Tragstein am Schlachthaus und der Ochsenkopf daselbst
Der Stein in der Stadtmauer hinter dem Dominicanerkloster
Die Mönchsfigur aus den Drei Sauköpfen - Stein
Die Portale in der Leonhardskirche - Stein
Verschiedenes an den Röderhöfen, Capitele in Seckbach liegend
Madonna und Sonstiges am Steinernen Haus - Stein
Holzschnitzereien aus der Michaelscapelle - Holz
Auf dem Kühhorns Hof am Brunnen - Stein
Figuren und Ornamente am Dom - Stein
In der Liebfrauenkirche - Holz, Stein
In der Weißfrauenkirche - Stein
Im Carmeliterkloster - Stein
Am Eschenheimerthurm, Köpfchen - Stein
Im Johanniterhof und Kirche - Stein
Im Haus I.140, Markt - Holzschnitzerei
Grabsteine im Dom und anderen Kirchen - Stein
Bernhardscapelle im Hainerhof - Stein
Madonna an der Leonhardskirche - Stein
Weihwasserbecken daselbst - Stein
Madonna im Carmeliterkloster - Holz
Im großen Speicher - Holz
Im Fürsteneck - Holz
Im Rebstock, Wahrzeichen - Stein
Im Krimvogel - Stein
Am Leinwandhaus, Schlagleiste - Holz
Liebfrauenkirche, Chorstühle - Holz
Tragstein I.168, Mainzergasse
Altgasse C.129, Kopf oben in der Brandmauer - Stein
Hund in Sachsenhausen, Wahrzeichen - Stein
Löwe mit Wappen, Judenmauer, Prellstein - Stein
Band 12, Seite E3
Einmauerungen
14. April 1882
Die Sitte, Menschen und Thiere bei Neubauten einzumauern, um den Gebäuden dem alten Glauben nach mehr Festigkeit zu verleihen, hat eine neue Bestätigung gefunden, indem Herr Senator von Oven in der Judengasse bei dem Abbruch eines Hauses ein Abbild eines Thieres vorgefunden hat.
Ein weiterer Beleg dazu findet sich bei dem Abbruch der alten Domdechaneigebäude, woselbst man in einer Nische das Gerippe einer Henne fand. Ebenso unter dem Boden des Gartengebäudes die Reste eines menschlichen Gerippes.
s. meine Notiz, Band III, p. 20.
Wie es sich mit den Gebeinen eines jungen Menschen verhält, welche man im Saalhofe bei einem Abbruch gefunden, weiß ich nicht. Der Fall aber giebt zu denken.
s. Hüsgen, Art. Magazin, Frankf. 1790, Seite 584.
s. Faber, Beschreib. Frankf. 1788, I. Seite 256.

Goethe erwähnt in dem Aufsatz „Serbische Lieder“ dieses Gebrauches in Serbien ebenfalls. s. Goethe vollst. Ausgabe letzter Hand, Stuttgart u. Tübingen, Cotta 1833, Band 46, p. 311, 326.
Ebenso mag es mit dem Steinbild des Mönches beschaffen seyn, der wahrscheinlich zu diesem Zweck als Abbild einer menschlichen Figur eingemauert war.
s. Drei Sauköpfe, Band 5, p. 49 u. ff.
Band 12, Seite G7
Drei Sauköpfe
Garküchenplatz | Garküchenplatz 1
M.10
20. September 1887
Bei einer so eben im Gange befindlichen Reparatur und baulicher Veränderung wurde in der hinteren, nach dem Hofe zu gerichteten Wand des kleinen Gewölbes neben dem Thorbogen eine Thüre mit einem Spitzbogen überdeckt, blosgelegt und wieder, da sie vermauert war, geöffnet.
Von ihrer Existenz hatte man bisher keine Ahnung, sie bildete wahrscheinlich früher den einzigen Eingang zu diesem Gewölbe, das, wie es scheint, früher nach der Straße zu, keine Thüre hatte und wurde vermauert, als man den Raum, um ihn besser zu verwerthen, vermiethete. Sie scheint aus derselben Zeit wie der Thorbogen zu stammen und liegt in derselben Wand wie dieser.
Der schöne, noch ganz erhaltene Thurm im Hofe macht mit seinen Zinnen und dem darübergelegten Dach, aus welchem ein sonderbar geformter Schornstein hervorragt, einen durchaus alterthümlichen Eindruck. Er besitzt im Innern mehrere interessante Räume, in deren einem ein schöner Kamin vorhanden ist. s. Ab. [R0328] Auch der Dachstuhl mit dem Zinnenumgang ist interessant, s. die Abbildungen.
Ueber die Mönchsfigur, s. Artikel Einmauerungen, welcher in überraschender Weise Aufklärungen giebt.
Band 12, Seite [G8]
Da dieser Thurm schon vielfach anderwärts beschrieben ist, will ich hier nur auf die Abb. [R0327] [R0326] verweisen, welche besser als alle Beschreibungen sein Aussehen darstellen.
Es ist augenscheinlich, daß dieses Haus dereinst mit dem Hause Fürsteneck ein Ganzes bildete, was sich schon durch den Umstand allein ergiebt, daß am letzteren Hause ein durch eine Mauer abgegrenztes Höfchen geschaffen wurde, welches in den Hof des Hauses später eingebaut oder vielmehr demselben entzogen wurde um dem Hause Fürsteneck, das bei der Trennung beider Häuser in andere Hand überging, doch ebenfalls einen kleinen Hof zu verschaffen. Im Jahr 1623 war diese Trennung bereits vollzogen und ist Näheres darüber in dem Aufsatz Fürsteneck berichtet.