Inhalt »
«

Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Dominikaner Kloster

Band 6, Seite 149
Ende
Judengasse A.94
Eule, 112. Batton / Gülden End, Stättigkeit
Ende
Judengasse A.94
[kein Datum]
War ein älteres Haus, das wahrscheinlich mit seinem Unterbau bis zu dem Brande von 1711 hinaufreichte. Mit seinem hintersten Höfchen stieß [es] auf die Stadtmauer an dem Dominikanerkloster, nach dem Judenmarkt lag seine Südseite, die mit Schiefersteinen beschlagen war frei, da es das letzte Haus in der Judengasse war. Seine nach der Stadtmauer hin gelegenen Hinterbauten zeigten ein höchst sonderbares Gewinkel.
Band 6, Seite [198]
auch das in die Straße hineinstehende Stück der alten Stadtmauer mit dem Bogen abzubrechen und ist dasselbe heute bereits beinahe ganz niedergelegt, was nun dem ganzen Platze ein durchaus verändertes Aussehen giebt, und somit ist abermals ein Hauptkennzeichen unserer alten Stadt, wie sie die jetzige Generation noch in Erinnerung hat, gefallen. s. Abb. [R0272] [R0274] [R0266]
Band 6, Seite 215
Judenkirchhof, alter
11. Juni 1836
Der alte Judenkirchhof ist einer der merkwürdigsten und malerischsten Orte der ganzen Stadt und hatte von meiner frühesten Jugend an schon meine Aufmerksamkeit rege gemacht, dessenungeachtet wollte es mir nicht gelingen, in den wohlverschlossenen und bewachten Raum einzudringen, bis mir dieser Tage ein Zufall den Eingang verschaffte. Ich befand mich nämlich auf der Gallerie des Pfarrthurmes, von wo aus man diesen seltsamen Platz äußerst bequem einsehen kann und war gerade im Begriff, die auf demselben weidenden Thiere, ein Stier und mehrere Schaafe, denen die Wolle bis auf die Erde herabhing, wie ich später fand, etwas genauer zu betrachten, als ich eine plötzliche Bewegung und ein Scheuwerden derselben wahrnahm und sie nach einer Richtung hin entspringen sah. Alsbald erschienen einige Knaben als Ursache dieses Tumultes, sie sprangen zwischen den Grabsteinen herum und warfen nach den Thieren mit Steinen, plötzlich drehte der Stier um und blieb stehen, Miene machend, sich zur Wehr zu setzen, worauf die kleine Bande ziemlich schnell über eine Mauer in einen der anstoßenden Bleichgärten kletterte. Nach Verlauf einer halben Stunde stand ich auf dem Kirchhof.
Es war gegen 10 Uhr morgens, und um 1 Uhr erst konnte ich mich entschließen, denselben zu verlassen. Der Eindruck war für mich wahrhaft überwältigend; die Masse von Steinen, alle mit halbmannshohem Grase reichlich überwachsen, das im Winde wehte, dazwischen eine Menge Hollundersträucher und im Hintergrunde die alten Häuser der Judenmauer, der Judengasse, die Dominikanerklostergebäude und der soeben
Band 7, Seite 77
Dominikaner Kloster
Klostergasse 14 | Klostergasse 16 | Klostergasse 18 | Klostergasse 20 | Klostergasse 22 | Klostergasse 24
A.30 | A.31 | A.32 | A.33 | A.34 | A.35
Mai 1859
Beifolgendes Wappen mit der Jahreszahl 1679 befindet sich über zwei Thüren des Erdgeschosses an den in der Klostergasse gelegenen, zu dem Dominikanerkloster gehörigen Häusern A.33, A.34. Unter den Fenstern des ersten Stocks ist in vier eisernen Ankern die Zahl 1680 dargestellt. Das Dach dieser Gebäude brannte im Jahr 1852 Nachmittags ab und wurde in seiner jetzigen Form hergestellt, vorher waren es schöne kleine alte Zwerggiebel.
Eine steinerne Platte, s. Abb. [R1081], an der nach dem Hofe zu gelegenen Giebelwand des kleinen Ausbaues mit Scharten in der Ringmauer (jetzt Abtritte), trägt die Jahreszahl F. 1711. F. und stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von dem damals stattgehabten großen Brande her.
Vergl. die Abb. [R0274], welche das Gebäude von der Judengasse aus gesehen, zeigt.
Es wurde vielleicht der obere Theil des Gebäudes zerstört und in Giebelform neu aufgemauert und soll das F. das städtische Eigenthum ausdrücken. S. Abb., Fig. 1. [R1081]
Sodann Abb. 2. [R1081] Wappen an einem Gebäude, welches an die Stadtmauer anstößt. 1732 über einer Thür.
Hinter dem Kloster der ganzen Länge nach zieht wohlerhalten die Stadtmauer her, welche bei dem Brande, der der Judenbrand hieß, stark beschädigt worden seyn muß und theilweise neu aufgeführt wurde. S. den Artikel Rosenberger Einung.
Abb. 3. [R1076] Ein Wappen, auf dem sich eine Fackel und
Band 7, Seite 78
ein Palmenzweig kreutzen, darüber ein Stern, sodann unten ein Hund mit einer brennenden Fackel im Maule. Dabei die Buchstaben
C. F. O. P. 1688.
Madonnenbild, S. Abb. 4. [R0300] In Holz geschnitzt, ungefähr 5 Fuß hoch. Jetzt das Gewand schwarz angemalt, allem Anschein nach aber früher vergoldet. Sie steht auf einem zu einem Schlafsaal der Soldaten eingerichteten Gang auf einem Postament mit dem Kopf sehr nahe an der Decke, doch glaube ich, daß es der ursprüngliche Standort ist. Sie ist vollkommen erhalten.
Madonnenbild, s. Abb. 5. [R0299] Steht unten im Kreuzgang. Die Figur ist sehr kurz. Von Holz geschnitzt, dem Kinde fehlen die Arme und der Kopf.
Band 7, Seite 78a
Dominikanerkloster
Klostergasse 16
A.34
23. September 1880
Seit einigen Tagen ist man damit beschäftigt, die bisher zur Caserne benutzten Räume zu Schulzwecken einzurichten und wurden bei dieser Gelegenheit die alten Gebäude so ziemlich ihres bisherigen Aussehens entkleidet und in eine andere Form gebracht. Viel Neues konnte ich bei dem abermaligen Durchsuchen nicht entdecken.
Weder über die verschiedenen, über den Thüren der übrigen Häuser angebrachten Wappen noch über die bei denselben befindlichen Buchstaben konnte ich etwas erfahren, einige wenige Notizen ausgenommen. Batton weiß darüber gar nichts und kümmert sich überhaupt um Baubeschreibung sehr wenig. Der Bau, an welchem sich das ebengenannte Wappen fand, hatte auf der zunächst an die Kreutzgangsgebäude vorstoßenden Seite im ersten noch geschmackvolles Fachwerk mit zierlich behauenen Balken in der bekannten Form.
Das Haus gegenüber, welches den Verbindungsgang mit dem Hauptgebäude im ersten Stockwerk hatte, stand früher ebenfalls auf zierlichen Trägern und unten hohl; es wurde erst später im Erdgeschoß vermauert.
Hinter dem ganzen Gebäudecomplex zieht, wie schon erwähnt wurde, die alte Stadtmauer, und zwar dasjenige Stück, welches bei dem Brand der Judengasse 1711 verschont blieb. Es ist jetzt bereits stellenweise angetastet und in Mitleidenschaft des Neubaus gezogen, nicht lange wird es
[Von der Chronologie abweichende Paginierung C. K.]
Band 7, Seite 79
Dominikanerkirche
Klostergasse 14
A.35
1. Juni 1871
Der Haupttheil der Kirche stammt aus dem Jahr 1238, das Chor ist später wahrscheinlich erhöht worden, indem die Fenster in ihrem oberen Theil im Maaßwerk die Fischblase zeigen, während unten runde Säulchen mit zierlichen, an romanische Muster erinnernden Capitelen in den Laibungen stehen, welche, wie es scheint, von der ersten Anlage herrühren. Die Fenster im Hauptbau haben einfaches Maaßwerk ohne Nasen und ganz einfache Gliederung, wie sie im 13. Jahrh. vielfach vorkommt. Die Gewölbe der Kirche ruhen auf runden Säulen, die einzigen, die hier zu finden sind, und die Capitele an den Pfeilerbündeln, welche an den Wänden stehen, haben eine große Aehnlichkeit mit denen der Kirche in Seligenstadt. Viele Wappen sind in den Schlußsteinen der Gewölbe angebracht und sämmtlich von mir genau gezeichnet worden, s. Abb. [R0305] [R0302] [R0303] [R0298]
Der Anbau mit dem Portal nimmt sich seltsam aus; er war lange Zeit als Gewölbe an einen Eisenhändler vermiethet, bis vor ungefähr 13 Jahren eine Buchdruckerei hinein verlegt wurde.
Das Portal stand früher an der Barfüßerkirche und wurde bei deren Abbruch hierher versetzt. Ein anderes Portal dieser Kirche steht am Porzellanhof in der Stelzengasse, s.d.
Band 8
10. August 1881
Das obengenannte Stück Mauer, das von dem Judenbrückchen hinter dem Dominikanerkloster her nach dem Judenmarkte zieht, hat durch den Durchbruch an der Schnurgasse im vorigen Jahre beinahe seine ganze bisher eingenommene Stelle geräumt, s.d.
Band 10, Seite [364]
Wappenträger im Falken, Falkengasse - Stein
Madonna im Dominikanerkloster - Holz
Schäfergasse, Kopf in der Brandmauer, Alte Welt - Stein
Band 12, Seite E27
Haus der Isalda
Ellenbogengäßchen | Ellenbogengäßchen | Dominikanergasse 14
A.67
19. März 1884
Schon im Jahr 1877 habe ich für meine Sammlung eine Ansicht des schmalen Hofes dieses Hauses angefertigt, welche ein so eigenthümliches Gepräge aufweist, daß ich mich veranlaßt fand, den nun schon seit einigen Jahren zur Ausführung gelangten Durchbruch von der Schnurgasse her, welcher den Namen Battonstraße führt, ebenfalls zu zeichnen, da derselbe eine Offenlegung dieses Hofes veranlaßte und den Einblick von der entgegengesetzten Seite ermöglichte. Bei der obenerwähnten Aufnahme war erst ein Haus der späteren Durchbruchstelle niedergelegt und sind die Sprießen, welche an die benachbarten Mauern angesetzt wurden, deutlich auf dem Bilde zu sehen.
Vergleiche Klostergasse 25 A.78, Band 7 Seite 93.