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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Abt

Band 7, Seite 77
Dominikaner Kloster
Klostergasse 14 | Klostergasse 16 | Klostergasse 18 | Klostergasse 20 | Klostergasse 22 | Klostergasse 24
A.30 | A.31 | A.32 | A.33 | A.34 | A.35
Mai 1859
Beifolgendes Wappen mit der Jahreszahl 1679 befindet sich über zwei Thüren des Erdgeschosses an den in der Klostergasse gelegenen, zu dem Dominikanerkloster gehörigen Häusern A.33, A.34. Unter den Fenstern des ersten Stocks ist in vier eisernen Ankern die Zahl 1680 dargestellt. Das Dach dieser Gebäude brannte im Jahr 1852 Nachmittags ab und wurde in seiner jetzigen Form hergestellt, vorher waren es schöne kleine alte Zwerggiebel.
Eine steinerne Platte, s. Abb. [R1081], an der nach dem Hofe zu gelegenen Giebelwand des kleinen Ausbaues mit Scharten in der Ringmauer (jetzt Abtritte), trägt die Jahreszahl F. 1711. F. und stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von dem damals stattgehabten großen Brande her.
Vergl. die Abb. [R0274], welche das Gebäude von der Judengasse aus gesehen, zeigt.
Es wurde vielleicht der obere Theil des Gebäudes zerstört und in Giebelform neu aufgemauert und soll das F. das städtische Eigenthum ausdrücken. S. Abb., Fig. 1. [R1081]
Sodann Abb. 2. [R1081] Wappen an einem Gebäude, welches an die Stadtmauer anstößt. 1732 über einer Thür.
Hinter dem Kloster der ganzen Länge nach zieht wohlerhalten die Stadtmauer her, welche bei dem Brande, der der Judenbrand hieß, stark beschädigt worden seyn muß und theilweise neu aufgeführt wurde. S. den Artikel Rosenberger Einung.
Abb. 3. [R1076] Ein Wappen, auf dem sich eine Fackel und
Band 7, Seite 167
bisher von der Zugbrücke, wenn dieselbe aufgezogen, bedeckt wurde, erhielt nun zwei große Thorflügel und wurde mit einem Ziegeldach überdeckt, das auf der einen Seite in der halben Tiefe des Thurmes ungefähr sich an diesen anschloß. Es wurde durch die obenangeführte Veränderung dem Gebäude eines der charakteristischsten Merkmale entzogen. Neben dieser Thüre in der östlichen Wand des Thurmes befand sich ein auf zwei Trägern ruhender Ausbau, entweder ein Abtritt oder ein Erker zur Vertheidigung des Eingangs, da er sich gerade neben der Brücke befindet. Im Inneren bemerkt man davon keine Spur mehr, aber von außen ist sein Umfang noch recht gut zu erkennen. An dem Thurm links schloß sich die hier um die Ecke laufende Ringmauer an und bildete ein kleines Höfchen neben demselben, das später mit einem Ziegeldach überdeckt und in einen Stall verwandelt wurde. Das Dach schließt in der halben Höhe des Thurmes auf dessen Südseite an und verdeckt hier zur Hälfte zwei Fenster des Gemaches im ersten Stock.
Auf dieser Seite befand sich der eigentliche Originaleingang zu dem Thurme, wie eine solide, mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre noch jetzt nachweist, die aber nun in den ebenerwähnten Stall führt. An der Außenseite dieser Stallmauer sind die zugemauerten Zinnen, die dieselben als Ringmauer erkennen lassen, noch sehr deutlich zu sehen. Der eigentliche Eingang in den Thurm war also hier und zwar sehr gut gedeckt, so daß derselbe, noch lange nachdem bereits das Thor genommen war, vertheidigt werden konnte.
Band 7, Seite [168]
Der jetzige Eingang in denselben wurde im Jahr 1715 hergestellt, wie die Jahreszahl anzeigt, die sich auf dem Schlußstein des Thürbogens neben dem Wappen eingehauen, befindet. Es befanden sich in diesem Bau einige recht behagliche Stuben, in deren einer sich ein schöner Kachelofen bis auf unsere Tage zu erhalten wußte. Die Fenster des Erdgeschosses waren nach außen mit starken verzierten Gittern verwahrt und hatten noch durchweg kleine runde Scheiben, was dem Ganzen einen äußerst behaglichen Eindruck verlieh.
Das Hauptwohnhaus hatte sich eigentlich am besten erhalten und trug durchaus das Gepräge seiner Erbauungszeit, sowohl innen wie außen. Es befand sich darin im ersten Stock ein geräumiger Saal und mehrere übereinanderliegende Speicher in dem steilen Giebel. Nach Norden trat im ersten Stock ein erkerartiger Ausbau hervor, der als Abtritt benutzt wurde.
Nach Süden schloß sich ein im vorigen Jahrhundert aufgeführter Bau an, der auf die Ringmauer, die früher freigelegen haben muß, aufgesetzt wurde. Die Zinnen lassen sich auch hier noch sehr deutlich erkennen. Auf dem Eck ist der Ansatz für einen Erker sichtbar, der allem Anschein nach zur Vertheidigung bestimmt war.
Alles, was ich hier erwähne, gilt für das Jahr 1836, denn gegenwärtig ist das Gebäude durch die Sorglosigkeit seines jetzigen Besitzers, des Herrn v. Rothschild, in den äußersten Zustand des Verfalles geraten. Kaum findet man eine ganze Scheibe mehr. Die Decken sind durchgebrochen und überall Nothsprießen in die Zimmer gestellt; das Dach ist in dem
Band 8
21. Oktober 1875
Das Hinterhaus, eben im theilweisen Neubau begriffen, hat höchst merkwürdige alte Brandmauern, welche in kleine Allmente sehen und an denen die Abtritte auf mächtigen Tragsteinen erkerartig vortreten, theilweise stoßen die Mauern auf die tiefer liegenden Hinterhäuser des Nürnbergerhofes und haben etwas merkwürdig Unberührtes. Wir befinden und hier im ältesten Stadttheil, und diese Ueberreste gehören mit zu den ältesten Häusern, die sich vorfinden. Leider sind dieselben auf dem Grundriß von Ravenstein nicht mit derjenigen Genauigkeit eingetragen, die für solche Forschungen wünschenswerth ist.
Band 8, Seite 199
Landskrone
Neue Kräme 14
K.102
5. Juli 1865
Diese beiden Häuser sind vielfach verändert, theilweise ganz umgebaut, in dem Hofe des Hauses 102 hinten befindet sich jedoch noch ein alter Bau aus dem Jahr 1587, dessen Unterbau noch ziemlich im alten Zustande erhalten ist; er besteht aus 2 Kreutzgewölben, deren Schlußsteine, s. Abb. [R0952], jeder einen Engel vorstellt, der ein Wappen hält, wahrscheinlich ist Fig. 1. das Wappen der Familie Hynsperg, 2. Rumpenheim. Auf den Rändern folgende Schrift:
Gloria in excelsis deo
et in terra pax hominib. 1587.
Ob das Gewölbe früher aus 3 Abtheilungen bestand, so daß der dritte Schlußstein das „bonae voluntatis“ getragen hätte, konnte ich nicht ermitteln, scheint aber wahrscheinlich. Zu was der Raum gedient, weiß ich auch nicht. Die Fenster und Thüren tragen in den Gewändern zierlich sich durchdringende Stäbe und Segmentbogen. Sie sind mit Eisen vergittert. Wahrscheinlich war es nur ein feuerfester Waarenraum eines alten Kaufhauses. Im Hofe steht noch ein steinerner Treppenthurm aus derselben Zeit mit einfach verzierter Eisenthür, daneben ebenfalls noch eine Thüre mit verzierten Bändern, aber einfach und ziemlich roh in der Arbeit. Ebenso sind die Engel und Wappen nicht von einem Künstler, weßhalb ich sie auch nur flüchtig abgebildet habe. Im Keller der Vorderhauses steht ein Theil der Gewölbe auf zwei freistehenden runden kurzen Säulen.
Fig. 3. die Gratbogen setzen in den Ecken des Gewölbes auf dem Capitel einer runden Säule auf und zwar erst über demselben in einer Höhe von ungefähr 2 Fuß, so daß eigent-
Band 10, Seite 75
Abt
Sackgasse 1
K.120
März 1859
Dieses Haus bildet das Eck der Sackgasse mit dem Gäßchen, welches Im Sack genannt wird, von der Neugasse nach der hinteren Mauer des Nürnbergerhofes führt und daselbst in einem rechten Winkel die von der Schnurgasse herkommende Mörsergasse aufnimmt.
Unter dem ersten Stock auf dem Eck wird der Ueberhang durch einen Tragstein vermittelt, welcher ein überaus zierlich ausgeführtes Wappen trägt, dessen Schild Schreinerwerkzeug enthält, auf dessen Helm die Figur eines Mönchs angebracht ist und das von zwei Greifen gehalten wird; oben über demselben auf der Gesimsplatte steht eingehauen
O . APT . DV . HAST . DEINE . LAST.
Ein Reim, den ich nicht zu deuten weiß.
Jedenfalls ist das Haus von einem Schreiner gebaut, wie das Werkzeug auf dem Tragstein genugsam bekundet;auch die Engelsköpfe, welche als Schlußsteine in den übrigen Fensterbogen des massiven Erdgeschosses angebracht sind, verdienen alle Beachtung, indem sie von einer Meisterhand herrühren. Ebenso ist der Uebergang aus dem Viereck in eine runde Säule im Eck des Hauses neben der Thür geschmackvoll vermittelt, siehe Abb., welche das Wappen und den Anfang der Ecksäule zeigt. Ich kenne das Haus seit meiner Jugendzeit, es war immer von einem Schreiner bewohnt und ist es noch bis auf den heutigen Tag.
Am 2. Juli 1736 verkauft das Pflegamt des Armenhauses das Haus an Dietrich Sieffard,
Band 10
16) 1537, 14. Decemb.
muß Hanß von Klotzenbrokh eine Backstube die er in ein streitiges Höfchen oder Anleite gebaut wieder abthun weil Margarethe Frosch ihn deßhalb verklagt und Recht erhält.
außen auf der Urkunde steht mit alter Schrift geschrieben „Urtheil des Becker Hoeffchens halber in Alten Augspurg Anno 1537
Band 11, Seite [26]
herüber ragt der Pfarrthurm. Bei dem Abbruch des an den Thurm angelehnten Abtritts kam ein kleines, sauber in den Kalkputz gezeichnetes Täfelchen zum Vorschein, auf dem sorgfältig eingeritzt steht: Renov. 1828.
Das an den Thurm anstoßende Wohnhäuschen hat bereits einen Theil seines Ziegeldaches eingebüßt. Der Thurm aber steht noch.

Buchstabe E

Einmauerung

Band 12, Seite E1
Einmauerung
12. April 1882
Herr Justizrath Geyger erzählte mir heute, daß er als Kind von ungefähr 6 Jahren Ohrenzeuge einer Unterredung seines Vaters mit einem 84jährigen Maurer Namens Sander aus Ilbenstadt war, welcher erzählte, daß er in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts eines Abends von einem Klosterbruder in das Kloster beschieden worden sey, sammt seinem Handwerkszeug, und ihm daselbst aufgetragen wurde, in einem unterirdischen Raum vor einer Ecke eine dieselbe im Winkel absperrende Mauer aufzuführen, und nachdem diese Arbeit ungefähr halb mannshoch gediehen war, ein Mönch herbeigebracht wurde, welcher in das abgesperrte Stück hineinsteigen mußte, worauf er die Weisung erhielt, mit seiner Arbeit fortzufahren bis gegen die Decke des Raumes, an welcher er eine kleine Oeffnung freilassen mußte, um dem Gefangenen Speise und Trank nothdürftig hineinreichen zu können. Einige Tage darauf seyen die Franzosen gekommen und der Eingemauerte von ihnen befreit worden. Er (Sander) mußte ein schweres Gelöbniß des Stillschweigens vor dem Abte des Klosters ablegen, sey aber gut bezahlt worden.
Ilbenstadt stand natürlich ganz unter dem Einfluß der Abtei. Das ganze Dorf war und ist es heute
Band 12, Seite S13
Firneberg | Alt Firneberg | Goldnes Weinfass
Schnurgasse | Schnurgasse 8 | Gelnhäusergasse 2
H.51
15. August 1886
Ein Haus mit massivem Unterbau mit drei nach der Schnurgasse gelegenen Thüren, welche in den oberen Abtheilungen reiche Schmiedearbeit aufweisen. Der unter dem Ueberhang des ersten Stocks auf dem Eck mit der Gelnhäusergasse sich befindende Tragstein stellt die halbe Figur eines Engels dar, welcher zwei Wappenschilder hält, auf deren vorderem Goldne Kanne, Kanaan?, auf dem hinteren die Abb. eines Fasses trägt, unter welchem die Buchstaben J. S. C. eingehauen sind. Auf dem oberen Theile des Tragsteines befindet sich die Inschrift „An Gottes Segen, ist alles gelegen.“
Aller Wahrscheinlichkeit nach verdankt das Haus dem Anfange des vorigen Jahrh. seine Entstehung; bei dem ungeheuren Brande von 1719 wurde es jedoch von den Flammen verschont, wie der kleine, höchst zuverlässige Brandplan von Köllner nachweist. Die Steinhauerarbeit an dem unteren Stock ist reich, aber ziemlich roh, dagegen haben die oben erwähnten Gitter zierliche Formen.
Batton giebt Band III. p. 27 darüber weitere Nachrichten.
Siehe auch: