2. April 1879
Der Thorbogen des Hauses, welcher früher ein reiner Spitzbogen war, ist äußerlich sehr entstellt, bei dem nun eingetretenen Abbruch hat sich ergeben, daß der Bogen früher rein war und zu einem viel höheren Raum führte, indem sich die beiden Angelsteine vorfanden, in denen die Thorflügel eingehängt waren, diese beiden Steine sind noch vorhanden und nun im Inneren vollständig zum Vorschein gekommen unter dem nunmehr abgeschlagenen Kalkputz der inneren Wände.
Meine Ansicht, die ich gleich von Anfang hatte, geht dahin, daß in die alten, aus dem 14. Jahrh. stammenden und theilweise stehen gelassenen Mauern ein Holzbau eingefügt wurde, der viel niedrigere Stockwerke hatte als uranfänglich intendirt war, denn die ebengenannten Steine liegen in der Höhe der jetzigen Fensterbrüstung, drei Fuß etwa über dem jetzigen Boden der Zimmer des ersten Stocks, auch kommt auf der inneren Seite der Brüstung nun der massive Stein des Thorbogens zum Vorschein und ist deutlich zu sehen, wo derselbe später in der gedrückten Weise angesetzt wurde.
Ich kenne kein Gebäude dahier, das so viele Umgestaltungen durchgemacht hat als das vorliegende, aber älter als den Anfang des 14ten Jahrh. halte ich die vorhandenen Ueberreste doch nicht und wage es sogar, zu behaupten, daß die drei rundbogigen Fenster aus dem 16ten Jahrh. stammen. Der Verlauf des Abbruchs wird zeigen, ob ich im Recht bin oder mich geirrt habe.
Was die nach dem Allment gerichtete Seite betrifft, so hat dieselbe in ihren untersten Mauerconstructionen unzweifelhaft Spuren der ersten Anlage aufzuweisen, allein