angebracht, die übrigen fünf haben jede ein Fenster, so daß man beinahe rings eine freie Aussicht hat, ein Genuß, der gar nicht genug zu schätzen ist, namentlich gewährt der Blick auf den nahen Dom einen höchst befriedigenden Ruhepunkt. Am interessantesten aber ist der Blick nach Norden in die benachbarte Mörsergasse, welche gleich einem engen Schlunde auf das Haus sich öffnet und über das Gewirre von Schornsteinen, Dächern und Brandmauern nach der Schnurgasse, Neugasse, Graubengasse, Kornblumengasse und Bockgasse; aus den Schornsteinen steigt der Rauch, und das Gewühl in den Straßen verstummt allmälig; ein solcher Moment war es, in welchem ich, das Haus durchforschend, in das eben beschriebene Thürmchen gelangte, auf der dunklen Treppe aufwärts plötzlich von den Strahlen der untergehenden Sonne geblendet wurde, welche die ganze Stadt mit einem duftigen Goldgewand umhüllten, nun wurde mir klar, daß das Thürmchen nicht blos ein Raum für eine Treppe zu gewinnen, an dem Hause angebracht war. -
In der Wetterfahne desselben findet sich die Schrift H. I. S. 1702 eingehauen, dieß scheint mir die Zeit seiner Erbauung. Auf dem Plan von Merian 1628 findet sich zwar bereits das Haus, jedoch ohne das Thürmchen, und Merian, wenn auch im détail namentlich sehr unzuverlässig, hätte ein so auffallendes Objekt doch nicht vergessen. Auch spricht die ganze Construktionsweise für meine Annahme. Wahrscheinlich