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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Band 7 - Buchstaben K L

Buchstabe K

Band 7, Seite [unpaginiert]
Kaffeegasse
[kein Datum]
Band 7, Seite 1
Vorderer Affe | Kleiner Affe | Affe | Grosser Affe
Kaffeegasse 4 Alte | Mainzergasse 18
I.179
April 1862
Am Unterbau einen Tragstein mit einer Figur, welche in der einen Hand einen Schlägel hält und in der anderen einen Meisel ? mit der Jahreszahl 1617. Sodann noch an einem daneben stehenden Tragstein A. M. 1714. Letzterer Stein ist mit dem Nachbarhause 2 gemeinschaftlich, und auf dem zu dem anderen Hause gehörigen Stein steht Johann Henrich Grunelius.
Dem äußeren Ansehen nach hat das Haus im Jahr 1714 eine Hauptreparatur erfahren.
Band 7, Seite 3
Kaffeegasse 1
I.187
3. Juli 1878
Ein Stück der alten Brandmauer nach dem Hinterhause von Mainzergasse 24. Lit. I.180 hin hat einen alten Treppengiebel aus dem Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrh. und sind die Zinnen desselben äußerst scharf ausgeführt mit geschmackvollen steil ansteigenden Abschrägungen, die eigentlich auf ein höheres Alter schließen lassen. Das Vorderhaus nach der Kaffeegasse ganz erneuert.
Band 7, Seite 5
Bichelin | Beuchling | Alt Bichelin | Grale | Alter Groll
Kaffeegasse 2 | Alte Mainzergasse 20
I.188
30. April 1862
1714. J. H. G. auf einem mit dem Nachbarhause (18) s.d. gemeinschaftlichen Tragstein im 2ten Stock, sodann auf einem ebenfalls gemeinschaftl. Tragstein des ersten Stocks Johann Heinrich Grunelius.
1713. kauffte Herr Joh. Henrich Grunelius, Caffée Wirth, das in der Buch-Gaß gelegene Hauß, zum alten Groll genannt, bricht die vier Schuh dicke Mauer ab, und baut es von Grund auf neu.
Lers. II. 27.
Band 7, Seite 7
Kalbächergasse 6
E.170
4. November 1864
Im Hof am Eck des Hinterhauses ein schön geschnitzter Eckbalken mit der Jahreszahl 1615.
Band 7
6. Februar 1880
Ist mittlerweile durch einen Umbau verschwunden.
Band 7, Seite [unpaginiert]
Kälbergasse
[kein Datum]
Band 7, Seite 9
Loeweneck
Kälbergasse 1 | Römergasse 10 | Buchgasse 16
I.151 | I.150 | I.149
1. Januar 1871
In diesem Hause, und zwar in dem nach der Kälbergasse gelegenen Theil, wurde am Freitag vor den Weihnachts Feiertagen 1870 der im ersten Stock wohnende Rentier Kitz ermordet.
Band 7, Seite [unpaginiert]
Kaltelochgasse jetzt Paulsgasse
[kein Datum]
Band 7, Seite 11
Kaltelochgasse | Paulsgasse 3 | Kälbergasse 6
I.108
[kein Datum]
Ein noch ziemlich in seinem Originalzustande erhaltenes Haus mit steilem Giebel. Der Tragstein unter dem 1. Stock zeigt eine weibliche Figur, die von einem Ornament derart umschlossen wird, daß es beinahe den Anschein hat, als sollte ein Keuschheitsgürtel damit gemeint seyn, doch kommen solche Verzierungen in dieser Zeit (Anfang des 17. Jahrh.) öfter vor und es kann deßhalb bloßer Zufall seyn. S. Abb. [R0948]
Siehe auch:
Band 7, Seite 13
Alte Cölnische Post
Kaltelochgasse, jetzt Paulsgasse 2
K.139
7. Oktober 1866
Ein altes weitläuftiges Gebäude, dessen ältesten, jetzt noch bemerkbaren Ueberreste aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammen, wie die Jahreszahlen 1565 - 1569 - 1580 beweisen, welche sich an verschiedenen Orten eingehauen befinden. Die älteste der oben genannten Zahlen findet sich über zwei gegeneinandergestellten Wappenschildern, welche den Familien Fichard und Mengershausen angehören.
Der Stein, s. Abb. [R0607a-b], auf welchem sie angebracht ist, bildet den Schlußstein der Thüre, welche in den Hauptkeller des Vorderhauses führt. An zwei anderen Kellerthüren, welche unmittelbar an die obenerwähnte rechtwinkelicht anstoßen, findet sich die Jahreszahl 1580. Diese Thüren tragen in ihren Profilen sämmtlich die Steinschnitte des 16. Jahrh. Der Keller scheint einmal erhöht worden zu sein, da die Sockel der Pfeiler, welche die Gewölbe tragen, unter dem Boden liegen. Wahrscheinlich wegen des bei Ueberschwemmungen des Mains häufig eintretenden Wassers, da das Haus über dem alten Stadtgraben, an einer der tieferen Stellen desselben, liegt. Im Hofe über einer Thür des Mittelbaues im Sturz derselben eingehauen die Jahreszahl 1569 [MZ_7-1] nebst dieser Hausmarke, s. Abb. Eine in Eisenblech ausgeführte, ziemlich reich verzierte Thüre schließt diesen Raum ab, eine
Band 7, Seite [14]
ähnliche eiserne Thür findet sich gegenüber.
Dem im Keller befindlichen obenerwähnten Wappen nach war also die Familie Mengershausen und Fichard 1565 die Erbauer des 104 Jahre später durch Brand zerstörten Hauses, dessen Ueberreste theilweise noch vor uns stehen; auf dem Plane von Merian ist dieses Haus noch in ganz erhaltenem ursprünglichen Zustande zu sehen; daß jedoch früher schon ein Haus an dieser Stelle stand, beweist eine Notiz, die Batton gibt und aus dem Zinsbuch des Weißfrauenklosters entlehnt hat. Sie stammt aus dem Jahr 1480. Von dem Hause, dessen sie gedenkt, ist aber doch ein wahrscheinlicher Ueberrest noch vorhanden in einem Thürklopferblech, das man, um es zu erhalten, an das aus viel späterer Zeit stammende Hauptthor angeschlagen hat, allwo es heute noch zu sehen ist. S. Abb. [R0608]
Im Jahr 1669 am 13. Nov. Abends 7 Uhr entstand eine Feuersbrunst in diesen Gebäuden, welche bis um Mitternacht währte und wahrscheinlich den größten Theil derselben in Asche legte. Theat. Europ. X. p. 17. Die obenbeschriebenen Reste sind das einzig Stehengebliebene, weil sie ihrer Festigkeit wegen dem Feuer am besten zu widerstehen vermochten. Ob man gleich nach dem Brand die Häuser wieder aufbaute, konnte ich noch nicht ermitteln, jedenfalls aber verdanken die jetzigen Gebäude ihre Entstehung der 2ten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, was sich schon aus dem Treppenbau des Vorderhauses und den Verzierungen des Treppengeländers, als auch an der ganzen Architektur sogleich erkennen läßt. Ueber dem Haussturz steht auf einem Bande die Inschrift „Zur alten Cöllnischen Post“, welche mit den sie umgebenden Ornamenten auch der Zeit
Band 7, Seite 15
des Wiederaufbaus im vorigen Jahrh. angehört.
Das obenerwähnte Hauptthor mündet in dem Winkel des Weißengelgäßchens, dessen eine Seite ganz von dem Hause gebildet wird; auf dem Plane von Merian finden wir es noch offen, auf dem von Ulrich 1811 ist es bereits geschlossen, wann dieß geschehen, konnte ich nicht ermitteln, doch scheint es mit dem Wiederaufbau im vorigen Jahrhundert zusammenzuhängen.
Band 7, Seite 17
Fladhaus
Kaltelochgasse | Paulsgasse 4
K.140
4. April 1877
Heute wurde der Anfang des Abbruchs mit dem Aushängen der Fenster und dem Herausbrechen der inneren Theile gemacht. In seinen oberen Theilen gehört das Haus dem Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts an, was der höchst einfach profilirte Tragstein am Eck unter dem zweiten Stock beweist, hingegen der Unterstock mit dem Tragstein und der ganzen Einrichtung ist später erneuert und fällt unzweifelhaft in den Anfang des vorigen Jahrh. Dieser Ueberhang ist so niedrig, daß man bequem mit der Hand ihn erreichen kann und ein Hauptkennzeichen des Hauses, das, obgleich es architektonisch sonst nicht Bemerkenswerthes aufzuweisen hat, doch ein äußerst charakteristisches Merkmal der Straße ist, wozu namentlich die in seinem Erdgeschoß befindliche Bäckerstube mit dem Bäckerladen nicht wenig beitrug. Was der weitere Abbruch ergiebt, bleibt dahingestellt, jedenfalls aber befinden wir uns bei der allerältesten Stadtgrenze und ist bei den vorkommenden Erdarbeiten die größte Aufmerksamkeit zu empfehlen.
Eine hölzerne mit einem Spitzbogen überdeckte Thüre kam zum Vorschein, welche in das Nebenhaus führte und hatte es allen Anschein, daß dieselbe seit langer Zeit vermauert gewesen.
Bei dem weiteren Aufräumen und Abbrechen der Kellermauern stieß man auf den ehemaligen ältesten Stadtgraben und wurde aus demselben eine Menge stinkendem Schlammes ausgehoben, welcher seit langer Zeit das ganze umliegende Erdreich verpestet hatte. Sodann wurden zwei runde Säulen aufgedeckt, welche bestimmt waren, irgend einen Bau, der über dem Kanalgewölbe aufgeführt war, zu tragen, denn daß sie dem Gewölbe selbst nicht als Träger gedient, geht aus
Band 7, Seite [18]
dem Umstande hervor, daß sie nicht in der Mitte des Scheitels, sondern seitlich hingestellt waren und auch dasselbe mit Capitelen durchdrangen. s. Abb. [R1520]
Die eine bestand aus rothem Sandstein, die andere aus blauen Bockenheimer Steinen mit einem Durchmesser von 18 Zoll und einer Höhe von ungefähr 13 Fuß. Das auf ihnen ruhende Gewölbe bestand aus Kalkstein aus dem Wendelsbruch und war vielfach mit Backsteinen geflickt, die Widerlager aus massiven behauenen blauen Steinen. Allem Anschein nach ist ein Theil der alten Stadtmauer dazu verwendet. Grundriß und Zeichnung machen das Weitere deutlich.
Bei dem weiteren Verlaufe des Abbruchs fand es sich, daß die Säulen den Backofen zu tragen bestimmt waren, der über das Kanalgewölbe hinaus gebaut war und dessen Last sie zu vermitteln hatten. Ferner wurden alte, halb vermoderte Rostpfähle herausgegraben sowie zwei Töpfe von blauem Thon, die unter dem Rost gelegen haben sollen, einer davon wurde zertrümmert, der andere wohlerhalten und mir vorgezeigt, ich enthalte mich jedoch des Urtheils über das Alter desselben und überlasse das den Kennern.
Band 7, Seite [unpaginiert]
Kannengiessergassse
[kein Datum]
Band 7, Seite 19
Pforthaus | Hainerhof
Kannengießergasse 14
L.175
24. Juli 1859
Unter dem Thorbogen rechts beim Eingang ein vermauertes Fenster, dessen Gewände zierliche verschnittene Stäbe tragen. Das Haus hatte früher einen durch alle Stockwerke reichenden Erker und war auf der Außenseite ganz mit Schiefersteinen beschlagen, s. Abb. [R0207] Kannengießergasse. Nach dem Hofe zu hatte es offene Holzgallerien. In der Nacht vom 29. auf 30ten Sept. des Jahres 1846 entstand in diesem Hause Feuer, welches rasch um sich griff und die oberen Stockwerke verzehrte, dieselben wurden alsdann in Holzarchitektur mit Beibehaltung des Erkers wieder aufgebaut, allein da dieß gegen die Verordnung geschehen war, welche Erker und Ueberhänge verbietet, so mußte auf Beschwerde der Nachbarschaft der bereits vollendete und bewohnte Erker mit großen Kosten wieder abgebrochen werden und erhielt somit das Haus die Gestalt, in der es heute noch steht. Die Abbild. [R0207], welche den Eingang zu der Kannengießergasse darstellt, gibt links den Thorbogen des Hainerhofes, mit dem Hause darüber sammt dessen Erker genau im alten Zustande an. Sie wurde von mir im Jahre 1845 angefertigt.
Auch ist die Ab. [R0235] nachzusehen, welche den Blick unter den Thorbogen durch nach dem Dom zeigt.
Band 7, Seite 21
Goldgrube | Hanau | Alter Schweitzer | Hainerhof
Kannengießergasse 12
L.182
Juni 1860
Ein einfaches Haus, mit einer schmalen, in Stein massiv ausgeführten Thüre, welche mit einem Rundbogen überwölbt ist.
An einem Tragstein unter dem ersten Stock 1681. nebst einem Schlüssel. An einem Tragstein daneben [MZ_7-2]. So lange es mir denkt, wird das Haus von Schlossern bewohnt, es stößt mit der Rückseite in den Hainerhof.
Band 7, Seite 23
Goldner Hühnerfuss | Alter Schweitzer | Hainerhof
Kannengiesergasse 10
L.183
Juli 1859
Die in die Kannengiessergasse stoßende Seite ist reich verziert, wie aus der Abbildung [R0237] zu ersehen ist. Sie stammt nebst der ganzen Umgestaltung des Hauses aus dem Jahre 1621, wie die Jahreszahl ausweist, die sich im Hainerhof über der Thüre eingehauen befindet und sich in der Kannengiessergasse wiederholt. Die beiden hier abgebildeten Zeichen stehen neben einer zugemauerten Fensteröffnung über der Hausthür und darunter zu beiden Seiten getheilt 1621. Es ist wichtig, hier bei diesen so charakteristisch ausgesprochenen Ornamenten die Jahreszahl zu haben, weil sie Aufschluß über viele dahier aus gleicher Zeit stammenden Bauten gibt, an welchen die Jahreszahlen nicht aufzufinden sind.
Die beigegebenen Abbildungen [R1180] [R1401] sind wahrscheinlich Hausmarken oder Handwerkszeichen.
Früher muß das Haus nach dem Hainerhof hin (Alter Schweizer) in seinem unteren Stock eine offene Halle gebildet haben, welche mit Spitzbogen überwölbt war, denn noch vor mehreren Jahren habe ich dieselben selbst gesehen, ehe der neue Kalkputz dieselben verdeckte. Wahrscheinlich wurden im Jahr 1621 diese Bogen vermauert und die
Band 7, Seite [24]
Fenster mit wagrechtem Sturz hineingelegt, welcher Zeit denn auch die daneben im Eck liegende Thür ihre Entstehung verdankt.

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