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Inhaltsverzeichnis

Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Band 2 - Buchstabe B

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Barfüssergasse
[kein Datum]
Band 2, Seite 1
Barfüssergasse 2
K.154
24. Januar 1878
Haus mit massivem Unterbau und einem schönen in Sandstein ausgeführten Tragstein unter dem Ueberhang des ersten Stocks auf dem Eck. S. Ab. C09453 [R1559]
Band 2, Seite 3
Kleines Einhorn
Barfüßergasse 4
K.155
2. April 1859
Unter dem ersten Stock ein mit dem Anbau Haus K.156 gemeinschaftlicher Tragstein, Abb. 1 [R1173] ein Thier darstellend, der [das] an der anderen Seite des Hauses befindliche neben K. 154 hat ein Einhorn in roher Arbeit aufzuweisen, s. Abb. 2. [R1173] An dem erstgenannten findet sich die Jahreszahl 1612 und zwar so, daß 16 auf dem Stein des Hauses K.156 und 12 auf dem des Hauses K.155 zu stehen kommt.
Band 2, Seite 5
Barfüßergasse 6
K.156
April 1859
Unter einem Tragstein des ersten Stocks auf einem Schild beifolgende Marke und die Jahreszahl 1612. Der Stein ist mit dem Nebenhause gemeinschaftlich, s. d. K.155.
Band 2, Seite 7
Barfüsser Kloster | Kirche
Juni 1856
Bei dem im Jahr 1786 beginnenden Abbruch der Barfüßerkirche wurde ein Epitaphium der Familie von Cronstetten in die Weißfrauenkirche translocieret, s. d. Weißfrauenkirche.
Auch wurden zwei Steinbilder nach der Weißfrauenkirche verbracht, woselbst sie unter der Orgel an der östlichen Wand eingemauert waren bis zu der im Jahr 1856 erfolgten Reparatur, die ihnen nun eine andere Stelle anwies. Eine nähere Beschreibung derselben nebst Abb. findet sich Weißfrauenkirche. s.d.
Ueber den Abbruch der Kirche findet sich eine interessante Bekanntmachung des Bauamts unter dem 22. Jan. 1787 im Frankf. Intell. Blatt.
Band 2
1696
hat sich ein Storch auf die Wetterfahne der Barfüßerkirche gesetzt, sich aber in den blechernen Schwanz desselben verwickelt und ist daran zu Grunde gegangen.
Ulrich Rückers Klage gegen den Magistrat, gedruckt 1726 pag. 76.
Die beiden Portale der Kirche wurden vorsichtig abgebrochen und eines davon an dem Porzellanhof, das andere an dem kleinen Bau an der Dominikanerkirche angebracht. s.d.
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Baugraben | Graben | Zimmergraben | Gänsegraben
[kein Datum]
Band 2, Seite 9
Zimmergraben | Gänsegraben | Hasengasse
29. Juni 1864
Dieser Graben wird durch zwei Thore verschlossen, deren eines an der Constabler Wache, das andere in der Hasengasse steht. Das erstere ist im Jahr 1567 erbaut, wie ein Schlußstein desselben die Jahreszahl anzeigt, das andere scheint um 1590 gemacht worden zu sein, als man von der Zeil herein eine Straße durch den Graben führte und denselben theilweise ausfüllte. Am Tage standen diese Thore offen, des Nachts wurden sie geschlossen, auch der gegenüberliegende Holzgraben hatte solche Thore. Seit dem Jahr 1848 aber, seitdem die Caserne in das Reineck‘sche Haus gelegt wurde, ist der Graben zu derselben gezogen und meistens das Thor verschlossen. Von frühester Jugend an war der Graben für die benachbarte Jugend ein Haupt- und Lieblingsspielplatz, denn selbst noch in den 30er Jahren war er ein ziemlich einsamer und verlassener Ort, allwo das Gras zwischen dem alten Pflaster reichlich hervorwuchs und deßhalb auch suchten wir ihn so gerne auf, weil es uns daselbst vergönnt war, ungestört unser Wesen und Unwesen zu treiben.
Das anstoßende v. Reineck‘sche Haus s.d. lag beinahe unbewohnt, der große Garten desselben nach dem Graben zu gelegen, war öde und verwildert, nichts war leichter als von dem Graben aus über die Mauer dahinein zu gelangen. Im Sommer Abends sangen darin die Vögel so schön und das Wasser in dem Springbrunnen plätscherte so lustig dazu, daß es eine Herzenslust war. Das ist nun Alles
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verschwunden und hat der nüchternsten Prosa Platz gemacht. Neben dem Thor zur Linken
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Lädchen
befand sich eine ganz kleine Thüre, die ein Lädchen hinter sich einschloß, das eine Frau daselbst etablirt hatte. Dann kam eine thorartige Thüre zu einem Gewölbe oder Spritzenhaus
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Spenglerlädchen.
und sodann wieder eine Thüre, welche in ein Spenglerlädchen führte, das außer derselben noch ein Fenster hatte, das mit einem Wetterdache überdeckt war, s. Abb. [R0794]. Das Innere desselben machte einen gar behaglichen Eindruck, zumal fortwährend darin das Lothfeuer glimmte. Der Rauch erhielt seinen Abzug durch ein über dem Fenster angebrachtes Rohr, und über diesem Rohre befand sich noch ein kleines vergittertes Fenster, das einen Raum erhellte, den die Schrödterzunft eine Zeitlang zur Aufbewahrung ihrer Zunftgeräthschaften innehatte. Aus diesem Grunde waren deßhalb auch zu eben dieser Zeit die
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Ochsenköpfe
Ochsenköpfe an jenem Fenster hinter dem Gitter angebracht, welche die Zunft bei der Krönung im Kampfe mit den Metzgern erbeutet hatte. Näheres darüber siehe bei Schrödterhäuschen auf dem Römerberg. Auf der rechten Seite des Thores sind zwei Thore angebracht, es sind die Spritzenhäuser des 7. und 8ten Quartiers. Ueber dem ersten im Thürsturz eingehauen: Spritzenhaus des löbl. 7ten Quartiers. 1778. Das andere ist seit drei Jahren zu einer ständigen Feuerwehr eingerichtet, deren Mannschaft auf dem Holzgraben ganz in der Nähe ihr Wachtlokal hat. Eine Spritze steht jederzeit bereit zum Abfahren. Seit undenklichen Zeiten
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haben an der nun weiter nach der Hasengasse ziehenden Mauer, welche die Wand eines ehemaligen Pavillons im Reineck‘schen Garten bildete, Vogelhändler ihren Platz, sowie in der Messe auswärtige Bilderhändler ihre Waaren an Schnüren aufgereiht längs der Wand feil bieten, und an aufgestellten Tischen Volksbücher und sogenannte neue Lieder verkauft werden.
Allmälig streift die vernichtende Hand der Zeit ein Merkmal der früheren Periode nach dem anderen ab, und ich freue mich herzlich immer mehr, daß es mir vergönnt ist, diese Erinnerungen meiner Jugendzeit, welche mir so unendlich werth sind, in Bildern erhalten zu können.
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Schoppengebäude
Graben (Zimmergr.)
4. Januar 1877
Seit einigen Tagen hat der Abbruch der Schoppengebäude auf dem Graben hinter den Häusern der Zeil seinen Anfang genommen und wurde von der Seite der Constablerwache her angefangen. Merkwürdiges ist bis jetzt dabei noch nicht vorgekommen, wenn es aber an die andere Seite des Platzes an die gegen die Häuser der Töngesgasse angebauten Baracken geht, dann wird jedenfalls ein Stück der ältesten Stadtmauer blosgelegt und kommen dann auch jene beiden ungeheuren Pfeiler ans Licht, die gegen die Mauer des ehemaligen Antoniterklosters gelehnt sind. Sehr begierig bin ich, dann zu erfahren, ob sich zwischen ihnen eine Pforte befindet.
Auf dem Brandplan von 1719 besteht eine solche und gestattete dieselbe den Antonitern einen Ausgang nach dem auf dem Graben liegenden, jedoch mit einer Mauer umzogenen kleinen Höfchen oder Gärtchen. Diesen Brandplan halte ich nach allen Erfahrungen, die ich gemacht, für sehr zuverlässig.
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Pfeiler an der alten Stadtmauer
Zimmergraben
17. September 1877
Heute wurde angefangen, die Schoppengebäude, welche an die Mauer der Hinterhäuser der Töngesgasse angebaut sind, abzubrechen. Bei dieser Gelegenheit müssen die beiden Pfeiler bloßgelegt werden, die an der Mauer des ehemaligen Antoniter Klosters liegen und bin ich auf das Resultat begierig.
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Adler
Bei dem weiteren Verlauf des Abbruchs wurde noch ein zweiter Adler von der Mauer des Hauses Töngesgasse 12, H.166 sichtbar, s. d.
Bei weiterem Verlauf des Abbruchs wurde abermals ein städt. Adler sichtbar und zwar näher nach dem v. Reineck‘schen Hause zu, ebenso ein Bogen der alt. Stadtmauer.
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25. September 1877
Die Pfeiler sind nun blosgelegt und halte ich dieselben für unzweifelhaft alt, obgleich hier und da ausgebessert und nachgeholfen worden seyn mag. Von der Pforte konnten wir noch nichts entdecken, doch hoffe ich, sie noch zu finden, wenn es nicht gar der heute zum Vorschein gekommene Bogen der Stadtmauer ist, der sich in dem Stück, welches zu dem Nebenhause gehört, befindet. vid. Töngesgasse 18.
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Zimmergraben
7. Oktober 1877
Bei den Ausgrabungen behufs der Erbauung der Fundamente für die Markthalle, welche sich in eine ziemliche Tiefe erstrecken, kam ein großer und wohlerhaltener
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Futtermauer Brandschutt. 1719.
Theil der alten Futtermauer des Grabens zum Vorschein, welcher so außerordentlich fest war, daß sie namentlich an den Strebepfeilern gesprengt werden mußte.
Weiter zeigte sich deutlich die Schichte Brandschutt, einige Zoll dick, einen schwarzen mit Schiefersteinen untermengten Streifen bildend, ungefähr 15 Fuß unter dem Boden und nach dem Reineck‘schen Hause hin stark ansteigend. Offenbar wurde der von den während des ungeheuren Brandes 1719 bis auf den Grund niedergebrannten Gebäuden theilweise in den Graben geworfen oder auch darin liegengelassen und der Garten später darauf angelegt und das übrige Terrain eingeebnet.
Die Schieferschicht rührt von den eingestürzten Dächern her, was die Nägel beweisen, die sich dazwischen vorfinden. Weiter nach der Bornheimerpforte hin kamen auch in der Nähe der Mauer verkohlte Holzreste in ganzen Lagen vor.
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8. Oktober 1877
Heute wurde eine schwere steinerne Kugel in dem ausgefüllten Stadtgraben gefunden nebst einem rechteckigten Untersatz einer Säule. Beide Gegenstände lagen an einer Stelle, welche früher als städt. Bauhof benutzt wurde und waren nicht tief unter der Erde. Was den oberen Theil der Stadtmauer anbelangt, so muß derselbe doch nicht in seiner ganzen Länge zerstört worden
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Schießscharten in der Mauer hinter der Töngesgasse 10, 12.
seyn, denn es finden sich noch sieben vollständig erhaltene und vermauerte Schießscharten vor, die ohne allen Zweifel aus der ersten Anlage, d. h. dem ersten Aufbau stammen, sie liegen den Häusern nach der Fahrgasse hin zunächst und in Abständen von etwa 12 Fuß auseinander, sind aber sammt der Mauer noch so gut erhalten, daß über ihre Echtheit kein Zweifel obwalten kann. Das dazu
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8. Oktober 1877
verwendete Material ist blauer Bockenheimer Stein, aus welchem auch ein großer Theil der Mauer aufgeführt ist.
Wie weit überhaupt die Zerstörung durch den Brand reichte, ist ganz außerordentlich schwer zu bestimmen; ob die mehrfach erwähnten in Stein gehauenen städt. Adler einen vollständigen Neubau oder eine bloße Reparatur auf städt. Kosten anzeigen sollen, ist zweifelhaft, jedoch ist der Umstand bemerkenswert, daß die Schießscharten etwa genau da aufhören, wo der letzte nach der Fahrgasse hin gelegene Adler eingemauert ist, also vielleicht bis dahin die Mauer in ihrer ganzen Höhe stehen blieb, was auch die noch vorhandenen Ueberreste im Hause Fahrgasse 113, H.20, H.21 (Bornheimerpforte) bezeugen.
Band 2
14. Februar 1879
Meine Vermuthung hat sich bestätigt, denn nachdem ein an das Haus 113 anstoßendes Gebäude, das die Stadtmauer verdeckte, nunmehr ebenfalls seit einiger Zeit abgebrochen ist, läßt sich die ununterbrochene Fortsetzung derselben genau erkennen, und unter der Tünche kommen in der Höhe des zweiten Stocks noch die Schießscharten zum Vorschein, welche genügsam bezeugen, daß die Mauer in ihrer ganzen Höhe noch aufrecht steht.
Band 2
5. Mai 1879
Soeben ist der hintere Theil der Mauer zunächst den Häusern nach der Fahrgasse hin bis auf den Grund niedergelegt und sollen Neubauten aufgeführt werden. Ein großer Theil der alten Schießscharten ging natürlich dabei zu Grunde.
Band 2, Seite 15
Zimmergraben | Baugraben
6. Mai 1879
Stadtmauer gegen 1140 erbaut, wurde bei dem Brand von 1719 stark beschädigt und von 1724-27 wiederhergestellt, wie die eingemauerten städt. Adler mit den Jahreszahlen 1724, 1726, 1727 bezeugen.
Das v. Reineck‘sche Haus fiel 1822 an die Stadt, 1836 wurde der Garten ausgefüllt, Schoppengebäude errichtet und die Ledermesse hinein verlegt, später hielt die Effectensocietät ihre Geschäftsstunden darin ab, 1849 dienten die sämmtlichen Gebäude nebst allen auf dem Graben befindlichen Schoppen mit Einschluß des v. Reineck‘schen Hauses ausschließlich als Caserne für die k. preuß. Truppen.
1870 wurden die Schoppen in der Mitte abgebrochen, 1871 der Markt auf dem eingeebneten Platz eröffnet.
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Bendergasse
[kein Datum]
Band 2, Seite 17
Bendergasse 39
I.74
12. Juni 1878
In diesem Hause wurde im Jahr 1829? Frau Roth ermordet und zwar durch ihre Dienstmagd, nach einer anderen Lesart soll sie die Treppe hinuntergestürzt seyn.
Der Sohn dieser Frau Roth wurde von dem Vater des bekannten Literaten Friedrich Funk in 1811 erstochen.
Funk wurde zum Tode verurtheilt, Fürst Primas aber bestätigte das Todesurtheil nicht und wurde darauf lebenslängliche Zuchthausstrafe erkannt, er kam jedoch später frei, der Hergang war folgender: Funk war Lohnkutscher und hatte mehrere junge Leute von der Bornheimerheide hereingefahren, dieselben ließen auf dem Römerberg ihn stillhalten, sprangen zu beiden Seiten aus dem Wagen und liefen davon; es war Nacht, Funk sprang vom Bock die Flüchtenden zu verfolgen, im Rapunzelgäßchen traf er auf den jungen Roth, der gerade nach Hause gehen wollte, er hielt ihn für einen von den jungen Leuten und brachte in seiner Wuth mit einem Messer ihm einen tödtlichen Stich in die Brust bei.
Auf Anfrage nach einer mündlichen Mittheilung des Herrn Metzgermeister Reuter. 12. Juni 1878.
Das Haus hat sonst nichts architektonisch Bemerkenswerthes.
Band 2, Seite 19
Bendergasse 41
I.75
4. April 1877
An einem Tragstein unter dem 2ten Stock ein Herz mit einem Stein darüber und den Buchstaben A. S., dabei die Zahlen 1.6. oder 1.0. Ich vermuthe, daß früher der Stein mit dem Nachbarhause gemeinschaftlich war und die Fortsetzung oder vielmehr der Anfang der Jahreszahl nämlich 1.7. sich auf der nunmehr fehlenden Hälfte vorfand, aus welcher Verbindung sich alsdann die Zahl 1710 oder 16 herstellen würde, welche mit dem Erbauungsjahr des Hauses oder beider Häuser wohl zusammenfallen dürfte, in welche Zeit dem Styl der Ornamente nach auch die Bauten gehören. Die Hausthüre ist geschmackvoll in Holz gekehlt und geschnitzt. Das Nebenhaus schon vor längerer Zeit erneuert, wobei die fragliche Hälfte durch Entfernung des Ueberhangs verschwand. Seit ungefähr zwei Monaten ist neben der eben erwähnten Hausthüre eine andere mit einem waagerechten Sturz überdeckte Thüre hineingebrochen und das Erdgeschoß in einen Laden verwandelt worden.
Band 2, Seite 21
Rindsfuss
Bendergasse 28 | Rapunzelgäßchen 2
I.81
12. Juni 1858
An einem Tragstein im 2ten Stock beifolgende Marke mit den Buchstaben P. D., s. Ab. [R1138] [R1152] [R1366]
Band 2, Seite 23
Grüner Sand
Bendergasse 30
I.82
12. Juni 1858
Ueber der Hausthür in Stein gehauen Zum grünen Schild und vermuthe ich, daß dieser Name der richtige ist.
An einem Tragstein die abgeb. Hausmarke nebst den Buchstaben P.D. 1697.
Band 2, Seite 25
Helfenstein, Kleiner
Bendergasse 32
I.83
12. Juni 1858
Auf einem Schild über einem runden Fenster des Parterre Stocks
„Zum kleinen Helfenstein“. Ueber der Hausthür 1716.
Auf dem eigentlichen Schild des Hauses 1787. Ren. 1844. An einem Tragstein des 2ten Stocks 1716. I. F. W. heißt Johann Friedrich Wirsing. Unterbau massiv.
Band 2, Seite 27
Kleiner Stern
Bendergasse 34
I.84
11. Juni 1867
Das Eckhaus der Bendergasse und vom kleinen Gäßchen hinter dem Chor der Nicolai Kirche. Das Haus ist sehr verändert, namentlich in der Stellung der Fenster, hat ein ziemlich steiles Pultdach mit einem nach der Straße zu gekehrten Nasengiebel und unter dem Ueberhange des zweiten Stockwerks einen in Holz geschnitzten Träger, dessen Abbild. [R1142] hier beifolgt. s.d.
Band 2, Seite 29
Flösser
Samstagsberg unter dem Bogen, gehört jetzt zu Bendergasse 30
I.87
18. Oktober 1871
Soeben wird der uralte Raum, der bisher als Aufbewahrungsgewölbe diente, zu einer Schlosserwerkstätte eingerichtet und ein Fenster hineingebrochen. Es giebt dahier wenige Häuser, die einen so alten Unterbau haben und stammt derselbe offenbar aus dem 15. Jahrh.
Gegenwärtig gehört das Haus zu No. 30 in der Bendergasse oder I.82, den früheren Angaben nach zu dem Hause I.87, welches den Unterbau bildet. Auf dem Plan von Ulrich (1811) ist es noch damit verbunden, auf dem Ravenstein‘schen von 1859 bereits abgetrennt. Die ganze Oertlichkeit ist höchst interessant und verdient die vollste Beachtung, denn wir befinden uns hier am allerältesten Stadttheil. Die Eingangsthüre unter dem Bogen ist mit einem Spitzbogen überdeckt und einfach gekehlt und sieht man ihr und dem Fensterrahmen daneben sogleich das Alter an. s.Ab. [R0527]
Band 2, Seite 31
Bendergasse 7 | Saalgasse 16
M.136
14. April 1861
In Stein gehauen an einem Tragstein
1645. J. S. S.
Sodann hölzerner Bogen an der Schirne des Hauses.
Ferner ein Ochsenkopf in Stein gehauen von äußerst roher Arbeit.
Band 2, Seite 33
Sonnenstein | Sonneberg
Bendergasse 3 | Saalgasse 12
M.138
22. Juni 1858
Schlußstein eines Thürbogens, mit Marke und der Jahreszahl 1615. Unterbau massiv. s. Abb. [R1159] [R1406]
Band 2
24. Juli 1879
Dieses Haus gehört gegenwärtig dem Herrn Metzgermeister Mohr und hat derselbe in höchst dankenswerther Weise dem hist. Museum einen Fensterflügel aus dem Mansardstock zum Geschenk gemacht, der auf einer seiner Scheiben folgende eingekratzte Inschrift trägt „Mozart maitre de la musique de la chapelle de Saltzbourg avec sa famille le 12 Aout 1763“.
Mozart gab in jenem Jahr dahier im Schärf‘schen Saal 2 Conzerte, eines am 18. und eines am 30. Aug., er war am 27. Jan. 1756 geboren, somit etwas über 7 Jahre alt.
Es ist dieser Fensterflügel ein höchst schätzenswerthes Document, der dem Hause für ewige Zeiten einen Heiligenschein verleihen wird.
Band 2, Seite 35
Dunkle Leuchte
Bendergasse 1
M.140
Mai 1849
Ein außerordentlich charakteristisches Haus, welches auch dazu noch beinahe ganz in seinem alten Zustande erhalten ist. Unter dem ersten Stock wird der Ueberhang durch einen Tragstein unterstützt, auf welchem die Jahreszahl der Erbauung des Hauses 1576 eingehauen ist. s. Ab. [R0443] In dem Erdgeschoß des Hauses befinden sich Schirnen und über dem Prellstein auf dem Eck ein Kasten von dunklem Holz aufgehängt, in welchem sich hinter einem Drahtgitter allerhand Bekanntmachungen und Anschläge das Metzgerhandwerk betreffend zur Schau stellen. Eigenthümlich ist der Giebel des Hauses sowie überhaupt die ganze Erscheinung desselben.
Von jeher befand sich in diesem Hause die Metzgergesellenherberge und wurde nur im Anfang der 20er Jahre dieses Jahrhunderts auf ein Jahr in das Haus M.104, Saalgasse verlegt, sodann aber wieder an die alte Stelle Handwerksschild der Metzgerzunft zurückgebracht. Auf dem Eck am ersten Stock ragt weit in die Straße hinein an einem kunstreich 1745 eigends für das Haus geschmiedeten Arm
Band 2
Handwerksschild der Metzgerzunft.
das Handwerksschild der Metzgerzunft. s.Ab. [R0446]
Einer alten zuverlässigen Abb. nach hatte das Haus im vorigen Jahrh. einen rothen Anstrich und in allen Fenstern runde Scheiben, welche ich mich
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in den oberen Stockwerken auch noch gesehen zu haben erinnere.
Band 2
1851
Frühjahr 1851.
Das Haus wird soeben bis auf den Grund abgebrochen und wird deßhalb die Gesellenherberge auf den Krautmarkt 1 M.143, (nach dem Weckmarkt 9) verlegt. Der schöne eiserne Arm, welcher das Schild trug, ist dadurch entbehrlich geworden und wird nun auf der Meisterstube des Handwerks aufbewahrt. s.d.
Die Verlegung der Herberge geschah in feierlichem Zuge durch die Hauptstraßen der Stadt und wurde ein weißer Stier mit Kränzen geschmückt einhergeführt. Das Schild ist nunmehr einfach in der neuen Herberge aufgehangen.
Band 2
11. Juni 1878
Seitdem die Zünfte aufgehoben sind, ist die Metzgerherberge ebenfalls ganz eingegangen und wird der Schild nunmehr auf der Meisterstube aufbewahrt. s.d.
Band 2, Seite 37
Alte Häringshock | Fischhaus
Bendergasse 13
M.149
12. Juni 1858
Hölzerner Thürbogen, Hausmarke, s. Abb. [R1155] [R1360]
Band 2, Seite 39
Aren (Adler)
Bendergasse 17
M.150
12. Juni 1858
Unter dem Nasengiebel auf die Holzfläche gehauen 1657. An dem gemeinschaftlichen Horststein der Brandmauer 1718.
Band 2, Seite 41
Buntschuh | Alter Seliger
Bendergasse 19
M.151
12. Januar 1858
Das Haus hat einen Glaserker im 1. Stock, welcher aus dem Ende des 17. Jahrh. stammt.
An einem Tragstein A.H.M.M. 1627, auch finden sich noch alte Holzthüren vor und sind die Thüröffnungen mit Rundbogen überdeckt und gut profilirt.
An einer Thür verzierte eiserne Nägel, vid. Ab. [R1158]
Band 2, Seite 43
Kleiner Christophel
Bendergasse 21
M.152
12. Juni 1858
Im Horststein der auf beide Seiten gehörenden Brandmauer 1745. An einem Tragstein unter dem 1. Stock 1627 C.K.S., s. Ab. [R1156] [R1407]
Im vorigen Jahrh. bedeutend verändert, nur die Tragsteine unter den Ueberhängen von der Brandmauer sind geblieben und tragen noch die alten Ornamente, welche auf das 17. Jahrh. hinweisen.
Band 2, Seite 45
Fischhaus | Alte Häringshock
Bendergasse 26
M.153
12. Juni 1858
Ueber der Hausthür in Stein gehauen 1738. I. I. M.
Als Helmzierde des Wappenschildes, worauf sich diese Schrift befindet, ein Mann welcher drei Aehren in der hält. Es deutet dieses Zeichen auf eine Brauerei.
Der Unterbau des Hinterhauses ist massiv und befinden sich über einem schmalen Fenster neben der Thür die Zeichen des Küferhandwerks mit den Buchstaben P. H. R. 1697. Diese Zeichen bestehen in einem Schlägel und zwei kreuzweis übereinander gelegten Reithaken. Dann über der Thür oder Bogen an dem kleinen Durchgang auf einem Schild 1.7.3.8.
Unter dem soebengenannten Hause durch gelangt man auf ein kleines Plätzchen, auf das vier kleine enge Straßen ausmünden und das einen Anblick gewährt, wie er dahier zum zweitenmale nicht zu finden ist.
Band 2
22. Dezember 1874
Durch den nunmehr erfolgten gänzlichen Abbruch des Hauses Zum Flösser hat die ganze Gegend einen Haupttheil ihrer Eigenthümlichkeit verloren.
Band 2
26. April 1876
Durch den seit dem vorigen Jahre angefangenen und nun gänzlich vollendeten Abbruch der Häuser I.97a, I.97b, s.d. ist die Ortsgelegenheit ganz verändert.
Band 2, Seite 47
Scheuer
Bendergasse 22
M.155
11. Juni 1867
Roth, mit schlechten Fresken bemalt.
Band 2, Seite 49
Bendergasse 16
M.158
Juni 1863
Küferzeichen, s. Abb. [R1154]
Band 2, Seite 51
Grosse Linde
Bendergasse 10
M.161
1847
Das Haus wurde im Jahr 1847 abgebrochen und nur als einstöckige Schirne wieder erbaut, es befand sich am ersten Stock auf einer Tafel folgende Inschrift
Zur großen Lind ward ich genannt
Gott bewahr‘ mich vor Wasser und Brand.
Durch diesen Abbruch verlor dieser Theil der Straße viel von seiner Eigenthümlichkeit.
Band 2, Seite [unpaginiert]
Biebergasse
[kein Datum]
Band 2, Seite 53
Biebergasse 4
E.202
22. Juni 1858
An einem Tragstein unter dem 1ten Stock 1658 eingehauen. Das Haus hatte noch im Anfang dieses Jahrhunderts ein ganz anderes Aussehen wie die vortreffliche Abbildung zeigt, in der es sich auf dem großen Panorama von Morgenstern darstellt.
Band 2
12. April 1878
Soeben wird das Haus bis auf den Grund abgebrochen und kamen, nachdem der vordere Theil niedergelegt war, der Hof und ein äußerst malerisches Hinterhaus zum Vorschein, etwa aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. Leider konnte ich die Localität nicht zeichnen, da ich grad in den Wirren eines Wohnungswechsels mich befand.
Band 2, Seite 55
Rahmhof | Zeughaus daselbst
Biebergasse 2
E.202ab
Juni 1866
Am Rahmhofsthor über dem Bogen die Jahreszahl 1667, dieselbe Zahl treffen wir auch über dem Thor des Zeughauses im Rahmhof. Es ist dieses ein großes Gebäude mit einem steilen Dache und hohen steinernen weitausschauenden Giebeln, die Mauern ebenfalls bis unter das Dach von Stein und sehr dick mit tiefen Fensterblenden.
An der östlichen Seite im Hofe steht in der Mitte des Hauses ein achteckigter Treppenthurm mit einem geschweiften Helmdach geschlossen. Im Inneren des Hauses werden die Decken durch mächtige Träger von Eichenholz unterstützt. In diesem Hause, nachdem es seiner Bestimmung als Zeughaus entfremdet und die Räume und Speicher zu Magazinen eingerichtet und vermiethet waren, befand sich in den 30er Jahren bis zu dem Jahr 1848 der Malersaal des hiesigen Stadttheaters, und da ich drei volle Jahre lang als Schüler der Theatermaler Meiler und später Hoffmann in diesen Räumen arbeitete, so sind mir dieselben sammt der ganzen Umgebung vollkommen bekannt. Das ganze untere Erdgeschoß bildete das Decorationsmagazin als ein einziger ungetheilter, die ganze Länge des Hauses durchziehender Raum, zu welchem Zweck heutzutage es noch in Gebrauch ist, während die oberen Räume, in denen sich unser Atelier befand, sowie das ganze übrige Haus in eine Caserne verwandelt worden sind. In Folge dieser letzten Einrichtung wurde das Haus vielfach innen und außen durch allerhand Zweckbauten und Flickereien unangenehm entstellt. Vor demselben lag ein sehr großer Hof, in welchem sich die Thurn und Taxissche Fahrpost
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befand.
In früherer Zeit, als noch nicht die ganze Gegend mit hohen Häusern bebaut worden, konnte man von der Bleichstraße, Hochstraße, Tollgasse, Taubenhofgasse, Meisengasse u.s.w. das ganze Haus weithin sehen, und es machte, sammt dem anstoßenden Taubenhofsgebäude mit seinen stattlichen Giebeln und dem Catharinenthurm im Hintergrund einen imposanten Eindruck. S. gr. Taubenhof. Jetzt giebt es nur einige wenige Punkte, von denen aus man es übersehen kann, einer der geeignetsten davon ist die Gallerie des Catharinenthurmes.
Im Schlußstein über dem Thorbogen des Haupteinganges 1666. Auf dem Schild mit dem Adler, welches über dem Thore in Stein ausgehauen, angebracht ist 1667. Ueber dem Thor an der hinteren Seite des Hauses noch ein kleiner Adler.
Band 2
20. Juli 1873
Nachdem das Haus auf den Abbruch für 2000 fl. verkauft ist, hat seit gestern derselbe begonnen, indem alle im Inneren des ersten Stocks gemachten Einbauten herausgebrochen wurden, wodurch dasselbe auf einmal wieder in seinem ursprünglichen Zustand erschien und sich als ein 192 Fuß langer und 62 Fuß breiter Raum darstellte, dessen Decke, wie die Abb. [R0161], s.d., zeigt, auf zwei Reihen von schönen hölzernen Trägern, je neun in einer Reihe, ruht, auf den Langseiten 11, auf den Schmalseiten je drei Fenster hat. Zur
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Zeit, als es noch zum Malersaal diente, war es noch durch hineingestellte Wände in drei ungleiche Theile getheilt und eine Treppe in der südwestlichen Ecke von unten heraufgeführt. Die Träger standen in ihrer natürlichen Eichenholzfarbe und waren nur in dem Malersaal nebst Wänden und Decken weiß getüncht, im Erdgeschoß aber waren die Träger nebst den Balken roth angestrichen mit weißen Zwischenräumen zwischen den Letzteren, die von schwarzen Linien umzogen wurden, was einen sehr harmonischen und guten Eindruck hervorbrachte.
Es ist einer der wenigen Räume, die dahier bis auf unsere Zeit noch bestehen, sowie es auch einer der größten bedeckten Räume ist, die sich in Frankfurt befinden.
Die Giebelseiten des Hauses tragen auf ihren Spitzen eine Kugel und auf derselben eine Wetterfahne, deren Stange mit zierlichen Schnörkeln geschmückt ist.
Auch der Knauf auf dem Helm des Thurmes ist zierlich gegliedert und noch vortrefflich erhalten. Die Ecken des Hauses bestehen aus gewaltigen Läufern und Bindern aus Bockenheimer blauem Stein, die Fenstergewände dagegen aus rothem Sandstein, diejenige der Thürme aus blauem.
Neben dem Treppenthurm kam nach Abbruch des davorgebauten Schoppens ein seitliches Hinterhofsthor zum Vorschein, das in schöner einfacher Gliederung gehalten war. Seit langer Zeit war es vermauert.
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Bald wird nun alles verschwunden seyn und das Auge vergeblich die Zeugen früherer Zeiten aufsuchen.
Band 2
10. August 1873
Das Haus ist bereits bis auf den ersten Stock heruntergebrochen und macht als Ruine einen höchst traurigen Eindruck. An dem hinteren Theile desselben fanden sich im Erdgeschoß noch einige alte Fenster mit den ursprünglichen kleinen runden Scheiben, die man, obgleich sie vollständig erhalten waren, ohne Noth unbarmherzig zerschlug. Neben diesen Fenstern an einer Thüre ein sehr schönes Thürklopferblech, s. Abb.
Band 2
7. Januar 1874
Nachdem vor ungefähr vier Wochen laut Bekanntmachung das alte Postgebäude auf den Abbruch versteigert worden, ist man nun seit einigen Tagen mit dem Abbruch vorangegangen und dasselbe heute bereits der Erde gleich.
Band 2
20. Januar 1874
Heute wurde das alte Thor in der Biebergasse abgebrochen.
Band 2, Seite 59
Biebergasse 1 | Paradeplatz 9
E.209
22. Februar 1877
Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt das Haus aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, ist aber in seinem äußeren Ansehen bedeutend verändert worden, wie ein Blick auf das Panorama von Morgenstern zeigt, auf welchem sich dasselbe noch in seinem alten Zustand zeigt. In der Biebergasse befinden sich unter dem Ueberhang des ersten sowie des zweiten und dritten Stocks Tragsteine, auf welchen eine Art Wappen, nämlich drei Eicheln mit drei Eichenblättern ausgehauen sind, dabei befinden sich im 2. und 3ten Stock die Buchstaben I. D. R., im ersten die Buchstaben mit der Jahreszahl 1711 I. D. R.
Ob die Eicheln ein Wappenbild oder den Namen des Hauses, der mir unbekannt ist, vertreten, vermochte ich bis jetzt nicht zu ermitteln. vid. Abb. [R1537]
Band 2, Seite 61
Biebergasse 3
E.211
21. September 1877
Stammt wie das Nachbarhaus 1. aus dem Anfang vorigen Jahrhunderts, wie ein Tragstein unter dem 2ten Stock bezeugt, welcher die Jahreszahl 1711 nebst den Buchstaben E. P. trägt. Das Haus ist vielfach verändert, in dem Unterbau ist die früher mit einem Rundbogen überdeckte Thür mit einem waagerechten Sturz versehen worden, wodurch der sie umziehende Rundstock unterbrochen wurde, ferner wurde daneben Behufs der Einrichtung eines Ladens noch eine Thüre gebrochen und auf dem Dach ein Pavillon für einen Photographen aufgesetzt.

Bilder von Schütz. Wandgemälde.

Band 2, Seite 63
Bilder von Schütz. Wandgemälde.
Zeil 41 | Friedbergergasse 38 | Zeil 33 | Rossmarkt 18 | Kruggasse 8 | Stadtallee (Goetheplatz 9) | Römerberg 20 | Saalgasse 23 | Töngesgasse 61
[kein Datum]
In folgenden Häusern habe ich bis jetzt Bilder von Schütz gefunden:
Band 2
D.207.
Zeil 41, 1. Stock nach vorn.
Band 2
C.25.
Friedbergergasse 38. Drei schwedische Kronen. Hinten im Hof, Seitenbau links im Erdgeschoß.
Mainlust. Befinden sich jetzt auf der Stadtkämmerei
Band 2
D.211.
Zeil 33, v. Lersner‘sches Haus. Wurde von Herrn Dr. jur. v. Guaita gekauft und in seiner Wohnung Neue Mainzerstraße 30 angebracht.
Carben, auf dem v. Leonhardischen Gut.
Band 2
E.41.
Rossmarkt 18, Ehemaliges Städelsches Institut, an Herrn Antiquar Baer verkauft. Rheinfall bei Schaffhausen (Erzählung anzufügen, wie Städel Kunstliebhaber wurde.)
Band 2
L.83.
Kruggasse 8, Vanni im 1. Stock.
Band 2
E.50.
Stadtallee (Goetheplatz 9) im Hause des Herrn Ponfik
Band 2
I.90.
Römerberg 20, bei Frau Kahl.
Band 2
M.123.
Saalgasse 23. Hangende Hand. Im 1. Stock nach vorn. Sind vielleicht die besten, die von ihm vorhanden sind.
Band 2
G.53.
Töngesgasse 61, G.53, im ersten Stock. Dieselben waren 1847 noch vorhanden und wurden mir von der Familie Vogelsang, die darunter das Haus bewohnte, gezeigt.
Band 2, Seite [unpaginiert]
Blauehandgasse
[kein Datum]
Band 2, Seite 65
Blauehandgasse 11
I.135
Juli 1859
Ueber dem Fensterbogen im Schlußstein beifolgende Schilder mit der Jahreszahl 1716, welche die Erbauung des jetzigen Hauses anzudeuten scheint.
Das eine Schild trägt die Zeichen des Posamentier Handwerks Quasten, Knöpfe, Schnüre u.s.w., das andere einen verschlungenen Namenszug und die Buchstaben J. C. Was die Krone darüber bedeutet, konnte ich nicht ermitteln. Das Haus ist gegenwärtig von verrufenem Gesindel bewohnt.
Band 2, Seite 67
Blauhandgasse 7 | Raugrafengäßchen
I.137
Mai 1860
Das Haus hat ein kleines Höfchen, das durch eine Mauer von dem kleinen Gäßchen getrennt ist, das gegenüberder Ankergasse liegt (Raugrafengäßchen).
In dieser Hofesmauer ist eine Thür und in dieser Thür das obige Blech mit dem Klopfer.
Das Hinterhaus hat einen alten Giebel, der von dem Raugrafengäßchen aus sichtbar ist. vid. Ab. [R1221] [R1219]
Band 2, Seite 69
Blaue Hand
Blaue Handgasse 5
I.183
21. Mai 1860
Im Schlußstein über der Thür ist eine Hand ausgehauen, dabei die Inschrift
Dieses Haus steht in Gottes Hand
Zur blauen Hand ist es genannt. 1771.
Die Jahrzahl zeigt wahrscheinlich die Erbauungszeit an. Im Keller war früher ein Stein eingemauert, der sichjetzt in der Küche befindet und recht unten an der Erde angebracht ist, wo ich ihn heute sah. Es ist darauf eine Hand ausgehauen, welche aus einer Spitzenmanschette heraussieht, allein von so roher Arbeit, daß ich es nicht der Mühe werth hielt, ihn abzubilden. Es scheint der Schildstein eines früheren Hauses und war wahrscheinlich über der Hausthür angebracht.
Band 2, Seite [unpaginiert]
Bleidenstrasse
[kein Datum]
Band 2, Seite 71
Ziegenhain
Bleidenstraße 28
G.1
Mai 1860
Oben am Horststein der Brandmauer die Jahreszahl 1791. Diese Zahl bedeutet die Erbauungs- oder Restaurationszeit des Hauses nach dem im Jahre 1790 erfolgten Abbruch der Catharinenpforte oder inneren Catharinenthurmes, welcher die Straße an dieser Stelle abschloß. s. Cath. Pforte
Band 2
18. März 1866
Bei dem Abbruch des Nebenhauses [Leerstelle] F.97 stieß man auf die Fundamente des Catharinenthurmes und der ehemaligen Stadtmauer, die sich in den Keller weiter herein ziehen. Die Stadtmauer ist hier über 7 Fuß dick gewesen.
Band 2
6. März 1877
Vor einigen Tagen wurde der Abbruch des Hauses begonnen und sind bereits sämmtliche Fenster und Thüren aus demselben entfernt.
Band 2
9. Mai 1877
Ist nunmehr bis auf den Grund niedergerissen, ohne daß sich etwas besonders Interessantes gefunden hätte, ich hatte geglaubt, man würde auf die Reste der alten Stadtmauer stoßen.
Band 2, Seite 73
Bleidenstraße 20
G.6
7. April 1878
Soeben in vollem Abbruch begriffen. Das Haus hatte nach dem Graben zu ein kleines durch ein Gitter von der Straße abgeschlossenes Höfchen, aus welchem ein Akazienbaum seine mageren Zweige auf die Straße hinaus streckte.
Band 2, Seite 75
Grosses Kaffeehaus | Bleidenhaus
Bleidenstraße 12
G.10
15. Juli 1871
In der Wetterfahne die Jahreszahl 1791.
Steinhauerarbeit und sonstige Architektur stimmt in diese Zeit

[Die Seite 77 wurde bei der Paginierung fälschlicherweise übersprungen S. E.]
Band 2, Seite 79
Alter Burkhard
Bleidenstraße 2 | Holzgraben 21
G.15
11. Juli 1855
Ein Haus, das nach einer alten Abbildung, die vor mir liegt, von demselben Alter sein mag, wie das Nebenhaus G.16. Jedoch war es im Laufe der Zeiten vielfach verändert und scheint eine Hauptreparatur im Jahr 1709 erlitten zu haben, weil diese Jahreszahl auf einem Band im Kalkputz in der Mitte des Giebels angebracht war. Im Hofe stand noch ein beträchtliches Stück der alten Stadtmauer, welche soeben abgebrochen wird, und durch ihr festes Mauerwerk sowie durch ihre Dicke viele Mühe verursacht. Ueber eine klare Vorstellung der Localität nach dem Graben zu siehe das Nebenhaus 16 auf dem Panorama von Morgenstern. Bald werden beide Häuser verschwunden sein, und der Durchgang nach der Zeil, welcher höchst nöthig ist, eröffnet werden.
Weiteres über das ebenfalls in Abbruch genommene Nebenhaus siehe unter Liebfrauenberg 58.
Band 2, Seite 81
Flarrmaul
Bleidenstraße 45
K.1
30. April 1876
Dieses Haus hat den Namen Zum Flarrmaul und trug noch in den 20er Jahres dieses Jahrh. ein blechernes Schild, eine Maske mit aufgerissenem Munde darstellend, an einer Stange, welche weit in die Straße hinausragte, und doch hat aller Wahrscheinlichkeit nach das kleine Gäßchen nicht den Namen von diesem Hause, sondern in dem hintersten Winkel desselben befand sich ein altes kleines Häuschen, an dessen Thüre ein Pfortenring von Bronze sich befand, welcher einen Löwenkopf mit weit aufgerissenem Rachen darstellte, der einen Ring zwischen den Zähnen hielt. Dieser Löwenkopf hieß bei den Anwohnern des Gäßchens das Flarrmaul. Ich habe ihn selbst nicht mehr gesehen, aber diese Notiz stammt von einem alten höchst glaubwürdigen Bewohner des Hauses Zum Flarrmaul.
Was den Glauben an die Urtheilsfähigkeit und Wahrhaftigkeit dieses Mannes bei mir ungemein befestigte und erhöhte, war namentlich der Umstand, daß er mir ein während seiner dreißigjährigen Abwesenheit von Frankfurt längst abgebrochenes Haus, das seinem Aelternhause gegenüberlag und von dem ich zufällig im Besitz einer alten Zeichnung war, so genau mit allen Einzelnheiten beschrieb, daß er mir den Eindruck machte, als habe er die Zeichnung vor sich, die er doch nie gesehen; und es lagen, seitdem er weggezogen, 45 Jahre zwischen dem letzten Moment seiner Anschauung und dem Datum seiner Erzählung. Dieser Mann ist der noch lebende Consul Muck, von welchem ich eine auf meinen Wunsch ausgeführte ganz vortreffliche Beschreibung des Lebens und Treibens unter der Catharinenpforte besitze.
Unter der Catharinenpforte hieß die ganze Straße von dem Liebfrauenberg her und wurde noch zur Zeit
Band 2, Seite [82]
meiner Jugend niemals anders genannt. Der Name Bleidenstraße kam erst später auf und in den Mund des Volkes.
Band 2, Seite 83
Burkhard
Bleidenstraße 35
K.6
26. August 1869
Ein Haus mit einem hohen Pultdache und einem Nasengiebel mit Wetterfahne. Es hatte unter dem Ueberhang des ersten Stocks einen Kniestock und gehörte seiner äußeren Erscheinung nach in das Ende des 16ten oder Anfang des 17. Jahrh., obgleich schon in den allerfrühesten Zeiten es genannt wird. Mir schien es immer, als wäre es gleichzeitig mit dem rothen Löwen erbaut, an welchen es ohne Brandmauer anstößt und bestätigt der jetzige Abbruch des Hauses meine Vermuthung. Es liegt bis auf den Grund niedergebrochen und kamen dabei auf der Wand einer oberen Kammer zwischen den von den Balken eingeschlossenen Wandflächen Blumenmalereien zum Vorschein, wie ich sie bis jetzt noch nicht gesehen. Das Haus zum roth. Löwen, s.d. stammt aus dem Jahr 1613.
Auf dem Panorama, das Morgenstern im Jahr 1811 von der Gallerie des Catharinenthurms aufgenommen und welches in meinem Besitze ist, befindet sich eine sehr gute Abbildung des Hauses in seinen oberen wichtigsten Theilen. Und so wäre abermals ein Stück Jugenderinnerung dahin wie so viele andere.
Band 2, Seite 85
Rother Löwe
Bleidenstraße 33
K.7
23. Mai 1855
Gestern am 22. Mai wurde mir Gelegenheit, das Haus zum rothen Löwen einer genauen Untersuchung im Inneren unterwerfen zu können; und ich will das Resultat davon so kurz wie möglich hier niederzulegen suchen. Der Keller trägt die Spuren hohen Alters und kann dem Anfang des 14. Jahrh. angehören, denn der viereckte freistehende Pfeiler, welcher in der Mitte die Gewölbe trägt, hat seiner ganzen Struktur nach das unzweifelhafteste Ansehen hohen Alters. Er ist durch mehrfache Bauveränderungen und Reparaturen total umgewandelt und hat namentlich die Verlegung der Treppe, welche früher eine einfache Steige war, die durch eine mit einem steinernen Sturz überwölbte rundbogige Thür führte, davon eine Hälfte noch erhalten in der Mauer sichtbar ist, das Meiste dazu beigetragen. Der jetzige Besitzer des Hauses, Herr Reichardt, Bierbrauermeister, welcher mir mit der größten Bereitwilligkeit alles zeigte, ließ einen sogenannten Schrotgang anlegen und zu diesem Behuf einen großen Theil der einen Seite des alten Gewölbes einschlagen, um Raum zu gewinnen. In der einen Ecke befindet sich ein alter Brunnen, dessen Kranz aus viereckten behauenen Steinen besteht und oben entsprechend im Gewölbe ein starker eiserner Haken
Band 2, Seite [86]
darüber, um die Rolle einzuhängen. Jetzt ist derselbe außer Gebrauch und zugedeckt, allein die Anlegung von Brunnen in Kellern setzt immer ein hohes Alter des Gebäudes voraus. Im untersten Stockwerk über der Erde finden sich einige Spuren einer früheren Zeit, rohe Tragsteine, welche ebenfalls in das 14. Jahrh. zu gehören scheinen und wahrscheinlich noch Ueberreste der ursprünglichen ersten Anlage des Hauses sind.
Das Haus trägt an seiner Außenseite auf einem steinernen Träger am Eck im Gäßchen die Jahreszahl 1613, ebenso auch oben im 3ten Stock im Gesims im Holz eingehauen, und dieser Zeit entspricht auch sein ganzes äußeres Ansehen, weßhalb ich vermuthe, daß um besagte Zeit ein durchgreifender Neubau ziemlich alles ältere bis auf die wenigen angeführten Reste weggeschwemmt hat, denn in den Anfang des 17ten Jahrhunderts gehört die steinerne Wendeltreppe, welche in den ersten Stock führt und deren Pfeiler in seiner Gliederung jener Zeit angehört. Es gehört ferner dahin die ganze Anlage des Hauses, die Gallerie im Hofe im ersten Stock, mit der in dieser Zeit gewöhnlichen Verdachung und namentlich die Form und Stellung der Fenster nach dem Hofe. Letztere haben eine kleine Ueberdachung von Schiefersteinen und tragen unzweifelhaft das Gepräge des 17. Jahrh. Nach der Straße zu ist die Facade viel erneuert, doch hat sie die alte
Band 2, Seite 87
Giebelform behalten, sogar die Wetterfahne scheint noch alt geblieben zu seyn. Im zweiten Stock liegen auf einem Gang zwei Muster thönerne Bodenplättchen, welche zu 4 und 4 zusammengelegt ein Ornament bilden. Eine Sorte davon ist die bekannte vielfach hier vorkommende, welche auch im goldenen Löwen in der Fahrgasse gefunden wurde, ebenso im goldenen Traubel in der Schnurgasse, die andere Sorte war mir neu und ist die Abbildung [R0748] davon nachzusehen. Es sind 16 Blättchen, welche 4mal das Muster bilden. Nach der Aussage des Besitzers erinnert er sich, in seiner Jugend von seiner Mutter gehört zu haben, daß viele Räume des Hauses damit belegt waren, auch in Zimmern wurden sie verwendet und kommen allemal in derselben Zeit vor. Im Hofe hängt unter dem Dach der Gallerie ein schönes altes geschnitztes und in Farben und Gold ausgeführtes Wappen der Schwerdtfegerzunft; es wurde in einer alten Lade gefunden, von der einzelne Ueberreste ebenfalls noch vorhanden sind, vielleicht befand sich die Zunftstube dieses Handwerks hier und bei seinem allmählichen Erlöschen dachte niemand mehr an diese Zunft-Reliquien und sie verkamen auf diese Art. -
Das Haus bildet das Eck mit dem sogenannten Rothen Löwengäßchen, Moos-Gäßchen [?] und liegt in der inneren alten Stadt nahe am Thor und der Umfassungsmauer, denn nach
Band 2, Seite [88]
hundert Schritte, dann stand der innere Catharinenthurm, weßhalb die Lage allein schon für sein höheres Alter spricht; nach und nach verschwinden die Spuren jener Zeiten immer mehr und mehr und der reichsbürgerliche behagliche Eindruck, den diese Häuser im Inneren und Äußeren hatten, wird der jetzt lebenden Generation immer unverständlicher; deshalb widme ich diese Zeilen einem einfachen schmucklosen Bürgerhause, und es soll mich freuen, wenn nach 100 Jahren ein Gleichgesinnter durch ähnliche Studien sie wieder verstehen gelernt hat.
In dem Gäßchen liegen an dem Hause als Abweissteine verwandt die Reste eines alten Brunnenkranzes.
In dem Hause selbst befand sich ehemals auf dem Speicher desselben ein Liebhabertheater, auf welchem mein Freund [?], der berühmte Komiker Hassel seine ersten Versuche und Studien machte, wie ich aus seinem eigenen Munde erfuhr. Gewöhnlich wird erzählt, es sey das Liebhabertheater in den drei Sauköpfen gewesen, allein Hassel wird das doch am Besten wissen.
Band 2, Seite 89
Braunheim
Bleidenstraße 13 | Kleine Sandgasse 12
K.32 | K.33
Mai 1863
Steht mit dem Nachbarhaus Bleidenstraße 11 unter einem gemeinschaftlichen Giebel gebaut, unter welchem in das Holz die Jahreszahl 1597 eingehauen ist.
Das Haus hat mit dem Nebenhause zusammen gesehen noch ziemlich den alten äußeren Eindruck sich bewahrt, obgleich die Fenster eine Veränderung erfahren haben.
Es bildet das Eck mit der kleinen Sandgasse und der Bleidenstraße.
Band 2, Seite 91
Bleidenstraße 11
K.34
Mai 1863
Ist mit dem Nachbarhause kl. Sandgasse 12 K.32, K.33, Bleidenstraße 13. unter einem Giebel zusammengebaut, welcher die Jahreszahl 1597 trägt.
Dieses Haus hat sein alterthümliches Ansehen noch viel mehr bewahrt wie das Nebenhaus, indem die Fenster noch ihre erste Form besitzen. Trotzdem daß beide Häuser unter einem Giebel stehen, ist doch die Stockhöhe in Beiden eine durchaus verschiedene, was einen sonderbaren Eindruck macht, auch ist das Haus, welches das Eck mit der Sandgasse bildet, um ein Merkliches breiter.
An einem Tragstein im 2. Stock nach dem Nachbarhause 9, K.35 zu findet sich die rohe Abbildung eines Baumes mit den Buchstaben ?. L. B. Der erste Buchstabe ist verdeckt oder zerstört.
Band 2, Seite 93
Bleidenstraße 9
K.35
5. April 1878
Ein Haus mit altem rundem Giebel aus dem 16. Jahrh., sonst aber sehr verändert.
Band 2, Seite 95
Flörsheim
Bleydenstraße 5
K.37
[kein Datum]
1794 baut Herr Johann Jacob Leonhard Seuffenheldt sein Haus Flörsheim in der Bleydenstraße von Grund aus neu auf und erhält die Erlaubniß von der Gesellschaft Frauenstein, seine mit den Braunfels gemeinschaftliche Brandmauer um zwei Schuh höher machen zu dürfen. Ebenso erlaubt ihm die Gesellschaft ein Fenster mit Gesims zu machen.
Band 2, Seite 97
Rieneck
Bleidenstraße 49 | Kl. Kornmarkt 16
K.171
24. Juni 1864
Wird soeben bis auf den Grund niedergerissen. Aus der alten Zeit hatte das Haus einen Nasengiebel, welcher nach der Bleydenstraße gekehrt war, erhalten, war aber sonst ziemlich verändert, so daß nur noch die Hauptform kenntlich war.
So fällt eins nach dem anderen.
Dieses Haus ist vortrefflich in seiner alten Gestalt sichtbar auf dem großen Panorama von Morgenstern.
Band 2, Seite [unpaginiert]
Grosse Bockenheimergasse
[kein Datum]
Band 2, Seite 99
Weisse Lilie
Große Bockenheimergasse 1 | Große Bockenheimergasse 3
E.56
12. Februar 1859
Dieß Haus wurde im Jahr 1748 neu aufgebaut, wie eine Notiz beurkundet, welche sich in der Senkenbergischen Sammlung dahier befindet. Es wurde nämlich bei dem Graben des Fundamentes ein Elephantenzahn gefunden, welcher in der Sammlung aufgestellt ist und dessen Herstammung laut eines dabei liegenden Zettels damit bekundet werden soll.
Ueber der Hausthür steht eingehauen 1778.
Band 2
5. Mai 1873
Soeben wird ein Theil des Erdgeschosses zu Läden eingerichtet und die alten Fensterstöcke herausgeschlagen.
Band 2, Seite 101
Kuhornshof | Neuer Bau
Gr. Bockenheimergasse 2
E.59
18. Juli 1871
War ein Brauhaus mit einem Hofe und weitläufigen Hintergebäuden, welche sich bis in das Strohschnitter-gäßchen erstreckten. Nach der gr. Bockenheimergasse hin stand ein niedriges einstöckiges Wohnhaus mit mehreren Zwerghäusern auf dem Dach, wie die meisten Häuser jenes Stadttheiles früher waren. Die sämtlichen Gebäude wurden nebst noch anderen daranstoßenden im Jahr 1836 von den Herrn Gebrüdern Heitefuss erkauft, abgebrochen und von Grund auf das jetzt noch stehende stattliche Haus aufgeführt, das mit seinen Hintergebäuden bis in die Kalbächergasse reicht.
Im März 1836 begann der Abbruch, wie mir der damalige Bewohner des Hauses, der Sohn des Glasers Ransch mittheilte, indem schon während ihres zu dieser Zeit stattgehabten Auszuges angefangen wurde, theilweise das Dach abzudecken.
Besondere architektonische Merkwürdigkeiten vermochte ich von dem Hause nicht zu erbringen.
Band 2, Seite 103
Gr. Bockenheimergasse 6
E.61
Mai 1860
An einem mit dem Hause 8 gemeinschaftlichen Tragstein 1679. G. F. s. Abb. [R1237] [R1243] [R1244]
Band 2, Seite 105
Gr. Bockenheimergasse 8
E.62
Mai 1860
Anno 1711 an einem Tragstein am Eck.

Die Marke im dritten Stock wiederholt. s. Abb.
Band 2, Seite 107
König von Preussen | Deutscher Hof | Harmonie
Große Bockenheimergasse 9 | Alte Rothehofgasse 4
E.64
Mai 1860
Am Hinterhause des Hauses zum „König von Preussen“ findet sich gemeinschaftlich mit dem Eckhaus
1658 an einem Tragstein 2. Stock
1658 an einem Tragstein 1. Stock.
Band 2
16. Dezember 1874
In diesem Hause lagen auf dem Speicher eine Anzahl Privatpapiere und Briefe, welche Beziehungen Goethes zu Gretchen enthielten und von dem Hausarzte der Familie Goethe‘s, dem Dr. Burggrave herrührten; dieselben fanden sich bis zu dem Jahr 1840 daselbst aufbewahrt und wurden, ohne daß man ihren Inhalt geprüft als Makulatur verkauft. S. Kriegk. Senkenberg, p. 327. Herr Professor Kriegk hatte die Güte, mir über diese Angelegenheit persönliche Mittheilungen zu machen.
Band 2
29. Mai 1877
An dem Hinterhaus, Alte Rothehofgasse 4 (jetzt 16) findet sich über einer Thüre ein Wappen, das halb zerstört, d. h. absichtlich flachgehauen ist, so daß man die Figuren der Schilder nicht mehr erkennen kann. Auf dem ziemlich erhaltenen Helm ein Mann, der einen Stab oder eine Waffe in der Rechten hält. Ist sehr schwer zu entziffern.
Band 2, Seite 109
Gr. Bockenheimergasse 11 | Eck mit der alten Rothehofgasse
E.65
Mai 1860
1658 an einem Tragstein 2. Stock
1658 an einem Tragstein 1. Stock
gemeinschaftlich mit dem Nachbarhaus Alte Rothehofgasse, s.d., welches das Hinterhaus des Gasthauses König v. Preussen ist.
Band 2, Seite 111
Gr. Bockenheimerg. 39
E.101
Mai 1860
Gehört ohne Zweifel wie das Nebenhaus 37,39, E.102 in das 17. Jahrj. Schöne Tragsteine mit Köpfen unter dem Ueberhang des ersten Stocks.
Einer davon ist weggenommen und liegt im Hofe. s. E.102. Schön geschnitzte Hausthüre.
Band 2, Seite 113
Gr. Bockenheimergasse 33
Gr. Bockenheimergasse 33
E.103
11. Juli 1860
An einem Tragstein unter dem ersten Stock an der Seite nach dem Hause 31, E.104, 1710. J. M. B., auf einem anderen auf der entgegengesetzten Seite 1629. J. R., sodann auf einem Schilde ein Hake und ein Grabscheit. Ist wahrscheinlich von einem Gärtner erbaut.
Band 2, Seite 115
Weisser Och[s]
Gr. Bockenheimerg. 35 | Gr. Bockenheimerg. 37 | Kl. Bockenheimerg. 18
E.102
Mai 1866
Das Vorderhaus 35 ist einstöckig mit steilem Dach und Quergiebel, über der Hausthüre auf einem Schild ausgehauen ein Ochse nebst J. P. P. 1744. Am Tragstein des zweiten Stocks nochmals das Bild eines Ochsen, jedoch sind alle diese Darstellungen von so roher Arbeit, daß ich es nicht für die Mühe werth erachtete, sie abzubilden.
Der große Hof mit einem hohen Hinterhaus, welches ungefähr im Anfang dieses Jahrh. erbaut ist, hat auf der Bockenheimergasse seinen Eingang durch ein rundes Thor, das sich an das Haus 37 anschließt. Die alten Brandmauern des Hinterhauses, das zu einem Lagerhause erbaut ist, sind erhalten und zeigen nach der kleinen Bockenheimergasse hin die Jahreszahlen, welche die Zeit ihrer Erbauung angeben. s. Abb. [R1234]
Auf dem Horststein der Brandmauer eine Wetterfahne mit der roh in Blech geschnittenen Figur eines Ochsen.
Neben dem Thor im Hofe liegen die Schalen eines alten Ziehbrunnens nebst einem dem Hause 39 bei Gelegenheit der Einrichtung von Läden entnommenen gut gearbeiteten Tragstein.
Band 2
8. September 1876
Mein lieber Freund Brozzi, welcher der Eigenthümer der Localitäten war, ist vor einigen Wochen verstorben und hat die hies. kath. Gemeinde zur Erbin dieser Häuser gemacht, welche dieselben vielleicht unter den Hammer bringen wird.
Band 2
2. Oktober 1880
Die Hinterhäuser werden soeben zu einer Schule hergerichtet.
Siehe auch:
Band 2, Seite 117
Gr. Bockenheimergasse 31
E.104
11. März 1861
Am Vorderhaus an einem Tragstein unter dem ersten Stock I. A. P. und 1629, an dem vorderen Stein I AB. 1710.
Band 2, Seite 119
Große Bockenheimergasse 19
E.110
11. April 1856
Ein einfaches Bürgerhaus, seiner originellen Form wegen abgebildet, s. Ab. [R0915]
Wurde abgebrochen 11. April 1856.
Band 2, Seite 121
Grosse Bockenheimergasse 13 | Eck alte Rothehofstrasse und Kleine Bockenheimergasse
E.113
Mai 1860
Eine mit sich durchschneidenden Stäben profilirte Thüre, massiv in Stein, sodann an einem Tragstein unter dem 1ten Stock beifolgende Zeichen, welche wahrscheinlich die des Steinmetzenhandwerks sind.
1547 unter dem nach der Alten Rothehofstraße hin gekehrten Giebel eingehauen.
Band 2
12. März 1865
Am Eck nach der Großen Bockenheimergasse neben der Hausthür ein Tragstein unter dem ersten Stock einfach, aber von guter Form. War, so lange es mir denkt, ein Bäckerhaus, mit massivem steinernem Unterbau.
Ist soeben beinahe schon ganz abgebrochen und soll von Grund aus neu aufgebaut werden. s. Abb. [R1248] [R1241]
Band 2, Seite 123
Kaiserhof
Große Bockenheimerg. 36
E.136
30. Juni 1858
Am dem Hause E.136 fand ich beifolgendes Wappen der Familie Kellner und Zum Jungen mit einer halb zerstörten Jahreszahl ??88, wahrscheinlich 1588.
Dasselbe Wappen war noch verschiedene Male vorhanden; ich hatte den Hof in einigen Jahren nicht besucht; plötzlich fiel es mir ein, doch hinzugehen und dieselben zu zeichnen, da waren die alten Gebäude durch neue ersetzt, so eben fertig geworden, und Alles fort bis auf diesen einzigen Stein, „tempora muntantur“!
Band 2
5. Juni 1863
So eben sind alle alten noch übrigen Bauten bis auf den Grund niedergerissen, es kam Kellergewölbe mit Pfeilern zu Tage, sodann schöne hölzerne Träger mit sehr rein profilirten steinernen Untersätzen. Alles fort! auch das alte letzte Wappen zerschlagen.
Band 2, Seite 125
Gr. Bockenheimergasse 32
E.137
Mai 1862
Über dem Thorbogen im Gäßchen I. V. W. 1732.

An einem Brunnen trog im Hofe I. V. W. AM.
Die Mauer neben dem Thore im Gäßchen ist sehr alt und theilweise aus den Resten eines älteren Gebäudes aufgeführt, es finden sich mitunter sehr große Steine darin sowie behauene Stücke, unter andern im Sockel.

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