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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Band 1 - Buchstabe A

Adler. Stadtwappen Reichswappen

Band 1, Seite 1
Adler | Stadtwappen | Reichswappen
1455
Adler | Stadtwappen | Reichswappen
[kein Datum]
Am Rententhurm, 1 Reichsadler, 2 Stadtadler, Stein
Band 1
1456
Am Fahrthor, 1 Reichsadler, 2 Stadtadler, Stein
An der Stadtwaage, 3 außen, 2 am Kamin, 1 Malerei
An der Friedberger Warte, 1 Reichsadler, 2 Stadtadler, Stein
An der Sachsenhäuser Warte, 1 Reichsadler, 2 Stadtadler, Stein
Band 1
1511
Rechenei Amt, 1 Stadtadler, Stein, bemalt
Band 1
1426
Am Eschenheimerthurm, 1 Reichsadler, 1 Stadtadler, Stein
Am Galgenthor, 1 Reichsadler, Stein
Am Leinwandhaus, 1 Stadtadler, Holzgeschnitzt, Thüre
Am Nürnbergerhof, 2 Stadtadler im Gewölbe, Stein
Am Pfarrthurm, Glocke Carolus, 1 Stadtadler, Guß
An der Stadtbibliothek, 1 Stadtadler, Buch, Guß
Am Römer, Gitter an der Kaisertreppe, 1 Stadtadler, Eisen
Am Archiv, Gewölbe Schlußstein, 1 Stadtadler, Stein
Band 1
1462
An der Judenschule, 2 Reichsadler, 1 Stadtadler, Malerei
Am Römer, Brandmauer, Limpurgergasse, 1 Stadtadler, Stein
Am Römer, Paulsplatz, 1 Stadtadler, Stein
An der Hl. Geistkirche, 1 Stadtadler, Schlußstein, Stein
Band 1
1667
Am Rahmhof, Zeughaus, 2 Stadtadler, Stein
An der Constablerwache, Wetterfahne, Thurm, 1 Stadtadler, Blech
An der Leonhardskirche. Thurm, Wetterfahne, 1 Reichsadler, Eisen
An der Stadtmauer, Töngesgasse, 5 Stadtadler, Stein, s.d.
An der Stadtmauer, Fahrgasse, mehrere, Stein, s.d.
An der Stadtmauer, Graben, Hinterhäuser, Töngesgasse, s.d.
Am Weinmarkt, am Revisionsgebäude, s.d.
Band 1, Seite [unpaginiert]
Affenthor | Sachsenhausen
[kein Datum]
Band 1, Seite 3
Affenthor
Juli 1858
Unter den Acten des Processes in Sachen Freieisen auf Todtschlag des Holzinspector Eichenauer anno 1757 Band 77 befindet sich eine genaue Zeichnung des äußeren Affenthores wie es damals war, sie ist von dem Stadtgeometer Heinrich Hahn aufgenommenn Ho und ziemlich deutlich. Näheres darüber Archiv für Frankf. Geschichte u. Kunst, Band II, 8. Heft, p.157. Der Anfang des Abbruchs des ehemaligen Affenthores wurde am 1. März 1810 gemacht. Die Abb. [RS0035] zeigt den Zustand desselben am 26. März und ist nach einer Zeichnung des Herrn Schöffen Usener copirt.
Band 1
Juni 1874
Soeben hat man angefangen den letzten Theil des ehemaligen Grabens vor dem Affenthor gegen dem Kirchhof über auszufüllen. Er diente den anbei gelegenen Häusern als Gärten und wird nun wahrscheinlich ebenfalls mit Häusern bebaut werden.
S. Archiv für Geschichte und Kunst, Band II, Heft 8, Seite 157, Anmerkung.
Band 1, Seite 5
Lahmer Esel
Am Affenthor 8
N.30
17. August 1866
Die Abbildung [RS0037], welche das Haus von der Außenseite zeigt, ist nach einer im Jahr 1836 von mir nach der Natur gemachten genauen Zeichnung angefertigt; mittlerweile hat das Haus einige Veränderungen erfahren, welche sich jedoch nur auf die Stellung der Fenster im Erdgeschoß bezogen, so wie sie auch die Entfernung der vor der Hausthüre liegenden Treppentritte in sich schloß, welche durch die namhafte Erhöhung des Bodens und Anlegung eines Trottoirs vor dem Hause nöthig wurde. Sonst ist es unverändert geblieben und gibt ein Bild der alten Zeit in welcher das alte Affenthor mit seinen Wällen und sonstigen Befestigungen noch bestand.Das Haus verdankt seine Entstehung wahrscheinlich der zweiten Hälfte des 16. Jahrh., eine Jahrzahl konnte ich zwar nicht daran entdecken, doch zeigen es mir verschiedene Formen und Profile, die sich daran vorfinden, an. Die Eingangsthüre ist mit einem gut profilirten Spitzbogen überdeckt und die Fenster des unteren Stocks stimmen in ihren Abkantungen in dieselbe Zeit, auch die Ecke des Hauses ist aus schweren Werkstücken aufgeführt, und die Giebelseite, welche in das durch den in diesem Jahrhundert statt gefundenen Bau des Hauses 10 am Affenthor entstandene Gäßchen steht, sah früher gegen die Stadtmauer. In dieser Giebelseite befanden sich außer einem einzigen Fenster und einer 8 Fuß über dem Boden liegenden
Band 1, Seite [6]
Thür, zu der von außen keine Treppe führt, keine weiteren Öffnungen. Diese Thüre, welche direkt mit der im Inneren des Hauses daran vorbeiziehenden Treppe in Verbindung steht, ist nunmehr ohne jedweden Verschluß ganz offen und an der Schwelle derselben ein Wasserstein mit einem Ablauf in das Gäßchen angebracht. Auch giebt die starke Mauer den Beweis, daß dieß die dem feindlichen Geschosse zugekehrte Seite war. Sie ist nebst der Wand, worin die Thüre mit dem Spitzbogen angebracht ist, der älteste Theil des Hauses und vielleicht noch älter als die oben angeführte Zeit, denn es ist leicht möglich, daß im 16. Jahrh. das alte Haus baufällig geworden war und theilweise durch ein neues Hinterhaus ersetzt wurde. Auch befinden sich auf der mehrerwähnten Giebelwand, da wo der Giebel aufsitzt, mehrere stark um ihre ganze Dicke aus der Mauer heraustretende Tragsteine, welche eine frühere Verdachung dieses Theils oder einen sonstigen Anbau bekunden. s. Abb.
Im Hausgang findet sich ein alter Wandschrank mit Schnitzwerk aus dem 16. Jahrh.. Der Hinterbau im Hof ist höchst interessant und ganz in alter Form und Farbe erhalten; es ist ein Holzbau mit steinernem Untersatz, dessen erster Stock auf zierlichen, höchst geschmackvollen Tragsteinen ruht, s. d. Abb. [RS0038], welche den Träger unter dem Eck darstellt. An ihm befinden sich zwei Wappenschilder, deren eines eine Kanne, das andere einen Ochsenkopf
Band 1, Seite 7
trägt, letzteres finden wir noch einmal an einem von Holz geschnitzten Träger, welcher nicht weit von dem Eck ebenfalls unter dem ersten Stock sich befindet, sowie zum dritten Mal über einem thorwärtigen Eingang des Hinterhauses als Schlußstein. Das alte Holzwerk der Rückseite des Hauses, von Rauch und Wetter gebräunt, der schöne geschnitzte Eckbalken, dessen untersten Theil wir auf der Abbild. des Trägers gewahren, - er trägt die Jahreszahl 1642 – sowie der Lehmbewurf, der die Zwischenräume zwischen den Balken ausfüllt, machen zumal, wenn bei etwas gesunkener Sonne der im benachbarten Hofe stehende hohe und dichte Akazienbaum mit seinen herüberragenden Aesten flüchtige, bewegliche Schlagschatten darauf wirft, einen höchst malerischen Eindruck. Längst hat auf dieser hinteren Seite das Wetter allen Anstrich von dem Holze und den Steinen weggewaschen und stehen letztere in ihrer natürlichen rothen Sandsteinfarbe da, auf der Vorderseite nach der Straße zu, wußte sich ein rother Anstrich lange zu behaupten, bis auch er bei der oben erwähnten Veränderung der Fenster einem neuen Kalkputz weichen mußte. Wer das Aeußere des Hauses betrachtet, vermuthet die ungewöhnlich reiche Ausstattung des Hinterhauses nicht, sie ist vielleicht das Einzige noch ganz im alten Entstehungszustande befindliche Exemplar eines Wohnhauses jener Zeit; ob der mehreremale angebrachte Ochsenkopf und die Kanne wirkliche Wappen und die der Erbauer sind, oder bloße Handwerks-
Band 1, Seite [8]
zeichen ein Metzger und Schankwirth sein sollen, konnte ich bis jetzt nicht ermitteln. Die Räume im Innern sind klein und niedrig, doch aber führt eine massiv steinerne Wendeltreppe bis in den ersten Stock und finden sich überhaupt vielfache Spuren des ehemaligen Aufwandes bei seiner Erbauung vor, welche jedenfalls auf einen wohlhabenden Besitzer schließen lassen.
In einem der nach der Straße sehenden Zimmer liegt noch ein großes Stück eines alten Plattenbodens aus verzierten Plättchen von gebranntem Thon zusammengelegt. Es ist das allbekannte Muster und schon mehreremale abgebildet, weßhalb ist es hier unterlasse. Unmittelbar an dieses Haus muß die innere Seite der ehemaligen Affenpforte stoßen, so daß es bei dem Eingang das erste Haus linker Hand gewesen. Woher der sonderbare Namen zum lahmen Esel kommt, konnte ich nicht erfahren.
Band 1
23. März 1870
Am 15ten wurde der Abbruch des Hauses begonnen und liegt dasselbe bereits theilweise in Trümmern. Mit ihm fällt ein höchst merkwürdiges und charakteristisches Exemplar alter Häuser weg.
Das kleine Nebenhäuschen wurde im Jahr 1829 erneuert, wie eine an demselben angebrachte Steinplatte ausweist, welche diese Jahreszahl trägt.
Band 1, Seite [unpaginiert]
Allerheiligengasse
[kein Datum]
Band 1, Seite 9
Allerheiligengasse 63
B.6
5. Juni 1858
Das nach der Straße hin gelegene Vorderhaus stammt aus dem Jahr 1709, wie eine Wetterfahne auf dem Giebel desselben zeigt, welche die Inschrift G.K. 1709 trägt, neben diesem Hause ein großes Thor, durch das man in einen geräumigen Hof gelangt, dessen Ost- und Südseite von Schoppengebäuden und Lagerhäusern eingenommen wird, während die südwestliche Eck desselben von einem Garten gebildet wird, der durch ein eisernes Gitterthor von dem Hofe abgeschlossen ist und dichtes Buschwerk trägt, über dessen Gipfel die Giebel der Hinterhäuser der Judengasse malerisch herübersehen. s. Abb. [R0253]
Im Hofe rechts ein Mittelbau, der aus der ersten Anlage herzurühren scheint, denn über seinem Thore befindet sich ein Schlußstein mit der Jahreszahl 1679 und einem Wappen oder vielmehr ein mit einem Helme geziertes Wappenschild, auf dem sich die in der Abb. [R1310] gegebenen Hausmarken befinden. Die Sterne kommen bei den Marken vielfach vor, ohne daß mir deren Bedeutung bis jetzt klar geworden ist. Auf dem Helm stehen drei Federn oder Kornähren. An dem Hause selbst steht ein alter Ziehbrunnen, in den man eine Pumpe gestellt hat, daneben ein großer steinerner Brunnentrog. Das Ganze scheint ein adeliges Besitzthum gewesen zu seyn. Unter dem Thorbogen und im Innern dieses Hauses befinden sich Thüren mit rundbogigem Sturz und in den oberen Stockwerken große Räume mit schweren Trägern von
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Eichenholz, welche das Deckengebälk tragen. Die Bestimmung dieses Baues deutet auf ein Lagerhaus, früher ist es ein Brauhaus gewesen.Vielleicht deuten die drei Aehren auf dem Helme darauf hin.
Band 1, Seite 11
Allerheiligengasse 53
B.10
10. Juni 1861
An dem Tragstein unter dem 1ten Stock I.I.M. 1692 – wahrscheinliche Erbauungszeit
Sonst ist an dem Haus nichts zu bemerken, indem es nach oben vielfach verändert ist.
Band 1, Seite 13
Palmbaum, grosser
Allerheiligengasse 45 | Hinter der Südmauer 24
B.32
Mai 1862
Ist das Eck mit der Judenmauer und wurde im Jahr 1830 von Grund auf neu erbaut. In diesem Hause wurde am 18. 2. 1752 der große Dichter Klinger geboren, und erst später war seine Mutter, deren äußere Verhältnisse sich ungünstig gestaltet hatten, gezwungen, das Haus B.162 in der Rittergasse (jetzt Klingergasse) s.d. zu beziehen und wurde deßhalb Letzteres fälschlich von Frau Belli-Gontard in dem Buch „Leben in Frankfurt a.M.“ Seite 141, Band 10 als sein Geburtshaus bezeichnet. Näheres findet sich in einem guten Artikel in der Didaskalia Jahrgang 1840, 28-29. 9. No. 272.Dieser Artikel berichtigt nämlich seinen bereits am 12. 9. in demselben Blatte erschienen, nach mündlichen Aussagen des hochachtbaren Herrn Hofrath Dr. med. G. F. Hoffmann sen. verfassten Aufsatz, sowie einen Artikel, welcher in dem Gutenbergeralbum erschienen war.Darauf erfolgte in Nummer 280 von Herrn Dr. Hoffmann eine vollkommene Anerkennung dieser Berichtigung, welche umso wichtiger ist, als dadurch aller Streit mit einem Schlage entschieden ist und die Angaben der Frau Belli-Gontard hinfällig machen.
Band 1
November 1865
Was Herr Dr. Volger über Klingers Geburtshaus muthmaßt und sagt, beruht wohl ebenfalls auf einer irrtümlichen Anschauung und wird durch obige Aufsätze ebenfalls vollkommen widerlegt.
Das oben angeführte Material, welches ich nach langem Suchen in der Didaskalia entdeckte, sowie die Broschüre Erinnerungen des Großherzogs Georg von Mecklenburg-Strelitz, in welcher ich jener Notiz begegnete, das Buch kommen ließ und meinem Freund Dr. Th. Creignach mittheilte, bilden einen Haupttheil seiner vortrefflichen Abhandlung über Klingers Geburtshaus, welche in
Band 1, Seite [14]
dem XXV. Bande der Preußischen Jahrbücher abgedruckt ist und uns Beiden ihre gemeinschaftliche Entstehung verdankt.
Band 1, Seite 15
Schwarzer Hirsch
Allerheiligengasse 33
B.38
13. September 1876
Im Schlußstein des Thorbogens 1715. Der hintere Theil der Vorderhäuser, dessen nach der Straße gerichtete B.38Fronte bis zum Dach massiv ist und einen steinernen Giebel hat, steht auf sehr starken, jedoch dabei zierlichen hölzernen Trägern, welche der Durchfahrt ein eigenthümliches und malerisches Gepräge verleihen, wozu die dabei stehenden Nußbäume das ihrige beitragen. Es ist eines der stattlichsten Häuser, dessen nach dem Hof gerichtete Seite von den ebengenannten Bäumen beschattet wird und mit ihrem Schiefersteinbeschlag und der alten Treppe einen höchst behaglichen Eindruck macht. Es besitzt einen großen Hof und weitläufige Hintergebäude, die auf den alten Judenfriedhof stoßen. Die ganze Anlage gehört dem vorigen Jahrhundert an.
Siehe auch:
Band 1, Seite 17
Allerheiligengasse 17
B.46
28. Februar 1866
In diesem Hause wohnte der Häfnermeister Benkard, am 28. Juni 1794 blieb Morgens dessen Wohnung verschlossen, die Nachbarn wurden nach einiger Zeit aufmerksam, klopften an der Thüre, und da dieselbe nicht aufgethan wurde, machten sie Anzeige, worauf von der Behörde geöffnet wurde. Hier fanden sie den Häfnermeister Benkard mit auf den Rücken gebundenen Händen, und niedergekauert an die Füße eines Schrankes in der Wohnstube festgeknebelt, dessen Frau aber mit eingeschlagenem Hirnschädel todt im Bette. Räubern, welcher jedoch Sigler um so weniger Glauben schenkte, als Benkard ein ganz reines Hemd, an welchem die Bügelbrüche sich noch vorfanden, anhatte. Der Aktuarius Sultz, später Criminalrath, protokollirte Alles genau, und B. wurde als des Mordes dringend verdächtig ins Gefängniß gebracht. In der eingeleiteten Untersuchung läugnete er jedoch hartnäckig, gestand aber, als ihm ein Selbstmordversuch, den er mit einer kleinen Scheere gegen sich ausführen wollte, mißlungen, am 18. 9. desselben Jahres, vollständig ein, worauf er auf eingeholten Rath auswärtiger Rechtsgelehrten, nämlich der Universitäten Marburg und Halle zum Tode durch das Rad verurtheilt wurde.
Da der Katharinenthurm, auf welchen sonst die zum Tode Verurtheilten gebracht worden, nachdem ihnen das Todesurtheil mitgetheilt war, und wo sie bis zur Abführung auf den Richtplatz verblieben, abgebrochen war,
Band 1, Seite [18]
so wurde nun dafür die Hauptwache bestimmt. Als er nach geschehener Publikation des Urtheils zurückgebracht wurde, und ihm dort an der Thüre der Consistorialrath Conrad Deeken und der Pfarrer Sand zu ihm traten, ihm Trost zuzusprechen, rief er diesen unbefangen zu: „Herr Parrer, wissese schonn, ich wer gereddert“, was die Geistlichen beinahe bis zur Ohnmacht erschütterte.
Nachdem das gesprochene Urtheil alle Instanzen durchlaufen, wurde ihm der Stab gebrochen. Criminalrath Sigler hatte zu diesem Ende von einem Dreher kleine Stäbchen, rund mit eingedrehten Kerben des sicheren Bruches wegen, anfertigen lassen.
Als nun dem Inquisiten das zerbrochene Stäbchen vor die Füße geworfen wurde, hob es derselbe gleichgültig auf und paßte die zerbrochenen Enden aneinander, dabei äußernd „Ich habe so etwas doch in meinem Leben noch nicht gesehen.“ Am Tage seiner Hinrichtung 7. Juni 1799 verlangte er von der Henkermahlzeit den Theil eines gewissen Gerichtes (Fisch) und ein Glas Wein, welches ihm auch verabreicht wurde; bei seiner hierauf erfolgten Abführung nach dem auf dem Roßmarkt vor dem jetzigen Englischen Hofe befindlichen Schaffotte, dessen Einrichtung er von dem Fenster seines Gefängnisses mit angesehen hatte, äußerte er gegen die Zuschauer, an welchen er vorüberging, wohlgemuth und unter Verbeugungen „Wir sehen uns wieder.“
Kurz darauf fiel sein Haupt unter dem gewandten Schwerdte des Scharfrichters Hoffmann, welcher an dem Inquisiten seine erste Exekution vollzog.
Nach genauen Auszügen aus den Criminal-
Band 1, Seite 19
akten, und einer mündlichen Mittheilung meines Freundes Dr. Pfeiffer, dem die erzählten Thatsachen von dem Criminalrath Sultz selbst mitgetheilt worden sind, auch hat ihm derselbe noch eins der Stäbchen gezeigt, von welchen eins über Benkard gebrochen wurde.
Nachträglich muß berichtet werden, daß ihm auf sein Gnadengesuch die Strafe von poena rotae in poenam gladii umgewandelt worden.
Band 1, Seite 21
Allerheiligengasse 6
B.67
13. September 1876
An einem Tragstein unter dem ersten Stock ein Wappenschild mit den Buchstaben P. W. – Das Haus ist jünger als das Nachbarhaus No. 8
Band 1, Seite 23
Allerheiligengasse 8
B.68
13. September 1876
Massiver Unterbau etwa aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. Als Thürsturz ein gut gegliederter Segmentbogen nebst einem Träger unter dem ersten Stock mit einem vortrefflich gehauenen Löwenkopf.
Band 1, Seite 25
Allerheiligengasse 38
B.140
Mai 1862
Unter dem Tragstein des ersten Stocks 1726. Das Haus ist jedoch vielfach verändert und wurde mit dem Nachbar-Hause 40 zu gleicher Zeit aufgeführt.
Band 1, Seite 27
Strassburger Hof
Allerheiligengasse 40
B.141
Mai 1862
An einem Tragstein des ersten Stocks 1726. Das Haus ist jedoch vielfach verändert und wurde mit dem Nachbarhaus 38, B.140, s.d. zugleich aufgeführt.
Band 1, Seite 29
Weisse Katze
Allerheiligengasse 52
B.173
Mai 1862
Im Hofe über dem ehemaligen Einfahrtsthor in Stein gehauen die Wappen der Familien Scheiden u. Weiss B.173v. Limburg. Früher stand eine schöne große Linde in dem Hofe mit einem steinernen Kreuz um die Wurzeln. Sie ist aber gefällt und ein junges Bäumchen an ihre Stelle gesetzt worden. Der alte Wurzelstock liegt daneben. Das Haus wurde aller Wahrscheinlichkeit nach im vorigen Jahrh. neu aufgebaut, und vor zwei Jahren einen Stock höher gemacht, wodurch es seinen eigenthümlichen Charakter einbüßte.
Es gehörte der Familie von Holtzhausen, ist aber seit einigen Jahren in andere Hände übergegangen. Es hat weitläufige Hinterbauten und die Häuser 1. 3. 5. 7. Im Holtzhausengäßchen B.172, B.171, B.170, B.169 gehören ebenfalls der Familie v. Holtzhausen. s. Abb. Wappen.
Eine gute Abb., welche ich vor dem Umbau von dem Haus angefertigt habe, befindet sich in dem Besitz der
Familie.
Siehe auch:

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