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Bild von Reiffenstein
Carl Theodor Reiffenstein (1820-1893)
Landschaftsmaler und Frankfurter Bildchronist
Reiffensteins „Sammlung Frankfurter Ansichten“ gehört zum Gründungsbestand des Historischen Museums. Der Künster verkaufte sie 1877 der Stadt. In 2.000 Aquarellen und Zeichnungen sowie auf 2.400 Manuskriptseiten hielt er das alte Frankfurt fest.

Suchergebnis für Phönix

Band 6, Seite [88]
Das Eigenthum war hiernach von 1654-1834 in der Malapert‘schen Familie, d.h. 180 Jahre.
Außer dem umstehend Mitgetheilten, welches [ich] bis auf die Erbschaftsangaben fast sämmtlich in den Akten bestätigt gefunden habe, sind nachfolgende Angaben von Interesse:
Act. 12. Juli 1655. Baubescheid wegen des neuen Lang Baues nächst der Mauer.
23. Sept. 1658, Sonntag den 23. Sept. 1658. Ist Herrn David v. Malapert, Bürger und Handelsmann, dahier, vergünstigt worden, in seiner Behausung hinten in die Mauer auf dem Hirschgraben gegen den Solms‘sischen Hof über ein Thor zum Einfahren brechen zu lassen.
pro copia aus der Stadt Frankfurt Bau-Protocoll
1680 & 1681 fanden zwischen Susanna Malapert geb. Dufay, Wittwe des Residenten Abraham Malapert und Remigius Priem, Johann Arnon und Joh. Adolph Lersner wegen einer gemeinschaftlichen Mauer Streitigkeiten statt, worüber sich später verglichen wurde.
1746 u. 1747 wird das Haus zum Salzhaus genannt, von Herrn Major v. Malapert neu aufgebaut durch Maurer Trossbach jun. und Zimmermann Bachmann. Es tritt hier in den Akten der Name Salzhaus zum erstenmal vor.
1747 Bewilligung die Anlegung eines Abtritt Fryloches auf der Straße des kl. Hirschgrabens dem Solms‘schen Hof gegenüber.
1787 Erlaubniß zur Anlegung eines bedeckten Flosses auf dem Hirschgraben.
1787-1788. Baupolizeilicher Proceß zwischen Kammerherrn Freiherrn Friedrich Wilh. von Malapert gegen den Handelsmann Kelchner wegen des letzten Abtritt neben der gemeinschaftlichen Mauer. Zum Vortheil des ersteren entschieden.
1788, 22. Juni wurde erlaubt, ein Fenster in den Stall auf dem großen Hirschgraben ordnungsmäßig verändern zu lassen.
1790, 16. Feb. übernimmt laut Vertrag der Brunnenschulz Dominicus Hoelm [Hoehn?], die beiden Brunnenmeister Christoph Ludwig Bachmann, Johann Friedrich Soehnlein vom Rosenbrunnen auf 6 Jahre die Abfuhr des Gassen-Grundes, Kübel, Koth u. Kehricht, das Eisen zu Nutz des Freiherrn v. Malapart Feldgüter.
Gefällige Mittheilung des Herrn Bachmann, Beamter der Versicherungsgesellschaft Phönix, dahier, 1874.
Siehe auch:
Band 9, Seite 233
Phönix
Roßmarkt 11
F.102
22. November 1863
Ein Haus, welches von außen ganz modern aussieht, aber in seinem Inneren noch mehrere interessante alte Ueberreste aus seiner ersten Erbauungsperiode bewahrt. Es wurde von Herrn Alexander Gontard, dessen Wittwe es auch noch jetzt bewohnt, im Jahr 1844 in seine jetzige Form gebracht, weithin kenntlich durch das in Eisenblech kunstvoll getriebene Bild, ein Phönix, welcher, aus den Flammen sich emporschwingend, auf dem Giebel des Hauses steht. Er befand sich auch bereits auf dem Hause, als Herr Gontard die oben angeführte Restauration übernahm, und wurde, neu hergestellt, wieder auf dem Neubau an derselben Stelle aufgerichtet, nachdem das Haus um einen Stock erhöht worden war. Aus seinem Originalzustande war das Haus bereits früher gebracht worden. Noch zur Zeit, als Herr G. es schon besaß, befand sich über dem Eingangsthor folgende Inschrift, welche bei der Reparatur verschwand:
Almae paci beatae tranquilitati
et fideli hospitalitati sacra.
(Wohltätigem Frieden, glücklicher Ruhe und treuer Gastfreundschaft geheiligt).
Unter die Ueberreste des ursprünglichen Hauses, welches wahrscheinlich im 16. Jahrh. erbaut wurde und das, wie oben erwähnt, bereits ehe es in Herrn G. Besitz kam, eine durchgreifende Reparatur, wie es scheint, im vorigen Jahrhundert auszustehen hatte, gehört ein unten bei dem Eingang rechts im Thorweg liegendes
Band 9
4. November 1864
Frau Wittwe Gontard, die jetzige Besitzerin des Hauses, erzählte mir noch Folgendes:
Dieß Haus zur goldenen Kette, s.d., gehörte früher der Familie Gogel und war durch einen Garten, dessen Stelle der 1803 erbaute englische Hof jetzt einnimmt, mit dem Hause zum Phönix verbunden. Die Familien Gogel und Gontard waren durch Heirath zusammen verwandt.
Im Anfang dieses Jahrhunderts nun, erinnert sich Frau Gontard, in dem Hinterhause noch die Fußböden mit Marmorplättchen in Mustern belegt gesehen zu haben; ferner seien in einem Stall und in einer Waschküche die Decken reich mit Stuck verziert gewesen, sowie in dem Vorderhause mehrere Zimmer sich befanden, in denen die Wände mit Gobbelin-Tapeten bedeckt waren, und im zweiten Stock ein Zimmer gepreßte lederne Tapeten mit Goldverzierungen hatte. Noch eine Eingangsthüre, die zu dem jetzigen Gemüskeller führt, ist in reicher und geschmackvoller Steinmetzenarbeit verziert. Jedenfalls gehören die meisten der ebengenannten Dinge der ersten Erbauung an, die von reichen Besitzern ausgeführt worden sein muß und in das Ende des 16. Jahrh.